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Das Philadelphia-Experiment

60 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Philadelphia-experiment, Philadelphiaprojekt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Das Philadelphia-Experiment

02.07.2008 um 22:17
Weder war da etwas unsichtbar noch hat eine Zeitreise stattgefunden.

Alle basiert nur auf einen Mann der angeblich ein paar Beobachtungen gemacht haben will, der hatte überhaupt nichts mit dem Projekt zu tun hatte.
Der mag vielleicht auch etwas merkwürdiges gesehen haben. Das passiert auch heute noch ständig. Wie viele Leute sehen etwas Komisches am himmel und Glauben es seien UFO,s.?


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SOAK ehemaliges Mitglied

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Das Philadelphia-Experiment

02.07.2008 um 22:38
Gibt zu dem Thema auch einen sehr guten Wikipedia Artikel, ich such den mal raus


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Das Philadelphia-Experiment

02.07.2008 um 22:55
Das Philadelphiaprojekt war ein Expirement einer, damals, neuartigen Technologie.
Es wurde getestet, ob man feindliche Torpedos, die von der elektromagnetischen Ladung eines Schiffs "angezogen" wurden, mit Hilfe eines (ich sage jetzt mal) Anti-Elektromagnetischen Feldes, ablenken kann. Dazu wurde auf dem Schiff eine riesige Spule (Elektromagnet) angebracht, die die bestehende elektromagnetische Ladung aufhob. Das ist die Erklärung, warum die Besatzung auf dem Schiff umkam oder verrückt geworden war.

Was der Mann, der das Seltsame Licht wahrgenommen hatte, gesehen hatte, war, soviel ich weiß, nur Polarlicht.

Die Quelle für meine Aussage habe ich gerade leider nicht parat, ich hatte das irgendwo gelesen. Da es schon etwas länger her ist, können einige Details nicht ganz richtig sein.


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Das Philadelphia-Experiment

02.07.2008 um 22:55
Das Philadelphiaprojekt war ein Experiment einer, damals, neuartigen Technologie.
Es wurde getestet, ob man feindliche Torpedos, die von der elektromagnetischen Ladung eines Schiffs "angezogen" wurden, mit Hilfe eines (ich sage jetzt mal) Anti-Elektromagnetischen Feldes, ablenken kann. Dazu wurde auf dem Schiff eine riesige Spule (Elektromagnet) angebracht, die die bestehende elektromagnetische Ladung aufhob. Das ist die Erklärung, warum die Besatzung auf dem Schiff umkam oder verrückt geworden war.

Was der Mann, der das Seltsame Licht wahrgenommen hatte, gesehen hatte, war, soviel ich weiß, nur Polarlicht.

Die Quelle für meine Aussage habe ich gerade leider nicht parat, ich hatte das irgendwo gelesen. Da es schon etwas länger her ist, können einige Details nicht ganz richtig sein.


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Das Philadelphia-Experiment

02.07.2008 um 22:56
Sorry für den Doppelpost


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Das Philadelphia-Experiment

02.07.2008 um 23:28
Link: en.wikipedia.org (extern)
Zitat von SOAKSOAK schrieb:Gibt zu dem Thema auch einen sehr guten Wikipedia Artikel, ich such den mal raus
Bitte schön.


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Das Philadelphia-Experiment

03.07.2008 um 02:17
Link: de.wikipedia.org (extern)

Um Holzer zu ergänzen:

Hier auf deutsch.


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Das Philadelphia-Experiment

03.07.2008 um 02:34
Charles Berlitz schrieb das Buch Philadephia Experiment,derselbe Berlitz der sich schon am Bermudadreieck eine goldene Nase verdiente.
Sehr interessant ein überlebender Zeuge der von Berlitz befragt wurde,Berlitz blickte in die grossen Augen eines Kaninchens.
Berlitz verwurstete auch Roswell als erster.
Berlitz ist ein untadeliger,integrer und unbestechlicher Alleswisser der den Weltuntergang für 1999 ankündigte...wenn dem so ist dann ist das hier das Apres live


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Das Philadelphia-Experiment

03.07.2008 um 07:34
http://wwwallmystery.de/artikel/mystery_philadelphia_experiment.shtml-22k

Das Thema hatten wir doch bereits.


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Das Philadelphia-Experiment

03.07.2008 um 08:46
Link: www.ta7.de (extern)

@b-irgendwas
Zitat von b0mb3n3g3rb0mb3n3g3r schrieb:Das Philadelphiaprojekt war ein Experiment einer, damals, neuartigen Technologie.
Es wurde getestet, ob man feindliche Torpedos, die von der elektromagnetischen Ladung eines Schiffs "angezogen" wurden, mit Hilfe eines (ich sage jetzt mal) Anti-Elektromagnetischen Feldes, ablenken kann. Dazu wurde auf dem Schiff eine riesige Spule (Elektromagnet) angebracht, die die bestehende elektromagnetische Ladung aufhob. Das ist die Erklärung, warum die Besatzung auf dem Schiff umkam oder verrückt geworden war.
ja, nette Story. Dan lies auch die mal zum Thema, noch viel netter und viel, viel aufschlussreicher als das Märchen von dir:

http://www.ta7.de/txt/mystik/myst0009.htm


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Das Philadelphia-Experiment

03.07.2008 um 08:46
Das Philadelphia Experiment

Jacques F. Valle


Beim so genannten "Philadelphia-Experiment" handelt es sich um das
angeblich paranormale Verschwinden eines Zerstörers der US-Marine
aus der Werft des Marinestützpunktes von Philadelphia im Spätsommer
1943, mit darauf folgenden Hinweisen, dass es zu offiziellen Kontakten
mit außerirdischen Mächten gekommen sei. Behauptungen eines ange-
blichen Zeugen dieses Vorfalls, der ein von Albert Einstein über-
wachter, geheimer Test der US-Marine gewesen sein soll, sind mehr-
mals als Betrug entlarvt worden. Der Verfasser hat jetzt einen Mann
interviewt, der damals auf einem Schwesterschiff des fraglichen
Zerstörers diente, in der Nacht des angeblichen Verschwindens an Ort
und Stelle war und für die Vorgänge des angeblichen Verschwindens
eine bis ins kleinste Detail gehende Erklärung hat.

Doch die Besonderheiten dieses Falles haben sich als zählebiger Be-
standteil der UFO-Literatur erwiesen und werden nun für eine neue
Generation von Lesern in neuer Fassung aufbereitet. Anhand dieses
Vorfalls, ein Musterbeispiel erfolgreicher Irreführung, wird der
folgende Artikel dreizehn Parameter aufzeigen, die ausschlaggebend
waren für die verblüffende Zählebigkeit während der letzten fünfzig
Jahre. Der Artikel vergleicht Besonderheiten dieser Machenschaften
mit anderen fragwürdigen Episoden in UFO-Überlieferungen; ab-
schließend folgen Vorschläge für geeignete Maßnahmen, um derartige
Machenschaften zu erkennen, ihnen entgegenzutreten und als solche zu
entlarven.


Die Häufigkeit gezielter Irreführungen

Auffallend bei der Erforschung paranormaler Phänomene ist der damit
einhergehende, schädliche Einfluss bewusster Irreführungen. Es geht
dabei nicht nur um unauthentische Berichte, wie sie in jedem
Forschungsbereich vorkommen, sondern darum, dass diese Berichte mit
Übereifer sofort - ohne viele Bemühungen um Verifizierung - zum Gegen-
stand von Betrachtungen gemacht werden, auch von ausgewiesenen
Forschern.

Offene Kritik an derartigem Verhalten bleibt nicht aus, wird jedoch
meist fehl gedeutet als ein Angriff auf die Integrität oder Intelligenz
der Befürworter des jeweils diskutierten Falles, die daraufhin natürlich
defensiv reagieren, mit einer Verhärtung ihrer Position. Wer die vor-
liegenden "Beweise" weiterhin in Frage stellt, wird dann zumeist als
Skeptiker abgestempelt und seine Einwände werden nicht selten falsch
dargestellt. Die Medien tragen dazu bei, dieser Art von Berichten den
Anschein von Seriosität zu verleihen, so dass aufgebauschte Dar-
stellungen im Endeffekt zum einzigen "Wissen" über paranormale
Phänomene wird, das in der Öffentlichkeit diskutiert wird.

Noch bemerkenswerter ist es, dass gezielte Irreführungen eine Art Eigen-
leben entfalten. In der Öffentlichkeit schenkt man ihnen auch dann noch
Glauben, wenn aufgrund überwältigender Daten sämtliche Fachleute über-
einstimmend zu der Überzeugung gelangen, dass die ursprünglichen
Argumente jeder Grundlage entbehren. Für die Arbeit der Forscher ist
dies ein erhebliches Erschwernis, nicht nur, weil die Unzuverlässigkeit
der Berichterstattung stark auf den Forschungsbereich abfärbt, sondern
auch, weil viel Aufwand vonnöten ist, Außenseitern den wahren Sach-
verhalt zu vermitteln und falsche Darstellungen zu korrigieren.

Aus soziologischer Sicht sind Irreführungen allerdings von be-
trächtlichem Interesse. Sie ermöglichen tiefe Einblicke in die vorge-
fassten Meinungen von Anhängern und Skeptikern gleichermaßen. Sie er-
hellen Beweggründe der Urheber von Machenschaften und die Aufnahme-
bereitschaft der Zielgruppe. Wenn Irreführungen erfolgreich sein sollen,
müssen sie glaubwürdig und relevant sein. Diejenigen, die Bestand haben,
trotz klarer Gegenbeweise und trotz eindeutiger Entlarvung der Urheber
und ihrer Methoden, weisen besondere Merkmale auf. Mit tief ver-
wurzelten Bildnissen wird in der Köpfen der Massen und der gebildeten
Schichten Resonanz erzeugt. Fernsehsendungen darüber erzielen dann
stets hohe Einschaltquoten zu den besten Sendezeiten. Wir alle werden
davon berührt, ob wir das nun zugeben wollen oder nicht. Zu den Opfern
gehören Menschen mit höherer Bildung, sogar mit wissenschaftlicher Aus-
bildung, ebenso wie die breite Masse. Norman Mailer brachte es auf die
Formel:

Wenn das Lügen eine Kunst ist, dann ist die
raffinierte Lüge hohe Kunst.
(Mailer, 1991)

In der heutigen Ufologie wimmelt es von erwiesenen oder mutmaßlichen
Irreführungen Die dramatischen Schilderungen von UMMO in Spanien sind
typisch für die Art von Berichten, die einfach überwältigend sind, mit
Implikationen, die so tiefgründig erscheinen, dass Anhänger durch keiner-
lei vernünftige Argumente davon abzuhalten sind, an sie zu glauben.

Eindeutigen Beweisen, dass Betrug im Spiel war, wird erfolgreich ent-
gegengehalten, dass eine wahrhaft überlegene fremde Zivilisation ge-
fälschte Fotos oder falsche Vorhersagen selbst in Umlauf gebracht haben
könnte, um die Glaubensfestigkeit ihrer irdischen Gefolgschaft zu
testen. Dieses Argument findet sich tatsächlich in einigen UMMO-
Dokumenten, angeblich vorgebracht von den fremden Wesen selbst.

Soziologen haben seit längerem festgestellt, dass eine Entlarvung in
solchen Fällen sogar bewirken kann, den Kern eines Glaubenssystems zu
stärken, auch wenn es der Vernunft Hohn spricht. Nur die äußere
Anhängerschicht wird dadurch in der Regel abgesprengt.
(Festinger, 1956)

In dieser Hinsicht sind bewusste Irreführungen im paranormalen Bereich
nichts anders als jene, die religiöse und politische Fragen betreffen.

Die angeblichen Protokolle der Weisen von Zion, zurückgehend auf ein
1905 gefälschtes Dokument der gefürchteten russischen Ochrana und in
den dreißiger Jahren mit schrecklichem Erfolg von den Nazis zur
Propagandawaffe gegen die Juden umgewandelt (Cohn, 1967), wurde zwar
als üble Machenschaft entlarvt, ihre Wirkung aber hat sie dadurch
nicht dauerhaft eingebüßt. Die Protokolle sind jetzt sogar als an-
geblich durch "Channeling" von außerirdischen Wesen empfangenes
Informationsmaterial neu aufgetaucht, nunmehr versehen mit dem Glanz
einer allerhöchsten Autorität, die von vielen Anhängern der New-Age-
Bewegung nicht so leicht angezweifelt wird wie ein Dokument, das sich
"lediglich" auf historische Fakten berufen kann, wobei dem
menschlichen Medium unbequeme Schuldgefühle erspart bleiben
(Ecker, 1992).

Falls es eines Anreizes bedarf, die Mechanismen bewusster Irreführung
zu studieren, dann sollte dieses schreckliche Beispiel aus der
jüngsten Geschichte ausreichender Anlass sein, in unserem eigenen
Forschungsbereich große Anstrengungen zu unternehmen, derartigen
Machenschaften auf den Grund zu gehen und sie zu entlarven.

