Wie wahrscheinlich viele wissen, tragen Voyager 1 & 2 Goldplatten mit Informationen über die Erde und die Menschen mit sich. Ob andere Zivilisationen diese jemals lesen bzw. verstehen werden, ist ne andere Frage.
Was die wenigsten wissen, die Nasa hat vor Jahren 2 Satelliten in den Orbit der Erde geschossen. Diese Satelliten dienen der Erdbeobachtung, genauer gesagt, sie vermessen die Koninentalverschiebung.
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/32/32631/1.htmlNicht irdischen Wüstensand, sondern abgeschoben in den Orbit, nicht unterhalb, sondern Tausende Kilometer überhalb der Erde wandelt die wohl langlebigste mit Informationen bestückte Zeitkapsel der Menschheitsgeschichte, die ganz gezielt an unsere Nachfahren adressiert ist. Seit dem 4. Mai 1976 treibt die von der NASA konzipierte und entsandte 407 Kilogramm schwere und im Durchmesser 60 Zentimeter große Raumsonde [extern] LAGEOS I (Laser Geodynamic Satellites) auf eine ungewöhnlich hohe, gleichwohl sehr stabile kreisförmige Umlaufbahn. Am 22. Oktober 1992 folgte ihr der jüngere Doppelgänger LAGEOS II, den die NASA zusammen mit der italienischen Raumfahrtbehörde [extern] ASI (Agenzia Spaziale Italiana) ins All hievte.
Seitdem observieren und messen die beiden 5.848 Kilometer von der Erde entfernten Späher die Kontinentalverschiebung mit Argus-Sensoren. Sie registrieren präzise die langsamen Bewegungen und Stauchungen der Erdkrustenplatten und gehen auch den Ursachen von Vulkanismus und Erdbeben auf den Grund. Bis heute zählen die beiden Kugelsonden, die den Erdball binnen 225 Minuten einmal umkreisen, zu den wichtigsten Lasersatelliten der höheren Geodäsie.
Äußerlich erinnert das Duo an überdimensionierte, mit zahlreichen Facettenaugen durchsetzte Golfbälle. In Wahrheit jedoch verbirgt sich hinter jedem einzelnen Facettenauge ein 4,6 Zentimeter würfelförmiger Reflektor. Davon verteilen sich über der LAGEOS-1-Sonde genau 426. Die Aufgabe dieses kleinen Reflektorschwarms besteht darin, jenes Laserlicht im Vorüberflug in die Einfallsrichtung zurückzuwerfen, das Lasersender von verschiedenen Kontinenten aus gezielt auf die Sonde strahlen. Aus der Laufzeit des Lichts lassen sich die genaue Distanz zwischen der terrestrischen Laserquelle und dem Satelliten bestimmen und indirekt die Bewegungen der Erdteile zentimetergenau erfassen.Um die beiden Sonden vor Materialermüdung, Beschädigungen und vor den Kräften des Sonnenwindes sowie den Auswirkungen des Erdmagnetfeldes zu schützen, umgaben die Ingenieure die kleinen Roboter mit einer Aluminiumhülle.
Der im Innern der Satelliten integrierte robuste Messingkern tat sein Übrigens, um die LAGEOS-Satelliten vor jeglichen Strahlungsdruck der Sonne und anderen schädlichen Einflüssen wirksam zu schützen.
Aber auch infolge des geringen Durchmessers der LAGEOS-Satelliten kommen nicht-gravitative Störkräfte nicht zum Tragen, weshalb die Sonden sehr stabilen Bahnen folgen; eine höchst wichtige Voraussetzung für präzise geodäsische Analysen.
Dank der soliden Struktur und gewählten runden Form sind LAGEOS I und II derart robust und widerstandsfähig, dass ihnen Wissenschaftler nach wie vor eine Lebensdauer von vielen Millionen Jahre attestieren.
Unabhängig davon aber endet das orbitale Intermezzo der beiden Forschungsroboter spätestens in acht Millionen Jahren, wenn sich das Duo aus der Erdumlaufbahn verabschiedet und (größtenteils) in der Erdatmosphäre verglüht.
Der hohen Lebenserwartung von LAGEOS I Rechnung tragend, beauftragte die NASA Carl Sagan, der beim Entwurf und der Umsetzung der Pioneer-Nachricht sein Können bereits unter Beweis gestellt hatte, mit der Konzeption einer weiteren Plakette.
