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Spieltag 2 Clash Liga MiniMy vs Atrox

46 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Clash, Liga, Atrox ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Spieltag 2 Clash Liga MiniMy vs Atrox

29.09.2017 um 20:00
Guten Abend, das geht an meinen geschätzten Kontrahenten @Atrox, sowie auch an die Leser dieses Matches.

Ich knalle mir gerade noch ordentlich Bier rein, es ist Wochenende und daher wundert euch nicht, falls ich ein bisschen lalle...
Oder vom Hocker falle. :| Aber, und das will gesagt sein, ich gebe mein Bestes, damit auch ihr es tut - am Ende.

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Das Thema lautet:
Soziale Netzwerke: Führt sie zur sozialen Isolation oder ist man integrierter als je zuvor?

Wir alle kennen Facebook, Instagram, Twitter, Schlagmichtot..., - und so wie es scheint, auch dadurch alle Menschen auf diesem Planeten. Die Menschen sind miteinander vernetzt, wirklich alles wird geteilt, alles wird gepostet, scheinbar auch das, was wir sonst niemandem im realen Leben erzählen.
Wer erzählt den Leuten denn bitte täglich, was er so alles gegessen hat, wann er auf's Klo ging, welches Bier er gerade trinkt (naja, ok, das kann vorkommen - ich trinke gerade übrigens einen Krombacher) dass er jetzt schlafen geht, nen Film guckt, seine Freundin küsst, ein Foto aufgehangen hat, sich in den Finger geschnitten hat?!
Wir sind wirklich bereit, jedes noch so kleine Detail an den Mann zu bringen.
Und den Leuten gefällt's.
Es scheint, wir sind in der Gesellschaft so richtig integriert - mehr als zuvor.

Ich definiere den Begriff »integriert« in dem Sinne, dass man miteinander verbunden ist und irgendwie kommuniziert.
Seien es Likes oder Kommentare zu geposteten Inhalten.
Dank dieser sozialen Netzwerke, insbesondere Facebook, sehen wir, was den Leuten gefällt und was sie alles anklicken. Man selbst kann nicht nur zuschauen, sondern selbst noch schnell einen Kommentar hinterlassen.
Dieser wird sofort mit einem “Gefällt mir“ versehen und es wird geantwortet. 
Was man macht und wie es einem geht erzählt man nicht mehr nur ausgewählten Leuten, sondern einfach jedem.
Dabei muss man nicht jeden, den man irgendwie kennt, vor der Haustüre besuchen oder ihn anrufen, nein, es reicht dieses schicke Feldchen hier:
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Jedermann weiß dann sofort Bescheid.
Jeder, wirklich jeder ist auf dem Laufenden.

Dank Facebook und Co. ist man wunderbar mit so ziemlich vielen Leuten vernetzt.
Seien es beste Freunde, Familie, Arbeitskollegen oder die, die man irgendwie von sonstwoher kennt. Die Freundesliste ist prallgefüllt und jeder kann sehen, was man so treibt.

Hier die aktuellen Nutzerzahlen von Facebook:
2 Milliarden aktive Facebook Nutzer

1,3 Milliarden täglich aktive Facebook Nutzer
https://www.google.de/amp/s/allfacebook.de/toll/state-of-facebook/amp

Auch Firmen, Vereine, Unternehmen und sogar Musiker verwenden Facebook und halten mit ihren Postings die Leute auf dem Laufenden.
Es ist längst nicht mehr nur ein kleiner Zeitvertreib, die Gesellschaft hat sich ins Netz erweitert.


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Spieltag 2 Clash Liga MiniMy vs Atrox

29.09.2017 um 20:00
„Kann ich deine Handynummer haben?“
„Handynummer? Hast du kein Facebook?“
-Samstagabend, in einer beliebigen Diskothek


Liebe Leser, Juroren und lieber Mini,

bevor ich voll ins Thema einsteige, möchte ich zunächst ein wenig ins Reich der Definitionen eintauchen, ein wenig meine Sicht auf soziale Integration werfen und vorstellen welche Plattformen langläufig als „Soziale Medien“ bekannt sind.
Bereits in der frühen Menschheitsgeschichte, fand das Leben überall dort statt, wo sich Menschen aufhielten. Beispielsweise im Dorf- oder Stadtzentrum, an Arbeitsstätten oder in den eigenen vier Wänden.

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Durch die sozialen Medien tritt seit einiger Zeit ein Paradigmenwandel im Bereich der Kommunikation ein. Das Lexikon der Neurowissenschaften definiert soziale Kommunikation als die Kommunikation (=Informationsaustausch), die zwischen Menschen oder Menschengruppen stattfindet, die temporär oder dauerhaft zusammenleben (Quelle).

Wie kommunizieren wir mit unseren Mitmenschen?

