Weltuntergang, die verschiedenen Szenarien.
28.01.2011 um 14:42
Ich beziehe den Weltuntergang mal auf den Untergang der Menschheit. Also das Ende des Antrhopozäns, des Zeitalters der Menschen. Die Erde wird viel später untergehen und das Universum noch viel später.
Die Menschheit wird die nächsten Jahre weiter extrem auf Wachstum ausgerichtet sein. Dabei wird sie ihre Anzahl kontinuierlich weiter steigern, während der Ressourcenverbrauch exponential wächst, da in Südamerika, Indien und China immer mehr Menschen in die Mittelschicht aufsteigen. Was für Ressourcen werden da verbraucht ? Öl, Kohle, Uran, Wasser, Biomasse (Wälder, Fische, Ackerflächen), Metalle, seltene Erden, Phosphor uvm.
Dabei verschlechtern sich die Böden immer mehr (Versalzung, Wüstenbildung), das Wasser wird in zahlreichen Regionen immer knapper, da das Grundwasser aufgebraucht ist und der Klimawandel voranschreitet, die Artenvielfalt geht weiter zurück (das tut sie schon seit 40 000 Jahren, aber mittlerweile geht es immer schneller), die Wälder verschwinden, die fossilen Energiequellen werden rarer, die Fische werden immer seltener und kleiner, das Wild immer wachsamer und scheuer, seltene Erden gehen aus, Phosphor geht aus...
auch die Parasiten, Schädlinge und Krankheitserreger werden resistenter, weil sie sich an unsere Gifte anpassen.
Zunächst wird man mit technologischen Verbesserungen vielen der Probleme begegnen können und weiter wachsen...aber es gibt Grenzen, an die wird man stoßen.
Letzten Endes wird es vermehrt zu wirtschaftlichen Krisen kommen (a la Ölkrise, Finanzkrise). Man wird reagieren und mehr Biosprit anbauen oder mehr Wind- und SOlarkraftwerke bauen, um den Rückgang des Öls zu kompensieren. Aber auch hier sind die Möglichkeiten begrenzt. Es gibt nicht unendlich Ackerfläche für Biosprit, und für Windkraftwerke braucht man z.B. seltene Erden, die heute schon schwer zu bekommen sind. So häufen sich zunächst die wirtschaftlichen Kriesen aufgrund von Rohstoffknappheiten und steigenden Lebensmittelpreisen.
Rasante Preisanstiege bei diversen Produkten werden dann an der Tagesordnung stehen. Die Stimmung wird gereizter werden, die Menschen egoistischer, denn sie werden versuchen ihren Status Quo zu halten, sich selbst zu retten. Die dritte Welt vergisst man dabei ganz. Dort kann sich aufgrund er gestiegenen Preise keiner mehr genügend Essen kaufen. Die einst rasant gewachsene Bevölkerung beginnt zu verhungern. Kriege und Seuchen brechen aus, die Bevölkerung der armen Länder beginnt zu sinken.
Auch in den Industrieländer muss man immer knapper treten - alles ist teurer geworden. Manche Dinge wie Lebensmittel und Energie sind extrem viel teurer. Geld für andere Dinge bleibt kaum noch übrig. Der Lebensstandard sinkt, während die Armen schon verhungern.
Im Laufe der Jahre kehren auch in reichen Ländern Seuchen und Mangelernährung zurück. Antibiotika sind wirkungslos geworden. Für weitere Forschung fehlen die Ressourcen. Die Pestizide gegen Schädlinge wirken nicht mehr. Auch hier kommt die Forschung nicht mehr vorran. Heckschrecken und Kartoffelkäfer vernichten immer wieder Ernten.
Die Zahl der Menschen auf der Erde befindet sich im freien Fall. 5 Milliarden, 4, 3, 2, 1 Milliarde... Ab hier wird es unklar.
Wie geht die Menschheit damit um? Kommt es zu einem Atomkrieg oder zu Explosionen von Atomkraftwerken? Oder verläuft das ganze auf Basis von konventionellen Waffen und ohne atomare Kastastrophen? Entstehen mit der Gentechnik mutierte Wesen, die eine wichtige Rolle spielen?
Durch die Not wird der Druck auf die natürlichen Ökosysteme jedenfalls massiv erhöht. Sie werden großteils vernichtet, Arten sterben reihenweise aus, darunter Tiger, Elefanten, aber auch heute noch häufige Tiere wie Hirsche, Kamele, Wölfe und Schweine. Wälder gibt es fast keine mehr, nur ein paar Relikte. Am Ende gleicht die Erde einer riesigen Wüste und die Menschen leben wieder auf Steinzeit/Mittelalterniveau.
