DarkLight schrieb:Ich habe mir jetzt nicht das ganze Video angesehen. Vielleicht mache ich das noch, um die Situation besser einschätzen zu können. Auf mich macht das jedenfalls schon den Eindruck, dass die Klientin eben ganz einfach mit der Situation überfordert ist und eine dementsprechende Reaktion zeigt. Das könnte durchaus ne Panikattacke sein.
Grüß dich!
Ich habe mir das Video angesehen und hätte hier eine andere Vermutung. Ich hoffe, es ist mir verziehen, wenn ich mich mit meiner Überlegung kurz einklinke.
Was mir im Verhalten der Dame aufgefallen ist, ist das plötzliche Wegdriften und die offensichtliche Unfähigkeit auf Fragen zu reagieren. Scheinbar haben sich an manchen Stellen Fragmente von Persönlichkeiten gezeigt, die offensichtlich keine klare Absicht verfolgt haben und bruchstückhaft auf Ansprache reagierten (eher unwahrscheinlich, dass ein Geist keine Absicht verfolgt, wenn er durch jemanden spricht, denke ich). Interessant ist eben auch der Kontrast zwischen einer mächtigen, sehr bestimmten Persönlichkeitsstruktur und dem darauffolgenden angstbesetztem Mädchen (beides starke Extreme, die im starken Widerspruch zueinander stehen). Das Mädchen scheint hierbei mehr Kontrolle über die Dame ausgeübt zu haben, als die dominante Person, obwohl es andersherum eher zu erwarten gewesen wäre. Während er gerade einmal die Antwort (egal) kontrolliert über den Körper transportieren konnte, hatte das völlig aufgelöste Mädchen viel öfter Gelegenheit das Wort "Angst" zu äußern. Das ist sehr spannend, wenn man die zwei unterschiedlichen Aspekte der Persönlichkeiten betrachtet (Täter/Opfer). Eigentlich müsste man eher erwarten, dass es andersherum der Fall ist, weil die dominante Person offensichtlich ganz absichtlich die Kontrolle über den Körper der Betroffenen übernommen hat und das Mädchen eher unfreiwillig. Die erste Person scheint zumindest kontrollierter zu agieren. Das Mädchen selbst scheint auch klar äußern zu können, dass es Angst hat, scheint sich also soweit "so sicher" zu fühlen, dass es sich in dieser Beziehung mitteilt. Es wundert mich, dass sie jedoch den angstmachenden Faktor nicht benennt, obwohl sie scheinbar auf Hilfe durch die Anwesenden hofft. Das wäre doch "die" Gelegenheit gewesen die angstmachende Situation zu klären.
Es ist ebenfalls bemerkenswert, dass die Bedürfnisse des Geistes nicht ausführlicher über die Frau als (in diesem Fall) "Trancemedium" kommuniziert werden, z.B. "Raus hier, hier wohne ich...ich heiße...ich will... etc.pp." Die Tatsache, dass die Frau oftmals gar keine Reaktion zeigt, spricht m.E. nicht für die Übernahme eines Geistes (der Geist möchte ja kommunizieren), sondern erinnert eher an eine hysterische Gefühlssituation und könnte sogar mit einer histrionischen Persönlichkeitsstörung erklärt werden. Hysterie ist Stress für den gesamten Organismus und sicherlich stellt es zusätzlich eine Herausforderung dar, wenn man sich in "jemand anderen" perspektivisch versetzen muss, der vom Gehirn kreiert werden muss. Die eigentliche Intention könnte "Zuneigung, Aufmerksamkeit und Bestätigung" sein. Oft fragt sie z.B. nach Mark.
Ist euch aufgefallen, dass er kurz andeutet etwas überprüfen zu wollen und sie kurz nach der Ankündigung ihren normalen Zustand wiederherstellt? Das halte ich nicht für einen Zufall.
Weil die Dame scheinbar keine Erinnerung an ihre Zustände selbst hat, könnte es sich auch um eine dissoziative Identitätsstörung handeln, die natürlich unbedingt ärztlich behandelt gehört. Eine Panikattacke würde ich hier nicht vermuten. Diese äußert sich eher in Beklemmungen, innere Unruhe, Schweißausbrüche, Angst, Blässe, Zittern und bei ganz starker Ausprägung Luftnot und Herzrasen/Herzstolpern. Sie führt m.E. jedoch nicht dazu, dass Persönlichkeiten plötzlich durch den Körper sprechen, die nicht zur eigenen Identität gehören.
Auf jedenfall wäre es sicher ratsam solch eine Untersuchung abzubrechen, egal aus welchen Gründen die Frau so verstört reagiert und einen Arzt zu alarmieren. Allein der Anruf hätte die Betroffene sicher aus ihrem Zustand verholfen. Ich denke, dass die beiden Ermittler selbst nicht wussten, wie sie darauf reagieren sollten. Er sagt ja selbst, dass dieser Umstand neu gewesen ist. Im Rahmen dieser Situation haben sie bestimmt nach einem korrekten Umgang gesucht. Das hier ein Krankheitsbild zum Vorschein kommt, haben beide offensichtlich gar nicht vermutet.