Hallo Allerseits
Das Fermi-Paradoxon ergibt sich aus Abschätzungen, die auf der Anwendung des kopernikanischen Prinzips beruhen.
Diese besagen, dass Leben mit einer gewissen Regelmäßigkeit im Universum entsteht, sich manchmal zu komplexen Formen weiterentwickelt, gelegentlich zu Intelligenz gelangt und schließlich in einigen Fällen Technische Zivilisationen hervorbringt (alle diese Stufen mit einer gewissen statistischen Wahrscheinlichkeit).
Die Erde, ihre Biosphäre und unsere Zivilisation sollten also nichts exorbitant exotisches sein, sondern eine annähernd durchschnittliche Erscheinung.
Da nun das Universum in den ersten 8 Mrd. Jahren seiner Existenz zu turbulent für komplexes Leben war und auch der weitere Weg zu einer raumfahrenden Spezies seine Zeit erfordert, sollte es solche Zivilisationen seit etwa 4-5 Mrd. Jahren regelmäßig geben.
Unser derzeitig erreichter Entwicklungsstand lässt z.B. die Fähigkeit des Entsendens interstellarer Von-Neumann-Sonden heraufdämmern:
Wikipedia: Von-Neumann-SondeEs braucht keine Science Fiction-Technologien, sondern allenfalls noch einige Jahrzehnte der Perfektionierung schon bestehender oder deutlich absehbarer technischer Lösungen (und es denke niemand, die würden dann nicht umgesetzt...)
Auch bei Einsatz konventioneller Antriebstechniken wäre die Milchstraße in einigen dutzend Millionen Jahren zu vereinnahmen, was im betrachteten Zeitrahmen einen Witz darstellt!
Im Falle unserer Durchschnittlichkeit, wären die letzten 4-5 Mrd. Jahre einige Kolonisationswellen durch die Milchstraße geschwappt.
Nerok schrieb:
...ausgestorben sind.
Von denen können wir ja per se auch nichtsmehr mitbekommen
Sollte eine Kolonisierung jemals unser Sonnensystem erreicht haben, wären entsprechende Spuren auf atmosphärelosen Himmelskörpern, wie unserm Mond, auf denen diese für eine Beinahe-Ewigkeit erhalten blieben, zu erwarten.
Nun haben wir den Mond bereits gründlich untersucht sowie inzwischen auch einige Asteroiden und den Merkur.
Nirgends fand man bisher Spuren von Rohstoffabbau, verlassene Stationen, Raumschiff-oder Sondenwracks oder Artefakte welcher Art auch immer.
Unsere Teleskope schauen immer tiefer, detaillierter und in immer größeren Frequenzbereichen ins Universum und was sie bisher in Bezug auf Zivilisationen entdeckt haben ist:
NICHTS!Unser Sonnensystem wirkt bisher völlig unberührt und im weiteren Umfeld deutet zumindest nichts auf weiter fortgeschrittene Zivilisationen hin (wie z.B. Dyson-Sphären o.ä.).
Wer sich über Dyson-Sphären informieren will, schaue hier:
Wikipedia: Dyson-Sphäre"Superzivis" müsste es bei einer 'Inkubationszeit' von 4-5 Mrd. Jahren und kopernikanischer Lebensverteilung im Universum eigentlich geben.
Was 1950 durch Enrico Fermi als Mittagsessen-Plausch begann verliert seit damals durch immer gründlichere Durchforstung unseres Sonnensystems und den (weit) darüber hinaus gehenden Beobachtungen allmählich seinen spekulativen Charakter.
Je länger diese Befundlage über den wachsenden Beobachtungsraum und die zunehmende Beobachtungsgenauigkeit zukünftig besteht, um so mehr müssen wir von der Vermutung unserer Durchschnittlichkeit abrücken (also vom kopernikanischen Weltbild) und uns womöglich mit der Rolle als exotische (und einsame) Sonderlinge abfinden.
Meine These, als Erklärungsversuch für den eventuell extremen Evolutionsvorsprung des irdischen Lebens, das möchte ich noch einmal erinnern, ist die Abfolge und Dosierung der die Massenaussterben auslösenden Katastrophen der Erdgeschichte.
Übrigens will ich hier auch nicht unserer Spezies anerkennend 'auf die Schulter klopfen' und sie deshalb zur Avantgarde erklären.
Sie hat ihre Position durch nichts verdient, sondern wurde ggf. von der Natur-Lotterie in diese gebracht.
Gruß Zellaktivator