@Nemon Ein und derselbe Täter für alle Morde ist aber gesichert?
Oh, auch darüber gibt es Debatten. Einen kenn ich, der will für jeden Ord einen anderen Täter sehen können. Das halte ich echt für übertrieben.
Aber gerade, weil es in jenem Jahr zu einer so hohen Zahl von Morden innerhalb sehr kurzer Zeit kam, und das übliche Maß überschritt, liegt einfach der Verdacht an einen Serienkiller nahe. Prostituierte sind leider immer mehr gefährdet als jede andere Frau, aber meist deshalb, weil es Streit mit dem Kunden oder dem Lebenspartner gibt, oder weil sie ausgeraubt werden.
Aber zwei oder gar drei Serienkiller zur selben Zeit, die noch dazu mit demselben Bedürfnis, wäre mehr als ungewöhnlich.
Weshalb man sich eben auf die sogenannten "kanonischen Fünf" geeinigt hat, obwohl es durchaus ein paar mehr sein könnten oder eine der Fünf (Kelly) nicht dazu gehören könnte.
Was mich bis heute wundert, ist, wie selbstverständlich man damals davon ausging, das Zeugen sich nicht irren können oder niemals verdächtig wären. Gerade ein Lechmere würde heute durch und durch durchleuchtet werden. Damals hat ihn niemand näher betrachtet. Dabei wurde er neben der Leiche "erwischt", deren Augenlider angeblich noch zuckten. Die arme Nichols war also mehr als frisch.
Lechmere sieht schon richtig prächtig verdächtig aus. Obowhl er nach heutigem Dafürhalten zu alt gewesen wäre, um noch als Serienkiller durch zu starten. Wenn es der ist, der einige Ripperologen nach langem Suchen in alten Datenlisten fanden, dann war der zur Zeit der Morde bereis 45 Jahr alt und verheiratet.
Allerdings sollte man auch das nicht zu eng sehen.
Dennoch wurde damals nie versucht, auch später nicht, heraus zu finden, wie er seine Nächte verbrachte. Der mal seine Frau interviewt oder der Arbeitgeber mal gefragt, welche Routen (er war "carman", also eine Art Transporter/Lieferant) Lechmere in den fraglichen Zeiten zu erledigen gehabt hätte. Nichts, allerdings auch logsich, er wurde ja damals nicht verdächtigt.
Übrigens nicht nur er. Da gibt es ein paar Zeugen, die jede Menge Unsinn erzählen, fiel kaum auf. Denen wurde nahezu alles geglaubt.
Ein gewisser Hutchinson ist auch so ein Kandidat. Der erzählte so viel Dinge, die einfach nicht so gewesen sei konnten, und trieb sich aber am Tatort rum. Wurde der verdächtigt? I wo.
oder koordinierte Aktivitäten
Danach sieht es nur in einem Fall aus (Stride), aber selbst das könnte reine Korrelation sein.
Keine Trittbrettfahrer
Mir fallen spontan zwei ein die den Namen verdienen würden. Da ich aber jetzt doch endlich müde bin, such ich die Namen erst morgen oder so raus. Oder hoffe, sie fallen jemand anderen hier ein.
;)Ein Heißsporn hatte Streit mit seiner Liebsten, stach ihr it dem Messer in den Hals, sie wurde bewusstlos und er befürchtete, sie wäre tot. Um von sich abzulenken, kam er auf die geniale Idee, die Tat dem Ripper in die Schuhe zu schieben, und stach auf die Ärmste noch ein paar Mal ein.
Pech für beide, sie verstarb nämlich an diesen Wunden, nicht an der Halswunde.,
Ah, jetzt ist mir der andere wieder eingefallen, auch ein schlimmer Finger und nicht ganz dicht unter dem Haaransatz. Der ermordete seine Frau, scheint das auch geplant zu haben denn er hatte sich vorher eine extra große Truhe anfertigen lassen und ein Seil gekauft. Jedenfalls würgte er die Arme, schlug und stach auf sie ein. Anschießend steckte er die Leiche in jene Truhe, auf er noch Tage später dann mit Bekannten seelenruhig Karten spielte.
