Vollautomatische Autos - Wie findet ihr das?

Die Aussage, dass man sich in einem autonom gesteuerten Fahrzeug nicht sicher fühlt ist wirklich Schwachsinn. Maschinen sind für die Steuerung eines Fahrzeug massiv besser geeignet als Menschen. Alleine die Reaktionszeit eines Menschen macht ihn dazu mehr als ungeeignet.

Es gibt technische Konzepte um Fehlfunktionen in Maschinen bestmöglich zu vermeiden und/oder beim Auftreten einer Fehlfunktion die Folge zu verhindern. Ich arbeite in diesem Bereich ... sprich, wie kann man verhindern, dass z.B. ein Spurhalteassistent unberechtigt eine Lenkbewegung ausführt. Denn kein Fahrer der Welt hindert ein Auto daran nach links zu lenken, wenn es das mit voller Lenkleistung will. Nun sind Fahrerassistenzsysteme wie der Spurhalteassistent aber inzwischen normal auf unseren Straßen und auch rechtlich zugelassen. Natürlich bleibt ein gewisses Restrisiko bestehen ... das ist aber wesentlich geringer als das Risiko das von menschlichen Fahrern ausgeht.

Ich finde das ein großen Fortschritt!

Auf deutschen Autobahnen sind ja viele übermüdete LKW-Fahrer unterwegs, die sich nur mit Wachmachern auf Kosten der Gesundheit aufrecht halten. Legal bis zu 56 Stunden in der Woche, ja auch schon viel zu viel!

Für einen Autopilot hingegen spielt die Zeit überhaupt keine Kontrolle mehr, der ist ist immer hochkonzentriert, lässt sich nie ablenken oder schläft ein. Er hält immer die perfekte Spurtreue und jedes Geschwindkeitslimit ein. Sie begehen auch keine Fahrerflucht, nicht mal bei einem Igel auf der Straße.

Die Autopiloten werden bestimmt ein ganz neues Zeitalter einläuten, das die menschlichen Ressourcen wieder ganz neu verteilt und zu mehr Wissen und Wohlstand für alle führt!

Als nächstes kommen dann die Flugzeuge, Busse und Bahnen dran! :)

Schon die aktuelle Strassenlage enthält keinerlei Fun Faktoren. Fahren ist größtenteils lästig und stressig.

Ich fahre in letzter Zeit öfters zwischen Ostsee und meinem Wohnort bei Köln auf der A1 hin und her. Es gibt so gut, wie keine freie Fahrt mehr. Längere Teilstrecken sind auf 130 km/h limitiert. Schleicher, Raser, Kolonnenspringer machen dieses System zusätzlich instabil.

Die Vollautomatisierung kann ich mir im Moment auch nicht so ganz vorstellen, aber ich finde es auch nicht so abschreckend, sich zumindest streckenweise zentral leiten zu lassen.

Die Familienkutsche, als rollendes Wohnzimmer mit persönlichem Wohlfühlfaktor, mit ihren Wackelelvisen, Kuscheltieren und Duftbämchen, in dessen Sitzpolster zumindest in dem Zeitraum des Alleinbesitzes niemand sonst hineinpupst, wird es aber bestimmt noch länger geben-auch mit Autopilot.

Der Besitz eines eigenen Autos könnte durch automatische Leihwagen immerhin erweitert werden.

Ja, wie @Thour1959
finde ich das eigentlich ganz gut.

Ich bin jemand, der gerne fährt, aber ich bin auch dafür, dass Autofahren weniger primitiv ist.

Und Autopiloten sind nunmal ein riesen Schritt weg von der Primitivität. Ich finde es jetzt ja schon geil, wenn ich halb liegend im Auto sitze und durch die Gegend fahre. Und alles, was ich dabei tue, ist, das Lenkrad mit den Fingern ein paar cm zu bewegen.
Das nenne ich dann immer "Kurskorrektur"

Weiß nicht, ob das schon jemand geschrieben hat, aber dazu habe ich irgendwo einen ganz interessanten Gedanken gelesen:
Angenommen, man ist in der Situation, dass ein Unfall unausweichlich wird:
Sollte das vollautomatische Auto eher auf den Schutz der Passsagiere oder der anderen Verkehrsteilnehmer achten? Wessen Leben ist wertvoller?

Fand das Gedankenspiel ganz interessant.

@Alano
Naja, man sitzt schon in einem Fahrzeug. Ist die Frage, ob man nur wegen der zentralen Steuerung auf Gurte, Airbags und die erforderlichen Sitzhaltungen verzichten kann. Wenn man beispielsweise die Vordersitze umdrehen könnte, müsste man hier zumindest auf Gurte verzichten können.

