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Stabilisierung der Erdachse durch den Mond

27 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mond, Erdachse, Stabilisierung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
haltlos Diskussionsleiter
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Stabilisierung der Erdachse durch den Mond

15.12.2011 um 18:36
Häufig liest und hört man, dass der Mond die Erdachse stabilisieren soll, was gerne auch einen gewisse Einzigartigkeit der Erde und deren Voraussetzung für die Entstehung von Leben zeigen soll.

Ich behaupte, dass eine derartige Stabilisierung zum einen nicht notwendig ist, da eine rotierende Masse ihren Drehimpuls beizubehalten versucht und deshalb für sich alleine völlig stabil ist, desweiteren ist die Anwesenheit anderer Himmelskörper, die zweifellos (Gravitations-)Kräfte auf die Erde ausüben, eher destabilisierend als stabilisierend.

Es ist mir zwar klar dass physikalische Gesetzmäßigkeiten nicht demokratisch (also durch Abstimmung) beschlossen werden können. Dennoch denke ich dass dieses Thema einmal diskutiert werden sollte.


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Stabilisierung der Erdachse durch den Mond

15.12.2011 um 21:34
@haltlos
Lese dir mal was über die Präzession der Erde durch, das sollte deine Fragen beantworten.


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Stabilisierung der Erdachse durch den Mond

16.12.2011 um 06:57
@haltlos

schließe mich meinem vorredner an

die rotationsbahnen um unser zentralgestirn geben den 'ton' an, welche aus historischen gründen zum großteil auf der äquatorebene unserer sonne liegen, diese so genannte 'ebene der eklipitk' stellt ein eigenes bezugssystem dar, nach der sich das verhalten rotierender körper auf größenordnung von planeten richtet

alle objekte die teil des sonnensystems sind unterliegen dem schwerefeld des sterns, gegen diese ebene geneigte rotationsachsen 'trudeln' und 'taumeln', 'laufen' einfach unruhig

stabilisierung ist generell nicht ganz richtig, da planetenbahnen auf astronomischer ebene nicht stabil sind (drei-körper-problem)

die dimensionen - im sinne von ausmaße - sind für uns menschen einfach so gewaltig das wir sie als nahezu stabil betrachten können, jahre im milliardenbereich sprengen den rahmen des für uns vorstell- und nachvollziehbaren


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haltlos Diskussionsleiter
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Stabilisierung der Erdachse durch den Mond

16.12.2011 um 08:07
@JimmyWho
Selbstverständlich habe ich mich vorab über die Präzession der Erde informiert. Mein Verständnis dazu ist das folgende:

Die Erde ist keine Kugel sondern ein Ellipsoid, der aber schief relativ zur Bahnebene der Umlaufbahn der Erde um die Sonne liegt. Die Schwerkraft der Sonne versucht deshalb diesen Ellipsoid gerade zu ziehen und bewirkt somit eine ständig wirkende Kraft auf eine rotierende Masse. Die rotierende Masse reagiert darauf (wie jeder Kreisel) mit einer Präzessionsbewegung der Rotationsachse.

Dies ist aber gerade ein Beispiel dafür dass die Anwesenheit anderer Himmelskörper die Erdachse destabilisiert und eben nicht stabilisiert. Denn ohne deren Einflüsse wäre die Erdachse völlig stabil. Die Stabilität eines solchen Kreisels nutzt man ja gerade in einem Kreiselkompass.

@canpornpoppy
Meine Frage bezog sich nicht auf die Stabilität der Umlaufbahnen von Planeten sondern auf die Stabilität der Rotationsachse des Planeten selbst.

Oder anders gefragt: In welcher Hinsicht ist die Rotationsachse des Merkur instabil. Bekanntermaßen hat dieser Planet keinen Mond.


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Stabilisierung der Erdachse durch den Mond

16.12.2011 um 08:09
@haltlos

die rotationsachse des merkur ist kaum gegen die ekliptik geneigt ;)

die des mars ähnlich der erde, er taumelt


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Stabilisierung der Erdachse durch den Mond

16.12.2011 um 08:14
@haltlos
Soweit ich das richtig verstanden habe stabilsiert der Mond die Neigung der Erde so wie Sie eben ist.


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Stabilisierung der Erdachse durch den Mond

16.12.2011 um 08:17
es gibt über astronomische zeiträume keine stabilisierung

nur in einem zweikörper-system stellen sich 'irgendwann' gebundene, aufrechtstehende rotationen ein

die frage ist nur, über welchen zeitraum, was von masse und größe der beteiligten objekte abhängt... noch bevor der stern erlischt? noch bevor baryonische materie 'zerfällt'?


