@deckard2029 Für die Leute, die wirklich mit diesen Dingen arbeiten, sind solche Ideen offensichtlich und sie alle wurden durchdacht, mathematisch ausprobiert oder gleich auf den ersten Blick verworfen. Was immer du dir überlegst, es muss mit allen anderen bestehenden Naturgesetzen und Beobachtungen zusammenpassen ohne sie zu verletzen. Wann immer eine schon bestehende, definitive Idee durch eine andere ersetzt wird, kann man fast immer sofort zeigen, dass es nicht funktioniert. Alles derartige, was du an der fundamentalen Natur der Raumzeit zu ändern gedenkst, hätte unzählige Konsequenzen in anderen Beobachtungen. Dann müsstest du auch genau erklären, was Raumträgheit ist, woher sie kommt, wie sie funktioniert, wie sie mathematisch zu beschreiben ist, und alle aus diesem mathematischen Gebäude erhaltenen Ergebnisse müssen alle bereits bekannten Ergebnisse der allgemeinen Relativitätstheorie beinhalten bzw. richtig vorhersagen.
Es ist keine seltsame Idee zu sagen: es gibt Materie, die nicht an die elektromagnetische Wechselwirkung koppelt, also nicht mit Licht interagiert. Zudem kann man zeigen (berechnen), dass sich die Drehgeschwindigkeiten der Galaxien reparieren lassen, wenn man einen Halo aus dunkler Materie in und um die Galaxie herum annimmt. So lässt sich auch genau berechnen wie viel es sein muss und wie sie verteilt ist. In der Teilchenphysik gibt es auch noch nicht-nachgewiesene Teilchen, die von supersymmetrischen Theorien (wie der Stringtheorie) vorhergesagt werden und Kandidaten für dunkle Materie sind. Wir haben also (wie üblich) von allen Seiten Hinweise und zusammenpassende Modelle.
Wir haben sozusagen die Fußabdrücke, die abgeknickten Zweige und die Hinterlassenschaften eines noch unbeobachteten Tieres, mit denen wir Berechnungen über Größe, Masse und andere Eigenschaften des Wesen anstellen können. Wir wissen also ungefähr, wonach wir suchen und wir haben Kandidaten, die wir nachweisen können.
Mit alledem vor unserer Nase ins Blaue zu raten, der Raum könne träge sein, ergibt wenig Sinn
;)