@Thour1959

Die technische Lösung folgt den Anforderungen. Man kann Gurtsysteme auch so gestalten, dass sie nur am Sitz selbst befestigt sind. Aktuell macht das aber keinen Sinn bzw. es wäre unnötiger Entwicklungsaufwand.

@schleim-keim
Autos fahren noch nicht vollautomatisch, aber dieses Thema wird viel stärker in den Brennpunkt rücken mit immer mehr Automatisierung und wenn sie es dann tun. Selbständiges einparken wurde als eher unkritisch angesehen und deswegen auch bereits implementiert u.a. da hier die Geschwindigkeiten sehr niedrig sind und der Fahrer kann den Vorgang abbrechen. Passiert hier was, hat der Fahrer Schuld bzw. da ist es klar geregelt.

...aber was ist wenn künftig ein Bordcomputer blitzschnell entscheiden muss zwischen einer Kollision mit einem anderen Auto oder einem frontalen Crash mit einer Bettonmauer? Was ist wenn ein Softwarebug für einen Unfall verantwortlich ist? Das zu beweisen wird für den Fahrer sehr schwer.

Die Systeme sind aber gut getestet und gelten als rel. sicher. Das hier macht mir eher sorgen und da die Vernetzung immer weiter geht, die Autos an Internet gehen, ist/wird Sicherheit zum ganz grossen Thema. http://www.spiegel.de/auto/aktuell/computerexperten-hacken-auto-software-a-914783.html

@mayday

mayday schrieb:...aber was ist wenn künftig ein Bordcomputer blitzschnell entscheiden muss zwischen einer Kollision mit einem anderen Auto oder einem frontalen Crash mit einer Bettonmauer? Was ist wenn ein Softwarebug für einen Unfall verantwortlich ist? Das zu beweisen wird für den Fahrer sehr schwer.

Ein Computer hat keine Reaktionszeit (zumindest fast keine). Er muss auch nicht über Entscheidungen nachdenken. Die Entscheidung ist im Code implementiert.
Es gibt bereits heute Diagnoseschnittstellen an jedem Fahrzeug, die hoch detailliert Auskunft darüber geben, wann welcher Fehler im System aufgetreten ist. Wie soll denn sonst durch die Automobilhersteller eine vernünftige Qualitätssicherung für im Feld befindiche Produkte gewährleistet werden. Jedes Teil, dass in einer Vertragswerkstatt ausgetauscht wird, kommt als Rückläufer zum Hersteller und wird ausgiebeig begutachtet.

slider schrieb:Die Aussage, dass man sich in einem autonom gesteuerten Fahrzeug nicht sicher fühlt ist wirklich Schwachsinn.

Eigentlich nicht. Denn "gefühlte Sicherheit" hat mit objektiver Schadeneintrittswahrscheinlichkeit nicht unbedingt etwas zu tun. Fliegen ist sicherer als Autofahren, dennoch fühlen sich mehr Menschen beim Fliegen unwohl als beim Autofahren.
Von einer Bombe getötet zu werden, ist - vermutlich selbst im Irak - weniger wahrscheinlich, als bei einem Autounfall zu sterben. Dennoch wird mit Bomben eine weitaus höhere intuitive Gefährdung verknüpft.

schleim-keim schrieb:Angenommen, man ist in der Situation, dass ein Unfall unausweichlich wird:
Sollte das vollautomatische Auto eher auf den Schutz der Passsagiere oder der anderen Verkehrsteilnehmer achten? Wessen Leben ist wertvoller?

Fand das Gedankenspiel ganz interessant.

Das ist es. Vermutlich müsste es dafür eine Art Zufallsgenerator geben. Aber praktisch betrachtet dürften solche Fälle extrem selten sein. Normalerweise gibt es eine Abstufung innerhalb des voraussichtlichen Schadensumfangs.

Problematisch. derartige Autos sind von Menschenhand programmiert. Menschen machen Fehler. Gerade das Gedankenspiel: 'Wessen Leben ist wichtiger?' wäre damit vom Schreibtisch aus gelöst worden. Ein Schreibtischtäter wird zum Verkehrsteilnehmer ohne anwesend zu sein. genau in der Vollautomatik ohne Eingriffsmöglichkeit des aktiven Verkehrsteilnehmers sehe ich ein gravierendes Problem.

