Ägyptologie im islamistischen Zeitalter
10.05.2012 um 20:04Wie ihr sicherlich alle wisst, findet gerade in Ägypten ein radikaler Wandel statt. Nachdem nun schon seit längerem Mubarak gestürzt wurde, sind nun auch schon nicht allzu lange her die Ergebnisse der Wahlen bekannt gegeben worden:
Die islamistischen Parteien konnten bei den Parlamentswahlen mehr als 70 % der Mandate gewinnen. Wahlsieger wurde die Freiheits- und Gerechtigkeitspartei der Muslimbruderschaft und ihre Bündnispartner in der Demokratischen Allianz, die 47,2 % der Sitze erhielt. Nachfolgerparteien der einst regierenden Nationaldemokratischen Partei (wie die Freiheitspartei und die Nationale Partei) erhielten dagegen nur noch 6,4 % der Mandate.
Wikipedia: Parlamentswahlen in Ägypten 2011/2012
Das lässt schon andeuten, woran es mir in diesem Thread gehen soll: Wie denkt ihr, wird sich die Lage der Archäologen vor Ort unter dem Einfluss der Islamisten entwickeln, die dafür bekannt sind, das heidnische Erbe der Ägypter zutiefst zu verachten und von westlichen Forschern und dem Westen per se ebenfalls nicht viel halten?
Wir hören von islamistischen Kräften unter anderem solche Statements:
Abdel Moneim El-Shahat, Mitglied der islamistischen Salafisten, wetterte im Fernsehen über die Abbildungen von nackten Pharaonen, die in seinen Augen gleichbedeutend sind mit Ketzerei.
http://blog.selket.de/allgemein/salafist-wettert-ueber-die-darstellung-von-nackten-pharaonen.html (Archiv-Version vom 23.01.2012)
Wenn man die Entwicklung unter diesem Gesichtspunkt weiterspinnt, ist es doch gar nicht mehr so unwahrscheinlich, dass sich Ägypten immer weiter in Richtung Isolation vom Westen entwickeln könnte und dem pharaonische Erbe erheblichen Schaden zugefügt wird.
Museen könnten, wer weiss das schon, als eine Form der Götzenverehrung gedeutet werden und somit verboten. Artefakte einfach zerstört oder im Ausland für Lau verscherbelt werden. Ebenso die Denkmäler und Tempel alter Gottheiten und Pharaonen - gar nicht auszumalen, was mit diesen geschehen könnte.
Auch wenn ich mich hier gerade auf das Glatteis der Spekulation begebe, muss man doch sagen, dass diese Gefahr durchaus bestehen kann.
Aber, wie denkt ihr, wird sich die Lage der westlichen Forscher vor Ort und des pharaonischen Erbes entwickeln? Werden sich die Islamisten am Riemen reißen und schon alleine aufgrund des Tourismus alles beim Alten lassen, oder besteht tatsächlich ernsthafte Gefahr?
Die islamistischen Parteien konnten bei den Parlamentswahlen mehr als 70 % der Mandate gewinnen. Wahlsieger wurde die Freiheits- und Gerechtigkeitspartei der Muslimbruderschaft und ihre Bündnispartner in der Demokratischen Allianz, die 47,2 % der Sitze erhielt. Nachfolgerparteien der einst regierenden Nationaldemokratischen Partei (wie die Freiheitspartei und die Nationale Partei) erhielten dagegen nur noch 6,4 % der Mandate.
Wikipedia: Parlamentswahlen in Ägypten 2011/2012
Das lässt schon andeuten, woran es mir in diesem Thread gehen soll: Wie denkt ihr, wird sich die Lage der Archäologen vor Ort unter dem Einfluss der Islamisten entwickeln, die dafür bekannt sind, das heidnische Erbe der Ägypter zutiefst zu verachten und von westlichen Forschern und dem Westen per se ebenfalls nicht viel halten?
Wir hören von islamistischen Kräften unter anderem solche Statements:
Abdel Moneim El-Shahat, Mitglied der islamistischen Salafisten, wetterte im Fernsehen über die Abbildungen von nackten Pharaonen, die in seinen Augen gleichbedeutend sind mit Ketzerei.
http://blog.selket.de/allgemein/salafist-wettert-ueber-die-darstellung-von-nackten-pharaonen.html (Archiv-Version vom 23.01.2012)
Wenn man die Entwicklung unter diesem Gesichtspunkt weiterspinnt, ist es doch gar nicht mehr so unwahrscheinlich, dass sich Ägypten immer weiter in Richtung Isolation vom Westen entwickeln könnte und dem pharaonische Erbe erheblichen Schaden zugefügt wird.
Museen könnten, wer weiss das schon, als eine Form der Götzenverehrung gedeutet werden und somit verboten. Artefakte einfach zerstört oder im Ausland für Lau verscherbelt werden. Ebenso die Denkmäler und Tempel alter Gottheiten und Pharaonen - gar nicht auszumalen, was mit diesen geschehen könnte.
Auch wenn ich mich hier gerade auf das Glatteis der Spekulation begebe, muss man doch sagen, dass diese Gefahr durchaus bestehen kann.
Aber, wie denkt ihr, wird sich die Lage der westlichen Forscher vor Ort und des pharaonischen Erbes entwickeln? Werden sich die Islamisten am Riemen reißen und schon alleine aufgrund des Tourismus alles beim Alten lassen, oder besteht tatsächlich ernsthafte Gefahr?