Nachbar stört durch Funkanlage mein DVBT, was tun ?

Wie die Überschrift schon sagt, mein Nebenmieter hat eine CB-Funkanlage mit Antenne auf dem Balkon.

Sobald er anfängt zu senden (nicht Empfangen) bricht bei mir das Fernsehbild und -ton zusammen.
(Kein Signal)

Ich hab lange gerätselt warum das so ist und alles mögliche in Betracht gezogen.
Dann bin ich durch Zufall darauf gekommen:
Unsere Schlafzimmer liegen Wand an Wand und als es morgens mal ganz still war, habe ich die Synchronizität von seinem Gemurmel beim Senden (kann man hören, aber nix verstehen) und den Blackouts im TV festgestellt.
Bei anderen Funkgeräuschen wenn er am Gerät ist, ( Empfangen, Fiepen, Rauschen, Frequenzwechsel) ist das nicht.

Eigentlich müsste doch seine Anlage abgeschirmt sein, oder hat er einen Super-Verstärker?

Kann man da auf Unterlassung bestehen, soll man das der Bundesnetzagentur melden?
Oder muss ich damit leben?
Was tun?

Danke schonmal im Voraus!!

Hast du ihn denn schon mal darauf angesprochen? Was hat er gesagt?

Ich würde (in diesem Fall) zunächst das Gespräch suchen, ehe ich den offiziellen Weg gehe und irgendwas melde.

@Hyperborea

Also ich kann mir eigentlich nicht vorstellen das CB-Funk den Empfang von DVB T stören kann.

CB funkt im Bereich 26-27 MHz wohin DVB T im Frequenzbereich 470 - 690 MHz arbeitet. Selbst mit einem illegalen Nachbrenner (Sendeverstärker) kommt er ja nicht in das Frequenzband. Deshalb ist es ja CB weil relativ störungsarm.

Sollte dein Nachbar wirklich einen Sendeverstärker nutzen liegt das in der Zustandigkeit der Bundesnetzagentur.

Es könnte sich eventuell um eine Amateurfunk-Anlage (kein CB) handeln. Das 70 cm Band funkt auf 430-440 MHz auch noch nicht im Frequenzbereich von DVB aber da halte ich ein Störeinfluss für wahrscheinlicher. Für diese Art von Anlage ist aber eine zusätzliche Ausbildung / Lizenz nötig.

Pony2.4 schrieb:Hast du ihn denn schon mal darauf angesprochen? Was hat er gesagt?

Das werde ich mal machen.

amtraxx schrieb:Es könnte sich eventuell um eine Amateurfunk-Anlage (kein CB) handeln

Kenne mich damit nicht aus.
Jedenfalls funkt er mit einer Stationären Anlage.
Danke!

Hyperborea schrieb:Sobald er anfängt zu senden (nicht Empfangen) bricht bei mir das Fernsehbild und -ton zusammen.
(Kein Signal)

Tschuldigung, aber woher weisst du, wann der empfängt oder sendet?

Und: Auf welche Art empfängst du dein TV-Signal?

@Hyperborea


Auf jeden Fall erstmal persoenlich Ansprechen!
Wenn er ein Funkamateur ist, sollte er Wissen u. Moeglichkeiten haben guenstig entsprechende Filter selbst zu bauen. Ansonsten kann man vielleicht einen zeitlichen Kompromiss finden. Auch das Aendern des Antennenstandortes hilft oft schon. Bin selber Funkamateur, und das "neue"Dvbt2 ist sehr Anfaellig fuer Beeiflussungen aller Art. Wenn ich sende ist bei mir auch Schluss, aber Sat u. Kabelempfang wird nicht gestoert.


:mlp:

Yoshimitzu schrieb:Tschuldigung, aber woher weisst du, wann der empfängt oder sendet?

@Hyperborea

Hm, überlesen ... wg. dem Gemurmel usw.

Und DVB-T hast du über Zimmerantenne?

@Syndrom
Danke dir.

Hyperborea schrieb:mein Nebenmieter hat eine CB-Funkanlage mit Antenne auf dem Balkon.

Hyperborea schrieb:Was tun?

@Hyperborea
Antenne umknicken/zerstören. Dann sollte das Problem zumindest für einige Zeit gelöst sein.

Das Stichwort heißt Oberwellen (Vielfache der Grundfrequenz). Und als lizensierter Funkamateur sollte ihm das Thema bekannt sein und dann wird er mal einen entsprechenden Oberwellenfilter dazwischensetzen. Also sprich ihn einfach mal an, evtl. ist seine Anlage nicht (mehr) richtig geerdet oder er stimmt nicht richtig ab. Als OM darf er auf Kurzwelle in den erlaubten Bändern übrigens bis 750Watt HF-Leistung abstrahlen.
Bevor Du zur Störungsstelle rennst solltest Du allerdings prüfen, ob dein DVB-T Empfänger eine gültige CE-Plakette besitzt und kein über EBay importierter Billigst-Chinakracher ist. Ohne diese legen die nämlich deine Anlage still.
Ach ja, Empfänger stören deshalb nicht, weil der benutzte Oszillator eigentlich kein Sendeleistung abgibt, da ist nur was nachweisbar, wenn der Tastkopf schon im Gehäuse ist. Und darum werden Oszillatoren auch immer mit einem Weißblechgehäuse abgeschirmt, damit nun wirklich nichts mehr „abstrahlt“.