Finde dass selbst jetzt zu viel Elektronik in Autos verbaut ist.
Viele Dinge wie "Regensensor". "Lichtsensor" usw usw... tragen eigentlich nicht direkt zur Sicherheit bei, sondern nehmen dem Fahrer die Arbeit ab. (wenn man das Arbeit nennen kann)

Deshalb gibt es auch immer weniger KFZ Mechaniker, heutzutage benötigt man KFZ-Mechatroniker.
Die Elektrik ist leider eine große Fehlerquelle und ich persönlich denke, dass man selbst wegen "Kleinigkeiten" zu einer Werkstatt muss (Fehlerspeicher auslesen/löschen)

Natürlich gibt es nützliche Elektronik, zB ABS, ESP usw.
Aber oft verläuft die Elektronik gemeinsam über die Kabelbäume hin zu den Steuergeräten.
Ein kleiner Fehler kann somit viel Ärger machen.

Ich (ihr bestimmt auch) kenne recht viele die mit der Elektronik in ihren Autos schon Probleme hatten, meistens zum Glück nur Kleinigkeiten.

Ich vergleiche selbstfahrende Autos ganz gerne mit Flugzeugen.
Natürlich sind beide Fortbewegungsmittel für unterschiedliche Zwecke konzipiert, dennoch müssten es eine Gemeinsamkeit geben:
Alles müsste doppelt und dreifach abgesichert werden.

Angenommen das Auto kann bei 130 auf der Autobahn durch einen Defekt, nicht mehr den Abstand zum Vordermann abschätzen, vllt würde das Auto mit 130 auf einen Stau zufahren ohne zu bremsen.
Dh. Sowas müsste mindestens doppelt abgesichert sein.

Auch die Versicherungen ständen vor einem Problem.
Wer bezahlt einen Unfall?
Wer trägt die Schuld und wie hart darf eine Strafe sein?

Worst Case, mein Auto fährt ungebremst mit 100 in eine Horde von Radfahrern.
Komme ich ins Gefängnis ?
Trägt der Entwickler die Schuld und muss vllt Millionen an Euros als Strafe zahlen?
Oder die Versicherung?

Bei über 900 Millionen Autos auf der Welt, würde ich schon riesige Probleme sehen, wenn nur 10% dieser Autos voll automatisch fahren würden.

fuer alle die es interessiert:

audi piloted driving
am 19.5. uebertraegt audi media tv live um 12:45 zum saisonfinale der dtm auf dem hockenheimkurs eine fahrt des rs7 unter vollem renntempo - ohne "beifahrer" versteht sich!
->
https://www.audi-mediaservices.com/publish/ms/content/en/public/pressemitteilungen/2014/10/09/at_the_limit__audi.html;jsessionid=fff57ab4-e711-464a-a85d-5baed1456ac6?actionID=ms

mir wäre es lieber wenn bürokratischen kram und steuererklärungen vollautomatisiert wird

Wie wird wohl ein VollAuto-Auto auf Polizeikontrollen reagieren?

Als Insasse muss man sicher keine MPU fürchten.

-Hallo, Polizeikontrolle. Führerschein, Fahrzeugpapiere, Alkohol, Drogen!?
+ Hi High Polizei. Nein, Vielleicht, Gerne, aber sicher! Aber; sprich doch mit dem Auto!

Fynn schrieb am 18.07.2014:Gerade das Gedankenspiel: 'Wessen Leben ist wichtiger?' wäre damit vom Schreibtisch aus gelöst worden.

Das sind eigentlich ganz interessante Denkanstöße. Stellen wir uns mal vor, dass das Programm fehlerfrei ist. Dann müssten in Gefahrensituationen fiese ethnisch-moralische Entscheidungen vorher bekannt sein.
Zum Beispiel: Ich fahre auf der Autobahn. Links neben mir fährt ein Motorradfahrer in voller Schutzkleidung. Rechts fährt eine Familie (zwei Erwachsene, zwei Kinder) in einem PKW. Ich muss jetzt sofort ausweichen und es ist klar, dass ich in einen der Verkehrsteilnehmer links oder rechts reinfahren werde. Der Motorradfahrer links ist gut geschützt und wird es wahrscheinlich überleben. Allerdings befindet sich die Familie rechts in einem PKW. Aber will ich im Zweifelsfall das Leben von vier Menschen riskieren? Oder sollte ich nicht ausweichen und evtl. mein Leben riskieren?

Find ich sehr gut, da könnten sich auch die Menschen ein Auto zulegen, die aus gesundheitlichen Gründen kein Auto steuern können. Wenn die Autos untereinander vernetzt sind also von einander wissen können Staus, Unfälle der Vergangenheit angehören und damit der Verkehr um einiges sicherer werden.

Wäre für mich garnicht mal so schlecht (habe zwar einen Schein und ein Auto, aber naja).. am besten eine Limo, mit so stark getönten Fenstern dass man nicht reinsehen kann. Innenraum dann wie mein Zimmer eingerichtet. :ok: