Lessy
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josie321 schrieb:Ein Nachbar erzählte,er hätte bei Google einen Sprengstoff eingetippt.Und nur durch das eintippen,seien am nächsten Tag in unseren Wald,wo wir wohnen 2 Männer gefolgt,die vom Verfassungsschutz gewesen sind und ihm überprüft haben!Ich habe im Laufe meiner journalistischen und politischen Aktivitäten schon häufiger Erfahrungen mit dem Verfassungsschutz oder dem Bundesnachrichtendienst bzw. dem Militärischen Abschirmdienst gemacht.
StUffz schrieb:Wie wollen sie denn kontrollieren, ob ich den habe?Angeblich führen die Listen,wer denn installiert hat(okay habe den auch installiert....)
Der ist doch extra dafür da, anonym zu sein. Wenn eine derartige Kontrolle möglich wäre, dann ist der Browser sinnlos.
Abgesehen davon kann ich theoretisch jeden Rechner über nen Linux live Stick laufen lassen, dann bekomt nicht Mal der Eigentümer des Rechners mit, dass ich den genutzt habe.
josie321 schrieb:Angeblich führen die Listen,wer denn installiert hatUnd an den Weihnachtsmann glaubst du auch?
Der massenhafte Datenabgriff am DE-CIX ist seit Oktober 2013 öffentlich bekannt, war vorher aber lange vermutet worden: Der BND hat mindestens seit dem Jahr 2011 eine Genehmigung für das Anzapfen der Kommunikationsleitungen. Er soll eine ganze Reihe der Internet-Service-Provider am Knotenpunkt DE-CIX in Frankfurt abschnorcheln, darunter 1+1, Freenet, Strato AG, QSC, Lambdanet und Plusserver.https://www.heise.de/newsticker/meldung/Gerichtsurteil-BND-darf-weiterhin-Internet-Knoten-De-CIX-anzapfen-4061494.html
Der Bundesnachrichtendienst kann weiterhin am Internet-Knoten De-CIX anlasslos Daten abgreifen, urteilt das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig.
Mehr Gespräche innerhalb der IP-Welt halten will auch der vom Eco-Verband betriebene "Deutsche Commercial Internet Exchange", (DE-CIX). Klaus Landefeld vom DE-CIX sagte auf dem ENUM-Tag der DENIC diese Woche in Frankfurt, beim DE-CIX sei man bereit, eine VoIP-Peering-Plattform zur Verfügung zu stellen. Damit solle zunächst ein "Austauschpunkt für Routing-Informationen" für die VoIP-Gespräche geschaffen werden. Ob künftig auch Abrechnungsdaten an diesem Peering-Punkt generiert werden sollen und ein voller VoIP-Switch geschaffen wird, darüber soll ab dem Herbst eine VoIP-Peering-Arbeitsgruppe diskutieren. Erste Gespräche mit den relevanten Anbietern aus Provider- und PSTN-Welt habe man geführt.So wie ich das Verstehe, kann dann der BND eine Menge an Telefonaten über VOIP abgreifen.
Doors schrieb:Hier geht es weniger um die technsichen Möglichkeiten des Zugriffs auf Kommunikationsdaten, als darum, dass sich angebliche Verfassungsschützer in den Wald stellen und "Verdächtige" kontrollieren.Schon klar, aber ein Versuch einer eher etwas unwahrscheinlichen Geschichte etwas gehaltvolleres beizumischen ist sicher nicht schädlich ;) Vielleicht entsteht ja dann doch etwas informativeres als die MiB.
intruder schrieb:So wie ich das Verstehe, kann dann der BND eine Menge an Telefonaten über VOIP abgreifen.Es geht hier nicht um den Bundesnachrichtendienst (BND), der für Informationen über das Ausland zuständig ist, sondern um den Verfassungsschutz, der für die Überwachung verfassungsfeindlicher Bestrebungen im Inland zuständig ist.
monstra schrieb:Es geht hier nicht um den Bundesnachrichtendienst (BND), der für Informationen über das Ausland zuständig ist, sondern um den Verfassungsschutz, der für die Überwachung verfassungsfeindlicher Bestrebungen im Inland zuständig ist.Das mag ja formal richtig sein, nur beim Abgreifen der Daten ist eine Unterscheidung dann technisch nicht mehr machbar. So zumindest habe ich das gehört und so steht es wohl auch in der Stellungnahme des CCC
Ist das, was der BND am De-Cix macht, legal?https://www.zeit.de/digital/datenschutz/2016-10/chaos-computer-club-bnd-de-cix-ueberwachung
"Eine einfache Unterscheidung zwischen inländischem und ausländischem Datenverkehr ist durch die Komplexität der Netzstruktur, die Vielfalt der Dienstemodelle […] und die schnellen Veränderungen von Routing-Pfaden, Netzbelegungen, die enormen Bandbreiten und die vielfache Schachtelung der Datenverkehre auf den Glasfaserleitungen nicht mehr möglich", schreiben die Gutachter.