Sagan sollte eine irdische Zeitkapsel für die Zukunft entwerfen, eine für ferne Erdbewohner oder für eine außerirdische zufällig gestrandete Zivilisation. Eine Botschaft für die nahe Ewigkeit, deren Adressaten vielleicht den Tiefen des Raumes kommen – entweder als ehemalige Kolonisten, die ihre Heimatwelt wiederentdecken oder als Neuankömmlinge aus einer fernen, unbekannten Welt.
Von der mal wieder unter großen Zeitdruck angefertigten interplanetaren Botschaft wurden jeweils gleich zwei identische 10 mal 18 Zentimeter große Kopien im Herzen beider LAGEOS-Sonden verstaut – und zwar je eine an jedem Ende des Bolzens, der die beiden Halbkugeln verbindet, aus denen LAGEOS besteht.
Lokalisierten etwa in fünf Millionen Jahren außerirdische Lebewesen (oder roboter- bzw. androidenartige Wesen) oder unsere fernen Nachkommen die LAGEOS-Satelliten im Erdorbit und nähmen diese näher unter die Lupe, fänden sie in ihnen jeweils zwei rostfreie Stahlplatten, auf denen jeweils zwei "historische" Weltkarten und eine halbwegs "aktuelle" eingeätzt wurden. Auf dem unteren Bild der Plakette begegnete ihnen eine zweidimensionale Weltkarte der Erde, so wie die Kontinente noch Anno Domini 2009 ausgesehen hatten; links unten davon den eingezeichneten Abflug der Satelliten.
[/quote]Wenngleich die LAGEOS-Zeitkapsel im Gegensatz zu den Pioneer- und Voyager-Grußbotschaften keineswegs eine klassische Flaschenpost an Bord haben, die von Punkt A nach Punkt B oder C usw. "fliegt", übermitteln sie doch dem Wunschdenken ihres geistigen Vaters Carl Sagan gemäß eine einprägsame Botschaft, die jeder – vielleicht auch Aliens – verstehen sollte:
->Vor einigen hundert Millionen Jahren hingen alle Erdteile zusammen, wie die oberste Zeichnung zeigt. Zur Zeit des Starts von LAGEOS sieht die Erde so aus wie auf der mittleren Zeichnung. In acht Millionen Jahren, wenn LAGEOS zur Erde zurückkehren sollte, werden die Erdteile vermutlich so aussehen wie in der unteren Zeichnung. Mit unseren besten Grüßen.
Auf der oberen Weltkarte offenbarte sich ihnen der Urkontinent [extern] Pangäa, so wie er sich etwa vor 268 Millionen Jahren präsentierte; darunter wäre sodann die Anordnung der Kontinente acht Millionen Jahre nach dem Start der Sonde zu bestaunen – mitsamt des dargestellten Absturzes des Satelliten. Oben halblinks fänden die Betrachter ein sehr simples, auf Binärzahlen basierendes Zählsystem. Und in der Mitte des Bildes eine schematische Zeichnung der Erde in ihrer Umlaufbahn um die Sonne. Während ein Pfeil die Richtung der Bewegung anzeigt, steht unter der Gravur die Binärzahl 1, welche die verwendete Zeitperiode definiert. Während das Jahr Null für das Entsendungsjahr des Satelliten steht, gehen zwei "Zeitpfeile" von der Null aus nach rechts und nach links, entsprechend den Zeitkategorien Zukunft und Vergangenheit. Mittels eines einfachen Vergleiches der (aus der Sicht des Finders) aktuellen Geographie der Erdoberfläche mit den auf der Platte abgebildeten "historischen" Karten, wäre die seit dem Start des Satelliten verstrichene Zeit leicht zu berechnen.
Wenngleich die LAGEOS-Zeitkapsel im Gegensatz zu den Pioneer- und Voyager-Grußbotschaften keineswegs eine klassische Flaschenpost an Bord haben, die von Punkt A nach Punkt B oder C usw. "fliegt", übermitteln sie doch dem Wunschdenken ihres geistigen Vaters Carl Sagan gemäß eine einprägsame Botschaft, die jeder – vielleicht auch Aliens – verstehen sollte:
Vor einigen hundert Millionen Jahren hingen alle Erdteile zusammen, wie die oberste Zeichnung zeigt. Zur Zeit des Starts von LAGEOS sieht die Erde so aus wie auf der mittleren Zeichnung. In acht Millionen Jahren, wenn LAGEOS zur Erde zurückkehren sollte, werden die Erdteile vermutlich so aussehen wie in der unteren Zeichnung. Mit unseren besten Grüßen[/quote]
Ist doch etwas länger geowrden, allerdings wollte ich einige Sachen nicht einfach weg lassen. Irgendwas scheint mit der Formatierung nicht zu funzen, kein Plan warum :O