@Negev Willst du von der Präsenz eines Themas in den Medien auf die Realität schließen? ;-)
Video:
Glühbirne: Bei Glühbirnen ist der Wirkungsgrad (Lichtausbeute) umso höher, aber die Lebensdauer umso geringer, je höher die Glühfadentemperatur ist. Es gibt also einen Trade-off zwischen Energieeffizienz und Lebensdauer. Da eine 100W Glühbirne heute in 1000h Lebenszeit Strom für 20€ verbrät, aber deutlich unter 1€ kostet, lohnt es sich die Lebenszeit soweit zu reduzieren wie für den Kunden akzeptabel. Es gibt longlife Glühbirnen für Ampeln und Sicherheitsbeleuchtungen, die haben 60W, leuchten bestenfalls wie eine 45W Normalglühbirne, eher wie eine 25W. Den Strom will niemand bezahlen, wenn die Glühbirne einfach austauschbar und nicht sicherheitsrelevant ist.
Waschmaschinen Heizung: Leider geht die Qualität den Bach herunter, aber das ist etwas anderes als eine Sollbruchstelle. Die neue Heizung ist sicherlich in der Herstellung billiger, und jemand kann sich den Bonus einstecken.
Elko: Das selbe. Elkos sind sehr teure Bauteile. Wer jemals tatsächlich hochwertige elektronische Bauteile eingekauft hat, wird keine Zweifel daran haben dass in einem Fernseher für 500€ nur Mist sein kann. Und der Techniker sagt selbst, dass heute niemand mehr etwas reparieren lässt, weil keinem seine Geräte mehr etwas wert sind.
Sony PS: Nun, aufs neue schlechte Qualität. Aber wo ist die Sollbruchstelle, wenn im Film selbst gesagt wird dass die "Grundkonstruktion so schlecht" ist dass selbst wenn man diesen Fehler repariert der Rest auch noch kaputt geht? Das Gerät ist einfach nur Billigschrott.
Noch zu dem Spiegel Artikel:
Die Grünen-Studie nennt die Nutzung billiger Kunstoffzahnräder in Haushaltsgeräten wie Handmixern als Beispiel.
->Preis für ein Zahnrad in billigem Kunststoffspritzguss ist verschwindend, gefrästes Metall bewegt sich durchaus im Euro-bereich. Das sind Größenordnungen im Preis, von denen wir hier sprechen, vor allem weil der Rest des Gerätes dann auch hochwertiger ausgeführt werden muss um so lange zu leben dass die guten Räder gerechtfertigt sind. Nutzt ja keinem ein Zahnrad das 50 Jahre hält, wenn der billige Allstrommotor nach 2 Jahren abraucht oder das Gehäuse nach 5 Jahren zerbröckelt.
Zu beobachten ist dies etwa bei technischen Neuerungen zum Beispiel bei Smartphones oder Tabletcomputern. Häufig werden hier Neuerungen nur häppchenweise in Geräte eingebaut, obwohl technisch größere Sprünge möglich wären.
->wie stellen die sich das vor? Soll man 3 Technologiegenerationen abwarten bevor man ein neues Gerät konstruiert? Entweder das Geld für die Weiterentwicklungen fehlt überhaupt, wenn keiner neue Technologie kauft sobald sie verfügbar ist, oder, was viel wahrscheinlicher ist, die anderen Hersteller warten nicht und drängen einem vom Markt weil man ewig kein neues Gerät vorweisen kann.
Aber dann fehlte dem Kunden ja die Motivation, die nächste Version des gleichen Geräts genauso brav zu kaufen wie den erst vor wenigen Monaten erworbenen Vorgänger.
Und hier kommt endlich das echte Argument. Die Kunden sind dämlich genug ein neues Smartphone zu kaufen, obwohl das Alte doch auch alles konnte was sie brauchten. Aber der böse Hersteller ist Schuld, weil er ihnen nicht noch schneller neue Features gibt die sie nicht brauchen aber haben müssen, oder seltener neue Modelle, obwohl sie nach neuen Modellen schreien. Wie sehr verzerren kann man die Realität noch?
Wohlgemerkt, ich bejahe ausdrücklich dass die Qualität sinkt, und halte das für eine schreckliche und falsche Entwicklung. Aber das entsteht nicht aus dieser sehr verschwörungstheoretischen "geplanten Obsoleszenz", im Gegenteil bauen die Hersteller meiner Meinung nach Produkte so gut sie können, aber eben aus Material das so billig ist dass es im Auslieferungszustand gerade noch kein Schrott ist.