fetter_keks schrieb:Nun kann man aber Möglichkeit 1. auch ein wenig abändern, und zwar indem man mehrere weitere Stufen einbaut (also zum Beispiel oben, rechts, oben, rechts). Die Länge der Linie bleibt dabei immer gleich.
Und jetzt geht man einfach von unendlich vielen Stufen aus.
Die daraus entstehende Linie ist identisch zur Diagonale der zwei Punkte.
Du hast völlig Recht, in der Unendlichkeit hat die Treppenfunktion dieselbe Länge wie die gerade Linie.
Du machst allerdings den Fehler, dir aus der unendlichen Folge ein Element herauszupicken und dann zu sagen "das ist ja unendlich aber trotzdem länger". Das kannst du so nicht machen, denn wenn du ein einzelnes beliebiges aber festes Element betrachtest, dann hast du dir eben nicht die Annäherung in der Unendlichkeit angeschaut.
Gegeben Punkt A = (x1, y1) und B = (x2, y2) zwei Punkte, die es zu verbinden gilt. Sich nur eine Achse anzuschauen reicht volkommen, da analog dasselbe auf der anderen Achse passiert. Deine Funktion, die die Treppengröße auf der X-Achse beschreibt ist folgende:
f(n) = L / n
mit der Konstanten L = abs(x1 - x2). Der Einfachheit halber sagen wir mal, L = 1. n ist die Anzahl der Unterteilungen der Achse, welche wir ja immer weiter steigern wollen.
Was der Grenzwert der Funktion 1 / x so macht, wurde ausführlich im Thread "Division durch Null" (
Division durch Null) besprochen.
Bedeutet für uns, da der Grenzwert von lim(n -> ∞) [1 / n] = 0 ist für n > 0, erreicht die Größe einer Treppe in der Unendlichkeit den Wert 0, degeneriert also zu einem einzelnen Punkt. Das sollte jetzt erklären, warum sowohl die gerade Linie als auch die Annährung durch die Treppenfunktion in der Unendlichkeit dieselbe Länge haben.
Hoffe hab nix übersehen, hab irgendwie seit 2 Tagen nicht gepennt
;)