Das ist kein Geheimwissen. Doch aufgrund der Behauptungen von BND und Bundesregierung wollte der NSA-Ausschuss diese technische Frage genauer untersuchen, da sie so zentral für die Beurteilung ist, ob der BND rechtmäßig handelt oder nicht. Denn diese Datenfilterung ist es, was der Nachrichtendienst am Frankfurter Internetknoten De-Cix versucht – und was nicht nur die Betreiber des De-Cix für illegal halten.
intruder schrieb:Das mag ja formal richtig sein, nur beim Abgreifen der Daten ist eine Unterscheidung dann technisch nicht mehr machbar. So zumindest habe ich das gehört und so steht es wohl auch in der Stellungnahme des CCCDa wird es eben komplex und nicht jeder Netzaktivist ist immer sattelfest im Verwaltungsrecht. Die Unterscheidung ist sehr wohl machbar, die Frage ist, ob das bereits auf der 1. Filterebene technisch vollständig erfolgen muss (davon geht der CCC aus). Das ist automatisiert aber nur zu 99% zu gewährleisten. Es gibt nachfolgend aber noch weitere Filterebenen (manuell), bei denen Daten gelöscht werden, die nicht von der jeweiligen Genehmigung umfasst sind. Das ist ein recht aufwändiger Prozess, weil letztlich ja nur die Kommunikationen analysiert werden sollen, die auch "Ertrag" bringen.
monstra schrieb:Es gibt nachfolgend aber noch weitere Filterebenen (manuell), bei denen Daten gelöscht werden, die nicht von der jeweiligen Genehmigung umfasst sind. Das ist ein recht aufwändiger Prozess, weil letztlich ja nur die Kommunikationen analysiert werden sollen, die auch "Ertrag" bringen.Das kann man eben glauben, oder auch nicht. Ich vermute aber mal stark, dass die Personaldecke nicht so groß ist, dass jemand die gesamten Daten noch einmal "manuell" durchforstet.
monstra schrieb:Eine Beschwerde zum Bundesverfassungsgericht ist aber anhängig.Halte ich auch für angebracht. Das ist aber auch eine Frage der persönlichen Präferenzen. Bei mir ist es nun mal so, dass, obwohl ich außer kleinerer Überschreitungen der Straßenverkehrsordnung noch nie mit dem Gesetz in Konflikt gekommen bin und eigentlich zu der Gruppe "ich habe doch nichts zu verbergen" gehöre. Trotzdem möchte ich nicht in einem Land leben, in dem jeder zu jeder Zeit überwacht werden kann. Kein Anschlag ist es Wert, die Freiheitsrechte dafür aufzugeben. Da kann Herr Söder 10 mal sagen, die Polizei sind bei uns die Guten., selbst wenn das idR stimmen mag. Macht korrumpiert, und Wissen ist Macht.
intruder schrieb:Das kann man eben glauben, oder auch nicht. Ich vermute aber mal stark, dass die Personaldecke nicht so groß ist, dass jemand die gesamten Daten noch einmal "manuell" durchforstet.Doch, das müssen sie. Sonst kommt nichts raus. Man muss gezielt nach den "nachrichtendienstlich relevanten Daten" suchen. Irgendwann muss ein Mensch den Kram zur Kenntnis nehmen. Der Rest muss weg.
intruder schrieb:Trotzdem möchte ich nicht in einem Land leben, in dem jeder zu jeder Zeit überwacht werden kann. Kein Anschlag ist es Wert, die Freiheitsrechte dafür aufzugeben.Das Argument, der "brave Bürger" habe nichts zu verbergen ist natürlich Quatsch. Wenn man daran denkt, welche technischen Möglichkeiten der Überwachung es gibt und was z.B. in China an Kontrolle und Überwachung abläuft, wird mir Angst und Bange. Und die Gesetze wurden seit 9/11 zig Mal verschärft. Es ist ein bisschen wie Wettrüsten: Neuer Anschlag, neue Gesetze - mehr Sicherheit? Ich glaube nicht.
