@Buchi04 schrieb:
"Anfangs dachte ich mir: "stimmt eigentlich"....
aber im nachhinein sieht man das dein vergleich mehr als hinkt:
Ich kenne keine Flugzeugabstürze, Reitunfälle, Bade-und Autounfälle etc. in denen 40 000000 Menschen WEGEN EINEN UNFALL gestorben sind.
Das sind zwar schon tragische Sachen, aber in der Regel sind bei solchen Unglücken NIE so viele Menschen (abgesehen von Kriegen) betroffen wie bei so einem behinderten Atomunfall!
Auswirkungen auf die Umwelt haben die von die aufgezählten Unfälle auch nicht...."
Die Argumentation kann ich nicht nachvollziehen: Für die Opfer ist es egal, ob sie bei einem Einzelunfall oder bei einem Massenunfall sterben. Für die Angehörigen ist ein Massenunfall sogar "besser": Es gibt öffentliche Anteilnahme, Spenden, Schadensersatz und vor allem viele andere Angehörige von anderen Opfern, die möglicherweise bei der Bewältigung von dem Leid helfen können.
Mit der Umwelt hast du natürlich Recht, im kleinen, dichtbesiedelten Japan wärs noch viel schlimmer als in Tschernobyl.
Allerdings wird auch hier teilweise sehr dick aufgetragen: Ein "Experte" im ZDF ließ verlauten, Tokio werde möglicherweise über Tausende von Jahren unbewohnbar sein. Zum Vergleich: Hiroschima wurde 1949 wieder aufgebaut und hat heute mehr als eine Million Einwohner, in Tschernobyl leben wieder Menschen, 500.000 Menschen wurden unmittelbar nach der Katastrophe als Aufräumhelfer in der direkten AKW-Umgebung eingesetzt - weniger als 50 davon starben an Strahlenkrankheit.
Ich will nicht verharmlosen, aber ich glaube, daß Übertreibungen und Hysterie möglicherweise viel mehr Menschenleben fordern als die Strahlung, Beispiel: Es kommt zur Kernschmelze in Fukushima und der Wind weht Richtung Tokio. Die meisten Menschen im Großraum Tokio müssen mangels Alternativen trotzdem bleiben, denken aber: Hilfe, wir sind alle verstrahlt, Wasser, Luft, Nahrung, alles verseucht, wir sind dem Tode geweiht. SOLCHE Gedanken haben reale Auswirkungen: Wir wissen, daß negative Gedanken zur eigenen Gesundheit und zum eigenen Leben tatsächlich die Lebenserwartung verkürzen.
Und auf diese Weise könnte dann wirklich Hysterie gefährlicher sein als die Strahlung selbst.
Lest euch alle einmal den www.wikipedia.de - Artikel zur Katastrophe von Tschernobyl durch:
- Schlimm, was dort passiert ist. Ja, gar keine Frage.
- Aber doch überraschend, daß die Katastrophe relativ wenige Menschenleben gefordert hat, obwohl die Russen nun wirklich nicht zimperlich mit "Menschenmaterial" umgegangen sind.