Negev schrieb:Unglaublich ist die dilettantische Art und weise wie der Putsch geplant und ausgeführt wurde. Und das legt eigentlich eine Inszenierung dennoch so nahe. "Wer Putscht beispielsweise Abends um 22 Uhr - wenn noch alle wach sind? So was zieht man Nachts um 3 Uhr durch..."
Da niemand weiß, was die Gründe für diese Zeitwahl waren, kann auch niemand sagen, ob es dilettantisch war oder nicht.
Möglicherweise gab es tragfähige organisatorische Gründe, genau diese Zeit zu wählen. Möglicherweise ist etwas schief gelaufen und der Putsch startete zu früh - wer weiß. Ein Putsch ist nicht gerade gut trainierbar und damit eine Ausnahmesituation.
Lambach schrieb:Solche Listen hätte ich umgehend in den sozialen Medien lanciert. Das wäre ein Art Lebensversicherung gewesen.
Man muss ja nicht gleich von Todeslisten sprechen - inhaftieren genügt ja. Und ob das irgend ein nennenswertes Echo hervorgerufen hätte, wenn solche Listen veröffentlicht worden wären, bezweifle ich.
Insbesondere stelle ich mir die Frage: Was haben die Putschisten denn nun erwartet?
In solchen Situationen neigen Menschen auch gerne zum "einen Schritt nach dem anderen"-Denken. Wenn das Militär erst mal die Macht übernommen hat, geht es schon irgend wie weiter. Es wäre ja nicht der erste Putsch eines Landes. Wenn sich heraus gestellt hätte, dass die Welt mit den Putschisten besser als mit Erdogan dran gewesen wäre, wäre irgend wann auch der Machtwechsel akzeptiert worden.
Deepthroat23 schrieb:Ausserdem, die wussten doch wo Erdogan ist. Warum haben sie den nicht einfach ausgeschaltet?
Wäre doch nichts einfacher als heraus zu bekommen wo Erdogan sich im Moment aufhält und da einfach ne Bombe drüber abzuwerfen?
So weit ich weiß, wurde der Ort seiner Anwesenheit bombardiert, kurz nachdem er von dort weg war.