Um die Diskussion in eine andere Richtung zu lenken, hier einer Liste der in diesen Film vorkommenden Personen:
INTERVIEWS in THRIVE
Duane Elgin, Nassim Haramein, Steven Greer, Jack Kasher, Daniel Sheehan, Adam Trombly, Brian O'Leary, Vandana Shiva, John Gatto, John Robbins, Deepak Chopra, David Icke, Catherine Austin Fitts, G. Edward Griffin, Bill Still, John Perkins, Paul Hawken, Aqeela Sherrills, Evon Peter, Angel Kyodo Williams, Elisabet Sahtouris, Amy Goodman, and Barbara Marx Hubbard.
Bei einigen Namen sollte es hier doch klingen...
Das ist dasselbe, war Dieter Broers mit "[r]evolution 2012" durchgezogen hat. Befreudete Schwurbler durften ihren zwar unheimlich toll und spiritiuell klingenden Stuss verbreiten, alles zusammen ist dann eine "wenn wir alle ganz stark dran glauben, wird alles supertoll". Es wird eine leere Botschaft teuer verkauft.
Nur das Marketing ist besser als bei Broers. die Leute, die sich nicht bekehren lassen, schauen den kostenlos auf Youtube - sie werden ihn je nur einmal sehen und dann vergessen, wie praktisch jeden anderen Film - man muss nur lange genug an den richtigen Ecken suchen, dann kann man jeden Film im Netz für lau anschauen.
Wer von den Film aber angefixt ist, wird massiv werbung machen (die Projektseite ruft dazu deutlich auf) und spätestens wenn man eine private Vorführung macht, soll man sich ja anmelden, damit hat das Marketing einen in der Kontrolle, zumindest sind dann immer Kontaktmöglichkeiten vorhanden und es geht ums geld. die "Gegner" solcher Schwurbelfilme und die "ist mir egal"-Fraktion lässt sich nicht ködern, da ist das nicht schlimm, wenn die ihn kostenlos auf YouTube schauen. Imho kluge strategie, denn so wird trotz raubkopien und Youtube ein treues Fandom geschaffen, das bereit ist Geld auszugeben, damit das "Projekt vorangetrieben" wird.
Broers musste seinen Film erstmal in die Kinos bringen, was Geld kostete, die kostenlose Youtube-Version ist zeitgleich mit den Erscheinen auf DVD ziemlich oft plötzlich von Youtube gelöscht worden. Inzwischen gibts ne Special-Edition, die teuerer ist, aber mit massig Bonusmaterial. Der "treue" Kunde wird mehrmals für denselben Film zur Kasse gebeten.
Mit den normalen Zuschauer kann man heute mit einen Kinofilm nicht mehr viel verdienen, nur die erste welle an Zuschauern zahlt eintritt ins Kino. Wichtig ist es heute, zum Film ein Fandom aufzubauen. dann kann man jedes Jahr die Special-Widescreen-Edition-Directors-Cut vor Weihnachten verkaufen, siehe StarWars, Startrek etc.
Das fandom von "Thrive" soll sogar die Kinovorführung für die Produktionsfirma praktisch kostenlos übernehmen. Und wer partout kein Geld ausgeben will, soll wenigstens Werbung machen, mit Freunden über den Film reden, ihn per email und in sozialen Netzwerken empfehlen etc. praktisch Kostenloser Vertrieb plus kostenlose Werbung. Ideal.
Ehrlich gesagt, die Projektkosten von 8 millionen Dollar glaube ich den Ausschnitten die ich gesehen habe nicht. es sei den es flossen ordentlich "Aufwandsentschädigung" an die oben genannten personen.
haymaker schrieb:und auch noch so rentabel, dass man sich kunden vergrault?
Machen wir mal ein ganz einfaches Beispiel, zu meiner Zeit hiess es "Jute statt plastik", wer sich nicht als herzloser Kapitalist ohne Sinn für Naturschutz outen wollte, musste einen Jute- oder Baumwollbeutel zum Einkaufen verwenden und keine böse Plastiktüte, den Jutebeutel wusch man natürlich mit biologisch-abbaubaren Waschmittel, oder noch besser per Hand mit Gallseife.
Was, wenn der Hersteller der Plastiktüte und der Jutetasche derselbe ist?
Und das chemie-Waschmittel sowie die biologische Alternative auch?
Der ideologische Kampf, was denn nun richtig ist, kann den Herstelller dann ziemlich egal sein.
An Procter&Gamble kommt man in unserer heutigen Zivilisation praktisch nicht vorbei, die hier erwähnten Marken sind ja nur die Spitze des Eisberges, die Firma vertreibt ca. 500 Marken und das besonders perfide: wer die grossen Chemieriesen nicht unterstützen will und z.B. bei Aldi das billige Noname-Produkt kauft, kauft auch wieder von derselben Firma, denn viele dieser Noname-Produkte sind entw. einfachere Varianten oder sogar identisch mit den Markenprodukt. So hat die Firma keinen Kunden verloren, sondern einen abspringenden Kunden behalten, bzw. sogar welche gewonnen: Die, die nie das teuere original kaufen würden.
Es geht in der Wirtschaft nicht um ideologische Scheinkämpfe sondern vor allen um Marktanteile.
Deswegen ist es im Interesse einer grossen Firma, mit mehreren Marken und Strategien möglichst viele Kunden (=Geldgeber) an sich zu binden.
Das man ausgerechnet mit imho ziemlich flacher Kapitalismuskritik den Riesen in die Hände spielt ist also gar nicht so verwunderlich, real betrachtet.