Im Mittelpunkt dieses Artikels steht ein besonders widerstandsfähiges
Lügengespinst, das sämtliche wichtigen Merkmale einer erfolgreichen
Irreführung aufweist, so dass wir alle Details analysieren können. Im
Zuge dieser Untersuchung werden wir bestrebt sein, eventuelle
Parallelen zu anderen UFO-Berichten bzw. zu Gerüchten mit ähnlichen
Merkmalen aufzuzeigen.

Wer in geselligem Beisammensein beiläufig UFOs ins Gespräch bringt,
wird meist von anderen zu hören bekommen, welche "tatsächlichen Vor-
kommnisse" im Fernsehen erörtert wurden, zum Beispiel in der Sendung
'Sightings' oder in 'Unsolved Mysteries'. Der angebliche UFO-Absturz
bei Roswell, die MJ-12-Dokumente (die von einer Behörde der
US-Regierung stammen sollen, wo man alles über die Beschaffenheit
sowie die Zielsetzung der UFOs und ihrer fremdartigen Insassen wisse),
werden dabei vermutlich Erwähnung finden, außerdem diverse
sensationelle Berichte über Entführungen. Dann, gewissermaßen als Nach-
trag, kommt vielleicht die Frage: "Übrigens, gab es nicht mal, in der
vierziger Jahren, einen geheimen Test der US-Marine, bei dem ein ganzer
Zerstörer völlig verschwand?" Ein anderer mag ergänzend mitteilen, dass
Einstein dabei seine Hand im Spiel gehabt habe, und dass viele seriöse
Forscher dieses Ereignis für den Schlüssel zur Erklärung von UFOs
hielten.

So wird man einmal mehr mit der haarsträubenden Geschichte des
"Philadelphia-Experiments" konfrontiert. Diese Geschichte, die gerade
ihren 50. Geburtstag feiert, ist ein gutes Beispiel für gezielte
Irreführung, die mittlerweile völlig aufgedeckt wurde, dank der sich
über viele Jahre erstreckenden, unermüdlichen Nachforschungen jener
Menschen, die zwar anfänglich von der Geschichte fasziniert waren,
dann jedoch auf die außergewöhnlichen Behauptungen mit zunehmender
Skepsis reagierten. Während der 50 Jahre, die seit dem vergangen sind,
hatte die Geschichte enorme Auswirkungen in der Öffentlichkeit: Ein
fest gebundenes Buch des viel gelesenen Autors Charles Berlitz und
des altgedienten UFO-Forschers William L. Moore ist zum Standardwerk
geworden (Berlitz und Moore, 1979). Gewidmet ist das Buch "Jenen
Wegbereitern der Wissenschaft, deren Suche nach neuen Erkenntnissen
sie zu den entferntesten Sternen und zu den innersten Welten führt".

Ein Spielfilm des Regisseurs Stewart Raffill kam 1984 in die Kinos,
mit Michael Pare in der Rolle des verschwundenen Matrosen. Der
dramatische Inhalt der Handlung wurde noch gesteigert durch die
Wirkung auf mehrere UFO-Forscher, darunter auch Morris K. Jessup. Zu-
sätzliche Glaubwürdigkeit erhielt die Geschichte durch das offen-
kundige anfängliche Interesse des "Office of Naval Research" (Büro für
Marineforschung) und durch den Schleier der Geheimhaltung. Die Geheim-
haltung von offizieller Seite, oft nur das Resultat bürokratischer
Verfahrensweise, wird von Anhängern gern als Beweis dafür bewertet,
dass etwas vertuscht werden soll, was wiederum die ins Kraut
schießenden Spekulationen berechtigt erscheinen lässt. Vertieft wurde
das Mysterium auch durch die rätselhafte Persönlichkeit des Mannes,
der sich als Hauptzeuge ausgab, mit direktem Zugang zu außerirdischen
Intelligenzen: Carl M. Allen alias Carlos Allende.

Wir wollen hier nicht noch einmal den Betrug aufdecken, sondern ihn in
seine wesentlichen Bestandteile zerlegen, durch die es über einen so
langen Zeitraum gelang, den Betrug am Leben zu erhalten und die Gemüter
so vieler Menschen zu bewegen. Wir wollen versuchen, den allerletzten
Sargnagel einzuschlagen, indem wir die bisher unveröffentlichten Aus-
sagen jenes Mannes zur Kenntnis geben, der im Juli und August 1943 an
Ort und Stelle war und mit dem Verfasser Kontakt aufnahm, um die Sache
richtig zu stellen. Wir werden aufzeigen, wie das "Philadelphia-
Experiment", das von Ufologen heute als "Schnee von gestern" abgehakt
wird, in aller Stille seine Wiederauferstehung feiert, und zwar als
"Montauk-Projekt".

Abschließend wollen wir untersuchen, welche Lehren sich aus der Tatsache
ziehen lassen, dass sich dieser krasse Betrug ein halbes Jahrhundert lang
am Leben erhalten konnte. Wir haben 13 Merkmale herausgearbeitet, die
diese Geschichte glaubhaft erscheinen ließen. Wir hoffen, dass die aus
dieser Studie abzuleitenden Warnsignale auf das Strickmuster dieser
durch triebenen Machenschaft und anderer Phantasiegeschichten aufmerksam
macht, die heute die mit paranormalen Fragen beschäftigten Forscher in
ihren Bann schlagen.

Merkmal Nr. 1: Eine sehr präzise und erstaunliche "Tatsache"

Wage Geschichten über Ereignisse, die lediglich seltsam oder außerge-
wöhnlich waren, sind verständlicherweise nicht von lang anhaltendem
Interesse. Folklore-Experten, Spezialisten für psychologische Kriegs-
führung und Geheimagenten wissen, dass solche vagen Geschichten oft
konkrete Hinweise auf wichtige Tatsachen enthalten, aber sie wissen
dann auch, wonach zu suchen ist.

Die allgemeine Bevölkerung weiß das nicht. Soll eine bewusste Irre-
führung also mythologische Ausmaße annehmen, wie im Falle des
"Philadelphia-Experiments", muß der behauptete, unfassbare "Tatbestand"
wahrhaftig umwerfend sein und außerdem räumlich sowie zeitlich klar
definiert.

In dieser Hinsicht war die Situation eindeutig: Der Hauptzeuge
berichtete, ein großes Schiff, der Zerstörer DE-173, die
"USS Eldridge", habe das scheinbare Unmögliche vollbracht und sei
Ende Juli oder Anfang August 1943 aus dem Marinestützpunkt von
Philadelphia verschwunden. Ein geheimes Experiment sei durchgeführt
worden mit dem "Ergebnis, dass ein auf See befindliches Schiff, Typ
Zerstörer, mitsamt seiner Besatzung völlig unsichtbar wurde"
(Steiger und Bielek, 1990).

In einem mir 1967 übersandten Brief schrieb der angebliche Haupt-
zeuge: Ich war Zuschauer, ich sah es, ich beobachtete das Entstehen,
das Anwachsen, die Aktion und die Reaktion des Vehikels, das dem
Superfeld ausgesetzt war (Allende, 1967). Matrosen sollen durch das
Feld in Mitleidenschaft gezogen worden sein, sodass einige wahnsinnig
wurden, andere mysteriöse Krankheiten entwickelten. Zwei der Matrosen
verschwanden sogar aus einer örtlichen Bar unter Begleitumständen,
die die Serviererinnen zutiefst erschreckten und verwirrten. Das Schiff
wurde nicht nur unsichtbar, es wurde außerdem räumlich nach Norfolk
versetzt und fand sich dann in unmöglich kurzer Zeit wieder in
Philadelphia ein. Während der Zeitspanne der Unsichtbarkeit, so
behaupten manche Ufologen, gelang es dem US-Militär, fremde Wesen zu
kontaktieren, und es sei zu einer Zusammenarbeit gekommen.
(Berlitz und Moore 1979, Seite 159)


Merkmal Nr. 2: Interessante Zeugen

Die ersten Informationen über den verblüffenden "Test der Marine" in
Philadelphia waren in einer Reihe von Briefen enthalten, die dem
Schriftsteller Morris K. Jessup von einem Mann namens Carl M. Allen
zugesandt wurden. Dieser Mr. Allen, der auch als Carlos Miguel Allende
unterschrieb, verschickte seine Schreiben aus Gainesville, Texas, als
seine Adresse aber gab er RD Nr. 1, Box 223, New Kensington,
Pennsylvania, an. Er behauptete, über das fragliche Experiment aus
erster Hand informiert zu sein. Von Jessup darüber in Kenntnis gesetzt,
sollen Ermittler der US-Marine die angegebene Adresse aufgesucht haben,
dort jedoch nur ein leer stehendes Farmgebäude vorgefunden haben.

Wenn es keine Aufsehen erregende Hauptzeugen gibt, können Berichte über
paranormale Ereignisse noch so sensationell sein, in der Öffentlichkeit
und in den Medien werden sie kaum Beachtung finden. Aus diesem Grund
werden zuverlässige UFO-Beobachtungen von der Presse oft nicht be-
rücksichtigt. Der Hauptzeuge des bedeutsamen Vorfalls in Trans-en-
Provence (Vallesco 1990) ist ein stiller, pensionierter Arbeiter, der
Publizität meidet und Französisch mit einem derart starken
italienischen Akzent spricht, dass er nur schwer zu verstehen ist. Er
ist gastfreundlich und stellt sich seriösen Forschern (UFO-Anhängern
ebenso wie Skeptikern) nach wie vor zur Verfügung, weigert sich jedoch,
an Fernsehsendungen teilzunehmen. Presseinterviews lehnt er meist ab.

Derartiger Stoff gibt für die Medien nicht viel her. Ganz anders sieht
es aus, wenn ein Georg Adamski sich als Kontaktler hervortut, oder der
Schweizer Abenteurer Billy Meier mit einer außergewöhnlichen Karriere
als Gelegenheitsdieb, Rennfahrer und Söldner aufwartet. Hier zeigt
sich der wesentliche Unterschied. Zeugen müssen eine interessante,
schillernde Persönlichkeit haben, sie müssen uns begierig machen, mehr
über sie zu erfahren. Entsprechend wirkungsvoll sind Andeutungen, dass
ein Zeuge sich abgesetzt hat, vielleicht, weil er um sein Leben
fürchtet oder wichtige Geheimnisse hütet. Der Reiz des Erzählstoffs
wird dadurch beträchtlich erhöht.

Carlos Allende hielt sich die meiste Zeit seines Lebens verborgen. Er
korrespondierte zwar mit mehreren auf diesem Gebiet tätigen Personen,
sein genauer Aufenthaltsort konnte jedoch nie ermittelt werden. Im Jahr
1967 schrieb er mir aus Dallas, Texas, als Absender gab er jedoch eine
Adresse in Minneapolis an. Andere Briefe wurden in Mexiko aufgegeben.

Allende blieb bis zum Sommer 1969 eine schwer fassbare Persönlichkeit,
doch dann erschien er in Tucson im Büro der "Aerial Phenomena Research
Organisation" (APRO, Organisation zur Erforschung von Luftphänomenen)
und gestand, dass alles eine gezielte Irreführung gewesen sei. Später
widerrief er sein Geständnis. Bill Moore vertiefte die geheimnisum-
witterte Angelegenheit, indem er einen großen Teil seines gemeinsam
mit Berlitz verfassten Buches dem mysteriösen Allende widmete.

Es ist noch immer so gut wie unmöglich, etwas Substantielles über ihn
mit auch nur annähernder Gewissheit zu sagen schrieb er und deutete an,
dass der Mann vielleicht unter die Zigeuner gegangen sei. Steiger und
Whritenour gingen einen Schritt weiter und fragten unverblümt:

Waren Carlos Allende und jene, mit denen er korrespondierte,
Abgesandte einer außerirdischen Macht, die sich vor Jahr-
hunderten auf der Erde niederließen und hier schon vor langer
Zeit eine fortgeschrittene Untergrundkultur etablierten?
(Steiger und Whritenour, op.cit.)

Das ganze Geheimnis wurde schließlich mit ausgesprochen irdischen
Mitteln gelüftet. Im Juli 1979 entdeckte der Regisseur Robert A.
Goerman, der zufällig aus New Kensington, Pennsylvania, stammte, dass
einer seiner Nachbarn, der 70 Jahre alte Harold Allen, der Vater von
Carl war. Allende, am 31. Mai 1925 in Springdale, Pennsylvania,
geboren, hatte keinerlei Zigeunerblut. Er hatte drei Brüder, Frank,
Donald und Randolph, sowie eine Schwester, Sarah. Goermans Nach-
forschungen werfen kein gutes Licht auf das Leben von Carl Allen.

Obwohl er ein herausragender Schüler war, hat er seinen Verstand nie
richtig genutzt und bei keiner Arbeit Ausdauer gezeigt, nur - so
seine Brüder - wenn es darum ging, andere "reinzulegen". Goermans
Bilanz:

Carl Meredeth Allen wurde aus eigenem Antrieb zum Außenseiter. Er hat
nichts vorzuweisen außer seiner famosen Geschichte von einem ver-
schwindenden Schiff und dem "legendären Buch", von dem er sagt, dass
er daran als Co-Autor beteiligt gewesen sei. Was das leer stehende
Farmgebäude mit der Adresse RD Nr. 1, Box 223, New Kensigton,
betrifft: Es war nicht leer und die Familie Allen besitzt das Grund-
stück noch heute. Die "Ermittler", die angeblich dort waren, haben
vielleicht eine eigene kleine Lüge in die Welt gesetzt.

