TollerJunge
Ich frage mich wonach du die Wahrscheinlichkeit fest machst, reinwissenschaftlich und ohne religiösen Glauben.
Wahrscheinlichkeit lässt sichunterteilen in Aleatorische Wahrscheinlichkeit und Epistemische Wahrscheinlichkeit.
Ersteres beschreibt die objektive Wahrscheinlichkeit, man kann aus einemJetzt-Zustand objektiv abschätzen, was in Zukunft passieren wird. Beispiel Würfel, hierkann man sagen, dass sich nach xx Würfen ein Mittelwert bildet der gegen einen bestimmtenWert läuft.
Letzteres ist problematischer. Hier sind eben nicht alle kausalenZusammenhänge bekannt und genau darum geht es hier. Weiterhin ist unklar ob manEpistemische Wahrscheinlichkeit auf Aleatorische Wahrscheinlichkeit reduzieren, sprichalle Unklarheiten bereinigen kann.
Von was du also sprichst ist eine subjektiveWahrscheinlichkeit. Wie wahrscheinlich ist es, dass ein intelligentes Wesen unserUniversum geplant hat? Keine Ahnung! Das selbe gilt meiner Ansicht nach auch für Seele.Zu viele Fragen sind noch offen und bleiben wohl offen, gerade in Hinsicht auferkenntnistheoretische Probleme und logische Grenzen.
Wissenschaft trifft keinerleiAussagen über Wahrscheinlichkeit, was dieses Thema angeht. Wissenschaft liefert dieFakten. Aber daran kann man nicht festmachen was wahr oder falsch respektivewahrscheinlich oder unwahrscheinlich ist, zumindest nicht objektiv.
So viel zuder Wahrscheinlichkeit. Ich mag jetzt mal noch auf einige Punkte eingehen, die du imhofalsch widergibst.
Nahtoderfahrungen als letztes Aufflakern des Gehirns. Es gibtbezüglich Nahtoderfahrungen interessante Erkenntnisse. Als Beispiel diese Studie:
http://www.zarqon.co.uk/Lancet.pdf (Archiv-Version vom 06.02.2007)Dabei wurde festgestellt, dass nur ca 20%der Patienten tatsächlich solche Erfahrungen machten. Das Problem dabei, dieseErfahrungen fanden vermutlich unter einer EEG-Flatline statt (was bei Herzstillstand nachein paar Sekunden eintritt laut den Forschern). Klares Bewusstzeit zu einer Zeit, alsSchluckreflex und co. den Geist aufgaben (siehe Punkt 3b, keine Ströme mehr)? Nun ja, magsein. Das Argument des "letzten Aufflakers" ist jedoch in sofern "unwahrscheinlich" (
;)), als dass man hier eher ein Chaos erwarten würde. Jedoch scheint genau das Gegenteilder Fall zu sein, die personen sind völlig klar was das angeht und erleben alles andereals eine chaotische Umwelt. Es ist ja nicht nur ein Licht, sondern überall auf der Weltnoch wesentlich mehr als das. Begegnung mit Lichtwesen, verstorbenen Verwandten (und zwarnur verstorbene meines Wissens nach, selbst bei Kindern, die diese Verwandte niegetroffen hatten), Musik, Ruhe, Liebe, whatever. Weiterhin bleibt die Frage, wie maneinen solchen Vorgang evolutionär erklären sollte. Unser Gehirn scheint im Ernstfallgewisse chemische Stoffe abzugeben, die überall auf der Welt (unabhänig von Kultur!)ähnliche Erlebnisse erzeugen. Was für einen Zweck erfüllt das?
Auch nicht erklärbarsind Berichte von Patienten, die Dinge wahrgenommen haben, die sie auch im "normalen"Zustand nicht hätten wahrnehmen können. Ein Beispiel wird in der Studie genannt. Dazukommen noch die Berichte von Kindern und Blinden. Man weiß zum einen, dass blind geboreneMenschen nicht in Bildern träumen, auch weiß man, dass Kinder noch nicht in der Lage sindauf die gleiche Art und Weise zu träumen wie Erwachsene. Trotzdem ähneln sich dieErfahrungen sehr stark! So hat ein Forscher Fälle zusammengesucht, in denen blindeMenschen ihre Umgebung während einer solchen Erfahrung "bildlich" wiedergeben konnten.Natürlich kann man alles auch mit Lüge, Betrug, Erfindung, Einbildung usw. erklären.Möglich, dann sind wir jedoch wieder bei der Wahrscheinlichkeit. Ein Atheist wähltsubjektiv eher das eine, ein Gläubiger wohl eher das andere. Ich sehe jedoch nicht, wodie atheistische Position die "logischere" sein soll.
Es gibt sehr vieleinteressante Möglichkeiten, wie man Magie, Telepathie oder was auch immer erklären könnte(z.B. auch mit "Weltenseele"). Ich selbst habe damit jedoch keine Erfahrungen und kanndaher auch nichts darüber berichten. Jedoch halte ich verschiedene Experimente für rechtinteressant, z.B. werden bei "Anstarr-Versuchen" stets signifikante Ergebnisse "erzeugt".Mit anderen Worten ein Mensch bemerkt häufiger als dies der Zufall erlauben würde, wennihn ein anderer anstarrt oder zumindest weisen die Versuche darauf hin.
