Link: www.neue-religion.de (extern) (Archiv-Version vom 26.09.2004)hab noch n netten text gefunden ....
hier ein Auszug: (für den ganzen text den link)
die meisten kennen des Sinn des Textes warscheinlich eh schon
da sie selbst ähnliche Erfahrungen gemacht haben
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...Es geht um die grundsätzliche Rückorientierung zu sich selbst, man könnte auch sagen: Nach innen. Dabei kommen wir der Angelegenheit viel näher, wenn wir mit dem Begriff Aufmerksamkeit arbeiten, anstatt mit den früher üblichen und heute mit Recht verpönten Begriffen Fleischlichkeit, Sünde, Begierde oder Verlockung. Es geht nämlich schlichtweg um die Ausrichtung der Aufmerksamkeit und nicht darum, Dinge, die uns angeblich fesseln oder faszinieren (attraktive Frauen oder Männer, Konsumobjekte, Eitelkeit, Reichtum, moderne Freizeitunterhaltung etc.), für schuldig zu erklären und ihnen die Verantwortung dafür zuzuschieben, daß wir uns mit ihnen auseinandersetzen.
Aufmerksamkeit kann sich nach innen oder nach außen orientieren. Mit außen sei hier gemeint: Die Welt. Die Welt — das ist all das, was dem Betrachter als Gegenstand erscheint und was ihn fesselt, verstrickt, womit er sich oft genug identifiziert. Dieser Mechanismus wurde in allen Zeiten der Menschheitsgeschichte, in allen Kulturen, in allen Lebenskreisen von aufmerksamen Einzelnen erkannt und als Hindernis zur Religiosität ausgemacht. Es wurde erkannt, daß, wer sich in der Welt verliert, sich selbst vergißt, und daß aus dieser Selbstvergessenheit letztlich keine Befriedigung, sondern nur unendlich viele Probleme und Konflikte entstehen.
Genau daher rührt der Versuch, dieser Welt und ihren Reizen zu entsagen. Das Problem des Mönchs ist aber, daß er auch durch räumliche Abgeschiedenheit des Ursprungs seines Wunsches, die Reize der Welt zu erfahren, nicht Herr werden kann. Es nützt auch nichts, den Körper oder die Sinne zu verdammen und sich auf den Geist als bessere Instanz zurückziehen zu wollen. Denn sobald der betreffende Asket sich wieder mitten im Trubel der Welt befinden würde, ginge auch die Verlockung wieder von neuem los.
Die Welt ist nicht schuld, sie ist nicht einmal wichtig für unser Thema, sondern alles hängt einzig und allein an der Orientierung des Einzelnen: Was will er wirklich? Was ist wirklich sein Hauptaugenmerk?
Es geht ganz simpel um Glück. Jeder Mensch sucht auf seine ganz persönliche Weise und nach seinem eigenen, ganz persönlichen Verständnis nach Glück. Die Frage ist nun aber, wo er dieses Glück sucht. Sucht er es innen oder außen? Glaubt er, daß ihn die Welt und die Erfahrungen in dieser Welt glücklich machen können?
Hier läßt sich feststellen, daß diejenigen, die sich auf eine spirituelle Suche begeben, sich von den anderen darin unterscheiden, daß sie nicht mehr daran glauben, daß in der Welt tieferes Glück und echte Zufriedenheit zu finden sind. Jeder von ihnen ist zu irgendeiner Zeit seines Lebens — der eine früher, der andere später — enttäuscht worden in der Erwartung, daß das Leben in der Welt ihn tatsächlich glücklich machen wird, und er hat — zuerst momenthaft, dann in längeren Phasen — spüren können, daß diese Suche nach Befriedigung in der Welt keine wirkliche Erfüllung gewähren kann, und daß das auch in Zukunft nicht der Fall sein wird.
Zwar mag es vorübergehende Momente von Glück gegeben haben, aber was hat sich dabei wirklich ereignet? Es hat ein gewissen Einsinken in sich selbst, ins eigene Innere stattgefunden. Die Suche nach Befriedigung hat für einen Moment gestoppt; es ist für Sekunden endlich einmal Ruhe gewesen mit dem ständigen Hoffen und Brauchen. Der Kampf um das Glück hat kurzzeitig geendet und einer erlösenden Entspannung Platz gemacht.
Was ist also tatsächlich passiert? Etwas in dem Betreffenden hat in diesen Momenten beobachtet, was hier ablief: Was das Geheimnis des Glücks gewesen ist, und warum er für kurze Zeit zufrieden gewesen ist — welcher bislang verborgene Zusammenhang hier also in Kraft getreten ist. Er ist in sich selbst eingesunken; er hat mit sich selbst genug gehabt; er hat nicht mehr dieses ewige Brauchen und Bedürfen empfunden — er ist einfach er selbst gewesen. Und in diesem Moment ist die Zeit stillgestanden. Sein Denken hat ihn auf einmal in Ruhe gelassen. Der Moment, wie er gerade war, war einfach genug und war gut so, wie er war. Das war alles. Es brauchte gar nichts Großes oder Besonderes oder Aufregendes geschehen zu sein; es war einfach Stille da und ein Ende des Wünschens.
Zum Geheimnis dieses Moments gehörte — und auch das hat er beobachten können —, daß dieser Moment ihn von der Welt und ihren Reizen, von ihrem unablässigen, geschäftigen und unruhigen Treiben befreit hat. Er war mit sich selbst und das reichte aus.
Die Bedeutung dieser Erfahrung ist also gewesen: Er hat erkannt, daß das Glück nicht außen ist, sondern innen. Daß Glück auch nichts mit irgendwelchen Begebenheiten des Außen zu tun hat oder mit dem Gratifizieren irgendwelcher Wünsche oder Hoffnungen. Es hat nur mit ihm selbst zu tun.
Und es ist immer da. Es war nur in dieser kurzen Erfahrung nach oben und zum Vorschein gekommen, aber es war immer dagewesen. Es war er selbst gewesen. Er selbst hatte sich in dieser Erfahrung wiedererkannt. Und nun wußte er: Diese Erfahrung ist gar nichts Neues, sondern etwas, das immer da ist, aber tief in einem selbst schlummert und nur darauf wartet, wieder zum Vorschein kommen zu können....
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Wenn ich was zu dem eigentlichen Thema des Threads finde sag ich Bescheid ;-p
This is my favorite place, so I hope that I don't last here too long.