Etwa im Jahr 1983 zeigte sich Carlos Allende in Denver, wo ihn die mit
mir befreundete Wissenschaftsautorin Linda Strand interviewte und
fotografierte. Sie beschreibt ihn als einen merkwürdigen Typen, der
aus der Luft Gegriffenes von sich gab, einige Randnotizen in ihr
Exemplar des Buchs von Berlitz-Moore kritzelte und sich dann aus dem
Staub machte. Eine Erklärung für das, was er seinerzeit gesehen haben
wollte, bot er nicht an.


Merkmal Nr. 3: Angeblich nachprüfbare Beweise

Der Anschein nachprüfbarer Beweise ist unabdingbar, wenn eine gezielte
Irreführung glaubhaft wirken soll. Ich sage "Anschein", weil -
merkwürdigerweise - das tatsächliche Vorhandensein von stofflichem
Beweismaterial bei UFO-Anhängern nicht immer zur Erhärtung eines
Berichts beiträgt, vielleicht, weil es den Reiz des Geheimnisvollen
mindert. Niemand hat bisher Überreste des angeblich gewaltigen UFO-
Absturzes bei Roswell vorweisen können, dennoch ist dies der am
intensivsten untersuchte Einzelfall in der Geschichte der UFO-
Forschung. Er wird heute am häufigsten im Fernsehen erwähnt, während
andere Fälle, bei denen physikalische Beweise für Laboranalysen zur
Verfügung stehen, bei den Medien und bei UFO-Gruppen nur flüchtiges
Interesse wecken.

Ähnlich ist es mit Robert Lazar, der noch immer keine Proben von
"Element 115" vorgelegt hat, von dem er behauptet, es sei von
zentraler Bedeutung für das Antriebssystem der erbeuteten fliegenden
Untertassen, die - so Lazar - in einer geheim gehaltenen Halle des US -
Luftwaffenstützpunktes Nellis untergebracht sind. Das Ausbleiben dieses
Beweismaterials hat jedoch das Interesse in UFO-Kreisen eher gesteigert,
während andere, mehr Erfolg versprechende Nachforschungen unterblieben.

Nicht anders sieht es bei der Erforschung von Entführungen aus. Von
angeblich abgebrochenen Schwangerschaften ist da viel die Rede, doch
obwohl es dafür bis heute keinerlei physiologische Beweise gibt,
werden diese angeblichen Vorfälle vom Gros der Ufologen nicht in
Zweifel gezogen. Eine heute gängige Erklärung besagt, das Fehlen je-
glicher physiologischer Spuren beweise einmal mehr die absolute
technologische Überlegenheit der fremden Wesen. Im Fall von Carlos
Allende sind es seine Briefe, die immer wieder verführerisch vor-
gaukeln, dass Beweismaterial vorhanden sei, in Form von Eintragungen
im Logbuch, Geheimberichten und Zeugenaussagen. Doch in der Praxis
entzogen sich diese angeblichen Beweise dann immer wieder dem
Zugriff unabhängiger Rechercheure.


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Das Philadelphia-Experiment

03.07.2008 um 08:48
Merkmal Nr. 4: Dramatische Wendungen

Die drei bereits erwähnten Merkmale - eine präzise ungewöhnliche
Behauptung, ein interessanter Zeuge und die Verlockung nachprüfbarer
Beweise - genügen für das Grundgerüst einer erfundenen Geschichte,
aber wenn die Phantasie einer breiten Öffentlichkeit angeregt werden
soll, sind weitere Zutaten vonnöten.

Ohne sie bliebe die Geschichte eine von vielen, die in der Boulevard-
presse und der Fachliteratur kurz auftauchen und wieder verschwinden.
Das Publikum will aber wissen: "Und was geschah dann?" In dieser Hin-
sicht ist die Philadelphia-Geschichte exemplarisch, denn sie bietet
tragische Verwicklungen, merkwürdige Wendungen des Geschehens und
Hinweise auf Einmischung von offizieller Seite. Es begann damit, dass
Morris Jessup involviert wurde, ein Verkäufer von Auto-Ersatzteilen,
der an der Universität von Michigan Astronomie studierte, sein
Studium vor der Promotion jedoch abbrach. Jessup, ein engagierter und
ehrlicher Rechercheur, veröffentlichte 1955 ein Buch mit dem Titel
"The case for the UFO - (etwa: Argumente für die Existenz von UFOs).

Am 13. Januar 1956 erhielt er von Carlos Allende den ersten von über
50 Briefen mit Kritik an Jessup wegen dessen Spekulationen über die
einheitliche Feldtheorie. In den Briefen wurden Einsteins physikalische
Thesen als Grundlage für das Experiment der US-Marine interpretiert,
einen Zerstörer unsichtbar zu machen. Jessup war beunruhigt, konnte
aber keine konkreten Einzelheiten in Erfahrung bringen, so dass er die
Angelegenheit schließlich auf sich beruhen ließ. Der einzige "Beweis",
mit dem Allende aufwarten konnte, war eine Liste der Namen einiger
Personen, die mit ihm an Bord des Liberty-Schiffs der Matson-Reederei,
der "SS Andrew Furnseth", gewesen seien. An genaue Daten könne er sich
nicht erinnern.

Im Frühjahr 1957 aber wurde Jessup offiziell vom "Office of Naval
research" (ONR Büro für Marineforschung) in Washington D.C.,
kontaktiert. Dort hatte man ein Exemplar seines Buches in Händen, das
postalisch aus Seminole, Texas, versandt worden war und offenbar von
drei verschiedenen Personen mit vielen Anmerkungen versehen worden
war. Verwendet wurden dabei unterschiedliche Farbstifte. Aus den
Anmerkungen schien hervorzugehen, dass diese Personen über UFOs völlig
im Bilde waren, einschließlich ihrer Herkunft und ihres geheimnis-
vollen Antriebs. Major Darrell Ritter unterbreitete das mit Anmerkungen
versehene Buch Captain Sidney Sherby und Commander George Hoover.

Letzterer war der für Sonderprojekte zuständige Offizier. Diese Personen
hatten daraufhin Jessup angerufen, der sein Erstaunen über die wissen-
schaftlich anmutenden Formulierungen der Anmerkungen im Buch zum Aus-
druck brachte. Sie erinnerten ihn an die Briefe von Allende. Er
informierte die US-Marine über seine Korrespondenz mit dem Zeugen, der
sich stets im Hintergrund hielt.

Auf Anregung von Hoover und Sherby machte eine Vertragsfirma des
Militärs, Varo Manufacturing in Garland, Texas, private Abdrucke des
Jessup-Buches mitsamt der Anmerkungen. Angeblich wurden 127 Exemplare
gedruckt, die rasch als Sammlerobjekte vergriffen waren. In den 60er
und 70er Jahren spielte diese "Varo-Edition" für UFO-Enthusiasten
dieselbe Rolle wie heute die MJ-12-Dokumente und die Dulce-Papiere:

Sie enthalten angeblich die entscheidenden Erkenntnisse über fliegende
Untertassen und das von der Regierung geheim gehaltene Wissen darüber.
Die Allende-Offenbarungen beschäftigten Jessup bis zur Besessenheit.
Vermischt mit den Auswirkungen eines Autounfalls und Eheproblemen
trieben die dubiosen Anmerkungen, von der ONR offenbar sehr ernst ge-
nommen, den seelisch angespannten Rechercheur immer tiefer in den
inneren Aufruhr. Am 20. April 1959 beging Jessup Selbstmord. Der
Beweis, dass alle Anmerkungen der vermeintlichen drei Personen von
Carl Allen selbst stammen, gelang erst 1980, als Goerman die Ergebnisse
seiner Interviews mit der Allen-Familie veröffentlichte.


Merkmal Nr. 5: High-Tech-Glaubwürdigkeit

Um den technisch interessierten Teil der Öffentlichkeit an sich zu
binden, muß eine UFO-Fabel mit einer Aura hochgestochener Wissen-
schaftlichkeit ausgestattet sein. Dementsprechend wird vom
"Bereich 51" des US-Luftwaffenstützpunktes Nellis behauptet, dort
seien Anti-Schwerkraft-Aggregate gelagert, die eindeutig jede
irdische Technologie überträfen und ein Trans-Uran-Element ver-
wendeten, das in der wissenschaftlichen Fachliteratur bisher keine
Erwähnung fand. Die fremde Zivilisation auf UMMO verfügt angeblich
über noch weitaus erstaunlicheres Wissen.

Für die Ummiten mit ihrem überlegenen Zahlensystem, dem die 12 zu-
grunde liege, seien sich selbst reparierende Raumschiffe ebenso
selbstverständlich wie "Universen, die mit ihren eigenen Abbildern
im Spiegel der Zeit in Wechselbeziehung treten" (Petit, 1991).

In einem bemerkenswerten Brief mit 15 eng bekritzelten Seiten
schilderte mir Allende ähnliche Auffassungen von Begriffen der
modernen Physik:

Eines Tages wird die Magnetodynamik sich derart umfassend weiter-
entwickelt haben, dass notgedrungen die Erkenntnis um sich greift,
hier nicht nur - wie heute - eine in der Entstehung begriffene
Disziplin vor sich zu haben, sondern eine tatsächliche, totale
Wissenschaft... wir werden dann, in ferner Zukunft, Dr. Einstein und
seine "Kraftfeldphysik" eingeholt haben. Das Versuchsobjekt, wieder-
holter Aktivierung des Apparates ausgesetzt, der ein großes Kraftfeld
sowie damit einhergehendes UV-Licht ausstrahlte, (...) reagierte äußerst
aufschlußreich: Es kehrte an seinen Ursprungsort zurück. Dabei bildete
es ein super-dichtes Kraftfeld um sich herum (eine Hülle) und durch-
querte -zeitlos- eine Entfernung von fast 225 Meilen.

Ein der von Allende vorgebrachten Mutmaßungen lief darauf hinaus, dass
auch das Universum eines Tages wieder schrumpfen und an seinen Ur-
sprungsort zurückkehren werde, so wie die DE 173 vor seinen Augen.
Nachdem Einstein die Varo-Ausgabe von Jessups Buch und die Offen-
barungen in Allendes Briefen gelesen habe, habe seine Gesundheit
Schaden genommen, so dass er kurz darauf starb.

Andere Autoren haben durchblicken lassen, dass es an Bord der
"Eldridge" komplizierte Geräte gegeben habe. In einem unlängst er-
schienenen Buch heißt es, mehrere große Generatoren seien im Laderaum
gewesen und ein vorne gelegener Geschützturm sei abmontiert worden.
An Deck habe es vier Sendeanlagen gegeben, außerdem einen speziellen
Sender und eine Antenne (Steiger und Bielek, op.cit.)


Merkmal Nr. 6: Inanspruchnahme namhafter Wissenschaftler

Die Inanspruchnahme von Wissenschaftlern mit hohem Bekanntheitsgrad
oder von Persönlichkeiten wie Albert Einstein ist ein herausragendes
Merkmal der gezielten Irreführung in der Ufologie. Die angeblichen
Beziehungen zwischen Robert Lazar und Dr. Edward Teller auf dem Luft-
waffenstützpunkt Nellis, zum Beispiel, werden immer wieder lautstark
ins Feld geführt, obwohl Dr. Teller abstreitet, je mehr als nur bei-
läufige Kontakte mit dem Betreffenden gehabt zu haben. Die Verbreiter
der UMMO-Geschichte haben Kapital aus der Beteiligung von Dr. Jean-
Pierre Petit geschlagen, einem französischen Astrophysiker, der zu
einem standfesten Anhänger der Geschichte geworden ist (Petit,1991).

Die Verbreiter der Geschichte vom Philadelphia-Experiment begnügten
sich nicht damit, die Namen von Albert Einstein und John von Neumann
für ihre Zwecke zu vereinnahmen. Das Buch von Berlitz-Moore zieht
Dr. Townsend T. Brown mit hinein, von dem es heißt, er sei der
akademische Zögling eines "Dr. Biefield", der angeblich mit ihm Anti-
Schwerkraft-Experimente durchgeführt habe. Der mit mir
korrespondierende Robert Mauser hat jedoch darauf hingewiesen, dass in
der amerikanischen Ausgabe von "Who's Who in Science" nur zwei
"Biefields" vorkommen. Einer von ihnen erhielt 1930 sein Abschluss-
diplom in Chemie von der Denison Universität, der andere 1948 in
physikalischer Chemie, ebenfalls von der Denison Universität.

