nocheinPoet schrieb:Perfekt geklappt.
Ich hoffe du hast deine 4TB HDD nach dem "Backup" nicht gleich gelöscht, denn ganz so trivial ist es nun auch wieder nicht.
Vorweg erst einmal ein paar grundlegende Überlegungen, u.a. stellt sich da die Frage, wozu soll das Backup im Fall der Fälle dienen? In deinem Fall willst du nach eigenen Angaben auf einem anderen Datenträger eine bootfähige Kopie deiner Windows 10 Pro Version erstellen.
Dazu muss man wissen, dass es nicht ausreicht, nur die Windows-Partition zu sichern. Vielmehr handelt es sich bei bootfähigen Datenträgern um ein Konstrukt von Laufwerks-Partitionen, deren Layout je nach Konfiguration höchst unterschiedlich aussehen kann.
Hier mal ein Beispiel (Standardlayout für UEFI-(GUID)-basierte Festplatten):
1. System
2. MSR
3. Windows
4. Recovery
Die Systempartition, bei GPT-Laufwerken auch EFI- oder ESP-Partition genannt, ist das eigentliche Bootlaufwerk, von dort wird u.a. auch der Bootloader gestartet. Ich habe auch schon Fälle gesehen, wo der ganze Boot-Kram mit in die Windows-Partition integriert wurde, aber das geschah eher ungewollt und war einer massiven Unkenntnis von Installationsabläufen geschuldet.
MSR (Reservierte Microsoft Partition) dient einzig der Partitionsverwaltung und kann für nix Anderes genutzt werden. Die Recovery- bzw. Wiederherstellungspartition beinhaltet die Windows-RE-Tools und wird auch für diverse Updates und Bitlocker-Informationen verwendet.
Langer Rede kurzer Sinn: Mit einem Backup der Windows-Partition hat man zwar seine Dateien gesichert, aber noch lange keine bootfähige Version seiner alten Windows-Installation.
Hierfür eignen sich die aktuellen Tools von Acronis (True Image) oder auch Paragon (Hard Disk Manager 17 Suite). Mit denen lassen sich problemlos komplette Datenträger sichern, und was das Wichtigste ist: auch WIEDERHERSTELLEN.
Und da sind wir auch schon bei einem weiteren Punkt. Wenn man sich schon ein Backup von was auch immer anlegt, sollte man im Anschluss unbedingt auch eine Wiederherstellung durchspielen, um zu sehen ob man mit dem Ergebnis auch zufrieden ist.
Ich hatte schon Kunden, die haben über Jahre hinweg Sicherungen angelegt, aber als der Ernstfall eintrat, ließen sich diese nicht wiederherstellen!
Und zum Abschluss noch ein weiterer Punkt, über den man zumindest mal nachdenken sollte: Welchen Sinn macht es in der heutigen Zeit, überhaupt noch Backups von kompletten Betriebssystem-Installationen zu machen?
Oft sind solche Backups bereits mehrere Jahre alt, bevor sie vielleicht einmal benötigt werden. Es gab Zeiten, da ließ sich ein 18 Monate altes Backup nach der Wiederherstellung kaum noch updaten, zumindest nicht ohne Weiteres.
Auf modernen Systemen dauert eine Grundinstallation von Windows gerade mal 5 Minuten, also deutlich kürzer als der ganze Backup- und Restore-Kram, bei dem man anschließend auch noch massiv zu tun hat, das System auf den aktuellen Stand zu bringen.
Daher mein Tip: wichtige Daten ausschließlich auf anderen Datenträgern speichern, und von denen dann Backups anlegen. Installierte Programme lassen sich so zwar nicht sichern, die müssen dann nach einer Windows-Neuinstallation (mit einer aktuellen ISO!) ebenfalls neu installiert werden.
Welcher Weg nun der Bessere ist, ist eine Ermessensentscheidung. Bei einer umfangreichen Programmsammlung kann es durchaus einfacher sein, ein komplettes System zu sichern, ich bevorzuge hingegen die andere Lösung. Aber wie auch immer man sich entscheidet, mindestens ein Testlauf für eine Rücksicherung ist unumgänglich, insofern man es vorzieht, keine "Bruchlandung" hinzulegen.
:)