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Praktikabilität regenerativer Energiequellen

36 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Energieversorgung, Regenerativ ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
kleinundgrün Diskussionsleiter
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Praktikabilität regenerativer Energiequellen

31.07.2013 um 09:59
Nachdem immer mal wieder die verschiedenen Arten von nachhaltiger Strom- und Wärmeerzeugung andiskutiert werden, ist dazu jetzt - wie ich finde - ein eigener Thread fällig.

Hier soll es um die Vor- und Nachteile einzelner Verfahren sowie deren Zusammenspiel gehen. Welche Strategien zu regenerativen Energien sind besonders geeignet (oder auch ungeeignet), den Strom- und Wärmebedarf in Mitteleuropa zu decken.

Auf der einen Seite stehen die Energieträger (Sonne, Wind, Wasser, Biogas ...) auf der anderen Systeme, die diese Energie (zwischen)speichern, um quasi jederzeit eine ausreichende Versorgung zu gewährleisten.


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Praktikabilität regenerativer Energiequellen

31.07.2013 um 10:19
Ich bin ja schon von Berufswegen ein Fan von Windkraft.
Problem gerade im Kleinwindanlagensektor ist A: die Mangelhafte Förderung und B: völlig überzogene Preise für Anlagen, die zu wenig liefern.

Zu A:
Als Kleinwindmüller bekommt man eine Einspeisevergütung von knapp 8 Cent oder so pro KW/h
Das ganze steht einem Einkaufspreis von ca. 23Cent entgegen. Da ist schon das Problem. Wenn ich mir so ein Ding in den Garten kloppe, dann will ich damit sparen. Also deckel ich meinen Verbrauch und kaufe hinzu. Wenn ich produziere, aber nicht verbrauche, dann wirds verrechnet, aber eben unfair.
Da sollte ne Lösung geschaffen werden.

Zu B:
Bei einer Windkraftanlage kann man die Faustformel "1KW=1000€" in der Anschaffung immer noch so stehen lassen, bei kleineren WKAs wirds eher noch teurer.
So kostet eine 6KW Anlage schnell 12.000€. Plus Genehmigung und den ganzen Firlefanz.
Die Kiste macht aber nur 6KW wenn auch 12m/s Wind wehen. In 15m Höhe kommt das nur sehr selten vor.
Egal wie man es dreht und wendet, so ein Ding rechnet sich erst nach gut 50 Jahren, wenn überhaupt. Da ist gar kein Anreiz da...


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kleinundgrün Diskussionsleiter
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Praktikabilität regenerativer Energiequellen

31.07.2013 um 10:26
@StUffz
Fehlende Anreize sind in der Tat ein Problem - neben fehlender Akzeptanz, was Windräder im urbanen Bereich angeht.

Ich finde, Wind ist - zumindest auf dem Festland - noch unbeständiger als Sonne. Mal weht es zu stark mal zu schwach, eher selten laufen diese Windräder mit einem wirtschaftlichen Effekt. Oder sehe ich das falsch?
Zitat von StUffzStUffz schrieb:So kostet eine 6KW Anlage schnell 12.000€.
Bei einer PV-Anlage sieht es ähnlich aus. Wie ist den die Haltbarkeit bei Windkraftanlagen (Wartung., Lebensdauer etc.)?


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31.07.2013 um 10:38
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Bei einer PV-Anlage sieht es ähnlich aus. Wie ist den die Haltbarkeit bei Windkraftanlagen (Wartung., Lebensdauer etc.)?
Langezitversuche gibt es im Kleinwindbereich nicht.

Aber irgendwann sind an den Dingern auch die Lager ausgelutscht oder die Wicklungen breit.
Die Hersteller verkünden unisono Wartungsfreiheit... Is klar.