Dr. Brown studierte dort 1924-25, konnte also kein "Zögling" des einen
oder des anderen sein (Mauser, 1987). Die Liste der angeblich am
Philadelphia-Experiment beteiligten großen Wissenschaftler ist noch
länger. John von Neumann nimmt in Bill Moores Darstellung einen heraus-
gehobenen Platz ein. Später meldete sich ein Al Bielek mit Aufsehen
erregenden Behauptungen: Er sei einer der Matrosen bei dem von Allende
beschriebenen Experiment gewesen. Die maßgeblichen wissenschaftlichen
Prinzipien seien von Nicolas Tesla, John Mutchinson, Rektor an der
Universität von Chicago, und einem Österreicher, Dr. Emil Kurtenhauer,
erarbeitet worden.

Bielek hatte, nach eigenem Bekunden bei Vorträgen und Interviews, lange
Zeit keine bewusste Erinnerung daran, da er einer Gehirnwäsche unter-
zogen worden sei, um seine Beteiligung an dem Geheimprojekt aus seinem
Gedächtnis zu löschen. Erst nachdem er 1988 den Spielfilm darüber
gesehen habe, sei seine Erinnerung allmählich zurückgekehrt.


Merkmal Nr. 7: Offizielle Geheimhaltung

Das Aufdecken von Vorkommnissen, die uns die Obrigkeit vorenthalten
will - seien es Eltern, Filmstars, das Militär, große Unternehmen oder
Regierungen - ist zweifelsohne ein Nervenkitzel. Der Enthüllungs-
journalismus, der in den siebziger Jahren, nach der Offenlegung des
Watergate-Skandals, engagierte Reporter zu heroischen Figuren hoch-
stiliserte, ist zum Vorbild für die eifrigen Rechercheure des UFO-
Phänomens geworden, eines Bereichs, in dem Lügen der militärischen
Obrigkeit besonders auffällig sind. Eingaben, gemäß dem Gesetz zur
Informationsfreiheit geduldig vorangetrieben, haben in vielen Fällen
Interessantes an Licht gebracht.

Wer die Öffentlichkeit gekonnt irreführen will, kann sich diesen Sach-
verhalt zunutze machen, indem er amtliche Stellen in seine Machen-
schaften mit einbezieht. Die Urheber der UMMO-Fabel brachten sogar die
CIA-Station in Madrid ins Spiel. In einem Schreiben an den Geheimdienst
behaupteten sie, den Ermittlern des Dienstes beibringen zu können,
woran man fremde Wesen, die unter uns auf der Erde weilen, erkennen
könne. Dadurch ließen sie ihre eigene Tätigkeit sowohl bedeutungsvoll
als auch gefährlich erscheinen und versorgten gleichzeitig ihre
Anhänger mit nahezu unwiderstehlichem Nervenkitzel.

Einer meiner Korrespondenten, der einst für die US-Marine (Naval Sea
Systems Command) in der Forschungsabteilung für Sprengstoffe arbeitete,
hatte Einblick in eine als geheim eingestufte Akte mit Schreiben der
US-Marine an Albert Einstein über dessen Tätigkeit für sie während des
Zweiten Weltkrieges. Als der Abteilungsleiter den Inhalt der Akte von
der Geheimhaltung befreien wollte, um einen Artikel für die betriebs-
interne Zeitschrift zu verfassen, wurde sein Antrag abgelehnt. Solche
Vorkommnisse leisten denjenigen Vorschub, die ihre Fabeln mit der
Feststellung untermauern, die Regierung wisse "mehr als sie uns sagt",
was in der Tat zutrifft, und sie kennen auch die Antwort auf die UFO-
Frage, was daraus nicht gefolgert werden darf.

In einer Abfolge von Ereignissen, bei denen einige der Geheimhaltung
unterliegen, können "Leerstellen" unter Hinweis darauf, dass die
Regierung der Öffentlichkeit Informationen vorenthalte, beliebig ausge-
füllt werden. Auf diese Weise erhält jede an den Haaren herbeigezogene
Geschichte ein Maß an Glaubwürdigkeit. Durch die Einschaltung des ONR
in die Jessup-Geschichte wurde der Anschein erweckt, die Behauptungen
von Allende seien auch von Amts wegen auf Interesse gestoßen. Das be-
reitete den Boden für Mutmaßungen über tiefer liegende, dunkle Beweg-
gründe bei militärischen Ermittlungen auf höchster Ebene.


Merkmal Nr 8: Bedeutung für die breite Öffentlichkeit

Viele echte Aktivitäten im paranormalen Bereich sind so komplex und
vielschichtig, dass sie beim allgemeinen Publikum keinen Widerhall
finden. Dem interessierten Laien ist es kaum möglich, an derartigen
Forschungsarbeiten teilzuhaben. Um beispielsweise die PK-Experimente
an der Princeton-Universität auch nur annähernd zu verstehen, sind
gründliche Kenntnisse von Statistik unabdingbar, von physikalischen
Theorien ganz zu schweigen. Ähnlich sieht es bei Versuchen mit der
Fernwahrnehmung aus. Dabei sind komplizierte Kontrollverfahren im
Spiel, die nur selten in der Presse erwähnt werden, wenn von
"paranormalen psychischen Leistungen" die Rede ist.

Ganz anders steht es um die Behauptung von Carlos Allende, er habe
miterlebt, wie ein großes Schiff von der Bildfläche verschwand. So
etwas kann eine breite Öffentlichkeit auf Anhieb nachvollziehen. Die
von ihm geschilderte Situation konnte jedermann leicht visualisieren:

Ein Zerstörer befand sich im Hafen von Philadelphia und war im
nächsten Moment spurlos verschwunden. Matrosen wurden einem un-
glaublich starken "Kraftfeld" ausgesetzt. Einige erkrankten, andere
wurden wahnsinnig. Mit einer solchen Geschichte konnten die meisten
etwas anfangen: Teenager ebenso wie Science-Fiction-Enthusiasten,
Militärangehörige ebenso wie Durchschnittsbürger am Stammtisch.

Wichtiger noch: Eine solche Geschichte ließ sich leicht verfilmen, sie
war faszinierend, dramatisch und optisch reizvoll, ganz anders also als
die meisten wissenschaftlichen Untersuchungen, die entweder langweilig
und kompliziert sind oder zu abstrakt für die breite Öffentlichkeit.


Merkmal Nr. 9: Erhärtung durch glaubwürdige Forscher

Viele tatkräftige UFO-Forscher nahmen sich nach Jessups Tod des
Philadelphia-Themas an. Ivan T. Sanderson, ein bekannter Naturalist,
Autor und Erforscher des Paranormalen, hatte sich aufgrund seiner
Freundschaft zu Jessup schon seit langem für den Fall interessiert.

Seine Korrespondenz mit anderen Autoren trug dazu bei, dass die Story
weiterlebte. Forscher wie Stanton Friedman und Gray Barker
kommentierten den Fall. Letzterer mutmaßte sogar, man habe Morris
Jessup ermordet und sein Tod sei als Selbstmord getarnt worden.

Der UFO-Autor Jerome Clark, heute Vizepräsident des Center for UFO-
Studies (CUFOS), verfasste einen Artikel für eine Sammlung mit dem
Titel "The Allende Letters"- die Allende-Briefe- (Steiger 1968). Er
meinte, "wir können nicht länger die sich aufdrängende Vermutung von
der Hand weisen, dass UFO-Wesen sich regelmäßig in unserer Mitte auf-
halten, oft in Formen, die für das menschliche Auge unsichtbar sind"
und er erwähnte die Allende-Briefe als Untermauerung seiner These.

"Das besondere Interesse der US-Marine an den Briefen und das spätere
Varo-Dokument", so stellte er fest, "sprechen für einen gewissen Wahr-
heitsgehalt seiner Darlegungen." Clark spekulierte, "die Erzeugung von
Unsichtbarkeitsstrahlen ist für die irdische Wissenschaft in greifbare
Nähe gerückt."

Und für die außerirdische Wissenschaft?

Noch im Juni 1993 organisierte ein Gruppe hoch spezialisierter Para-
psychologen aus der Gegend von San Francisco einen Vortrag von
J.Randolph Winters, in dem das Philidelphia-Experiment herausragende
Erwähnung fand. In einem Bericht ihres Mitteilungsblatts über den
Vortrag hieß es, der Redner habe "Bereiche weit jenseits der üblichen
Vorstellungswelten angesprochen: die Rolle reptilienförmiger fremder
Wesen, Zeitreisen und die Vertuschung des berühmten Philadelphia-
Experiments durch die Regierung, eines Anti-Radar-Unsichtbarkeits-
projekts während des Zweiten Weltkriegs, in dessen Verlauf ein Kriegs-
schiff der USA von der Bildfläche verschwand, an einen anderen Ort
versetzt wurde und dann wieder an den Ausgangsort zurückkehrte"
(Klimo, 1993).

Sogar Carlos Allende hätte Schwierigkeiten, die von ihm selbst
fabrizierte Geschichte wieder zu erkennen, derart verworren ist mittler-
weile die bunte Mischung aus reptilien-förmigen Eindringlingen und
fehlerhaften Radartests geworden, die unverhofft zu Unsichtbarkeit und
Ortsversetzung geführt haben sollen. Mit Sicherheit ist dies eines der
spektakulärsten Beispiele für Fehlkalkulationen in der Geschichte der
Physik.


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Das Philadelphia-Experiment

03.07.2008 um 08:49
Merkmal Nr. 10: Resonanz in den Medien

Die meisten der wichtigen technologischen Entwicklungen bleiben geheim
und werden aufdringlichen Reportern vorenthalten. Computer-Unternehmen
sprechen nur selten vorzeitig über die Eigenschaften ihrer künftigen
Produkte. Sie warten fast bis zur Vermarktung, und sei es nur, um den
laufenden Verkauf ihrer etablierten Produkte nicht zu beeinträchtigen
oder um Erschwernisse bei Patentanträgen zu vermeiden. Zentralbanken
treffen strengste Vorkehrungen im Vorfeld von Zinsänderungen, und die
beachtlichen Summen, die viele Prominente an PR-Firmen zahlen, dienen
eher dazu, ihren Namen und Angelegenheiten aus den Schlagzeilen heraus-
zuhalten, als dazu, ihre Aktivitäten an die große Glocke zu hängen,
denn Vertrauen und Beständigkeit sind im Geschäftsleben wichtiger als
Publicity und Selbstbeweihräucherung. Erst wenn das Geschäft abge-
schlossen ist, kommt es zumeist routinemäßig zur öffentlichen
Bekanntgabe.

Anders sieht es bei den meisten UFO-Stories aus. Die einschlägigen
Forscher nehmen sich kaum genügend Zeit, um einige grundlegende Fakten
zu sammeln, ehe sie eiligst vor die Kameras treten und ihre atem-
beraubende Botschaft verkünden. Ihre Informationen sind offenbar so
gewichtig, dass die Welt unverzüglich unterrichtet werden muss. Merk-
würdigerweise werden dabei meist jene Elemente der Story verschwiegen,
die es anerkannten Wissenschaftlern ermöglichen würde, ihre Stich-
haltigkeit zu überprüfen. Unabhängige Forscher sehen sich mit
sensationellen Behauptungen konfrontiert, ohne eigene Nachforschungen
anstellen zu können. Dies war der Fall bei den Fotos von Billy Meier
in der Schweiz (Negative standen nie zur Verfügung, obwohl angeblich
tausende von UFO-Aufnahmen gemacht wurden), und ebenso bei der nicht
minder sensationellen Abduction von Linda Napolitano in New York.
Namhafte Ufologen hatten diese Abduction als "Fall des Jahrhunderts"
tituliert.

Ein derartiger Umgang mit Informationen ist wie Gaukelei: Vor unseren
Augen wird ein Vorgang präsentiert, den wir nicht hinterfragen können.
Wir dürfen Zeugen nicht ins Kreuzverhör nehmen, können ihre Aussagen
nicht überprüfen.

Der amerikanischen Öffentlichkeit wurden im Fernsehen sogar angebliche
Geheimagenten vorgeführt, die - verborgen hinter einer Abschirmung - mit
verfremdeter Stimme über schockierende Geheimnisse plauderten, über die
Echtheit der MJ-12-Dokumente, z.B., oder über die Physiologie von Außer-
irdischen. Nur wenigen Menschen kam offenbar der Gedanke (die meisten
wollten sicherlich gar nicht erst darüber nachdenken), dass für die Geheim-
dienste die Identifizierung der Informanten, die angeblich bei ihnen
beschäftigt waren, ein Kinderspiel gewesen wäre. Die auf der Hand liegende
Schlussfolgerung, dass es sich auch hier wieder um eine bewusste Irreführung
handelte, unterblieb.

Ähnliche Resonanz erhielt das Philadelphia-Experiment durch ein Buch und
durch einen Spielfilm, lange bevor die Fakten geprüft werden konnten und
zu einer Zeit, als Carlos Allende noch behauptete, eine vollständige
Offenlegung seiner Erlebnisse würde ihn in höchste Gefahr bringen.

Die Beweggründe der Medien, derartigen Schilderungen breiten Raum zu
geben, haben mit der Verpflichtung, die Öffentlichkeit über wichtige
wissenschaftliche Entwicklungen zu unterrichten, nur wenig zu tun.