Als CB-Funker darf er nur mit geringer Leistung und ohne Modifikation der Anlage senden, sonst erlischt die Betriebserlaubnis. Wird er erwischt, wird die Anlage eingezogen und es gibt eine Anzeige. Auch ein Nachbrenner ist eine Modifikation.

Und zum Abschluß noch eine Anekdote aus meiner Zeit bei der Marine:
Wir hatten bei uns einen OM, der aus der Stube Amateurfunkverkehr abwickelte. Als wir eines Tages ein Länderspiel im Fernsehraum guckten, fuhr er gleichzeitig einen CW-Contest auf Kurzwelle. Ergebnis: ihm wurde nahegelegt, bis nach dem Länderspiel zu warten, da jedesmal, wenn er sendete, alle die CW-Signale Mitlesen konnten, da das Bild beim Drücken der Morsetaste zusammenbrach.

@Dr.Edelfrosch
Das ist übrigens Sachbeschädigung und damit eine Straftat. Und wenn Du auch noch unerlaubt das Grunstück betrittst ist das auch noch unbefugtes Betreten. Und auch Du wirst mit Anstiftung straffällig. Ergo: ganz dumme Idee.

Hyperborea schrieb am 04.08.2021:Wie die Überschrift schon sagt, mein Nebenmieter hat eine CB-Funkanlage mit Antenne auf dem Balkon.

An sich sollte das gar nicht gehen, da DVB-T um UHF Band gesendet wird, CB Funk aber auf 27Mhz, also im 11m Band. Dass er stört, könnte ein recht deutlicher Hinweis darauf sein, dass er mit deutlich mahr als den erlaubten 4 Watt sendet und dabei sog. Ober-/Unterwellen erzeigt, die dann ins TV Band fallen und dort stören.

Ich würde ihn mal fragen; "Sach mal, mit wieviel Watt sendest Du eigentlich?"
Wenn dann kommt. "Wieso?"
Dann sagst Du: "Weil ich nix mehr seh, wenn Du laberst, gabz einfach."

Wenn er sich quer stelt, einfach ne dünne Nadel quer durch SEIN Antennenkabel stecken ;)
Das überlebt sein Brenner dann nicht lange und finden wird er das kaum, weil fast unsichtbar.

amtraxx schrieb am 04.08.2021:Selbst mit einem illegalen Nachbrenner (Sendeverstärker) kommt er ja nicht in das Frequenzband.

Ich habe es schon erlebt, dass einer aus der gegend Köln mit einem 1500 W Brenner Eine Station im Tal um den Nürburgring komplett weggedrückt hat, während ich selber am Nürburgring (Hohe Acht) stand.

Ich selber hatte im Auto auch mal knapp 1KW Sendeleistung und konnte damit Funkampeln auf "Gelb Blink" schalten, um fahren zu können (Ok, waren damals blöde Streiche... ^^)

Gucky.

ich würde einfach mal die Störungsstelle anrufen, sollte ein Gespräch mit dem Nachbarn nichts ergeben. Die messen dann ganz unauffällig, und prüfen das Equipment des Störers - und Desjenigen, der gestört wird. Hat der einen Empfänger ohne CE-Kennzeichen, wird ihm empfohlen, den Empfänger still zu legen (nicht mehr zu benutzen). Hat der Störer Sendeequipment ohne Zulassung (z.B. "Nachbrenner"), wird das Equipment eingezogen, ggfs. bekommt er noch eine Anzeige wegen Sendens ohe Berechtigung. Sofern er eine Amatuerfunklizenz hat und die freigegebenen Frequenzen nutzt, so wird ihm nahegelegt, seine Anlage zu entstören. Der darf auf KW bis zu 750W Ausgangsleistung (PEP) machen, mit einer Richtantenne (Yagi) kann da "effektiv" mehr bei ankommen als bei einem Rundstrahler (Groundplane) oder einem Langdraht (KW-Antenne).

Näheres zu Bändern und Sendeleistung

@Gucky87: hatte der wirklich eine 1,5kW Endstufe? Oder doch bloß eine Yagi?

@Hyperborea

Hast du eine DVB-T (dvb-t / dab / fm / sdr ) USB Stick mit einen "RTL2832U Chipsatz", wenn ja kann du in als Scanner verweden und selber nach der Störung suchen.





