@old_sparky Verpennt ist wohl die falsche Schlussfolgerung. Die NS-Zeit hat, wie auch die Nachkriegszeit, vieles verändert.
Es gab sogar hier und da noch mal Durchblitzer, wie Die Geständnisse des Hochstaplers Felix Krull, aber die Amerikanisierung führte dazu, daß deutsche Produktionen in den Kinos nicht so gut liefen, wie internationale und daraus wurde dann ein Teufelskreis. Produzenten, wie Atze Brauner und Bernd Eichinger versuchten immer wieder, meist durch Co-Produktionen, den deutschen Film zu reaktivieren, doch es gelang immer nur temporär.
Wenn man die Filme mitberücksichtigt, die mit deutschem Geld mitproduziert wurden, nicht selten unter deutscher Führung, sieht díe Bilanz etwas besser aus, weil dann auch Produktionen, wie "Der Name der Rose" und "Das Parfum" hinzugezählt werden können.
Nein, verpennt wurde es nicht. Während in Deutschland die Nazis entschieden, was ein guter Film ist und was nicht, entstand in Amerika der klassische Horrorfilm, das Mystery-Genre (das, weil in England während und nach den Kriegs Horror-Filme verboten waren, auch und gerade in England verfeinert wurde) und vor allem der Film-Noir.
Bei uns gab es Musik- und Tanzfilme, Komödien und Heimatfilme. Nach dem Krieg versuchte man durchaus, die Lücke wieder zu füllen, aber man war einfach ins Hintertreffen geraten, konnte nicht aufholen, was inzwischen in Amerika und England an Erfahrung und Qualität gemacht wurde und schließlich entwickelte sich dann der "spießige deutsche Nachkriegsfilm" (die wenigen guten Genre-Produktionen mit geringem Budget kennt ja kaum einer, oder kennst Du "Alraune" und "Ein Toter hing im Netz"?) und später setzte man sich eben durch den "künstlerisch wertvollen" Film ab.
Die ehemaligen Ufa-Studios waren nun DEFA (und da wurden teilweise bessere Produktionen gemacht, als im Westen - die kennt aber auch keiner) - kurz gesagt, der Lack war ab.