Es geht dabei lediglich um die Erhöhung von Einschaltquoten mittels
ständig erneuerter Darbietungen schillernder, umstrittener
Persönlichkeiten für ein kapriziöses Publikum.

Um eine Story an den Mann zu bringen, scheuen die Medien sich nicht,
diese entsprechend den Erfordernissen eines dramatischen Drehbuchs
oder einer eindrucksvollen Kameraeinstellung umzufrisieren. Wie mir
einige meiner Leser mitteilten, begnügten sich manche publikums-
wirksame Sendungen nicht damit, die "Eldridge" unsichtbar zu machen,
sondern ließen das Schiff physikalisch ganz und gar verschwinden.

Zwar hätte eine derartiges Verschwinden verhängnisvolle Folgen haben
müssen, weil dann nämlich 1900 Tonnen Wasser in das so entstandene
Nichts eingeströmt wären, was wiederum riesige Wellen im Marine-
hafen verursacht hätte, aber diese unausweichliche Konsequenz des
"Experiments" wird nirgends erörtert.

Die Resonanz in den Medien bewirkt zweierlei: Zum einen wird die Story
einer breiten Öffentlichkeit bekannt, zum andern wird sie zu einer
dauerhaft zugänglichen Quelle. Wie Curtis-MacDougall feststellte,
kommt eine gefälschte Story, "die in Buchform erscheint, in die
Bibliotheken und bleibt dort unverändert, um Ahnungslose in ihren Bann
zu schlagen, auch wenn noch so viele später erschienene Bücher die
Fälschung entlarven" (MacDougall, 1958).

Das gleiche gilt für Videokassetten und Computerbriefe, die zunehmend
für die Verbreitung von unfundiertem, nicht überprüfbaren Gerüchten
bevorzugt werden.


Merkmal Nr. 11: Bedeutung für UFO-Gläubige

Gläubige zu animieren, sich mit einem Thema zu beschäftigen, ist für
den Erfolg einer bewussten Irreführung sehr wichtig, denn wir neigen
eher dazu, einem Ereignis Glaubwürdigkeit zuzubilligen, wenn es sich
mit unserem eigenen Aufwand an Zeit, Energie und Geld zur Deckung
bringen lässt.

"Wie kann ich mich einbringen?" ist eine von Möchtegern-Erforschern
des Paranormalen oft gestellte Frage. Die auf der Hand liegende
Antwort lautet, ein Wissenschaftsdiplom zu erwerben, und bereit zu
sein, sich mit langwierigen, vielleicht mühevollen Analysen abzugeben,
Aufzeichnungen zu studieren und Statistiken zu erstellen. Dies ist
allerdings nicht die von den meisten UFO-Enthusiasten erhoffte
Antwort. Sie wollen "Action", den Nervenkitzel der Jagd nach
schnellen, sensationellen Entdeckungen. Aus diesem Grund fuhren
hunderte von Neugierigen zu Orten wie Gulf Breeze oder zum US-
Luftwaffenstützpunkt Nellis, in der Hoffnung, dort seltsame Lichter
am Himmel zu erspähen. Doch nur sehr wenige Menschen leisteten die
elementare Forschungsarbeit, die erforderlich ist, um die
betreffenden Lichterscheinungen zu ergründen.

Das Interesse an UFO-Stories erlischt sehr bald, wenn keine Seelen-
gemeinschaft von Interessierten zustande kommt. Eine erfolgreiche
Irreführung muß besondere Aufgaben oder Missionen verheißen, in die
eine Schar von Gläubigen geistige Energie, körperliche Aktivität und
Freizeit investieren kann. In einigen Fällen von angeblichen
Begegnungen mit Außerirdischen, so zum Beispiel im "Pleijaden-Fall",
gibt es sogar eine Kultbewegung, der man beitreten kann.

Auch ohne so weit zu gehen, kann ein guter Fälscher von UFO-Stories
für Aufregung sorgen, indem er konkrete Materialien in Umlauf bringt
(Fotos, Briefe, Dokumente mit offiziellem Anstrich, Tonband-
aufzeichnungen, Bruchstücke von Gegenständen), die allesamt zur
zeitaufwendigen und mühevollen Analyse herausfordern. In dieser
Hinsicht ist die UMMO-Fälschung ein Meisterwerk, denn es beinhaltet
jedes der oben erwähnten Elemente, bizarre metallische Zylinder
ebenso wie angebliche Landespuren, sowie Fotos und tausende von
Blättern aus wissenschaftlich aussehenden Dokumenten. Viele Gläubige
sind nach wie vor damit beschäftigt, diese überwältigende Fülle
von "Beweismaterial" zu analysieren. Unentwegt reisen sie zu
Tagungen, interviewen einander und führen wechselseitige Unter-
suchungen durch, suchen die in den Dokumenten erwähnten Orte auf, um
die Story zu erhärten.

Das Philadelphia-Experiment kann in dieser Hinsicht fast genauso viel
vorweisen. Viele Unterlagen bieten sich zur Prüfung an und viele schwer
greifbare Zeugen sind dingfest zu machen. Wissenschaftlich klingende
Feststellungen harren der Klärung und die offiziellen Archive der
amerikanischen Kriegs- und Handelsmarine müssen durchstöbert werden, um
die von Carlos Allende erwähnten Schiffe ausfindig zu machen. Von zu-
sätzlichen Zeugen war die Rede und wilde Spekulationen schossen ins
Kraut. Hunderte von Rechercheuren gingen an die Arbeit, kontaktierten
das Nationalarchiv und andere Behörden auf der Suche nach Namenslisten
und weiteren Dokumenten, um damit das offizielle Schicksal der
Eldridge zu rekonstruieren. Viele neue Informationen kamen dabei zu
Tage. Andere Rechercheure ergatterten Kopien der Varo-Edition,
analysierten den Inhalt und tauschten Argumente aus über das Für
und Wider eines extraterrestrischen Ursprungs der Autoren. Wieder
andere versuchten, Carlos Allende einzufangen, ohne Erfolg. Nach-
forschungen über das Philadelphia-Experiment wurden zu einem
veritablen Industriezweig Marke Eigenbau.


Merkmal Nr. 12: Günstige sozioökonomische Rahmenbedingungen

Als gejagtes Opfer von Machenschaften erlangte Carlos Allende ein Maß
an Glaubwürdigkeit, das man ihm nicht zugebilligt hätte, wäre er -
beispielsweise - ein Drogeriebesitzer in Toledo oder Manager eines
Supermarkts in Tucson gewesen. In den späten 50er und insbesondere in
den 60er-Jahren begann die amerikanische Öffentlichkeit zu erkennen,
dass Matrosen und andere Militärangehörige zuweilen als ahnungslose
Testpersonen benutzt worden waren.

Bei den breit gefächerten Experimenten ging es um Epidemiologie und die
Erarbeitung bakteriologischer Modelle, sowie um die bewusst in Kauf
genommenen Auswirkungen radioaktiver Strahlung und die Möglichkeiten
geistiger Fernsteuerung. Der Vietnamkrieg, bei dem Entlaubungsmittel,
Napalm und andere Chemikalien Verwendung fanden, warf ein Schlaglicht
auf derartige Methoden.

Als angebliches Opfer eines geheimen Experiments der US-Marine konnte
Allende der Sympathie seiner Zuhörer gewiss sein. Jemand, der von sich
behauptet, er sei mit knapper Not davon gekommen, während andere zu-
grunde gingen, kann im Zweifelsfall darauf bauen, dass man eher ihm
als seinen Kritikern Glauben schenkt.

Die Beteiligung von Morris Jessup verlieh der Situation zusätzliche
Glaubwürdigkeit. Auch Jessup war, wie Allende, ein Mann fernab der
Obrigkeit, als Forscher zwar nur von marginaler Bedeutung, aber offen-
kundig grundehrlich und zutiefst engagiert in einem schwierigen
Forschungsgebiet.

Zu einer Zeit, als der großzügige Verteidigungsetat von einem
wachsenden Teil der Bevölkerung in Zweifel gezogen wurde, erschien es
angebracht, danach zu fragen, wie das Verteidigungsministerium das
Geld der Steuerzahler ausgab. Das Interesse am Philadelphia-Experiment
erreichte seinen Höhepunkt, als die Regierung in den USA die
"Great Society" anstrebte und Wohlfahrtsprogramme ins Gespräch brachte.

Gleichzeitig wurde der schwarze (nicht-öffentliche) Etat gewaltig auf-
gebläht, um damit die Entwicklung streng geheimer Überwachungs-
satelliten zu finanzieren. Die Ahnung, dass Gelder in großen Mengen
irgendwohin flossen, und dass Washington über den Verwendungszweck die
Unwahrheit sagte, war weit verbreitet. Von dieser Ahnung war es kein
sehr großer Gedankensprung zur Mutmaßung, Allende könnte mit seiner
These von einer radikalen, geheimen Neuentwicklung in der Physik recht
haben.

Heute herrschen ähnliche Bedingungen wie damals, denn riesige, nicht
näher aufgelistete Summen fließen in die Entwicklung und geheime Tests
neuartiger Waffensysteme, schwebende Plattformen für nicht-tödliche
Waffen, zum Beispiel, oder schwer zu ortende Trägersysteme. Das
offizielle Washington spricht unterdessen von der Notwendigkeit, das
Haushaltsdefizit zu verringern, von Geldknappheit, Verbesserungen des
sozialen Netzes und niedrigeren Verteidigungsausgaben. Diese Wider-
sprüchlichkeit erzeugt ideale Rahmenbedingungen für das Gedeihen
glaubwürdiger neuer Täuschungsaktionen nach dem Vorbild des
Philadelphia-Experiments.


Merkmal Nr. 13: Hinweise auf geheime Kontakte

UFO-Stories mit der stärksten Anziehungskraft auf breite Bevölkerungs-
kreise beschränken sich nicht auf die Dokumentation eines einzelnen
Phänomens, und sei es noch so bemerkenswert. Sie deuten an, dass es
größere Zusammenhänge gibt und nennen als Anhaltspunkte dafür
mysteriöse Telefonanrufe, Besuche von schwarz gekleideten Männern, das
Auftauchen von Hubschraubern ohne Kennzeichen oder merkwürdige Autos,
die Zeugen verfolgen. Auch von anonymen Briefen oder Päckchen ist in
diesem Zusammenhang die Rede.

Wir haben diese Methode bei der UMMO-Täuschungsaktion bereits kennen-
gelernt. Manchmal findet der Rechercheur die Information in seinem
Briefkasten, z.B. einen noch nicht entwickelten Film in einem unbe-
schrifteten Behälter. Letzteres soll Bill Moore und dessen Freund
Jaime Shandera auf die Spur der Majestic-12 Gruppe gebracht haben,
auch dies eine Täuschung, die jahrelang in der amerikanischen Ufologie
für Aufregung sorgte. Auf ähnliche Weise gelangte auch das
"Beweismaterial" über das Philadelphia-Experiment in Bill Moores
Briefkasten.

Endlich ist es möglich, von einem Durchbruch der rätselhaften
Angelegenheit zu sprechen, schrieb Moore in dem von ihm gemeinsam mit
Berlitz verfassten Buch und fügte hinzu:

In einem sicheren Schließfach befindet sich die Fotokopie
eines Zeitungsausschnitts, die mir anonym zugesandt wurde.
(Berlitz und Moore, 1979)

Der Ausschnitt, undatiert und ohne Nennung der betreffenden Zeitung,
trägt die Überschrift: "Merkwürdige Begleitumstände bei Kneipen-
schlägereien". Wie es scheint, ist 1943, als in einer Kneipe in
Philadelphia eine Schlägerei ausbrach, die Polizei von einer Hafen-
patrouille der US-Marine zu Hilfe gerufen worden, doch die Beamten
fanden in der Kneipe keinerlei Gäste.

Zwei sehr nervöse Kellnerinnen sagten aus, die Hafenpatrouille sei
zuerst eingetroffen und habe die Kneipe geräumt, doch zwei der
beteiligten Matrosen hätten sich zuvor in Luft aufgelöst.

"Sie sind einfach verschwunden... genau hier", berichtete eine der
verängstigten Frauen, "und ich habe weiß Gott nichts getrunken!"

Der in der Kneipe angerichtete Schaden wurde auf etwa 600 Dollar
geschätzt. Hier wird ein größeres, nicht nachprüfbares, rätselhaftes
Geschehen (ein Zerstörer wird unsichtbar) mit einem kleineren, merk-
würdigen Zwischenfall in Verbindung gebracht, der zwar verifizierbar
ist, dem Rechercheur jedoch anonym zugespielt wurde. Der ahnungslose
Leser gewinnt den Eindruck, dass an der gesamten Geschichte etwas dran
sein muss. Aber warum will der Übersender des Zeitungsausschnittes
anonym bleiben? Soll man glauben, dass jedes Bekannt werden einer Ver-
bindung mit dieser Episode für ihn so ungemein gefährlich ist, dass er
um sein Leben bangen muß? Wenn ja, dann müssen alle Mitwisser unerkannt
bleiben und können mutigen Rechercheuren nur helfen, indem sie ihnen
Andeutungen und Beweisstücke zukommen lassen.