Insgesamt ist die Kleinwindbranche mit sehr viel Skeptik zu betrachten.
Die Leistungskurven sehen spektakulär aus, die mögen auch stimmen, nur denkt keiner daran, dass in der veranschlagten Höhe niemals Nennwindgeschwindigkeit vorherrscht.
Da wird eher ans schnelle Geld gedacht. Verkaufen und vergessen.
Wenn man sich diese Propeller an Wohnmobilen und Yachten ansieht, dann kann man sich nur an den Kopf fassen. Die machen evtl. 300Watt, kosten aber mehr als 2000 Euro.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb: neben fehlender Akzeptanz, was Windräder im urbanen Bereich angeht.
Das liegt daran, dass gerade die kleinen Dinger hammerlaut sind, was an der recht luschigen Verarbeitung liegt. Auch hier gilt: Verkaufen und vergessen.


Bei den Großen sieht es da anders aus, gerade im Megawattbereich wird ein immenser Aufwand betrieben, um die Kisten am Drehen zu halten.
Da gehen allein 60.000 Euro im Jahr für nen Wartungsvertrag drauf und die Mühle macht immer noch genug Geld um nach gut acht Jahren abbezahlt zu sein.

Wobei viele Mühlen gar nicht die 20 Jahre erreichen, sondern schon vorher leistungsfähigeren Geräten zum Opfer fallen...


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31.07.2013 um 13:15
Ich danke im privaten Bereich rechnen sich im Moment vorallem Solarenergie und die Nutzung der Erdwärme, eventuell in Kombination. Beides ist ja noch relativ teuer und in Deutschland nicht wirklich überall sehr effektiv.

Bei Erdwärme generell ist oft der Preis sehr hoch und wenn man nicht die richtige Vorarbeit leistet kann der Schuss nach hinten losgehen (siehe Staufen, aber wer bohrt schon mit Flüssigkeit in Gips, so blöd muss man auch erst mal sein). Andererseits ist diese Energiequelle unerschöpflich, mal abgesehen vom Materialverschleiß der verschiedenen Methoden.

Für den häuslichen Bereich lohnen sich Erdwärmekörbe, die nur in etwa 2-3m Tiefe eingesetzt werden müssen und ab Temperaturen von etwa 8°C und mehr effecktiv Wärme erzeugen können .... oder den Raum klimatisieren. Für ein normales Einfamillienhaus braucht es etwa 9 Erdwärmekörbe um den Bedarf an Energie komplett zu decken.


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31.07.2013 um 13:34
@StUffz gibt da drchaus vielversprechende modelle, habe letzens erst nen vortrag an der uni von nem doktoranten gehört der sich mit kleinwindkraftanlagen beschäftigt, forschungsprojekte in dt, australien und den usa, nur wie mühlen sehn die dinger nicht aus.


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31.07.2013 um 13:37
@25h.nox
Ich hab mich mit den Dingern ja auch in der weiterbildung zum Techniker recht intensiv beschäftigt.
Es gibt viele sehr interessante Ansätze, wie teilweise echt unkonventionell sind.
Was mich stört, ist erstens die Problematik, mit welchen Versprechungen sie verkauft werden und vor allem, wie wenig das ganze gefördert wird.

So, ich bin mal weg, nen echten Windpark einrichten.


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kleinundgrün Diskussionsleiter
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31.07.2013 um 15:11
Zitat von SchdaiffSchdaiff schrieb:Ich danke im privaten Bereich rechnen sich im Moment vorallem Solarenergie und die Nutzung der Erdwärme
Solarenergie in Form von Wärme oder von Strom?
Zitat von SchdaiffSchdaiff schrieb:Für den häuslichen Bereich lohnen sich Erdwärmekörbe, die nur in etwa 2-3m Tiefe eingesetzt werden müssen und ab Temperaturen von etwa 8°C und mehr effecktiv Wärme erzeugen können
Dafür brauchst Du aber ein ausreichend großes Grundstück. Je nach Wohnort ist eine Tiefenbohrung u.U. günstiger als 500 qm Garten.
Zitat von 25h.nox25h.nox schrieb:nur wie mühlen sehn die dinger nicht aus
Zitat von StUffzStUffz schrieb:Es gibt viele sehr interessante Ansätze, wie teilweise echt unkonventionell sind.
Habt ihr Bilder davon?