Das Motiv ist reichlich unklar, denn er versuchte ja noch nicht einmal, zu fliehen. Möglicherweise Gier, denn ihr Schmuck fehlte, soweit ich mich noch erinnere.
Irgendwann dann spazierte er zur Polizei gestand die Tat und bezichtigte sich, der Ripper zu sein.
@busenwunder das letzte opfer war doch komplett entstellt?
Das ist milde ausgedrückt.
hatte damit der täter nicht sein ziel erreicht und konnte aufhören?
Schwer zu sagen. Die meisten Täter dieser Art hören nicht auf, weil ein Ziel erreicht wäre. Sie haben nun mal diese perversen Bedürfnisse, die nicht einfach aufhören, weil es einmal super geklappt hätte. Im Gegenteil, es besteht dann der Wunsch nach Wiederholung.
Das ist so, als würdest Du Dir wünschen, endlich den Traumprinz gefunden zu haben, aber kaum hättest Du ihn, würdest Du ihn stehen lassen, weil Du ja Dein Ziel erreicht hättest.
Ne, das tuste nicht, gelt? Du willst jetzt Dein erreichtes Ziel noch eine ganze Weile genießen.
Ersetze "Traumprinz" durch "mörderische Gier" und "Machtgefühl", und es ist klar, dass so ein Täter nicht einfach ohne gravierende Gründe aufhört. All die Mühen, und dann einfach "Nein, danke" sagen?
es musste demzufolge nicht unbedingt jemand sein, der verstarb oder wegzog?
Nein, aber sie haben Gründe fürs Aufhören. Dieser Dennis Rader ist hier ein Vorzeigekandidat. Der hat tatsächlich aufgehört, weil er dann endlich einen Job bekam, in dem er sich wie eine Sau benehmen konnte. Viele Serienkiller versuchen ja, bei der Polizei unterzukommen, weil sie primär eigentlich Machtgefühle austoben wollen.
Rader erhielt so eine Art Kontrollposten bei einer Stadtverwaltung. Er durfte die Gegend kontrollieren und Bürger schikanieren, die Papierfetzchen fallen ließen und dgl mehr. Müsste das noch mal genauer nachlesen. Jedenfalls hat ihm der Job Spaß gemacht, die Leute allerdings haben ihn verständlicherweise gehasst und in ihm den Sadisten erkannt, der er war.
Er hat´s aber grad mal knapp 14 Jahre ausgehalten, dann fing er wieder an. Nicht mehr mit Morden (entweder, weil er schon zu alt war oder einfach nicht mehr dazu kam), sondern zunächst einmal mit Drohungen. Dank modernerer Zeiten konnte dann eine Diskette, die er verschickt hatte, nachverfolgt und er erwischt werden.
Rader ist jedenfalls ein Beispiel dafür, dass Serienkiller sehr wohl lange Ruhe geben können, wenn sie einen guten Grund dafür haben. Ich würde ihn jetzt aber nicht als Beispiel dafür nehmen, dass Serienkiller aufhören können. Zum Einen machte er mit seinem widerlichen Benehmen im Job ja weiter, und holte sich so seine perverse Befriedung, und zum Anderen "juckte" es ihn doch die ganze Zeit über. Er hielt einfach nur so lange still, bis er es nicht mehr aushielt.
Insofern hätte ein Lechmere dann ja 32 (!) Jahre lang Ruhe gegeben. OK, er könnte auch einfach zu alt geworden sein, aber dennoch, darauf wetten würde ich nicht.
Natürlich könnte auch jeder andere sich eine Zeitlang ruhig gehalten haben, vielleicht weil man ihm schon zufällig zu nahe gekommen war (was Lechmere ausschließt, der wurde ja null verdächtigt), und innerhalb dieser Ruhephase, die durchaus Jahre gedauert haben könnte, wäre er dann eventuell verstorben, bevor er wieder hätte loslegen können oder wollen.
was das aktuell mit den dna spuren auf sich hat?
Ich gebe nichts auf die, weil, wie gesagt, es in Eddowes Nähe einfach keine gefundene Schaufe gab. Ende der Geschichte.
Selbst wenn, nach 130 Jahren wäre die dermaßen kontaminiert, dass ganz London als Täter in Frage käme.