"Auch für die Messung großer Entfernungen ist der Laser gut geeignet. So hilft er, die Entfernung Erde-Mond genau zu bestimmen. Schon im Juli 1969, bei der ersten Mondlandung, ließen die beiden Astronauten Neil Armstrong und Edwin Aldrin etwas auf dem Erdtrabanten zurück, was auch heute, 30 Jahre später, noch gute Dienste leistet: einen Spiegel. Er besteht aus rund 100 Katzenaugen, die so geschliffen sind, dass sie einfallendes Licht in sich selbst zurückwerfen. Im August 1969 gelang es dem Lick-Observatorium in Kalifornien erstmals, mit einem Laserpuls von 1,8 Millionen Kilowatt Leistung den Spiegel auf dem Mond anzuvisieren. Der Strahl war beim Auftreffen 1,6 Kilometer dick, bei seiner Rückkehr zur Erde nach etwa 2,5 Sekunden 16 Kilometer. Obwohl die Aufweitung das Licht stark abschwächt, konnte das Drei-Meter-Teleskop den reflektierten Puls noch nachweisen, und so bestimmte man damals mit Hilfe der gemessenen Laufzeit den Abstand Erde-Mond auf 20 Zentimeter genau, was einer Zeitmessung auf zehn Dezimalstellen entspricht. Mit Hilfe des Spiegels wird noch heute die Mondbahn beobachtet. Man will ermitteln, ob eventuelle Schwankungen der Bahn Hinweise auf Massenverschiebungen im Inneren des Mondes oder der Erde geben. Ähnliche Verfahren mit Satelliten benutzte man zur geodätischen Vermessung der Erde. "
http://www.weltderphysik.de/de/1513.php (Archiv-Version vom 19.03.2009)