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31.07.2013 um 15:23
Dariusläufer, ne Vertikaltubine. Tolle Sache, weil du keine Windnachführung benötigst, die Anlage steht immer im Wind. Nachteil: Ein Blatt läuft auf der Rückseite immer gegen den Wind.



vertikale-windkraftanlage quietrevolutio

Und hier von Nheowind eine Turbine.
148e nheoliswiss
nheowind3d50web


Sieht zwar klasse aus, ist aber unheimlich teuer und leistet nicht wirklich viel.


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kleinundgrün Diskussionsleiter
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31.07.2013 um 16:52
Zitat von StUffzStUffz schrieb:Sieht zwar klasse aus, ist aber unheimlich teuer und leistet nicht wirklich viel.
Quasi die iTurbine unter den Windrädern :D

Aber die Bilder sind klasse. Danke. Heutzutage dürften sich solche exotischen Formen sicherlich recht einfach am Computer generieren lassen.


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bmo ehemaliges Mitglied

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31.07.2013 um 17:20
Hier mal ein paar Exoten.

Updraft
updraft1Original anzeigen (0,4 MB)

updraft2

updraft3Original anzeigen (0,1 MB)


Airborn
airbornOriginal anzeigen (0,3 MB)


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31.07.2013 um 20:45
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Aber die Bilder sind klasse. Danke. Heutzutage dürften sich solche exotischen Formen sicherlich recht einfach am Computer generieren lassen.
Ja, aber gerade bei den Kleinwindanlagen gibt es fast nur Widerstandsläufer, die einen recht miesen Wirkungsgrad haben.
Am Ende bleibt man dann wieder beim konventionellen Auftriebsläufer, der den besseren Wirkungsgrad aufweist...


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31.07.2013 um 21:55
@kleinundgrün
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb: Welche Strategien zu regenerativen Energien sind besonders geeignet (oder auch ungeeignet), den Strom- und Wärmebedarf in Mitteleuropa zu decken.
Hier mal eine Machbarkeitsstudie der Fraunhofer, welche ich schon in anderen Threads verlinkt habe.

http://www.ise.fraunhofer.de/de/veroeffentlichungen/veroeffentlichungen-pdf-dateien/studien-und-konzeptpapiere/studie-100-erneuerbare-energien-in-deutschland.pdf
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Auf der einen Seite stehen die Energieträger (Sonne, Wind, Wasser, Biogas ...) auf der anderen Systeme, die diese Energie (zwischen)speichern, um quasi jederzeit eine ausreichende Versorgung zu gewährleisten.
Meiner Meinung nach hätte man die Förderung von Strom aus Biogasanlagen so gestalten sollen, dass deren Einspeisung an die nicht regelbaren regenerativen Energiequellen angepasst ist (hoher Preis Nachts bei Flaute und umgekehrt). So hätte man eine bessere Grundlastfähigkeit der Regenerativen erreichen können und müsste nicht so viele konventionelle Kraftwerke als Reserve vorhalten.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Solarenergie in Form von Wärme oder von Strom?
Solarthermische Anlagen dürften, zumindest derzeit hier in D, nur in Ausnahmefällen wirtschaftlich zu betreiben sein.

@Schdaiff
@kleinundgrün
Schdaiff schrieb:
Für den häuslichen Bereich lohnen sich Erdwärmekörbe, die nur in etwa 2-3m Tiefe eingesetzt werden müssen und ab Temperaturen von etwa 8°C und mehr effecktiv Wärme erzeugen können

Dafür brauchst Du aber ein ausreichend großes Grundstück. Je nach Wohnort ist eine Tiefenbohrung u.U. günstiger als 500 qm Garten.
Bei Interesse könnt ihr ja mal nach Grabenkollektoren googeln, bei einem gut gedämmten Neubau reicht es teilweise schon in 1-2m Entfernung um das Haus in einem knapp 2m tiefen Graben ein paar hundert Meter PE-Rohr zu "verbuddeln", Kostenpunkt so ca. 1-2 tausend Euro (je nach Eigenleistung).
Schraubt man sich dann noch ein paar PV-Module aufs Dach, kann man einen Teil der benötigten Energie auch selbst erzeugen.

mfg
kuno


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kleinundgrün Diskussionsleiter
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Praktikabilität regenerativer Energiequellen