Ich danke Mr. William Banks für die Hinweise auf die unübersehbaren
Parallelen zur MJ-12 Legende, zum angeblichen UFO-Absturz bei Roswell
und zur Entführung von Linda Napolitano.

Weitere Nachforschungen sind geboten. Den willkürlichen Ausschmückungen
einer Täuschung auf den Grund zu gehen, kann viel Zeit erfordern...

Glück ist dabei so wichtig wie Ausdauer. Glück war im Spiel, als es mir
gelang, einen Matrosen ausfindig zu machen, der im Herbst 1943 in der
Kneipe dabei war und mir die ganze Geschichte erzählte.


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Das Philadelphia-Experiment

03.07.2008 um 08:50
Was tatsächlich in Philadelphia geschah

In einer früheren Analyse der vorliegenden Informationen über das
Philadelphia-Experiment kam der Autor zu dem vorläufigen Schluss, dass
die Geschichte zum Teil auf Tatsachen beruht. Die US-Marine könnte im
Herbst 1943 geheim gehaltene Tests mit damals hochmodernem Gerät durch-
geführt haben.

Diese Erprobung könnte von Menschen wie Allende entweder falsch gedeutet
oder vorsätzlich verbrämt worden sein, so wie heute die am US-
Luftwaffenstützpunkt Nellis durchgeführten Tests mit neu entwickelten
schwebenden Plattformen von UFO-Gläubigen fehl gedeutet werden. Außerdem,
so seinerzeit meine Hypothese, galten die Experimente möglicherweise
der Suche nach Methoden, das Aufspüren durch Radar zu vereiteln. Eine
vor 13 Jahren veröffentlichte Raytheon-Werbung ließ in der Tat den
Schluss zu, dass eine entsprechende Technologie nun der Allgemeinheit
zugänglich war (Raytheon, 1980).

Mit dieser Hypothese ließen sich allerdings einige wesentliche Aspekte
der Angelegenheit nicht erklären. Dazu gehörten insbesondere das
Verschwinden des Zerstörers aus dem Hafen, die geheimnisvollen
Apparaturen, die unter strenger Geheimhaltung an Bord gebracht wurden,
und das angebliche Verschwinden von zwei Matrosen aus einer nahe ge-
legenen Kneipe.

Ich rief meine Leser dazu auf, sich bei mir zu melden, falls sie zu-
sätzliche Informationen hätten. So kam es zu einem Briefwechsel mit
Mr. Edward Dudgeon und später zu einem persönlichen Treffen.

"Ich bin ein 67 Jahre alter ehemaliger leitender Angestellter und lebe
jetzt im Ruhestand. In der Marine habe ich von 1942 bis 1945 gedient."

So begann Mr. Dudgeon seinen Brief an mich (Dudgeon, 1992), in dem er
darlegte, warum er mich kontaktiert hatte. Er bestätigte, dass meine
Vermutung, es habe sich in Philadelphia um eine geheime technische
Neuentwicklung gehandelt, korrekt sei, dass es sich jedoch nicht um
einen Radartest gehandelt habe. Die Wahrheit, so erläuterte er mir
geduldig, sei einfacher.

"Ich war auf einem Zerstörer, der zur gleichen Zeit wie die Eldrige
DE 173 da war... Ich kann alle merkwürdigen Vorkommnisse erklären,
denn wir hatten die gleichen geheimen Geräte an Bord. Wir waren mit
zwei weiteren DEs und der Eldridge zur Umschulung auf die neuen
Geräte in Bermuda und dann auf der Rückfahrt nach Philadelphia."

Der Briefschreiber schlug ein Treffen vor und fügte hinzu:

"Ich will nur, dass jemand erfährt, was ich weiß, ehe es zu spät ist."

Einige Wochen später traf ich Mr. Dudgeon. Er zeigte mir seinen Ausweis
und seine von der US-Marine ausgestellten Entlassungspapiere. Während
der darauf folgenden zwei Stunden erzählte er mir die Einzelheiten seiner
Geschichte und beantwortete meine Fragen.

"Sie müssen wissen, dass im Jahr '43 die Deutschen unsere Schiffe ver-
senkten, sobald sie aus den Häfen kamen und in den Atlantik vordrangen,
der deshalb bei uns 'Friedhof' hieß. Ich war damals noch ein sehr
junger Bursche. Ich fälschte meine Geburtsurkunde, um 1942 in die
Marine aufgenommen zu werden. Ich war erst 16, wurde 17 im Dezember
1942."

"Wie war Ihre Ausbildung?" , fragte ich.

"Ich hatte an der Staatsuniversität von Iowa Elektronik studiert. Nach
der Grundausbildung schickte mich die Marine auf eine Elektronikschule.
Ich erhielt meinen Abschluß als Electrician's Mate Third Class im
Februar '43 und ging im Juni '43 an Bord."

"Können Sie den Namen des Schiffes nennen?"

"Ja, natürlich. Es war die DE 50, die USS Engstrom. Ihr Antrieb war
Diesel-elektrisch, im Gegensatz zur DE 173, der Eldridge, die war
Dampf-elektrisch. Unser Schiff wurde ins Trockendock gebracht, um
Schiffschrauben mit hohem Drehmoment zu installieren."

"Warum diese besondere Ausrüstung?"

"Die neuen Schrauben machten andere Geräusche, so dass es für die
U-Boote schwieriger war, uns zu hören. Außerdem wurde ein neues
Sonargerät für Unterwasserortung eingebaut, und eine Apparatur, die
wir "hedgehog" (Igel) nannten. Das Ding befand sich vor dem vorderen
Geschütz am Bug und feuerte Breitseiten von je 24 - 30 Wasserbomben.
Es konnte bis zu 180 Grad abdecken, in einer Entfernung von etwa einer
Meile. Das war eine der geheimen Entwicklungen. Es stimmt nicht, dass
- wie Sie in Ihrem Buch "Revelations" schreiben - das Schiff für Radar
unsichtbar gemacht wurde. Die Deutschen hatten damals keinen Radar im
Einsatz. Wir wollten unser Schiff für magnetische Torpedos unsichtbar
machen, durch Reduzierung der magnetischen Induktion. Wir verfügten
über die üblichen Radargeräte und außerdem "Mikro-Radar" von niedriger
Frequenz. Damit konnten wir U-Boote orten, sobald sie ihre Periskope
ausfuhren oder für Frischluft auftauchten. Das funktionierte auch im
Dunkeln und im Nebel in ein bis zwei Meilen Entfernung. Danach
begannen für die Deutschen die hohen U-Boot-Verluste."

"Was hat das mit der Eldridge zu tun?" , fragte ich Mr. Dudgeon.

"Die Eldrige und die Engstrom waren gleichzeitig im Hafen. Vier Schiffe
wurden gleichzeitig ausgerüstet, die 48, die 49, die 50 und die
Eldridge, im Juni und Juli 1943. Im Trockendock ließ die Marine bei
allen Schiffen die magnetische Induktion verringern, auch bei Handels-
schiffen, denn sonst hätten die Schiffe wie Magnetstäbe die Torpedos
auf sich gezogen."

"Wie lief die Umschulung auf die neue Ausrüstung ab?"

"Alle vier Schiffe fuhren nach Bermuda, einer Zwischenstation für
Konvois nach Nordafrika. Dort waren mehrere andere Zerstörer. Wir
wurden auf See beordert, um das Fahren im Konvoi zu üben. Außerdem
hatten wir einen Stützpunkt in den Azoren. Die Zerstörer kamen sich
auf halbem Wege entgegen und kehrten dann in ihre jeweiligen Stütz-
punkte zurück. Für die Ausbildung waren bis zu acht Wochen vorgesehen,
aber wir waren schon nach fünf Wochen mit der Ausrüstung vertraut."

"Was genau war Ihre Aufgabe an Bord?"

"Mein Dienstgrad war Petty Officer, Electrician's Mate Third Class.
Unsere Aufgabe war es, die Geschwindigkeit des Schiffes zu erhöhen
bzw. zu verringern, oder auf Rückwärtsfahrt zu schalten, je nach den
Signalen von der Brücke. Nach acht Monaten wurde ich zum Electrician's
Mate Second Class befördert. Später wurden wir in den Pazifik beordert.
Ich habe auf dem Schiff anderthalb Jahre gedient, vom Juni 1943 bis
zum November 1944. Dann wurde ich zur Sonderausbildung nach Camp Perry
in Virginia abkommandiert."

"Was geschah mit der Eldridge?"

"Wir haben uns von ihr nach den gemeinsamen Ausbildungswochen ge-
trennt. Die DE 48 und die Eldridge blieben im Altantik, mit Stützpunkt
in Bermuda, bis Anfang 1944, dann wurden auch sie zum Kriegsschauplatz
im Pazifik beordert. Die DE 49, unser Schwesterschiff und die DE 50
durchfuhren Mitte September 1943 den Panama-Kanal und operierten
danach im Pazifik. An der Eldridge war absolut nichts Ungewöhnliches.
Als wir 1944 Landgang hatten, trafen wir uns mit ihren Besatzungs-
mitgliedern und feierten Parties zusammen. Nie war von irgendeinem
außergewöhnlichen Vorgang die Rede. Allende hat das alles nur
erfunden."

"Was ist mit den Leuchtprozessen, die er beschrieben hat?"

"Das sind typische Erscheinungen bei elektrischen Gewitterentladungen,
sehr spektakulär. Auf See kommt es des öfteren zu diesem so genannten
"St.-Elms-Feuer". Ich erinnere mich, dass während der Rückreise von
Bermuda in einem Konvoi sämtliche Schiffe in ein Licht getaucht
schienen, das wie grünes Feuer aussah. Als es zu regnen begann, ver-
schwand das grüne Feuer."

"Wie wurden die geheimen Geräte installiert?"

"Nachdem die Marine die Schiffe in Dienst gestellt hatte und wir bereit
waren, auszulaufen, ließ das National Bureau of Standards einen auf
Genauigkeit geprüften Kompass in einer Kiste anliefern, die einem
Überseekoffer glich. Wir sind mehrmals auf See in verschiedene
Richtungen gefahren, um unseren Kompass anhand des angelieferten
Kompasses zu kalibrieren. Das ist die geheimnisvolle "Box", die in
verschiedenen Berichten auftaucht."

"Wer war Allende? Sind Sie ihm begegnet?", fragte ich und zeigte
Mr. Dudgeon verschiedene Briefe, die ich von Allende erhalten hatte.

"Ich bin ihm nie begegnet. Aus seinen Texten schließe ich, dass er nicht
in der Kriegsmarine war. Aber er könnte durchaus zu jener Zeit in
Philadelphia gewesen sein, vielleicht in der Handelsmarine. Möglicher-
weise war er an Bord des Handelsschiffes, das wir während eines Sturms
in Richtung Philadelphia-Norfolk eskortierten."

"Was ist mit der Behauptung, dass Generatoren im Laderaum verstaut
wurden?"

"Alle Zerstörer mit Diesel-elektrischem oder Dampfelektrischem Antrieb
hatten zwei Maschinen, mit denen die Backbord- und Steuerbord-Schrauben
angetrieben wurden, und jede Maschine brauchte einen Generator".

"Wie war die Prozedur bei der Reduzierung der magnetischen Induktion
durch die Marine?"

"Die Mannschaft wurde an Land geschickt und das Schiff mit gewaltigen
Kabeln umwickelt, durch die dann Hochspannungsstrom geleitet wurde, um
die magnetische Struktur des Schiffs durcheinander zu wirbeln. Dafür
wurden Vertragsarbeiter gebraucht und natürlich lagen auch Handels-
schiffe in der Nähe. Es könnte also durchaus vorgekommen sein, dass
zivile Matrosen Äußerungen von Militärs der US-Marine zu hören bekamen,
die so etwas sagten wie: "Jetzt machen die uns unsichtbar!" Damit war
natürlich die Unsichtbarkeit für magnetische Torpedos gemeint, ohne dass
dies so konkret ausgesprochen wurde."

"Wie erklärt sich der Ozongeruch?"

"Das ist nichts Außergewöhnliches. Bei der Reduzierung der magnetischen
Induktion konnte man das dabei entstehende Ozon riechen, sehr deutlich
sogar."

"Welche Sicherheitsvorkehrungen wurden getroffen?"

"Unser Kapitän schärfte uns ein, über den Radar, das neue Sonargerät,
den 'hedgehog' und die besonderen Schiffsschrauben Stillschweigen zu
bewahren. Aber Sie wissen ja, wie das ist. Irgendetwas sickert immer
durch. Ein weiteres geheimes Gerät, das wir an Bord hatten, war der
'foxer'. Das Gerät wurde am Heck zu Wasser gelassen und in einer
Entfernung von einer halben bis zu einer Meile hinter dem Zerstörer
hergeschleppt. Es gab Geräusche wie von der Schraube eines Handels-
schiffes von sich. Dies veranlasste deutsche U-Boote, auf Geräusch
reagierende Torpedos abzuschießen, womit die U-Boote ihre Position
preisgaben und außerdem Munition vergeudeten."

