Gut, bleiben wir mal sachlich. Grundsätzlich ist es ja nicht verkehrt, nach der Finanzierung des Wissenschaftsbetrieb zu fragen. Ich finde nur, man kann daraus kein vernünftiges Argument bauen - wenn man jede Studie, die einem nicht passt, als politisch oder finanziell motiviert hinstellt. Das entfernt doch jede Diskussionsgrundlage.
Übrigens denke ich, dass viel Öko-Aktivisten den gleichen Fehler begehen, wenn sie ihnen nicht passende Ergebnisse oder Vorgänge als von der Öl-Industrie oder Atom-Lobby oder wem auch immer finanziert abkanzeln.
Im Falle der Studien, die den menschengemachten Anteil am Klimawandel quantifizieren, stammt die Finanzierung - wie für praktisch alle peer-reviewte, anerkannte wissenschaftliche Literatur - von der öffentlichen Hand. Sprich den Forschungsgemeinschaften der Länder, die in der Regel den Forschungs- oder Innenministerien unterstehen. Bei uns ist das die DFG.
Eine der Studien, von der ich sprach, wurde vor wenigen Wochen vorgestellt:
Ribes et. al, A new statistical approach to climate change detection and attribution
http://link.springer.com/article/10.1007%2Fs00382-016-3079-6 (Climate Dynamics, paywalled, Abstract lesbar)
Der letzte Satz im Abstract: "Consistent with the last IPCC assessment report, we find that most of the observed warming over this period (+0.65 K) is attributable to anthropogenic forcings (+0.67 ±± 0.12 K, 90 % confidence range), with a very limited contribution from natural forcings (−0.01±0.02−0.01±0.02 K)."
Das sind 103% menschlichen Einflusses. Die Studie wurde, wenn ich das richtig interpretiere, vom CNRS finanziert, dem französischen Pendant der DFG.
http://www.cnrs.fr/en/aboutcnrs/overview.htmHier ist noch ein Link zur wirklich sehr lesenswerten Studie von Reto Knutti und Markus Huber, erschienen in nature, so ziemlich dem anerkanntesten Journal der Welt. Ohne Paywall!
https://thingsbreak.files.wordpress.com/2011/12/anthropogenic-and-natural-warming-inferred-from-changes-in-earths-energy-balance.pdf