01.08.2013 um 12:15
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Bei Interesse könnt ihr ja mal nach Grabenkollektoren googeln, bei einem gut gedämmten Neubau reicht es teilweise schon in 1-2m Entfernung um das Haus in einem knapp 2m tiefen Graben ein paar hundert Meter PE-Rohr zu "verbuddeln", Kostenpunkt so ca. 1-2 tausend Euro (je nach Eigenleistung).
Schraubt man sich dann noch ein paar PV-Module aufs Dach, kann man einen Teil der benötigten Energie auch selbst erzeugen.
Ich hatte mich recht intensiv damit beschäftigt, gerade in Bezug auf ein Eigenheim.
Leider ist das alles nicht ganz so einfach, wie es zunächst klingt.

Ein gut gedämmtes Haus ist teuer. Gerade bei einem Passivhaus kommen die Kosten, die die zusätzliche Dämmung, Wärmerückgewinnung etc. erfordert, durch eine Energieersparnis nie wieder rein. Wirtschaftlich vernünftig ist an der Stelle - und auch nur, falls ein Fertighaus in Betracht kommt und man keinen bewohnbaren Keller möchte - maximal ein KfW55-Haus.

Das zweite Problem ist, dass sowohl die vergrabenen Rohre, als auch die PV-Anlage dann am allerwenigsten bringen, wenn die meiste Heizleistung erforderlich wäre, nämlich wenn es sehr kalt ist.
Im Winter bringt die Luftvorwärmung (ich gehe mal davon aus, dass in Deinem Szenario eine Luft-Wasser-Wärmepumpe zum Einsatz kommt) durch die knapp unter der Oberfläche verlegten Rohre nur wenig Zusatzgewinn. Luft ist ein schlechter Energieträger.
Und wenn Du den Wärmeaustausch mittels einer Flüssigkeit in den Rohren durchführen möchtest, sind 1-2 TEUR schon eine optimistische Rechnung. Und auch hier ist der Zusatznutzen recht überschaubar. Die Umgebung der Rohre wird recht schnell kalt und im schlimmsten Fall musst Du sogar Energie aufwenden, um die Sole, die Pumpen und die Wärmetauscher aufzuheizen.

Der zweite Punkt ist die PV-Anlage. Auch diese bringt im Winter dramatisch weniger Leistung. Die Sonne steht tiefer, die Tage sind kürzer und ab und an befindet sich Reif und Schnee auf den Panels. Leider besonders oft dann, wenn es auch besonders kalt ist.

Aus meiner Sicht braucht man daher sinvollerweise irgend eine Anlage, mit der man in den besonders kalten Tagen oder wenn es längere Zeit anhaltend kalt ist, etwas verbrennen kann. Holz oder Biogas, z.B. Mit letzterem lässt sich auch gleich noch ein BHKW betreiben und man hat noch etwas Strom zusätzlich.
Oder man investiert in eine Tiefenbohrung, einen Batteriespeicher und eine ordentlich dimensionierte PV-Anlage, in Verbindung mit einer guten Dämmung und einer kontrollierten Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung. Dann sollte die eigene Atommüll- und CO2-Verursachung überschaubar klein sein. Allerdings sollte man für dieses Vorhaben einigermaßen solvent sein.

Was in Zukunft auch eine interessante Kombination sein könnte, ist die Verbindung eines BHKW mit einer PV-Anlage. Das BHKW produziert im Winter Wärme und Strom, die PV-Anlage produziert dafür im Sommer den Strom, wenn das BHKW mangels Wärmebedarf nicht oder nur wenig läuft.


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kleinundgrün Diskussionsleiter
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Praktikabilität regenerativer Energiequellen

01.08.2013 um 12:58
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Hier mal eine Machbarkeitsstudie der Fraunhofer, welche ich schon in anderen Threads verlinkt habe.
Danke.


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01.08.2013 um 16:09
@kleinundgrün

Solarenergie in Form von Wärme oder von Strom?
Strom in dem Fall... Wärme ist effecktiver aus einer Wärmepumpe zu gewinnen.

