dovahkiin schrieb:Vielleicht kann man diesen Blutdurst auch gar nicht damit vergleichen, wer weiß...
Vermutlich nicht, immerhin ist der rein fiktiv...
Ich hab auch nichts prinzipielles gegen Vampire die das Bluttrinken aufgeben und tagsüber rumrennen, aber Terry Pratchett kriegt das definitiv besser hin.
Seine Vampire sind zwar eigentlich eine Parodie, aber eine verdammt gut gelungene.
Vampire die in einer grossen Stadt (hauptsächlich Ankh-Morpork) leben kommen bald zu dem Schluss das verschwundene Menschen dazu neigen aufzufallen und ausserdem in einer Fantasiewelt alle über Vampire bescheid wissen.
Wer als Vampir also in einer Stadt leben will ohne das ihn eine aufgebrachte Menge verbrennt und seine Asche in alle Winde verstreut versucht entweder sich zu verstecken (allerdings nicht unbedingt leicht wenn ein Werwolf in der Stadtwache arbeitet und Vampire noch nach Wochen wittern kann), oder er besucht eine Selbsthilfegruppe, vermeidet das "B-Wort" um jeden Preis, hängt sich ein schwarzes Band um und entwickelt eine Ausgleichsneurose.
Falls er tagsüber raus muss nimmt er vorsichtshalber eine Phiole mit Tierblut, eine Kehrschaufel und ein Schild mit der Aufschrift "Hilfe, ich bin zu Staub zerfallen! Bitte giess das Blutfläschchen über dem Staubhaufen aus. Ich bin Schwarzbandler und werde dir garantiert nichts tun." mit.
Einer von dieser Sorte arbeitet als Ikonograph für die Ankh-Morpork-Times, muss sich nach jedem fünften Blitzlicht wiederbeleben lassen.
Mit diesen Vampiren komm ich recht problemlos klar, sie sind kein echter Bruch mit dem ursprünglichen Vampirismus, sondern eher eine Weiterentwicklung und ein Gedankenexperiment "wie würden Vampire auf eine aufgeklärte Fantasiewelt reagieren".
Ein weiterer Anpassungsversuch einer Vampirfamilie die versucht hat sich ihre Schwächen abzukonditionieren und die Menschheit zu beherrschen wurde allerdings gewaltsam beendet und klärt auch noch auf warum Vampire in den meisten Fällen einige Punkte haben wo sie so verletzlich sind:
Für einen Vampir ist der Tod eigentlich keine grosse Sache, irgendwie kommen sie normalerweise immer zurück, einen Vampir endgültig zu töten ist recht aufwändig, man müsste ihre Asche im Meer verteilen oder gleich über den Rand der Welt werfen.
Normalerweise lohnt sich der Aufwand einfach nicht, man schickt alle 500 Jahre einen Helden aus der den Vampir pfählt, und für die nächsten 500 Jahre ist Ruhe.
wenn sich der Vampir allerdings als zu schwer zu besiegen erweist kommt der Held vielleicht auf den Gedanken das es besser wäre die Asche irgendeinem Kutscher zu geben und ihn zu bitten zum nächsten Meer mitzunehmen und auf diesem von einem Seemann ausstreuen zu lassen.
Deshalb achten die klassischen Scheibenweltvampire darauf nie zu übermächtig zu werden.