Gemüseanbau mit Salzwasser

edgen schrieb:Wenns als Regen vom Himmel fällt, dann ist es im Grunde ja auch destilliertes Wasser.

Na ja, die Atmosphäre enthält Staub, den der Regen bindet. Wenn also die Tropfen unten ankommen, ist das kein destilliertes Wasser mehr.

Und der Rest (das meiste) kommt - wie Du sagst - aus dem Boden.

@edgen

Schönes Thema, der Biologieunterricht der Mittelstufe :)

Pflanzen benötigen wie schon beschrieben CO2, Wasser und Energie (in Form von Licht) aber eben auch Stickstoff, Phosphate und Kalium (NPK Dünger) und Spurenelemente.

CO2 kommt aus der Luft, Licht von der Sonne oder einer künstlichen Beleuchtung, Wasser wird über die Wurzeln aufgenommen. Manche Pflanzen (Kreuzblütler) können Stickstoff auch aus der Luft gewinnen, alle anderen müssen ihn aus dem Boden aufnehmen. Das wird in der Landwirtschaft genutzt, um den Boden mit Stickstoff anzureichern (Gründüngung). Es gibt Fruchtfolgen und man lässt Äcker brach liegen, um den Boden nicht auszulaugen und es wird natürlich ordentlich zusätzlich gedüngt.

Man kann das alles in Labor bzw Gewächshaus verlagern, die Wurzeln hängen dann in der Luft und werden mit Nährlösung besprüht, die alle notwendigen Inhaltsstoffe enthält.


PS: Bei mir liegt die Mittelstufe schon ein paar Jahrzehnte in der Vergangenheit, daher alles ohne Gewähr ;)

stanmarsh schrieb:Man kann das alles in Labor bzw Gewächshaus verlagern, die Wurzeln hängen dann in der Luft und werden mit Nährlösung besprüht, die alle notwendigen Inhaltsstoffe enthält.

Man müsste das in so einem Trockengebiet sogar zwingend tun.
Das aufwändig dorthin transportierte Wasser muss ja nun nicht gleich wieder verdunsten.
Kann man ja mehrfach verwenden.
Aber die Nährlösung braucht natürlich auch Wasser, und das nicht mal wenig, sondern genau so viel, wie wenn man einfach giessen würde.

stanmarsh schrieb:PS: Bei mir liegt die Mittelstufe schon ein paar Jahrzehnte in der Vergangenheit, daher alles ohne Gewähr ;)

Bei mir auch. Daher auch alles ohne Gewähr.
So sind wir schonmal auf der sicheren Seite!

Der größte Teil des Wassers in der Landwirtschaft verdunstet ja wieder oder versickert, der in der Pflanze gespeicherte bzw. verstoffwechselte Anteil ist vermutlich sehr gering im Vergleich zum Gesamtverbrauch.

Letztendlich ist das immer eine Frage der Kosten und der entsprechenden Knappheit (Wasser, Land, Arbeitskraft, Dünger, etc)

Die Kosten für einen Salatkopf im geschlossenen System mit Nährlösung besprüht und unter künstlichem Licht aufgezogen sind höher als wenn der Hobbygärtner bei uns im Frühjahr einen Setzling auspflanzt, ein bisschen mit Regenwasser oder Leitungswasser gießt und dann erntet. Das sieht wieder anders aus, wenn man die Lohnkosten für den Hobbygärtner dazu rechnet und die Pacht für den Schrebergarten, aber das tut ja keiner.

Auf jeden Fall sind der Wartungsaufwand und die Investitionen für so eine geschlossenes System sehr groß, so dass in ärmeren und trockeneren Regionen das nicht ohne weiteres realisierbar ist.

In Kalifornien herrscht hingegen große Wasserknappheit (hat sich im letzten Jahr etwas entspannt) aber dennoch stammt ein Großteil der Mandeln von dort, obwohl Mandelbäume extrem viel Wasser benötigen. Aber für Mandeln zahlen genug Leute den doppelten oder dreifachen Preis, so dass sich das immer noch rentiert und viel Wasser verschwendet wird.

@stanmarsh

Was ich bis jetzt noch nicht ganz verstanden habe, ist, wofür du plädierst.
Wasser da hin bringen?
Kein Wasser da hin bringen?
Komm mal rüber, mit dem was du denkst. :)

@stanmarsh
Ich meine, ich bin durchaus auch an reiner Unterhaltung interessiert, zumal das, was du ausführst, ja ganz interessant ist.

@edgen

Klar wäre das toll trockene Gebiete mit mehr Wasser zu versorgen bzw. muss das in Zukunft auch unbedingt angegangen werden.
Wasser ist ja teilweise schon in Deutschland knapp in der Landwirtschaft, obwohl man sich das erst mal nicht vorstellen kann.

Aber so einfach wie mit einer Salzwasserpipeline, die dann irgendwie per Destillation immer weniger salzig wird, ist es eben nicht. Sonst wäre so was ja schon im Einsatz, zumindest in Regionen, die sich das leisten könnten. In den reichen Golfstaaten wird aber noch Erdöl als Energielieferant zur Entsalzung eingesetzt, wie man bei Wikipedia nachlesen kann: Wikipedia: Meerwasserentsalzung

@stanmarsh
Ok, jetzt verstehe ich den dahinter stehenden Gedanken doch gleich viel besser.
Du hättest auch einfach sagen können, dass du nicht glaubst, das so etwas funktionieren könnte.

Mich selbst interessiert es schon sehr, ob das ginge. Werd ich wohl mal was zusammenbasteln müssen, um es raus zu finden. Kein Problem, den Gantenbrink- Schacht hab ich ja auch mal eben so nachgebaut, nur weil ich wissen wollte, ob meine Hypothese stimmen könnte.

@edgen

Schau mal, was ich gerade bei Wikipedia gefunden habe: Wikipedia: Solare Meerwasserentsalzung

Das sollten wir beide mal lesen und dann weiter disktuieren, Möglichkeiten der solaren Entsalzung gibt es natürlich durchaus.

Ich bin auch vollkommen überzeugt davon, dass Du im Kleinen einen Destillationsapperat bauen kannst. Der Knackpunkt bei solchen Anlagen ist immer die Effizienz, insbesondere in der langen Frist. Wasser und besonders Salzwasser und erst recht in Kombination mit starker Sonneneinstrahlung lässt Materialien korrodieren.

Hilft ja nichts, wenn man zig Millionen in eine solche Anlage investiert, die nach wenigen Jahren schon wieder komplett sanierungbedürftig wird und der Preis pro Liter Süßwasser den von Volvic aus dem Supermarkt übersteigt :)