Dafür brauchst Du aber ein ausreichend großes Grundstück. Je nach Wohnort ist eine Tiefenbohrung u.U. günstiger als 500 qm Garten.

Genau für kleinere Häuser mit wenig Grundstücksgröße bietet sich eine Erdwärmesonde an. Man muss auch nicht mehr immer eine Tiefbohrung machen, wobei je tiefer desto effizienter (meistens). In günstigen Fällen reicht es aus auf Grundwasserniveau zu gehen. Mittlerweile gibt es auch Zusatzgeräte, die die Wärme besser speichern können und so die Pumpen effizienter machen. Natürlich kommt es auch in gewisser Weise auf den Untergrund an.


@kuno7
Bei Interesse könnt ihr ja mal nach Grabenkollektoren googeln...

Das ist in Städten schon mal so gut wie unmöglich, da man die doppelte Fläche des bebauten Grundstückes benötig. Zudem darf der Boden dort nicth versiegelt sein, damit Regenwasser in den Boden gelangen kann. Ansonsten siehe @kleinundgrün Post.


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Praktikabilität regenerativer Energiequellen

01.08.2013 um 22:31
@kleinundgrün
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Ein gut gedämmtes Haus ist teuer. Gerade bei einem Passivhaus kommen die Kosten, die die zusätzliche Dämmung, Wärmerückgewinnung etc. erfordert, durch eine Energieersparnis nie wieder rein. Wirtschaftlich vernünftig ist an der Stelle - und auch nur, falls ein Fertighaus in Betracht kommt und man keinen bewohnbaren Keller möchte - maximal ein KfW55-Haus.
Das sehe ich ähnlich. Passivhäuser sind zumindest wirtschaftlich wenig sinnvoll, bei mir wäre bei Effizienzhauss 55 auch schluß.

Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Das zweite Problem ist, dass sowohl die vergrabenen Rohre, als auch die PV-Anlage dann am allerwenigsten bringen, wenn die meiste Heizleistung erforderlich wäre, nämlich wenn es sehr kalt ist.
Im Winter bringt die Luftvorwärmung (ich gehe mal davon aus, dass in Deinem Szenario eine Luft-Wasser-Wärmepumpe zum Einsatz kommt) durch die knapp unter der Oberfläche verlegten Rohre nur wenig Zusatzgewinn. Luft ist ein schlechter Energieträger.
In dem Punkt hast du mich missverstanden. In einem Grabenkollektor werden PE-Rohre ca. 2m tief vergraben (ca. 15m Rohr pro Meter Graben) und diese werden mit Sole (Wasser mit Frostschutz) gefüllt. Das bildet dann den Erdwärmekollektor, welcher an eine Sole-Wasser-WP angeschlossen wird. Letztendlich ist das das gleiche Prinzip wie bei einer Tiefenbohrung, nur deutlich preisgünstiger (ca. 400€ pro kW Kälteleistung beim Graben gegenüber ca. 2000€ pro kW bei der Bohrung).
Die Idee die Zuluft einer Luft-WP über einen Erdwärmetauscher vorzuwärmen ist mir völlig unbekannt, hat so etwas schon mal jemand gemacht?
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Der zweite Punkt ist die PV-Anlage. Auch diese bringt im Winter dramatisch weniger Leistung.
Das ist mir natürlich klar, ich bin aber auch nicht von einer Autarklösung, sondern meinte, dass man einen Teil der benötigten Energie über PV bereitstellen kann. 40-50% würde ich allerdings für realistisch halten.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Aus meiner Sicht braucht man daher sinvollerweise irgend eine Anlage, mit der man in den besonders kalten Tagen oder wenn es längere Zeit anhaltend kalt ist, etwas verbrennen kann. Holz oder Biogas, z.B. Mit letzterem lässt sich auch gleich noch ein BHKW betreiben und man hat noch etwas Strom zusätzlich.
BHKW finde ich auch sehr sinnvoll als Ergänzung zu WP und PV. Da es im allgemeinen aber nicht sehr wirtschaftlich ist mehrere Wärmeerzeuger in einem Haus zu verwenden sollten die BHKWs andernorts installiert sein. Wärmekraftwerke für Fernheizungen oder Mehrfamilienhäuser (die auf Grund der örtlichen Gegebenheiten keine WP einsetzen können) würden sich gut für BHKW eignen.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb: ...Batteriespeicher und eine ordentlich dimensionierte PV-Anlage...
Akkus für die PV-Anlage habe ich auch im Hinterkopf (mein PV ist Vorgestern ans Netz gegangen :) ), damit muss ich mich aber erst noch näher auseinandersetzen.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Was in Zukunft auch eine interessante Kombination sein könnte, ist die Verbindung eines BHKW mit einer PV-Anlage.
Ja, richtig. Darauf läuft letztendlich auch die von mir verlinkte Studie hinaus, noch ergänzt um WKAs und Power2Gas.
Zitat von SchdaiffSchdaiff schrieb:Danke
Büdde :)

