@neurotikus Erstmal bitte "das" Virus. "Der" ist ungeil.
;)An deinem Beispiel zeigt sich gut, warum diese Annahme total verkürzt und pauschalisiert ist. Ebola- und Grippe-Viren sind
RNA-Viren, die sich ausschließlich lytisch vermehren (lytisch = zellzerstörend). RNA-Viren setzen auf maximale Vermehrung und Wirtswechsel
vor dessen Tod. Man spricht von 'Hit and run'-Strategie. Warum jetzt Grippe viel seltener tödlich endet als Ebolafieber, liegt an genau zwei Dingen. Erstens ist das Spektrum der infizierbaren Zielzellen (Zelltropismus) bei Grippe im Ggs. zu Ebola sehr beschränkt - sprich: der Schaden ist limitiert - und zweitens erfolgt gegen Grippe eine Immunantwort, die das Virus liquidiert, während diese bei Ebola-Infektionen meistens völlig fehlt.
neurotikus schrieb:*Der Epstein-Barr-Virus (Auslöser der Kusskrankheit) welcher den Großteil der Menschen lebenslang infiziert hat, aber in der Regel zu keinen Symptomen führt.
EBV sind, wie alle Herpesviren, anders als Grippe und EBOV,
DNA-Viren, die Erbmaterial in Zellen dauerhaft implementieren können ('Infect and persist'-Strategie). Dadurch schläft das virale Genom als Baustein in der Zell-DNA und kann bei Immunschwäche reaktiviert werden. Bei normaler Zellteilung wird das virale Genom mit vermehrt, weshalb man von lysogenem Zyklus spricht. Diese Fähigkeit besitzen NUR DNA-Viren (Retros ausgenommen)!
neurotikus schrieb:Das Viren ihre Wirte töten ist eher die Ausnahme, weil es evolutionär günstiger ist, wenn man den eigenen Lebensraum nicht kaputt macht.
Was bringt es einem Virus, wenn es den Wirt zwar nicht tötet, dafür von diesem aber selbst getötet wird? Eben, nix. Der springende Punkt ist: Aus RNA- können niemals DNA-Viren werden, weshalb Ebola seine Tödlichkeit nicht verlieren wird. Bestes Beispiel: Tollwut (RNA-Virus), welche seit Jahrtausenden von Jahren existiert und innerhalb von 1 Woche zu 100% tödlich endet. Und daran wird sich auch nie was ändern.