Die Menschheit wird sich nie wieder erholen, da zu viele natürliche Schätze wie fossile Energien, Bodenqualität, Artenvielfalt usw ausgebeutet wurden. Von da an geht es langsamer vorran. In etwa so wie vor 1000 Jahren. Aberglaube und Religionen, Epedemien, Hunger und Verteilungskriege sind zurückgekehrt.
Doch die Evolution steht in den folgenden Jahrtausenden nicht still. Viel hat nicht überlebt, aber einige Insekten und Nagetiere sowie Vögel haben es geschafft. Auchwir Menschen. Die Fische nicht - in den Meeren domionieren ungenießbare Quallen. Die Meere sind extrem vergiftet und sauer.
Und alles was ab jetzt neu durch Evolution entsteht ist wiederstandsfähig gegenüber menschlichen Aktivitäten. Denn das ist nun der größte Evolutionsvorteil. Auch so Tiere wie Erdhörnchen haben es geschafft - sie konnten sich gut verstecken...
Nach und nach wird so die verbleibende Menschheit mehr und mehr Konkurrenz von der Tierwelt auf dem von ihr selbst geschaffenen Wüstenplaneten bekommen. Die Tiere passen sich der Wüste und der Menschheit zunehmend an - das dauert zwar Jahrtausende, wird aber immer offensichtlicher.
Nach und nach werden Arten auftauchen, die wie Plagen unsere Nahrungsvorräte plündern und eventell sogar Menschen jagen. Fleischfressende Ratten, die unterirdisch leben und in nachts Schwärmen angreifen wären denkbar. Die Evolution wird sich in den nächsten Jahrtausenden viel neues einfallen lassen.
Auch der Mensch selber wird evoultionieren. Aber nicht mehr Richtung Intelligenz. Menschen, die besonders wenig Wasser und Nahrung brauchen, werden entstehen, denn die immer wieder kehrenden Hungersnöte lassen nur die Zähsten überleben.
Nach Jahrmillionen ergünt der Wüstenplanet wieder. Von der Zivilisation ist nichts geblieben. Die Menschen sind inzwischen ausgestorben, da sie der Konkurrenz aus der Tierwelt nicht mehr gewachsen waren. Wir konnten von dem dürren Gras nicht leben und fanden keine lebende Nahrung mehr. Nichts wird sich an uns erinnern.
Nun könnte man fragen, warum schaffen wir es nicht ins Weltall und finden neue Planeten und Erden, die wir kolonialisieren? Die Antwort ist einfach.
Es gibt da draußen wahrscheinlich Millionen von Planeten, auf denen Leben entstehen kann und es gab in den letzten 5 Milliarden sicher auch einige mit intelligentem Leben. Aber keine der Zivilisationen hat es je zur Erde geschafft, sonst würden wir ihre Überreste finden. Die Distanzen sind wohl zu groß für eine Zivilisation diese zu überwinden. Wir sind auf der Erde gefangen.
Und dass wir die erste/einzige Zivilisation im Universum sind, ist extrem unwahrscheinlich. Dafür ist das Universum zu groß...
Nun könnte man fragen, warum wir es nicht schaffen ein Gleichgewicht zu erreichen. So wie manche Menschen träumen. Eine nachhaltige Erde.
Wir hatten diese Chance wohl, noch vor wenigen Jahrzehnten. Aber wir haben sie vertan. Schon jetzt liegt unsere Ressourcenverbrauch 1,5 - 4 mal über der Kapazitätsgrenze der Erde. Wir sind schon zu viele geworden. Wir konnten diese Grenze künstlich erhöhen, indem wir fossile Energien aufbrauchen, aber diese sind bald weg. Wir konnten sie erhöhen, weil wir Biomasse ausbeuteten, Wälder abholzten und Wildtiere jagten, aber auch diese Biomasse schwindet. Am Ende fallen wir also zurück unter die Kapazitätsgrenze. Geld zu drucken kann uns davor nicht bewahren.
Warum haben wir es nicht geschafft darunter zu bleiben? Wahrscheinlich, weil wir zu viele sind. Man konnte sich nicht auf einene Gleichgewichtsstratgie einigen. Zu viele Köche verderben den Brei.
Man wollte in der Gegenwart konsumieren - auf Kosten der Zukunft, denn ein Menschenleben ist begrenzt. Wen inetressiert schon, was in 100 Jahren ist, wenn er nicht mehr lebt? Die Versuchung war viel zu groß, alles lieber zu Lebzeiten zu verbrauchen und im Luxus zu leben.
Irgendwann in 10 Millionen Jahren wird ein Schädel eines Menschen versteinert aus einem Fels rausragen und eine 500 kg schwere Riesenratte, ein Nachkömmling der heutigen Hausratte, wird darauf urinieren, um ihr Revier zu markieren. Sie wird nicht darüber nachdenken, was das ist...