mfg
kuno


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02.08.2013 um 09:04
Zitat von SchdaiffSchdaiff schrieb:Natürlich kommt es auch in gewisser Weise auf den Untergrund an.
Genau. Wasserschutzgebiete, Erdbebengebiete und felsiger Boden sind eher ungeeignet.
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Die Idee die Zuluft einer Luft-WP über einen Erdwärmetauscher vorzuwärmen ist mir völlig unbekannt, hat so etwas schon mal jemand gemacht?
Ich kenne da auch nur in Verbindung mit einer kontrollierten WRL. Aber denkbar wäre es auch in Verbindung mit einer Luft-Wärmepumpe. Jedenfalls spricht - außer einem möglicherweise schlechten Kosten-Nutzen-Verhältnis - nichts dagegen.
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:40-50% würde ich allerdings für realistisch halten.
Ich weiß nicht, ob das im Winter mit einer vernünftigen Fläche realisierbar ist. Aber da wirst Du ja demnächst mit Deiner neunen Anlage praktische Erfahrung sammeln können (wieviel kW peak hast Du denn?)
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Da es im allgemeinen aber nicht sehr wirtschaftlich ist mehrere Wärmeerzeuger in einem Haus zu verwenden sollten die BHKWs andernorts installiert sein.
Das BHKW muss sich über den erzeugten Strom refinanzieren. Und je nach Auslegung kann das BHKW durchaus auch der einzige Wärmelieferant sein.
Gegen ein gemeinsames BHKW spricht - jedenfalls anch momentaner Gesetzeslage - dass man sich seinen Stromanbieter frei aussuchen kann. Und wenn Du nun ein BHKW für 20 Wohneinheiten auslegst und 10 Bewohner wollen ihren Strom lieber bei Vattenfall beziehen, dann sieht es mit der Refinanzierung düster aus.
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:damit muss ich mich aber erst noch näher auseinandersetzen.
Schau mal da http://www.teslamotors.com/de_DE/ (Archiv-Version vom 06.08.2013) Der Akku fasst bis zu 85 kWh. Lademanagement ist inklusive und mobil ist er auch noch :)


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kleinundgrün Diskussionsleiter
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02.08.2013 um 09:07
@StUffz
Gibt es eigentlich sinnvolle kleine Windanlagen in der Größenordnung 5-10 kW? Oder ist so etwas eher Unfug?


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02.08.2013 um 10:02
@kleinundgrün
Gibt es, klar.
Gerade wenn man Richtung 10kW geht, wird es langsam interessant.
Problematisch ist nur die Windausbeute.
Denn wenn du Leistung haben willst, dann musst du nach oben.
Wenn du nach oben willst, benötigst du ein recht großes Grundstück, da du in aller Regel mindestens Masthöhe von der Grundstücksgrenze entfernt bauen musst. (Falls die Kiste mal umkippt).

Abgesehen davon musst du von anderen Objekten ausreichend Abstand haben. Das hat was mit den Turbulenzen zu tun.
Streng genommen musst du die fünffache Höhe eines Objektes als Abstand einhalten.
Nehmen wir mal nen 20m hohen Baum. Von dem musst du mindestens 100m entfernt sein, um einigermaßen guten Wind zu bekommen.

Auch da ist Höhe immer die sicherste Möglichkeit.

