Satellit entdeckt 17 vergrabene Pyramiden

@brausud das wird eine lehrreiche Geschichtsstunde für dich werden, wenn Frank deinen Beitrag sieht...

@brausud
Zeig mal ein paar Bilder wo Ägypter ausgepeitscht werden - und damit meine ich keine Hollywood-Filme. Ich kenn keine, bin aber durchaus lernfähig...

Ansonsten solltest Du Dich mal über die ägyptische Kultur informieren, die wohl die freiheitlichste bis zum Beginn unserer Aufklärung war*. Mit weitgehenden Frauenrechten, Berufsfreiheit und sogar Stipendien für Hochbegate niederer Einkommensklassen, der ersten allgemeinen Schulpflich etc.
Literaturtipp: Eugen Strouhal, Life in Ancient Egypt, oder Brunner-Traut Leben unter Pharaonen.
Hollywood oder PM sind nicht immer eine gute Quelle...

*die eigenständige Kultur endete leider gegen 1050 v. Chr, danach wurde Ägypten Spielball von Fremdvölkern, die allerlei neue Dinge einschleppten, z.B. die Todesstrafe oder eben auch die Sklaverei.

@rmendler
Nee, heute keinen Bock :)

Es waren keine Sklaven, sondern Facharbeiter bis hin zu Künstlern, die in eigenen Dörfern wohnten und dort sehr gut versorgt wurden. Das wird auch auf Bildern in Gräbern dargestellt. (Ein solches Handwerkerdorf liegt vermutlich im Tal der Könige)

Ausgepeitscht wurde niemand einfach so, da es in Ägypten tatsächlich keine Sklaverei gab. Es gab Abhängigkeiten von Bauern, aber dieses System ähnelte dem System der Leibeigenschaft in Europa welches bis ins 19. Jahrhundert dort zu finden war.

Die Menschen arbeiteten auf diesen Großbaustellen teils freiwillig, teils als normal bezahlte Arbeiter.
Dieses Sklavenbild in dem arme gepeinigte Menschen unter schrecklichen Bedingungen für größenwahnsinnige Könige arbeiten mussten ist etwas aus den Sandalenfilmen aus den 60er Jahren aber nicht die damalige Realität.


Aber ich denke auch, daß @Frank_D etwas mehr darüber weiß und auch ausführlicher dazu schreiben kann als ich :oD







Chris

P.s.: Oh verdammt, er war schneller ^^

@Mark_Aurel
Och, warum soll ich da mehr schreiben, Du weißt anscheinend selbst ziemlich gut Bescheid :) Nur ist das mit der Leibeigenschaft nicht ganz vergleichbar, da in Ägypten die Pächter voll im Besitz der erwirtschafteten Güter bis auf den Zehnten für den Staat waren.
Da die Ägypter immer zu wenig Leute für die Bestellung alles Fruchtlandes hatten, lockten sie auch Ausländer und Kreigsgefangene, indem sie ihnen Land für ihre Familie versprachen, daher war Ägypten auch ein Schmelztigel unterschiedlichster Völker. Und viele Kriegsgefangene wurden freiwillig Ägypter, und waren, da es ihnen unendlich viel besser ging als in ihrer Heimat, oft dir truesten Verteidiger der neuen Heimat.
Solche Überläufer wurden dann an der Grenze zu ihrer Heimat angesiedelt, wo sie dann eine erstklassige Pufferzone gegen Neuangriffe darstellten.

@FrankD

Gnadenlos gutes Gesamtkonzept, Gell?

@FrankD

Ja daher schrieb ich ja auch "ähnelte" Es gab ja auch keine Adligen in der Form wie es sie im Mittelalter gab. Ich wollte nur verdeutlichen die Fellachen waren zwar keine Sklaven, aber auch nicht absolut freie Menschen. Sie waren ins Staatsgebilde eingebunden mit Rechten und Pflichten.

Zu den Baustellen noch was: Umliegende Dörfer schickten auch Gruppen junger Männer als Abordnungen zu diesen Großprojekten. Dieses bedeutete eine Ehre für die Männer die dazu auserwählt wurden.

Auf den Baustellen entwickelte sich teils sogar ein Wettstreit, ähnlich wie auf den Dombaustellen des Mittelalters, zwischen den einzelnen Handwerkergruppen (die eigene Namen, und "Zeichen, Wappen" trugen) wer die bessere Tagesleistung erbrachte.

Ich wundere mich nur immer wieder, daß man nie diesen alten Völkern ihre Leistungen gönnt. Immer stecken wahnsinnige Tyrannen dahinter, die ihr Volk ausbeuten oder irgendwelche Wesen von unter der Erde oder den Sternen. Kann es nicht sein das der Mensch einfach nur extrem kreativ und ideenreich ist? Und das nicht nur seit 50 Jahren?











