Seit dem 14. März 2016 fliegt im Rahmen des Projekts ExoMars (Joint Venture zwischen ESA und Roskosmos) der Trace Gas Orbiter (TGO) zusammengekoppelt mit dem EDM lander (Entry, Descent and Landing Demonstrator Module, Eigenname Schiaparelli) in Richtung Mars.
Seit dem 16. Oktober haben sich die beiden Raumgefährten in Marsnähe getrennt und fliegen auf verschiedenen Bahnen dem roten Planeten entgegen.
An Bord des Orbiters TGO, der in die Umlaufbahn eingeschwenkt ist, befinden sich folgende Messgeräte:
NOMAD (Nadir and Occultation for MArs Discovery), drei hochempfindliche Spektrometer, zwei für den Bereich der Infrarotstrahlung und einer für die Ultraviolettstrahlung, mit denen nach Spurenelementen und anderen Bestandteilen der Marsatmosphäre gesucht werden soll.
ACS (Atmospheric Chemistry Suite), drei Infrarotinstrumente mit denen die Chemie der Marsatmosphäre untersucht werden soll.
CaSSIS (Colour and Stereo Surface Imaging System), eine hochauflösende Kamera mit einer Auflösung von fünf Metern pro Pixel aus 400 km Höhe um farbige und Stereoaufnahmen der Marsoberfläche zu machen, vor allem von Gebieten, in denen mit Hilfe von NOMAD und ACS der Austritt von Spurengasen festgestellt wurde.
FREND (Fine Resolution Epithermal Neutron Detector), ein Neutronendetektor der Ablagerungen von Wassereis auf und einen Meter unter der Oberfläche aufspüren und so eine genaue Wassereiskarte des Mars erstellen soll.
Wikipedia: ExoMars Trace Gas OrbiterSchiaparelli wird am 19.10.2016 zur Landung ansetzen und ist damit der erste Marslander der ESA.
Original anzeigen (0,2 MB)http://exploration.esa.int/mars/57464-exomars-2016-schiaparelli-descent-sequence/Der Lander verfügt über folgende Messinstrumente:
DREAMS: Der Name steht für Dust Characterisation, Risk Assessment, and Environment Analyser on the Martian Surface (deutsch: Staubbestimmung, Risikobewertung und Umweltmessgerät auf der Marsoberfläche). Die Bestandteile sind: MetWind (Windgeschwindigkeit und -richtung), DREAMS-H (Feuchtigkeit – humidity), DREAMS-P (Druck – pressure), MarsTem (Temperatur nahe der Oberfläche), Solar Irradiance Sensor, SIS (Sonneneinstrahlung, Transparenz der Atmosphäre) und Atmospheric Radiation and Electricity Sensor, MicroARES (Strahlung und elektrische Aufladung in der Atmosphäre). Es sollen genauere Erkenntnisse über den Einfluss von elektrischen Kräften, auch in Abhängigkeit von der Feuchtigkeit, auf den Staub gewonnen werden. Mit diesem Mechanismus werden Staubstürme ausgelöst.
AMELIA: Dieser Name steht für Atmospheric Mars Entry and Landing Investigation and Analysis (deutsch: Atmosphärische Marseintritts- und Marslandeuntersuchung und Analyse). Bestimmt werden sollen atmosphärische Bedingungen, wie Dichte und Wind, von großer Höhe bis hin zur Oberfläche.
DECA: Die Landekamera wiegt etwa 600 g bei Abmessungen von etwa 9 cm × 9 cm × 9 cm. Sie soll hochauflösende Fotos von der Landestelle liefern und die Grundlage für ein dreidimensionales topographisches Modell der Region bilden. Nachdem der vordere Hitzeschutz abgeworfen ist, beginnen die Aufnahmen. Es werden 15 Bilder in einem Intervall von 1,5 Sekunden aufgenommen und gespeichert. Um elektrostatische Entladungen während des Flugs durch die Atmosphäre zu vermeiden, werden sie erst nach einer mehrere Minuten dauernden Verzögerung zum Orbiter gesendet.
Original anzeigen (0,2 MB)Schiaparelli läuft nur auf Batterie, wird also nur wenige Tage lang Daten liefern. Allerdings ist die Sonde mit Laserreflektoren für Ortungen aus dem Orbit ausgestattet.