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haltlos Diskussionsleiter
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Stabilisierung der Erdachse durch den Mond

16.12.2011 um 08:26
Zitat von JimmyWhoJimmyWho schrieb:Soweit ich das richtig verstanden habe stabilsiert der Mond die Neigung der Erde so wie Sie eben ist.
Genau dafür hätte ich gerne eine stichhaltige Begründung, denn ich bezweifle, dass es so ist.


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Stabilisierung der Erdachse durch den Mond

16.12.2011 um 08:38
@haltlos
Hmm, wäre ich nicht so tierisch erkältet würde ich mich gern in die Thematik einlesen. Aber mich überfordert momentan schon das PC-Spielen ;)

Du kannst sonstmal Newtons Aquarium runterladen. Damit lassen sich sonnensysteme erstellen und "ausprobieren". Vielleicht kannst du da mal mit testen was wie Auswirkungen hat. Hab damit schon mehrere Planeten aus unserem Sonnensystem rausgeschossen :D


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Stabilisierung der Erdachse durch den Mond

16.12.2011 um 09:42
@haltlos
Schon wieder am zweifeln ? Du musst ja am VERzweifeln sein, kannst du doch keiner wissenschaftlichen Erkenntnis trauen.
Trotzdem ist es physikalisch erwiesen, dass der Mond stabilisierend wirkt.Die Erde würde sogar aus der Umlaufbahn geraten ohne Mond.Dies weil unser Begleiter, im Verhältnis zur Erde sehr gross ist und deshalb auch die Kräfte stärker wirken.Siehe Ebbe und Flut.


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haltlos Diskussionsleiter
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Stabilisierung der Erdachse durch den Mond

16.12.2011 um 10:27
@mitdenker
Und warum fliegt dann der Merkur nicht aus der Umlaufbahn? Der Mars hat ja auch nur zwei Steinbrocken zur Stabilisierung, das soll genügen?

Die Redewendungen "ist alles längst erwiesen", "wie man leicht sieht", "ohne jede Frage" sind für mich immer ein Anlass zu zweifeln. Schon zu oft habe ich die Erfahrung gemacht, dass sie genau in den Fällen verwendet wird in denen eben überhaupt nichts klar ist.

Durch welche Kräft die Erde aus der Umlaufbahn geraten sollte, wenn da kein Mond wäre, erschließt sich mir nicht.


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Stabilisierung der Erdachse durch den Mond

16.12.2011 um 19:38
@haltlos

Im Eingangspost sprichst du aber von etwas ganz anderem: dort sagst du, dass der Mond die Erdachse nicht stabilisieren würde, nun sagst du aber, dass der Mond die Erde nicht am Herausfliegen aus ihrer Umlaufbahn hindere. Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe...


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haltlos Diskussionsleiter
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Stabilisierung der Erdachse durch den Mond

16.12.2011 um 21:02
Sicher sind das zwei Paar Schuhe, aber meine Behauptung ist, dass kein Mond notwendig ist um die Erdachse zu stabilisieren, da diese aufgrund physikalischer Gesetze sowieso stabil ist. Als Argument dafür führe ich zum einen Kreiselkompasse an, die ohne Monde auskommen, zum anderen Planeten wie den Merkur, der auch heute noch ohne Mond völlig ungestört seine Bahnen zieht.
Anders gefragt: wie könnte der Mond ein Herausfliegen der Erde aus ihrer Umlaufbahn verhindern?


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Stabilisierung der Erdachse durch den Mond

16.12.2011 um 21:54
@haltlos
Zitat von haltloshaltlos schrieb:Anders gefragt: wie könnte der Mond ein Herausfliegen der Erde aus ihrer Umlaufbahn verhindern?
Eigentlich wird mit der Frage klar, dass du gar nicht verstanden hast, was der Mond nun wirklich macht.


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haltlos Diskussionsleiter
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Stabilisierung der Erdachse durch den Mond

17.12.2011 um 08:53
@AnatomyUnions
Ich habe immerhin verstanden, dass er um die Erde kreist. Nicht verstanden habe ich allerdings inwiefern er die Erdachse stabilisieren soll, deswegen wende ich mich ja auch an dieses Forum hier, in der Hoffnung jemanden zu finden, der das erklären kann.

Deiner Äußerung entnehme ich, dass Du diesen Zusammenhang wohl kennst. Bist du bereit dieses Wissen mit der Gemeinde zu teilen?