Beispiel:
http://www.uniklinik-freiburg.de/iuk/live/forschung/publikationen/EDA_DMILS_MA_BJP_2004.pdf (Archiv-Version vom 16.08.2009)Da uns bisher kein Sinn bekannt ist, der das leisten könnte (Das Augesendet ja nach unserem Verständnis nicht aus, sondern empfängt nur Licht) bleibt dieFrage offen. Mit außersinnlicher Wahrnehmung experimentier(t)en ja auch dieGeheimdienste, jedoch kenne ich die Ergebnisse nicht so genau. Hier sollte man sich aberauch darüber im klaren sein, dass diese ein gänzlich anderes Ziel verfolgen, nämlichdiese "Fähigkeiten" (sofern sie existieren) anzuwenden.
Sprich ein Gespür dafür zuhaben wäre u.U. schon "paranormal", aber nicht von Bedeutung. Das ministry of defense(UK) hat z.B. im Jahr 2001/2002 eine solche Studie unternommen. Wenn es sich nicht umeinen Fake handelt (das weiß ich nicht
;) ), dann kann man die Ergebnisse hierbetrachten:
http://www.mod.uk/DefenceInternet/FreedomOfInformation/DisclosureLog/SearchDisclosureLog/RemoteViewing.htm (Archiv-Version vom 14.03.2007)Unter Umständen interessant, wobei das ja nicht direkt mit"Was kommt nach dem Tod" zusammenhängt. Jedoch kann man, sofern man die Existenz vonsolchen Effekten nachweisen könnte, meiner Ansicht nach eher ein Pro-Punkt FÜR Seele undco.
Und noch schnell was zu Reinkarnation
:)Deine Begründungen bezüglichReinkarnation z.b. sind rein spekulativ und haben mit Logik nicht so viel zu tun.
Dusetzt hier z.B. voraus, dass bisher alle Seelen schon mal gelebt haben (was ist wennnicht alle wiedergeboren werden?), du setzt voraus, dass diese Menge nicht flexibel ist,du setzt voraus, dass es sich allein auf die Menschen bezieht usw. Weiterhin hat das maljemand berechnet, er kam dann zu dem Ergebnis, dass es auch unter deiner Annahme möglichwäre, bei einer durchschnittlichen "Zwischendauer" von 300 Jahren oder so. Frag mich abernichts genaues
:)Du hast es aber sehr stark mit der Logik..die Gegenfrage, wiesonicht? Wieso sollte man nicht nochmal leben. Gewisse Gottesbilder, z.B. pantheistische,wären dafür ja geradezu prädestiniert, wenn es darum geht, Erfahrungen zu machen. Wie derGlaube daran letztendlich entstanden ist weiß ich nicht. Das immer wieder vorgebrachteArgument der "Angst" halte ich jedoch für sehr zweifelhaft, es dient eher der eigenenBestätigung ("ich habe keine Angst, anders als alle anderen!"). Spiritualität hat seinenAnfang laut verschiedenen Anthropologen eher in einer Sinnsuche als in Wissenslücken oderAngst. Denn evolutionär betrachtet machte letzteres ja überhaupt keinen Sinn. Wenn eseine Illusion ist verändert es ja nicht die Realität!
Reinkarnationsforschung findeich jedoch sehr interessant und es gibt auch hier durchaus spannende Fälle. Einer derbekanntesten ist wohl der von Shanti Devi, aber es gibt auch andere wo z.B. dasSchriftbild verglichen (was ja als etwas ähnliches wie ein Fingerabdruck gilt) undÜbereinstimmung entdeckt wurde. Wenn ein kleines Kind seinen Eltern erzählt, dass eseigentlich aus einem Dorf 200km weiter weg stammt, wo es Familie hatte, Kinder, eingelbes Auto und ein großes Haus und Geld im Garten vergraben, bevor die Familien sichbegegnet sind und es letztendlich alles stimmte. Wenn jemand alte Verwandte und Freundewiedererkennt (Wiedererkennen ist mehr als nur Gesichter auswendig lernen!) usw. Ich weißnicht genau, was ich davon halten soll, es jedoch von vorneherein abzutun ist meinerAnsicht nach mehr als naiv. Vielleicht ist es erfunden, vielleicht wahr, welcheAlternative man wählt hat auch hier wieder sehr viel damit zu tun, was für ein Weltbildman vertritt.
Die Frage auch hier, wieso sollten diese Leute lügen oder so eineIntrige aufziehen, was haben sie davon? Es gibt weder Geld noch "Ruhm".
AlsFazit am Ende? Es ist schwer die Wahrscheinlichkeit zu berechnen und letztendlich weiß esja sowieso keiner. Genauso wenig kann ich mit Bestimmtheit sagen, was an diesen ganzenDingen dran ist. Ein Atheist kann das aber umgekehrt genauso wenig (was du tust istvermuten, nichts mehr) Einen "Beweis" zu verlangen ist in sofern Immunisierung gegenKritik, da man in den Naturwissenschaften wie überall sonst eigentlich (vielleicht malabgesehen von der Mathematik, aber die hat ja bekanntlich nix mit der Realität zu tun
;)) nie einen Beweis verlangt. Es dreht sich immer nur um Hinweise, Belege usw. Wenn ichalso sage "beweise mir, dass es eine Seele gibt", dann sage ich damit "Versuch es, ichglaubs eh net". Warum? Ein Atheist würde selbst die geringsten Zweifel noch dazu nutzenum eben nicht daran zu glauben, genau wie das umgekehrt auch der Fall ist. Einen Beweiswird es nicht geben, nein.. weder dafür noch dagegen.