Was man unbedingt beachten sollte, sind die Leistungskurven, die der Hersteller vorweisen sollte.
Viele fangen erst bei 10m/s an, wirklich zu produzieren, alles darunter ist Kinderkram.

10m/s sind aber schon ne Hausnummer, die du nur selten hast. Vor allem, auf einer Höhe von 15m.
Ums mal klar zu sagen: Küstenstandorte in Schleswig-Holstein haben ein Jahresmittel von knapp 6m/s auf 100m Höhe.
Auf 15m Höhe hast du im Binnenland knappe 4m/s.

Wenn man es ganz genau haben will, dann kann man mit Excel ne Ertragsrechnung mittels Weibullverteilung aufstellen, dann kannst du sehen, was du so an KW/h im Jahr rausfährst.

Dazu kann man nun unterschiedliche Modelle rechnen:
Du verkaufst den Strom komplett - schlechteste Methode. Du bekommst um die 8Cent pro kWh.
Du nutzt den Strom selber und verkaufst den Überschuss. - Mittelmäßig. Du kaufst immer noch Strom für 23Cent/kWh und verkaufst für 8 Cent.
Nu nutzt den Strom, komplett selber. - beste Möglichkeit. Ausgehend von der Geldersparnis sparst du ja pro kWh 23 Cent. Nur hast du das Problem der Speicherung. Das ganze macht nur für E-Autos oder z.B. Bauern Sinn, die Abluftanlagen oder Beleuichtungsanlagen betreiben müssen.
Inselanlagen sind da noch nicht wirklich ausgereift, vor allem noch recht teuer.



Ich hab mal gerade hier durchgescrollt: Ich hab knapp 600 Windparks im System, der Großteil hat Mühlen mit 80m Türmen. Bis auf einige Ausnahmen mit 8m/s dümpeln alle Mühlen so bei 3-6m/s rum...


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02.08.2013 um 10:26
Zitat von StUffzStUffz schrieb:Abgesehen davon musst du von anderen Objekten ausreichend Abstand haben. Das hat was mit den Turbulenzen zu tun.
Streng genommen musst du die fünffache Höhe eines Objektes als Abstand einhalten.
Nehmen wir mal nen 20m hohen Baum. Von dem musst du mindestens 100m entfernt sein, um einigermaßen guten Wind zu bekommen.
Das klingt danach, dass es wirklich eher für Landwirtschaften interessant ist, die sowieso große freie Flächen haben. Reine Wohngrundstücke in Mitteleuropa dürften eher selten über eine ausreichende Ausdehnung verfügen.
Zitat von StUffzStUffz schrieb:Nu nutzt den Strom, komplett selber.
Eigenverbrauch ist auf jeden Fall die beste Lösung. Das gilt auch für PV und BHKW. Allerdings sind die Speichermöglichkeiten noch recht teuer, wenn man die mit einberechnet, ist man auch beim Eigenverbrauch wieder in der Nähe der 23 Ct/KWh.
Zitat von StUffzStUffz schrieb:Ich hab mal gerade hier durchgescrollt: Ich hab knapp 600 Windparks im System, der Großteil hat Mühlen mit 80m Türmen. Bis auf einige Ausnahmen mit 8m/s dümpeln alle Mühlen so bei 3-6m/s rum...
Sind das die gerade aktuellen Werte oder ist das der Jahresdurchschnitt?


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02.08.2013 um 10:38
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Das klingt danach, dass es wirklich eher für Landwirtschaften interessant ist, die sowieso große freie Flächen haben. Reine Wohngrundstücke in Mitteleuropa dürften eher selten über eine ausreichende Ausdehnung verfügen.
Da hat man dann wieder andere Probleme. Ohne Baugenehmigung keine Windmühle... außerhalb gelegen schonmal gar nicht, der deutsche Amtschimmel voll zu.