"Wie lange gab es damals schon diese geheimen Geräte?"

"Seit etwas sechs bis acht Monaten, soweit ich weiß. Als wir ausliefen,
hatte sich beim U-Boot-Krieg an der Ostküste das Blatt zu unseren
Gunsten gewendet."

"All dies erklärt noch nicht, wie sich die Eldridge in Luft auflösen
konnte oder was Anfang August 1943 in der Kneipe passierte."

"Das ist der einfachste Teil der ganzen Geschichte", antwortete
Mr. Dudgeon. "Ich war an jenem Abend in der Kneipe. Wir hatten zwei
oder drei Bier getrunken und ich war einer der beiden Matrosen, von
denen es heißt, sie seien auf mysteriöse Weise verschwunden. Der
andere hieß Dave. Seinen Nachnamen habe ich vergessen, aber er war
auf der DE 49. Die Schlägerei begann, als einige der Matrosen mit
den geheimen Geräten prahlten und ihnen gesagt wurde, sie sollten den
Mund halten. Zwei von uns waren noch minderjährig. Ich habe Ihnen ja
schon erzählt, dass ich für meine Rekrutierungspapiere gemogelt habe.
Die Kellnerinnen bugsierten uns daher durch die Hintertür ins Freie,
sobald die Schlägerei losging und sie leugneten später, uns je
gesehen zu haben. Wir brachen um zwei Uhr nachts auf. Die Eldridge
hatte den Hafen schon um 23 Uhr verlassen. Wer in jener Nacht auf
den Hafen blickte, konnte sehen, dass die Eldridge nicht mehr da war.
In Norfolk wurde sie dann aber gesehen. Schon am nächsten Morgen war
sie wieder im Hafen von Philadelphia, eine scheinbar unmögliche Sache.
Wenn Sie die Landkarte betrachten, dann verstehen Sie, warum bei
Handelsschiffen für eine derartige Reise zwei Tage vonnöten gewesen
wären. Sie hätten Lotsen gebraucht, um den U-Boot-Netzen, den Minen
usw. vor den Hafeneingängen am Atlantik auszuweichen. Die Kriegsmarine
aber benutzte eine besondere Fahrrinne im Inland, und zwar den
Chesapeake-Delaware-Kanal, der das alles umging. Wir brauchten für
die Fahrt etwa sechs Stunden."

"Warum mussten die Schiffe nach Norfolk?"

"In Norfolk nahmen wir die Explosivkörper an Bord. Diese Docks, die
Sie auf den Luftaufnahmen sehen, sind für Munitionsverladung ausgelegt.
Die Marine hat hier rund um die Uhr Schiffe beladen. Einen Zerstörer
konnte sie in vier Stunden oder weniger abfertigen. Ich weiß, dass die
Eldridge dorthin gefahren ist, und dass sie keineswegs unsichtbar war,
denn wir sind ihr in der Chesapeake-Bucht begegnet, als sie von
Virginia kommend auf der Rückfahrt war."

"Mit anderen Worten, das Ganze lief folgendermaßen ab: Nach Verlassen
des Trockendocks Fahrt durch den Kanal, Munitionsbeladung in Norfolk,
zurück nach Philadelphia und von dort Auslaufen für die Kompass-
kalibrierung sowie die Radar- und Sonartests?"

"Genau. Die Eldridge ist nie verschwunden. Alle vier Schiffe steuerten
im Juli '43 Bermuda an und kamen Anfang August gemeinsam zurück.
Während dieser Zeit gerieten wir in das Gewitter mit dem grünen Feuer,
und der Ozongeruch kam dann hinzu. Das grüne Leuchten verblasste, als es
zu regnen begann."

Das Montauk-Projekt

Diejenigen, die sich dem Studium der Ufologie gewidmet haben (ein-
schließlich der anfänglichen Fürsprecher der Allende-Briefe, wie
Jerome Clark) sind sich heute weitgehend einig, dass die als
Philadelphia-Experiment bekannt gewordene Täuschungsaktion, die sich
von Anfang an auf äußerst dürftige Materialien stützte, längst hätte
zu Grabe getragen werden müssen. Zudem gab es keinerlei Hinweise
darauf, dass die Angelegenheit für die Ufologie überhaupt Relevanz hatte,
denn keiner der Zeugen erwähnte außergewöhnliche Objekte am Himmel oder
ungewöhnliche Wesen. Der Fall hätte eigentlich schon in den 60er Jahren
eines friedlichen Todes sterben müssen. Dennoch hat die Story überlebt.
Bis zum heutigen Tag gedeiht sie in einer kuriosen Nische des
Paranormalen. Nach einem UFO-Vortrag oder in einer Talkshow kommt es
immer wieder vor, dass jemand aus dem Publikum die Frage herausstößt:
"Und was ist mit dem Philadelphia-Experiment?"

Die ganze "rätselhafte Angelegenheit" kommt nun in neuer Form wieder
hoch, und zwar als Montauk-Projekt, angeblich ein Experiment mit Reisen
durch die Zeit. Auch hier gibt es wieder einen geheimen Ort der
Handlung (diesmal ist es ein Stützpunkt der US-Luftwaffe in New York
anstelle des Marine-Stützpunktes in Pennsylvania), und es gibt ein
Buch, angebliche Zeugen und eine Video-Kassette. Geboten wird sogar
ein Workshop über "Zeitreisen und die Präsenz fremder Wesen - ein
Bericht über das Philadelphia-Experiment und das Montauk-Projekt von
Al Bielek, Preston Nichols und Duncan Cameron" für eine Teilnehmer-
gebühr von 150 Dollar, zuzüglich 100 Dollar für Mahlzeiten und
Gemeinschaftsquartier, oder 70 Dollar für Camping.

Im Katalog des Rim-Instituts ist zwischen den für 1993 geplanten
Veranstaltungen auch eine Anzeige zu finden, die folgendes behauptet:

Man nennt das Montauk - Projekt eines der größten Rätsel im heutigen
Amerika. Die Story begann mit der Pionierarbeit von Wilhelm Reich und
Nicola Tesla und konkretisierte sich dann durch die Anfang der 40er
Jahre von der Regierung finanzierten Versuche, das Wetter unter
Kontrolle zu bringen. Zum Kristallisationspunkt wurde das unglück-
seelige Philadelphia-Experiment mit der Unsichtbarkeit während des
Zweiten Weltkrieges. Die Akte des Philadelphia-Experiments ist abge-
schlossen, aber langfristig angelegte Forschungsarbeit wurde auch
danach fortgesetzt.

Das Montauk - Projekt, das während der 70er und frühen 80er Jahre im
US-Luftwaffenstützpunkt Montauk in New York durchgeführt wurde, war
ein Versuch, den Fluss der Zeit zu erforschen mit dem Ziel, die Zeit
zu manipulieren. Kronzeuge für diese neuen Offenbarungen ist Preston
Nichols, der "erst nach jahrelangen Bemühungen in der Lage war, die
ausgelöschten Erinnerungen an seine Rolle als Cheftechniker des
Projekts wiederzuerlangen.

Alfred Bielek, Mitautor des Philadelphia-Experiments (im Buch von Brad
Steiger) behauptet, einer der zwei Matrosen zu sein, die "durch ein
Zeitloch fielen", von den 40er Jahren ins Jahr 1983. Er sei später
Berater für Montauk geworden. Duncan Cameron, "der renommierteste
Seher, den das Projekt beschäftigte", sei ebenfalls durch ein Zeitloch
gefallen. In einer sehr verworrenen Geschichte behauptet Al Bielek, er
sei als Edward Cameron zur Welt gekommen, als Duncan Camerons Bruder.

Mit Hilfe außerirdischer Technologie hätten geheime Regierungsstellen
ihn dann aus seiner eigenen Zeitspur gelöscht und ihm den Körper und
die Biographie von Alfred Bielek gegeben, geboren 1927. Als Werbung
für das von Bielek und dessen Mitreisende durch die Zeit durchgeführte
Seminar ist in der Broschüre des Rim-Instituts abschließend zu lesen:

"Ihre Story, ob man sie nun glauben mag oder nicht, wird für Sie mit
Sicherheit den Wirklichkeitsbegriff ausweiten."

Diese Feststellung, das wenigstens lässt sich sagen, hat einen gewissen
Wahrheitsgehalt.


Gegenmaßnahmen

Was kann der einzelne Wissenschaftler tun, um vernünftiger Forschungs-
arbeit Vorschub zu leisten in einem Gebiet, in dem die Literatur voll-
gestopft ist mit Stories über das Philadelphia-Experiment und der-
gleichen mehr, und in dem Entlarvungen nicht willkommen sind? Eine
gesunde Skepsis ist zunächst einmal angebracht, aber wesentlich ist es
auch, unvoreingenommen zu bleiben.

Schließlich gehen manche Schilderungen auf Tatsachen zurück, auch wenn
diese im Einzelnen nicht gesichert sind. Wie bereits geschildert,
hatten die Ereignisse, um die es bei der Eldridge ging, mit hoch-
moderner Technik zu tun, waren streng geheim und beinhalteten
Entscheidungen über Leben und Tod, eine Mischung, die für Außenseiter,
nur bruchstückhaft darüber informiert, sehr wohl faszinierende Anreize
boten, sich Gedanken zu machen.

Zusätzlich zur grundsätzlichen Unvoreingenommenheit und einer vernunft-
betonten Grundhaltung möchte ich sechs Gesichtspunkte nennen, die für
mich selbst hilfreich waren beim Umgang mit derartigen Stories.


1. Mißtrauen gegenüber selbsternannten Experten

Viele derjenigen, die in der UFOlogie das große Wort führen, nähren
ihren fragwürdigen Ruf, indem sie sich gegenseitig Stichworte liefern
und dem eingeschworenen Kreis einiger hundert Leser ihrer Zeitschriften
nach dem Mund reden, sodass ein kleiner "harter Kern" entsteht. In
solchen Gruppen, geprägt von wechselseitiger Bewunderung, gibt es nur
sehr wenige wissenschaftlich ausgebildete Mitglieder, und die
Soziologie dieser Szene stärkt die dort vorherrschende extra-
terrestrische Hypothese, weil entsprechenden Diskussionsbeiträgen mehr
Anerkennung gezollt wird, als Entlarvungen oder Hinweise auf neue
Erkenntnisse und aufschlussreiche Widersprüche.


2. Mißtrauen gegenüber den Medien

Für Fernsehberichte über UFOs (in Sendungen wie Sighting, Hard Copy,
Geraldo, Unsolved Mysteries) ist die Einschaltquote maßgeblich, nicht
die Verbreitung von Wissen. Ausgewählt werden rätselhafte Vor-
kommnisse, die beim Zuschauer Erstaunen wecken sollen. Die in Frage
kommenden nüchternen Erklärungen werden heruntergespielt. Die vorge-
tragenen Informationen sind so einseitig, dass sie wertlos sind, auch
wenn es dabei um tatsächliche Ereignisse geht.


3. Auf logische Fehlschlüsse achten

Herausragendes Kennzeichen ist das gefährliche und oft missbrauchte
Wörtchen "deswegen". Die meisten Irrtümer, die in der UFOlogie während
der letzten 50 Jahre vorgekommen sind, beruhen auf Fehlschlüssen, die
mit diesem einfachen Wort verknüpft sind. Es gibt viele Beispiele
dafür:

a) Bei Roswell ist etwas abgestürzt (richtig), und der Vorfall wurde
ganz offensichtlich von der US-Luftwaffe vertuscht (richtig), des-
wegen muss es eine fliegende Untertasse gewesen sein (falsche Schluss-
folgerung).

b) UFOs verhalten sich nicht so, wie wir es von irdischen Flugkörpern
erwarten (richtig), deswegen müssen sie außerirdischen Ursprungs
sein (falsche Schlussfolgerung).

c) Der vorliegende Fall: Ein Zerstörer verlässt seinen Hafen unter
geheimnisumwitterten Begleitumständen (richtig) und befindet sich
nach einer "unmöglich" kurzen Zeitspanne an einem anderen Ort
(richtig, in Anbetracht der begrenzten Kenntnisse der Zeugen), des-
wegen muss das Schiff unsichtbar gemacht, bzw. entmaterialisiert
worden sein oder eine Reise durch die Zeit gemacht haben (falsche
Schlussfolgerung).

Die Liste derartiger logischer Grundirrtümer ist endlos.


4. Irrelevante Dramatik herausfiltern

Das Bemerkenswerte an der hier erörterten Irreführung ist die Tatsache,
dass die Hauptperson, Carl Allen, bei den Vorkommnissen, die er zur
Sensation erhob, nur eine Randfigur war und von den Geräten, die er
beschrieb, keine Kenntnisse aus erster Hand besaß. Dennoch gelang es
ihm fast allein, die gesamte Legende ins Leben zu rufen. Er gab den
Anstoß für Jessups Beteiligung und für die ONR-Untersuchung, er
entfachte Faszination durch das Schattenhafte seiner eigenen Existenz.

