Link: www.uni-muenster.de (extern) (Archiv-Version vom 20.05.2006) 1498 hebt die spanische Krone Columbus‘ Monopol auf und gestattet auch andereEroberungsfahrten nach Reconquista-Modell: Verträge (Capitulaciónes) mit „privaten“Conquistadoren, meist Kleinadeligen und Söldnern, die Fahrten auf eigene Kosten machenund dafür weitreichende Vollmachten (Inhabe der höchsten Gewalt in den neuentdecktenGebieten) sowie 20% Gewinnbeteiligung erhalten. Die einheimische Bevölkerung des Landeswird gezwungen, für die Eroberer die Gold- und Silbervorkommen auszubeuten. Der Prozess„speist sich selbst“ (Literatur Reinhard, Kolonialismus, 61): Conquistadoren sammelndurch Beute, Zwangsarbeit und Handelsgeschäfte Kapital an, das wieder zu neuer Expansioneingesetzt werden kann.
Die Conquistadoren besitzen eine technischeÜberlegenheit durch Metallverarbeitung, Feuerwaffen, Pferde und Bluthunde sowie eineÜberlegenheit durch „Kontrolle der Kommunikation“. Als Folge werden im Laufe des 16. Jh.salle altamerikanischen Hochkulturen zerschlagen (1521 Eroberung der AztekenhauptstadtTenochtitlán durch Cortés; 1533 Eroberung der Inka-Hauptstadt Cuzco durch Pizarro). DurchErmordung, Zwangsarbeit, Geburtenrückgang und Infektionskrankheiten wird die einheimischeBevölkerung innerhalb eines Jahrhunderts von ca. 80 auf 10 Mio. Menschen reduziert(allein in Mexiko: von ca. 25 Mio. auf 1 Mio.).
aus:
http://www.uni-muenster.de/FNZ-Online/expansion/europ_expansion/unterpunkte/entdeckung.htm#reisen