Abgesehen davon kann ich mich an den Fall eines Bauern hier oben erinnern, der sich eine 6kW Easywind in die Wiese gekloppt hatte. Die Kiste war laut und hat nicht annähernd den prognostizierten Ertrag geliefert. Easywind hat dann widerwillig die Blätter getauscht. Ohne Erfolg. Daraufhin hat der Kunde Easywind aufgefordert das Ding wieder mitzunehmen. Wollten sie nicht.
Er hat dann ne Anzeige mit dem Tenor: "Easywind6 zu verkaufen, weil Easywind die Anlage nicht zurücknimmt und sie nicht die vesprochenen Leistungen bringt,..." Eine Woche später wurde das Ding unter Erstattung des Kaufpreises abgeholt.

Ein anderer hat das Teil 140m vom Haus entfernt stehen, sein Nachbar wohnt 250m entfernt. Die Kiste ist so laut, dass sie das Ding nachts abschalten...
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Sind das die gerade aktuellen Werte oder ist das der Jahresdurchschnitt?
Aktuelle 10 Minutendaten ^^


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kleinundgrün Diskussionsleiter
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02.08.2013 um 10:44
@StUffz
mit anderen Worten, für Windkraft im bewohnten Gebiet müssten die Hersteller an der Geräuschemission arbeiten.
Zitat von StUffzStUffz schrieb:Er hat dann ne Anzeige mit dem Tenor: "Easywind6 zu verkaufen, weil Easywind die Anlage nicht zurücknimmt und sie nicht die vesprochenen Leistungen bringt,..." Eine Woche später wurde das Ding unter Erstattung des Kaufpreises abgeholt.
Schlauer Bauer.


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02.08.2013 um 10:56
@kleinundgrün
Ich denke, das ist gar nicht das Problem, ein Teil würde sich schon ändern, wenn man wirkliche Tragflächenprofile nutzt und nicht diese Kinderwindmühlen.
Teure Anlagen werden sicherlich recht leise sein, nur haben die halt aufgrund des Preises Absatzschwierigkeiten.
Da gibt es irgendwie so einen Knick. Es gibt ein paar billige Anlagen, die kaum was produzieren. Dann teure, die auch was bringen, und dann die Chinesen mit allerlei seltsamen Kram, der zwar angeblich zertifiziert und so weiter ist, aber recht abenteuerlich zusammengebraten aussieht.
Es wird da nicht wirklich was gemacht, weil der Sektor kaum gefördert wird.
Wenn man so sieht, was alles bei den großen Mühlen getrieben wird....


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02.08.2013 um 18:23
@kuno7
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Solarthermische Anlagen dürften, zumindest derzeit hier in D, nur in Ausnahmefällen wirtschaftlich zu betreiben sein.
solarthermische anlagen sind das einige was in so gut wie jedem fall super funktioniert.
ich mach mein warmwasser in der meisten zeit des jahres nur mit der sonne - für zwei bis drei leute reichen da meine beiden nicht allzu großen kollektoren locker aus, und die sind noch nicht mal optimal ausgerichtet, erstens nach westen und zweitens liegen sie eigentlich zu flach.
ich spar 'ne menge geld durch die dinger!

nachdem ich ja so einige jahre in der solarbranche tätig war, vor allem im bereich photovoltaik, ist mein fazit der, dass das ganze solange wirtschaftlich effizient ist, solange die einspeisevergütung entsprechend hoch ist. seit die so stark gefallen ist rechnet es sich kaum noch, weil es natürlich deutlich länger dauert bis die anlage abgezahlt ist.

und nach wie vor haben wir das problem mit der speicherung der energie.
solange wir keine vernünftigen, bezahlbaren und ungiftigen stromspeichermöglichkeiten fürs eigenheim haben ergibt photovoltaik nur sinn wenn ins öffentliche netz eingespeist wird (was volkswirtschaftlich betrachtet natürlich sowieso sinnvoller ist - aber das ist natürlich nichts für egoisten), und dann muss eben die einspeisevergütung stimmen damit privatleute sich pv-module aufs dach legen für teuer geld.

ich hab meine erste "inselanlage" (pv-modul + steuerung + solarbatterie) für ein vw-bussle gebaut, die zweite dann für ein gartehäusle. die module sind bis heute auf dem gartenhäusle und funktionieren immernoch einwandfrei (mittlerweile sind sie rund 30 jahre alt), die dazugehörige batterie und die steuerung mussten aber schon ausgetauscht werden.


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