Der Tod Einsteins stand in keiner Beziehung zu den Briefen Allendes.
Nicht eine dieser "Tatsachen" hatte etwas mit den tatsächlichen Vor-
kommnissen in Philadelphia zu tun. Ähnlich war es bei Bill Moore, der
für zusätzliche Dramatik sorgte, indem er einen Zeitungsausschnitt
über die "Kneipenschlägerei" ins Gespräch brachte, der auf geheimnis-
volle Weise in seinen Briefkasten gelangt sei und "sicher in einem
Schließfach" verwahrt wäre - alles irrelevante Details, die mit dem
zu untersuchenden Phänomen nichts zu tun hatten. Ein undatierter
Zeitungsausschnitt, durch dunkle Kanäle zugespielt und an einem
sicheren Ort aufbewahrt, ist um keinen Deut zuverlässiger oder
bedeutungsschwerer als ein Zeitungsausschnitt gleichen Inhalte, den
man an einer Pin-Wand vorfindet. Trotzdem lassen sich Viele ins
Bockshorn jagen, wenn ihnen derartige Anhaltspunkte für ein sich
entfaltendes Mysterium vorgegaukelt werden.


5. Unabhängige Informationsquellen erschließen und auf
Zuverlässigkeit abklopfen

Gibt es Zeugen? In einem Hafen arbeiten hunderte von Menschen. Einige
von ihnen müssten sich doch an die Ereignisse erinnern. Historische
Unterlagen sind verfügbar und setzen Rahmenbedingungen für spätere
Nachforschungen.


6. Von Geheimhaltungsgerede nicht beirren lassen

Einige der mit UFO-Forschung zusammenhängenden Tatsachen unterliegen
der Geheimhaltung, nicht zuletzt, weil die mutmaßlichen Objekte in
Wahrheit fehl gedeutete Signale sind, die von geheimen Sensoren aufge-
spührt werden. Es mag durchaus sein, dass es eine breit angelegte
Vertuschung relevanter Daten gibt, wie UFOlogen behaupten. Aber
größtenteils ist die vermeintliche Geheimhaltung, wie im vorliegenden
Fall, nur in den Köpfen derjenigen verankert, die wie bei einer Jagd
den Nervenkitzel steigern wollen oder sich selbst romantisch als un-
erschrockene Erforscher des Unbekannten erleben.

Falls man auf tatsächliche Geheimhaltungsbarrieren stößt, findet sich
immer genügend Zeit, Zweck und Ausmaß zu erkunden. In Philadelphia
gab es wegen der auf dem Zerstörer installierten Geräte in der Tat
geheim gehaltene Vorgänge, und nicht anders ist es heute in "Area 51"
des US-Luftwaffenstützpunktes Nellis.

Es fällt nicht schwer, sich die Situation dort und die sich daraus
ergebenden Antworten auszumahlen, auch wenn konkrete technische
Details im Dunkeln bleiben. Im vorliegenden Fall hat Vizeadmiral
William D. Houser, ehemaliger Stellvertretender Flottenchef der US-
Marine, die von Mr. Dudgeon beschriebene Prozedur der Umschulung auf
neues Gerät und der Schiffsbeladung sowie die Benutzung des Kanals
für uns bestätigt.

Im Gespräch mit dem Autor verwies er darauf, dass keine der damals auf
dem Zerstörer installierten elektronischen Systeme High-Tech-Geräte
waren. Die US-Marine erprobte einfach alles, was geeignet erschien,
sich gegenüber deutschen U-Booten Vorteile zu verschaffen. Der Grund
für die ganze Geheimhaltung war lediglich, dass der Feind nicht er-
fahren sollte, welche Versuche unternommen wurden, und nicht etwa,
dass die erprobten Geräte etwas absolut Neuartiges waren. Bei der
Erforschung echter UFO-Vorkommnisse sieht das Vorgehen gänzlich anders
aus. Nach den Erfahrungen des Autors spielen sich viele der aussichts-
reichsten Fälle auf offenem Gelände ab und es gibt keine Sicherheits-
absperrungen, die zu überwinden wären. Der Ort des Geschehens, obwohl
entlegen, ist allgemein zugänglich und Zeugen lassen sich ohne
heroische Großtaten auftreiben.


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Das Philadelphia-Experiment

03.07.2008 um 08:50
Schlussbetrachtung

Bei der Erforschung des Paranormalen sind nur wenige Aufgaben so
wichtig wie das Aufdecken und die Eliminierung von bewussten Irre-
führungen und Täuschungsaktionen. Wenn in einem Forschungsgebiet die
freiwillige Selbstkontrolle fehlt, übernehmen Andere die Kontrolle
mit verheerenden Konsequenzen, wie die jüngsten Beispiele von Betrug
in der akademischen Forschung gezeigt haben. Nährboden für die
populäre UFOlogie sind Gerüchte, schlecht recherchierte Berichte,
dürftiger Wissensstand und regelrechte Betrügereien zum Nachteil
echter Erkenntnisse, die für die Wissenschaft von Bedeutung sein
könnten. Die bunte Folge nicht enden wollender Fälschungen ist in
den Augen der breiten Masse kennzeichnend für die UFOlogie, und
Wissenschaftler sowie gebildete Laien gewinnen dadurch ein
negatives Bild von diesem Forschungsbereich. Problematisch sind
derartige Fälschungen, weil sie sich ins Gemüt einschleichen, weil
sie kribbelnd und unterhaltsam sind, und weil sie nicht selten etwas
bieten, von dem wir wünschten, es wäre wahr, obwohl es eben nicht
der Wahrheit entspricht.

Wie geschildert, hatte das Philadelphia-Experiment alle diese
Merkmale. Diese Irreführung, die aufgrund gemeinsamer Anstrengungen
mehrerer Foscher längst tot und begraben sein sollte, ist beispielhaft
für eine Story, die einfach nicht tot zu kriegen ist.

Sie ist derart geheimnisumwittert, dass man aus ihr auch weiterhin Honig
saugen kann. Ebenso wie einige völlig leer geräumte Goldminen in den
Bergen von Colorado, aus denen schon im vorigen Jahrhundert das
letzte Gold abtransportiert wurde, von Zeit zu Zeit in den Billig-
angeboten skrupelloser Aktienhändler unter neuen, klangvollen Namen
wieder angepriesen werden, finden sich für gewisse UFO-Stories immer
wieder leichtgläubige Investoren. Auch im Jahr 1996 hat die Mär von
der verschwundenen DE-173 nichts von ihrem originären Charme eingebüßt.

Für das englische Wort "hoax", mit dem die Fälschungen, bewusste Irre-
führungen und Täuschungsaktionen in der UFOlogie treffend gekenn-
zeichenet sind, ist folgende Definition gegeben worden: "Eine
absichtlich konstruierte Unwahrheit, durch die einer Tatsache ein
anderes Aussehen verliehen werden soll" (MacDougall, 1958).

In einem unlängst erschienenen theoretischen Artikel über dieses
Phänomen schreibt Marcello Truzzi, "in den Geisteswissenschaften
wurden bisher nur wenig deduktive Anstrengungen unternommen, einen
"hoax" zu beschreiben und zu erklären" (Truzzi 1993).

Er stellt fest, dass laut Curtis MacDougall der Erfolg einer der-
artigen Irreführung aus zwei in den Opfern wirkenden psychologischen
Kräften resultiert: In die Rubrik "warum wir nicht ungläubig sein
wollen" gehört laut MacDougall Unwissen, Aberglauben, Suggestion und
Prestige. Für die Rubrik "Anreize zu Glauben" nennt MacDougall
finanzielle Vorteile, Eitelkeit, Chauvinismus, Vorurteile, Vorliebe
für gewisse Theorien, Verlangen nach Nervenkitzel und kulturelles
Klima.

Wir haben gesehen, dass diese Faktoren in der Tat für die Infrastruktur
des hier geschilderten Falles maßgeblich waren. Von MacDougall stammt
auch der Satz: "Wenn ein 'hoax' so langlebig wird, dass er als Mythos
oder Legende gelten kann, sollte man die Hoffnung auf Entlarvung
vielleicht aufgeben." Nach 50 Jahren haben wir im Fall des
Philadelphia-Experiments diesen Punkt möglicherweise erreicht.


Danksagung

Der Autor dankt Mr. Edward Dudgeon für dessen unschätzbare Hilfe bei
der Klärung des Geschehens in Philadelphia. Die Bereitschaft von
Vizeadmiral William D. Houser, das Manuskript dieses Artikels gegenzu-
lesen war ebenfalls von großem Wert. Zahlreiche Personen haben durch
Korrespondenz mit uns wertvolle Unterstützung bei den Nachforschungen
über verschiedenen Aspekte dieses Berichts geleistet, insbesondere
William Banks, Gary Edwards, Allen Hovey, M. Troy, Heidi Streetman,
David Edwards, Marshall Philyaw und Keith Sjosten.

Wir bedanken uns recht herzlich für die Übersetzung dieses Artikels
ins Deutsche bei Roderich H. Boes.


Literatur- und Quellenverzeichnis

Allende, Carlos (1967): Briefe an den Autor, persönliche Mitteilung.

Berlitz, Charles und Moore, William L. (1979): The Philadelphia-
Experiment: Project Invisibility. New York: Grosset & Dunlap 1979.

Clark, Jerome (1968): The Invisible Visitors from Outer Space, in
Steiger, Brad and Whritenour, Joan (1968): The Allende Letters.
New York: Award Special.

Cohn Norman (1967): Histoire d'un Mythe: La "Conspiration" Juive et
les Protocoles des Sages de Sion. Paris: Gallimard. French translation
by Leon Poliakov of Warrant for Genocide.

Dudgeon, Edward (1992): Brief vom 29.12.92. Private Mitteilung an
den Autor.

Festinger, Leon, Riecker, H.W. and Schachter, S. (1956): When Prophecy
Fails: A social and psychological Study of a modern group that
predicted the destruction of the world. University of Minnesota Press.

Ecker, Don (1992): Hatonn's World: a neo-NAZI E.T.? UFO Magazine Vol. 7,
No. 4, Seiten 30 - 31.

Klimo, Jon (1993): UFO's: Billy Meier and the Pleiadian Contact. IRIDIS
Vol. 31 Nr. 10, S. 2, Juni. Berkeley: California Society for Psychical
Study.

MacDougall, Curtis D. (1958): Hoaxes. New York: Dover. (erste
Veröffentlichung 1940).

Rim Institute (1993): Catalog of Events, Phoenix, Arizona: The Rim
Institute.

Steiger, Brad and Sherry, and Bielek, Alfred (1990): The
Philadelphia-Experiment and other UFO-Conspiracies. New Brunswick,
NJ: Inner Light Publications.

Truzzi, Macello(1993): The sociology and Psychology of Hoaxes. In Gordon
Stein, Encyclopedia of Hoaxes. Detroit, MI: Gale Research, S. 291-297.

VallÚe, Jacques F. (1991): Revelations: Alien Contact and Human
Deception. New York: Ballantine

Velasco, Jean-Jacques (1990): Report on the analysis of anomalous
physical traces: the 1981 Trans-en-Provence UFO-case. JSE 4,1,
Seiten 27-48.

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Das Philadelphia-Experiment

03.07.2008 um 15:41
Ich glaube an dieses Experiment !
Was da genau geschah + Auswirkungen - wird wohl geheim gehalten - wie so vieles...

Die Wahrscheinlichkeit spricht jedenfalls dafür.
Wissen kann ich es nicht -
genauso wenig - wie die - die Beiträge dagegen schreiben ^^

Delon.


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Das Philadelphia-Experiment

03.07.2008 um 17:03
Ufftatas runterkopierte Bleiwüsten sind erschlagende Argumente...hähähä


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Das Philadelphia-Experiment

03.07.2008 um 21:11
@ fritzchen.

Kann auch alles gut moeglich sein, aber kommt dir das nicht auch langsam komisch vor wie alle " einzeln ueberlebenden" nicht mehr geistig da sind?
Das gleiche war mit dem norskman's son der von der hohlen erde sprach.
vieleicht bin ich ja auch total uebergesnappt aber ich bin feste davon ueberzeugt das dies wahr ist, alle "nicht aufinbabren" beweise stehen dazu.
Problem: auch kann man dies 1000x beweisen und dammit in die oeffentlichkeit geht, wird man wie alle anderen "Geistig nicht zurechnungsfaehig" gestaempelt. Hast dir schon mal angesehn was in meisten americanischen "verueckten anstallten" und camps so vor sich geht?
solltest mal rein schauen, nochals interresant:*/


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Das Philadelphia-Experiment

03.07.2008 um 23:49
Charles Berlitz ist nicht im Irrenhaus gestorben,sondern schwerreich auf seinem Anwesen.Er hat sich an Büchern wie Philadephia eine goldene Nase verdient.
Die Überlebenden dieses Experiments sind weder geistig noch körperlich da,es hat sie nie gegeben.Das ist Fiction,Phantasie,genauso wie der Darkoverzyklus von Zimmer-Bradley.
Und genauso ist die Hohlerdetheorie ne Phantasiestory,in diesem Falle von Jules Verne,das wurde adaptiert,thats all


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