Tsnuami in Europa
18.04.2008 um 18:44Wann er kommt, ist noch nicht ausgemacht. Aber dass sich auch das Mittelmeer auf einen Tsunami einstellen muss, ist für internationale Geowissenschaftler fix. Auf einer Tagung in Wien kritisierte man, dass es immer noch kein funktionierendes Frühwarnsystem im Mittelmeer gegen Flutwellen gebe - dabei wären die Investitionen für ein derartiges Warnsystem relativ überschaubar.
Mehr als drei Jahre nach dem verheerenden Tsunami im Indischen Ozean sind die Anrainerländer des Mittelmeeres noch immer nicht ausreichend auf eine mögliche Flutwelle vorbereitet. Doch dass es "irgendwann" durch ein Erdbeben zu einem Mittelmeer-Tsunami kommen werde, steht für europäische Wissenschaftler so gut wie fest.
"Wir sind ziemlich sicher", sagte der italienische Geophysiker Stefano Tinti von der Universität Bologna, verantwortlich für das europäische Tsunami-Warnsystem.
"Es ist nur eine Frage der Zeit. Aber wir wagen keine öffentliche Prognose, wann das sein wird", sagte Tinti am Rande der Jahresversammlung der Europäischen Geowissenschaftler (EGU), die am Freitag in Wien zu Ende geht.
Am 26. Dezember 2004 war nach einem heftigen Erdbeben unter dem Indischen Ozean ein gewaltiger Tsunami entstanden. Die Flutwelle tötete Hunderttausende und richtete vor allem in Indonesien, Thailand und Sri Lanka schwere Verwüstungen an.
Großer Tsunami alle hundert Jahre
Im Mittelmeer ist nach Expertenschätzungen etwa alle hundert Jahre mit einem größeren Tsunami zu rechnen. So hatte etwa 1908 nach einem Erdbeben unter der Meerenge von Messina eine Flutwelle auf Sizilien und in Kalabrien Hunderte Menschen getötet. In den 1950er Jahren verwüstete eine Flutwelle die Kykladeninsel Amorgos.
Fehlende Gezeitenmessgeräte
Nach Ansicht Tintis würde ein umfassendes Tsunami-Warnsystem für das am stärksten gefährdete Mittelmeer "nicht mehr als mehrere zehn Millionen Euro" kosten. Im Mittelmeerraum fehle es vor allem an modernen Gezeitenmessgeräten an den Küsten.
Die einzelnen Länder verfügten zwar über nationale seismologische Überwachungszentren, die jedoch noch nicht für den Einsatz als nationale Warnzentren eingerichtet seien. Tinti: "Zurzeit ist noch kein Ort am Mittelmeer sicher."
Italien und Griechenland besonders gefährdet
Nach Aussagen seines griechischen Kollegen Gerassimos Papadopoulos von der Universität Athen sind Italien und Griechenland besonders erdbeben- und damit tsunamigefährdet. Vor allem Griechenland werde regelmäßig von Erdstößen heimgesucht.
"Wenn jemand vor dem Dezember 2004 vor den verheerenden Folgen einer schweren Tsunami-Flut gewarnt hätte, hätten vermutlich alle gelacht", so Papadopoulos. Er nannte es "entscheidend, dass wir vorbereitet sind".
Welche Auswirkungen könnte dieser Tsunami in Europa haben ?
Ist es sinnvoll ein Frühwarnsystem einzuführen ?
Quelle ORF.at
Mehr als drei Jahre nach dem verheerenden Tsunami im Indischen Ozean sind die Anrainerländer des Mittelmeeres noch immer nicht ausreichend auf eine mögliche Flutwelle vorbereitet. Doch dass es "irgendwann" durch ein Erdbeben zu einem Mittelmeer-Tsunami kommen werde, steht für europäische Wissenschaftler so gut wie fest.
"Wir sind ziemlich sicher", sagte der italienische Geophysiker Stefano Tinti von der Universität Bologna, verantwortlich für das europäische Tsunami-Warnsystem.
"Es ist nur eine Frage der Zeit. Aber wir wagen keine öffentliche Prognose, wann das sein wird", sagte Tinti am Rande der Jahresversammlung der Europäischen Geowissenschaftler (EGU), die am Freitag in Wien zu Ende geht.
Am 26. Dezember 2004 war nach einem heftigen Erdbeben unter dem Indischen Ozean ein gewaltiger Tsunami entstanden. Die Flutwelle tötete Hunderttausende und richtete vor allem in Indonesien, Thailand und Sri Lanka schwere Verwüstungen an.
Großer Tsunami alle hundert Jahre
Im Mittelmeer ist nach Expertenschätzungen etwa alle hundert Jahre mit einem größeren Tsunami zu rechnen. So hatte etwa 1908 nach einem Erdbeben unter der Meerenge von Messina eine Flutwelle auf Sizilien und in Kalabrien Hunderte Menschen getötet. In den 1950er Jahren verwüstete eine Flutwelle die Kykladeninsel Amorgos.
Fehlende Gezeitenmessgeräte
Nach Ansicht Tintis würde ein umfassendes Tsunami-Warnsystem für das am stärksten gefährdete Mittelmeer "nicht mehr als mehrere zehn Millionen Euro" kosten. Im Mittelmeerraum fehle es vor allem an modernen Gezeitenmessgeräten an den Küsten.
Die einzelnen Länder verfügten zwar über nationale seismologische Überwachungszentren, die jedoch noch nicht für den Einsatz als nationale Warnzentren eingerichtet seien. Tinti: "Zurzeit ist noch kein Ort am Mittelmeer sicher."
Italien und Griechenland besonders gefährdet
Nach Aussagen seines griechischen Kollegen Gerassimos Papadopoulos von der Universität Athen sind Italien und Griechenland besonders erdbeben- und damit tsunamigefährdet. Vor allem Griechenland werde regelmäßig von Erdstößen heimgesucht.
"Wenn jemand vor dem Dezember 2004 vor den verheerenden Folgen einer schweren Tsunami-Flut gewarnt hätte, hätten vermutlich alle gelacht", so Papadopoulos. Er nannte es "entscheidend, dass wir vorbereitet sind".
Welche Auswirkungen könnte dieser Tsunami in Europa haben ?
Ist es sinnvoll ein Frühwarnsystem einzuführen ?
Quelle ORF.at