koef3 schrieb:Müssen denn Mutationen für erneute Infektionen desselben Körpers zwingend stattfinden?
Bin kein Virologe oder so, hätte aber vermutet, dass dies nicht unbedingt der Fall sein muss, sondern man sich auch denselben Erreger vom selben Virenstamm / Familie erneut infizieren kann...
Familie und Stamm sind etwas Anderes - die "Familie" sozusagen die große Gruppe, die Stämme dann der Einzelfall (alle sind ein bisschen unterschiedlich)
deshalb gibt es ja die Unterscheidung "gefährliche" Virenstämme und harmlose - wobei das immer auf den Wirt bezogen betrachtet werden muss; womit eine Fledermaus gut leben kann, kann bei einem Menschen große gesundheitliche Probleme verursachen
Wenn du dich mit etwas infizierst (egal was), dann zeigt dein Immunsystem unterschiedliche Reaktionen: Ganz vereinfacht, es gibt eine direkte Antwort (Abwehrzellen killen den Eindringling und vernichten ihn, versuchen es zumindest) und eine langfristige (Gedächtniszellen "merken" sich sozusagen den Erreger, dringt er wieder in den Körper ein, dann können sie zielgerichtet angreifen).
Wenn du dich mit einem Virus infizierst, der verschiedene Stämme hat, dann ist das Problem, dass jeder Stamm ein bisschen unterschiedlich ist - es gibt Viren, die haben ganz viele unterschiedliche Stämme, z. B. Schnupfen.
Hier wird es ganz gut erklärt:
Auch eine Rhinovirus-Infektion führt zur Ausbildung von neutralisierenden Antikörpern, die jedoch nur eine stammspezifische Immunität hervorbringt. Rhinoviren neigen als RNA-Viren im Zuge der Immunevasion zur verstärkten Mutation und die Kapsidproteine von vier typischen Stämmen der Rhinoviren sind nur zwischen 41 und 83 % zueinander identisch, was die Bildung einer stammübergreifenden Immunität erschwert.[7] Bei Menschen, die bereits mehrere Infektionen verschiedener Stämme hatten, ist die Erkrankungsdauer etwas verkürzt.[7]
Wikipedia: Rhinovirussprich: Schnupfen kann man immer wieder bekommen, da das Virus so wandlungsfähig ist, dass dein Immunsystem es nicht (nicht so gut) erkennt
so wird es evtl. beim Coronavirus auch sein (? siehe hier:
https://www.lungenaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/article/wie-gefaehrlich-ist-das-neue-coronavirus/ ... man weiß einfach noch nix Genaues, wie und in welche Richtung es mutiert) - ich bilde mir ein, dass ich schon eine Abhandlung gesehen habe, die die Infektionscluster bei verschiedenen Patienten untersucht hat
also, kleine Unterschiede wird es sicher geben
deshalb ist ja auch die Eindämmung der Verbreitung das Allerwichtigste, um Chance zur Mutation so gut es geht kleinzuhalten (frommer Wunsch)
Dass verschiedene Stämme den unterschiedlich schweren Verlauf allein erklären können, dagegen spricht mMn, dass innerhalb einer Familie unterschiedlich schwere Verläufe vorkommen können
(wenn ich das Paper finde, verlink ich noch)
zum Rest schreib ich später noch was
;)