monstra schrieb:Es ist ein bisschen wie Wettrüsten: Neuer Anschlag, neue Gesetze - mehr Sicherheit? Ich glaube nicht.Es geht nicht um Sicherheit, sondern um das Sicherheitsempfinden. Wer sich unsicher fühlt, ist unzufrieden und insofern hat der Staat wenig Spielraum.
monstra schrieb:An Google, Facebook & Co. sei erinnert, das ist noch unheimlicher als die Nachrichtendienste mit ihren vielfachen Restriktionen.Auch private Unternehmen unterliegen Restriktionen - die Frage ist in beiden Fällen, ob diese Restriktionen hinreichend umfangreich sind und hinreichend überwacht werden. Bei Regierungen und mächtigen Konzernen bleiben da zumindest Restzweifel. Wobei ich weitaus mehr vertrauen zu unserer Regierung habe, als zu einem Unternehmen, egal ob es nun "evil" sein möchte oder nicht.
kleinundgrün schrieb:Es geht nicht um Sicherheit, sondern um das Sicherheitsempfinden. Wer sich unsicher fühlt, ist unzufrieden und insofern hat der Staat wenig Spielraum.Das ist zutreffend, aber etwas zu kurz gegriffen:
monstra schrieb:Schließlich sind es die Repräsentanten des Staates, die nach Anschlägen am lautesten Lobby-Arbeit für ihre Behörden machen.Aber warum machen sie das? Weil sie gewählt werden wollen und weil das Sicherheitsempfinden bei einer breiten Wählerschicht ein sehr wichtiger Aspekt ist und - je nach aktueller Lage - weit vor Bedenken des Datenschutzes oder der Gefahren einer zu umfassenden Überwachung steht.
monstra schrieb:Und die Opposition, die entweder alle Vorschläge nochmals übertrumpfen möchte oder den Überwachungsstaat an die Wand malt.Aber genau dafür ist eine Opposition da. Sie ist ein Korrektiv zur Regierung.
monstra schrieb:Es gibt sogar böse Stimmen (Fritz Sack), die halten den Staat für den größten Verursacher von Unsicherheitsempfinden in Sachen Kriminalität und Terrorismus.Diese Aussage Sacks kenne ich zwar nicht, aber sie trifft auf Rechtsstaaten mit einer recht ausgeklügelten Gewaltenteilung nur bedingt zu. Wobei das Schüren irrationaler Ängste tatsächlich geeignet ist, Wählerstimmen zu bekommen. Die AfD hierzulande fährt diese Schiene und etablierte Parteien oder Personen bis zu einem gewissen Grad auch. Aber sie haben eben auch das Problem, dass Menschen nunmal Angst haben und von ihren Vertretern verlangen, etwas gegen diese Ängste zu tun.
monstra schrieb:Ein perpetuum mobile.Na ja, irgendwann tritt schon ein Gleichgewicht zwischen Sicherheitsempfinden und dem Verlangen nach Freiheit ein. Es verschiebt sich halt mal in die eine oder andere Richtung, je nachdem, was davon präsenter in der allgemeinen Wahrnehmung ist. Wenn man gerade eine Diktatur hinter sich hat, ist man eher bereit, individuelle Gefahren hin zu nehmen, um dem Staat weniger Macht zu geben. Lebe ich wohlbehütet in einem Rechtsstaat, ist der extrem seltene Terroranschlag ein Drama in meiner Wahrnehmung, für das ich bereit bin, viel individuelle Freiheit aufzugeben, wenn ich mich nur wieder sicher fühlen kann.
monstra schrieb:Deren Bekämpfung lässt zumeist zu wünschen übrig.Klar, es geht immer besser. Wir würden gut daran tun, in Deutschland mehr unserer großen Ressourcen für die Gefahrenabwehr und -prävention auszugeben, ohne damit die individuellen Freiheiten zu beschneiden. Aber Kameras und Software ist nun mal billiger als mehr Polizisten, Staatsanwälte und Richter. Oder mehr und besser ausgebildete Lehrer, um da etwas früher in der Kette zu beginnen.
kleinundgrün schrieb:Aber wie dem auch sein, das Grundproblem ist, dass Sicherheitsmaßnahmen real sind, die Gefahrwahrnehmung aber nicht. Ich muss also Einschränkungen hinnehmen, ohne dass sich an meinem Risiko irgend etwas signifikant ändert.Der Analyse stimme ich größtenteils gerne zu - und doch frage ich mich: Alles normal in einer Demokratie? Alternativlos? Oder gäbe es andere, bessere, Wege, für eine vernünftige Sicherheitspolitik?