Und je nach Chipsatz im Stick hast du andere Möglichkeiten:

Elonics E4000 52 - 2200 MHz with a gap from 1100 MHz to 1250 MHz (varies)
Rafael Micro R820T 24 - 1766 MHz
Rafael Micro R828D 24 - 1766 MHz
Fitipower FC0013 22 - 1100 MHz (FC0013B/C, FC0013G has a separate L-band input, which is unconnected on most sticks)
Fitipower FC0012 22 - 948.6 MHz
FCI FC2580 146 - 308 MHz and 438 - 924 MHz (gap in between)

Mehr sag ich nicht musst du dann selber google verwenden ! Sorry !

PS: Das abhören von Offiziellen Kanälen ist Strafbar !

cpt_void schrieb am 06.10.2021:@Gucky87: hatte der wirklich eine 1,5kW Endstufe? Oder doch bloß eine Yagi?

Nein, das war eine Endstufe mit 2 Röhren, die man nur zu 2. tregen konnte. Ich hab den Röhrentyp nicht mehr, aber die hatten eine Höhe von ca. 30-35cm und einen Druchmesser von an die 15-20cm. Das Teil hatte er im Kofferraum nebst mehreren Autobatterien für die Stromversorgung und beheizte das komplette Auto samt Kofferraum.
Er konnte den Brenner nur mit laufendem Motor betreiben. Die Drehzahl im Leerlauf ging so weit runter, dass der Motor fast aus gegangen ist. ;)

Der hat uns öfters Füchse gestellt, die weiter weg waren...

Der glückliche Zufall war noch dazu, dass Köln und der Nürburgring geografisch gesehen kaum Hindernisse zwischen sich haben. Ich habe es selbst schon (gerade noch eben so) geschafft, mit den erlaubten 4 Watt und einer Antenne, die ich neben dem Auto aufstellte, nach Hause zu funken (damals in Richtung Köln).

Das waren schon tolle Zeiten........

Gucky.

@Gucky87
Das teil war schon schwer wegen den Blei Platten drin.
Denn wenn die Röhren laufen erzeugen Sie Röntgenstrahlung, als nebenprodukt.

Oder Irr ich mich jetzt da ?

O.G. schrieb:Denn wenn die Röhren laufen erzeugen Sie Röntgenstrahlung, als nebenprodukt.

Nein eher unwahrscheinlich. Die "normalen" Vollröhrenverstärker ähneln von der Bauart her einer Röntgenröhre aber die funktionsweise und benötigte Leistung im kV - Bereich schließen das entstehen von Röntgenstrahlung eigentlich aus, bei einer Röntgenröhre werden Elektronen mit Hochspannung auf eine Anode beschleunigt. Durch den Aufprall (plötzliches Abbremsen) entsteht die Röntgenstrahlung. Bei der Verstärkerröhre kann das einfach nicht passieren, weil die kinetische Energie der Elektronen nicht ausreicht.

Gucky87 schrieb:Ich habe es selbst schon (gerade noch eben so) geschafft, mit den erlaubten 4 Watt und einer Antenne, die ich neben dem Auto aufstellte, nach Hause zu funken (damals in Richtung Köln).

Mit meiner Stabo Handquetsche hab ich ein einziges mal von einem erhöhten Standpunkt knapp 40 km Reichweite erreicht.
Mit dem guten Stabo XM4012 und einer Lambda 1/2 auf dem Dach mit Gerüstteilen verlängert um noch 2 m höher zu kommen habe ich so ca. 140 Km erreicht aber das musste dann wirklich alles passen sonst wurde das nix.

Das waren noch Zeiten....!

@amtraxx

Das mit der "Röntgenstrahlung" ich bin darauf gekommen, weil wir noch ein altes Röhrenradio hatten.
Mein Vater hat das Radio (1997 , 1998 , 1999 ) mal an eingeschaltet.
Und zum testen hat er ml einen Geigerzähler an das Teil gehalten, der Geigerzähler ist voll ab gegangen.


PS: Der Geigerzähle war kalibriert!


Edit:
Es könnte sein das zu der Zeit die Netzspannung schon zu hoch war und es darum zu einer Strahlenemission gekommen ist.

O.G. schrieb:Das teil war schon schwer wegen den Blei Platten drin.
Denn wenn die Röhren laufen erzeugen Sie Röntgenstrahlung, als nebenprodukt.
Oder Irr ich mich jetzt da ?

Da irst Du. Zumindest diese Röhren erzeugen keine Röntgenstrahlung.

amtraxx schrieb:Mit dem guten Stabo XM4012 und einer Lambda 1/2 auf dem Dach mit Gerüstteilen verlängert um noch 2 m höher zu kommen habe ich so ca. 140 Km erreicht aber das musste dann wirklich alles passen sonst wurde das nix.

Das war auch meine Konfiguration zu Hause und im Auto, wo während der Fahrt eine DV-27 auf dem Dach war und eine Lamnda 1/2 im Kofferraum war, falls ich nen Fuchs setze ;)

Gucky.