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Stabilisierung der Erdachse durch den Mond

17.12.2011 um 10:40
@haltlos
Zitat von haltloshaltlos schrieb:aber meine Behauptung ist, dass kein Mond notwendig ist um die Erdachse zu stabilisieren, da diese aufgrund physikalischer Gesetze sowieso stabil ist.
nein, der mars hat eine ähnliche neigung zur ekliptik und taumelt, was sich zu enormen klimaschwankungen hochschaukelt, in einem zwei-körpersystem zwingt der massereiche körper die rotationsachse seines partners aufzurichten und bildet über einen genügend langen zeitraum eine gebundene rotation mit seinem begleiter

stabil sind weder die rotationsachsen noch die umlaufbahnen in einem mehrkörpersystem wie es ein solarsystem ist, bevor sich ein gleichgewicht einstellt erlischt der stern, 'fallen' auf das massereichste objekt nieder oder werden aus dem system geschleudert (extrema -> bspw. doppelsternsysteme in der nähe schwarzer löcher)

wenn auch wir menschen nicht gänzlich vorhersagen treffen können wie sich solche systeme über einen genügend langen zeitraum verhalten, so können wir mit an sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit behaupten das die systeme nicht stabil sind


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Stabilisierung der Erdachse durch den Mond

17.12.2011 um 11:59
Zitat von canpornpoppycanpornpoppy schrieb:nein, der mars hat eine ähnliche neigung zur ekliptik und taumelt
verhält sich somit also genauso wie die Erde obwohl er von nichts umkreist wird, was mit dem Erdmond vergleichbar wäre. Die Taumelbewegung ist bereits weiter oben durch Schwerkrafteinwirkung der Sonne plausibel gemacht und ist eine Störung der Rotationsachse.
Zitat von canpornpoppycanpornpoppy schrieb:stabil sind weder die rotationsachsen noch die umlaufbahnen
Prinzipiell sind Rotationsachsen durchaus stabil, denn es gilt die Drehimpulserhaltung. Im Wikipedia-Artikel zum Drehimpuls heißt es:
Der Drehimpuls eines isolierten physikalischen Systems bleibt unverändert, egal welche Kräfte und Wechselwirkungen zwischen den Bestandteilen des Systems wirken. Dies gilt für den Drehimpuls bezüglich beliebiger Achsen und wird verkürzt mit dem Begriff Drehimpulserhaltung bezeichnet. Fast perfekt isolierte Systeme gibt es im Weltall
Zitat von canpornpoppycanpornpoppy schrieb:genügend langen zeitraum eine gebundene rotation mit seinem begleiter
Trifft in unserem Sonnensystem auf keinen Begleiter der Sonne zu. Die rotieren alle wie sie wollen.

Ich halte fest, dass bislang weder eine Erklärung dafür auf welche Weise der Mond stabilisierend wirkt noch eine, was passieren würde wenn kein Mond da wäre, abgegeben wurde.
Zitat von canpornpoppycanpornpoppy schrieb:so können wir mit an sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit behaupten das die systeme nicht stabil sind
Soweit würde ich mich nicht aus dem Fenster lehnen wollen, schließlich spricht ein 4.5 Milliarden Jahre altes Sonnensystem zunächst einmal dagegen. Aber um den Faden nicht zu verlieren, mit der angeblich stabilisierenden Wirkung des Mondes auf die Erdachse hat das nichts zu tun.


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Stabilisierung der Erdachse durch den Mond

17.12.2011 um 12:49
@haltlos
toom schrieb:
genügend langen zeitraum eine gebundene rotation mit seinem begleiter

Trifft in unserem Sonnensystem auf keinen Begleiter der Sonne zu. Die rotieren alle wie sie wollen.
Da muss du nur lange genug warten ;)


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Stabilisierung der Erdachse durch den Mond

17.12.2011 um 12:54
@haltlos
Zitat von JimmyWhoJimmyWho schrieb: genügend langen zeitraum eine gebundene rotation mit seinem begleiter

Trifft in unserem Sonnensystem auf keinen Begleiter der Sonne zu. Die rotieren alle wie sie wollen.
Der Merkur hat eine gebundene Rotation an die Sonne.

mfg
kuno


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Stabilisierung der Erdachse durch den Mond

17.12.2011 um 15:01
Zur gebundenen Rotation des Merkur sagt Wikipedia:
Radarbeobachtungen zeigten 1965,[5] dass der Planet nicht, wie ursprünglich von Giovanni Schiaparelli 1889 angenommen,[6] eine einfache gebundene Rotation besitzt, das heißt, der Sonne immer dieselbe Seite zuwendet (so, wie der Erdmond uns auf der Erde immer dieselbe Seite zeigt). Vielmehr besitzt er als Besonderheit eine gebrochen gebundene Rotation und dreht sich während zweier Umläufe exakt dreimal um seine Achse.
Ob man das nun wirklich noch als gebundene Rotation bezeichnen will ist eher Geschmacksache. In jedem Fall ist das Gezeiten-Argument für die gebundene Rotation in diesem Fall nicht anwendbar.

Der Antwort auf die Frage warum der Mond die Erdachse stabilisieren soll, bringt uns leider auch dies nicht näher.


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