@jeverGegen diese Individuen hilft keine Gewalt. Gewalt hat diese Individuen doch erst geboren.
Die aktuelle Geiselnahme muß im Kontext zur Geiselnahme 2002 in dem moskauer Musicaltheater gesehen werden. Dort wurde mit dem Einsatz von Giftgas gezeigt das die Russen nicht verhandlen egal ob es um viele Menschen (Erwachsene) geht oder nicht. Die Steigerung mit der Schule lag erschreckenderweise nahe, gerade wenn man noch weiß, daß tschetchenische Rebellen auch schon das eine oder andere Krankenhaus besetzt hatten. Auch aktuell muß erstmal abgewartet werden wie die Erstürmung dort wirklich abgelaufen ist.
Ich habe auch kein Verständniss für die Geiselnahme von Kindern, aber wer nicht fragt was mit Menschen passiert sein muß die zu solchen Taten fähig geworden sind, der wird soetwas in Zukunft nicht verhindern können.
Damit ein Mensch soetwas tun kann ist ein langer Prozeß nötig, dazu ist es nötig Grauen zu sehen, daß wir uns in unserer wohlbehüteten Wohlstandswelt nicht vorstellen können. Es ist bekannt das eine der Schwarzen Witwen die eines der Flugzeuge gesprengt hatte, kurz vorher aus einem Militärgefängnis entlassen wurde. Was muß sie dort erlebt haben, damit sie zur Selbstmordattentäterin wurde? Wie oft kann ein Mensch zusehen wenn Verwandte ermordet werden? Wie oft und wie weit kann man sich selbst erniedriegen und Gewalt antun lassen ohne dabei innerlich auch zu sterben? Denn nur wer innerlich schon tot ist, wer mit seinem Leben und mit seiner Moral abgeschlossen hat, der kann solche Taten tun, der kann auf Kinder schiessen. Sonst kann das keiner. Kein lebender Mensch.
Es ist immer das gleiche, Aktion Reaktion, Auge um Auge, Zahn um Zahn. Alles verursacht durch Gewalt. Nochmehr Gewalt würde diesen Kreislauf des Blutes nur weiteranheizen. Was wirklich nötig ist, ist Frieden und Gerechtigkeit in den Herkunftsländern der Terroristen. Wer etwas zu verlieren hat, der wird kein Terrorist. Wer nichts hat, der wirft sein Leben leichter weg. Der ist empfänglich für Worte des Hasses und den Lobpreißungen des Paradises.
Man muß den Menschen die dort im Nichts vegitieren, die täglich Gewalt und Willkür ausgeliefert sind wieder Brot und Stolz geben. Gewalt hatten sie schon genug.
Eine der eigenen Erkenntnis widersprechende Argumentation bewirkt eine kognitive Dissonanz. Eine Dissonanz ist psychologisch unangenehm. Daher will man sie reduzieren. Das kann dadurch geschehen, dass man versucht, aktiv Situationen und Informationen zu vermeiden, die möglicherweise die Dissonanz erhöhen könnten. Oder die Person sucht konsequent nach Informationen, die mit der eigenen Haltung oder Meinung stimmig sind.
(Festinger, Leon: Theorie der kognitiven Dissonanz, Bern, Stuttgart 1978)