Chris

@Commonsense
dadurch hat Ägypten 3000 Jahre lang floriert... das soll mal irgend eine Kultur auf der Welt nachmachen.
Spziell die Möglichkeit des vertikalen Aufstiegs. Beauftragte des Pharaos suchten im gnazen Land nach Spitzenkräften, auch unter Kindern. Begabte kaman dann auf die Eliteschulen des Pharaos, die Eltern wurden für den Verdienstausfall bezahlt.
Seit dem Neuen Reich schickten benachbarte Völker die Kinder von Adligen auf die pharaonischen Eliteschulen - gegen Bezahlung natürlich.
Das ganze hing natürlich mit dem Konzept der Maat zusammen, das ja die absolute Grundlage des ägyptischen Lebens war.

also: ich fasse mal zusammen: die dame hat nichts gefunden.oder hab ich was verpasst?

@Mark_Aurel
Du hast absolut Recht.

@FrankD

ich sagte ja, gutes Gesamtkonzept, unabhängig von den Beweggründen...

Maat?

Kenne ich nur als Dienstgrad bei der Marine...

Naja 3000 Jahre hindurch war auch nicht Friede, Freude Eierkuchen. Ich erinnere nur an die Seevölker und den damit verbundenen wirtschaftlichen Zusammenbruch im ganzen Orient.

Aber sie haben sich kulturell immer wieder behaupten können und sogar die Eindringlinge (z.B. Alexander und die darauf folgenden griechischen Ptolemäer) kulturell assimilieren können, bis die sympatischen Römer kamen.








Chris

@Mark_Aurel
Das war ja auch das Ende des unabhängigen Ägypten. Ramses III verpulverte seine gesamte Armee und Flotte, und Ägypten wurde als Dank dann von seinen befreiten Nachbarn überrannt. Gutmensch sein lohnt sich eben nicht.

@Commonsense
Uh, langwiereige Erklärung. De Ägypte glaubten an eine Art "Sünden-Balance" - am Ende des Lebens musten die Guten Taten die Schlechten mehr als aufwiegen. Ws gut und was schlecht war wurde in den Weisheitslehren der Ägypter neidergeschrieben, und praktisch alle Gesetze des Christentums und des Islams finden sich bereits da drin, zum Beispiel die Almosensteuer (jeder dem es gut geht war verpflichtet, denen zu geben denen es schlecht geht).
Das ganze galt nicht nur für Individuen, sondern auch für den ganzen Staat. Ägapten konnte nur existieren, wenn die Gesamtsumme der Maat positiv war.

Wurde Unterägypten nicht wieder aus Oberägypten heraus zurück erobert und von den Seevölkern befreit?

Oder verwechsle ich das gerade mit etwas anderem? Gab's das nicht vorher? Wie hieß das Volk welches aus dem nahen Osten kam und das "Nildelta" eroberte? *grübel* Hab keine Lust den Großen Ploetz auszupacken *ggg*

@FrankD

@FrankD

Ahja, von der besseren Gewichtung der guten Taten hatte ich wohl gehört, der Begriff Maat war mir indes nicht bekannt.

@Mark_Aurel
Das verwechselst Du mit den Hyksos...

Ja, stimmt die meinte ich, danke.

@Commonsense
Das ist der Zentralbegriff der ägyptischen Kultur, der Dreh- und Angelpunkt. Darum drehte sich alles, und es gibt echte Schuergeschichten, z.B. von Heri-Hor, der in die Jenseitswelt ging und sah, was Leuten mit negativer Maat passierte :)

Das nette Krokodil welches die bösen Menschen frisst? ^^ Buuuh

Aber die Ägypter haben ziemlich heftig gefuscht mit ihren Totenbüchern.
Wenn sie diese bei sich hatten im Grab und das vorlasen wenn sie vor Horus traten und ihr Herz gewogen wurde, wurden sofort alle bösen Taten vergessen.

Also haben auch die damals schon getrickst in Glaubensfragen *ggg*








Chris

@Commonsense
Das war auch der Grund, warum es keine Sklaverei gab. Die Griechen sahen sich ja nur sich als menschen, alles andere waren Barbaren mit denen man machen konnte was man wollte. Diese Trennung gabs in Ägypten nicht, da gabs zwar Einheimische und Fremdvölker, aber alles waren Menschen.

@Mark_Aurel
Die Seelen der Toten. Um deren Auferstehung zu verhindern. Genau,