In erster Linie durch unsere Sprachfähigkeit. Das, was wir sagen enthält Informationen, die wir weitergeben und austauschen möchten. Das Wort ist aber nicht der einzige Informationsträger. Wir kommunizieren darüberhinaus über die Mimik, unsere Körpersprache, Berührungen und, bei einem detaillierteren Blick, auch auf der chemosensorischen Ebene. Unseren Kommunikationspartner zu sehen, macht somit einen wichtigen Bestandteil unserer sozialen Kommunikation aus.

Die Erfindung des Internets als Kommunikationsmedium, hat dafür gesorgt, dass wir nicht mehr gezwungen sind, unserem Gegenüber wirklich gegenüber stehen zu müssen. Ich werde im weiteren Verlauf darauf eingehen, was es für uns Menschen bedeutet, wenn wir unsere Kommunikation zu einem großen Teil nur noch auf das geschriebene Wort beschränken.

Zunächst möchte ich die prominentesten sozialen Medien vorstellen und bereits ein paar Fragen aufwerfen, die ich hoffentlich innerhalb der nächsten 48 Stunden beantworten kann.

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Facebook


Kaum eine soziale Plattform wird bekannter sein als Facebook. Fungierend als virtuelles Dorfzentrum bietet es Raum verschiedenste Inhalte zu teilen, zu bewerten und zu kommentieren. Es gibt 2 Mrd. aktive Nutze dieses Netzwerks. Facebook – das wahre Second Life?

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Twitter

Der Kurznachrichtendienst erlaubt es uns bis zu 140 Zeichen in die Welt hinaus zu zwitschern. Haben wir nicht mehr zu sagen?

YouTube-Logo

Youtube

Hobbyfilmer, Animationsdesigner und Musikfans können hier fleißig jede Menge Content teilen, der die verschiedensten Themen behandelt. Besondere Renner sind Videos, in denen sich Katzen vor Gurken erschrecken und Schminktipps von Bibi. Sind wir kulturell verkümmert?

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Instagram

Last, but not least: Instagram. Ein Dienst bei dem Frisch geknippste Fotos mit besonders hippen Filtern bearbeiten können und die “Follower” (so nennt man Leute, die über Neuigkeiten eines bestimmten Instagram Accounts informiert werden) darauf reagieren. Ein Ort der Selbstbestätigung – aber auch der Selbstzerstörung?

Ich bin sehr gespannt auf diese Diskussion. Es gibt viele Ansätze und so vielfältig, wie die sozialen Medien sind, so groß sind auch die Gefahren, die wir bereits tagtäglich erleben. Sie lassen unser Sozialleben zu einem rationalisierten und standardisierten Prozess werden.

Eine Entwicklung, der ich entschieden entgegen stehen möchte.


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Spieltag 2 Clash Liga MiniMy vs Atrox

29.09.2017 um 20:52
Zitat von AtroxAtrox schrieb:„Kann ich deine Handynummer haben?“
„Handynummer? Hast du kein Facebook?“
Ich würde direkt mal sagen, dass das von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist.
Auch mir passiert es, dass man mich bei Facebook sucht, wenn man mich kennenlernt, aber es ist nie ein entweder oder. 
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Bereits in der frühen Menschheitsgeschichte, fand das Leben überall dort statt, wo sich Menschen aufhielten.
Das ist richtig.
Heute ist es so, dass man nicht mehr nur in der realen Welt auf Menschen trifft, sondern auch in der virtuellen Welt. Dort trifft man zahlreiche Menschen.

Eine Erweiterung für die Gesellschaft?
Sicherlich.
Denn was bietet die reale Welt? Ungleiche Chancen.
Manche Menschen sind isoliert in der Außenwelt, da sie anders sind. Sie finden kein offenes Ohr für ihre Worte, sie finden keinen Anklang. Sie sind nicht integriert in der Gesellschaft, die hier draußen stattfindet.
Haben sie nicht das Bedürfnis zu reden? Haben sie nicht das Recht, sich zu beteiligen? Können sie kein Teil dieser Gesellschaft sein? Ich sage: sie können.
Denn das Internet gibt ihnen Möglichkeiten.
Im Internet, wo jeder sein kann, wer er will oder sich auch mal anonym zeigen kann, kann sein Inneres in Worte packen und sich mitteilen.
Da auch zahlreiche andere Menschen Gefallen am Internet haben, so integrieren sie sich mit hinein.


Facebook bietet nicht nur das.
Facebook verbindet Menschen nach Unfall
Eine Nachbarin war es, die aus dem Herzen heraus einen Entschluss fasste. Sie kannte die verunglückte junge Frau, seit diese ein Baby ist. Ihr Sohn hatte mit ihr im Sandkasten gespielt – der Gedanke an die 18-Jährige, die in Koblenz mit dem Tod rang, ließ sie nicht los. Spontan gründete sie eine Seite auf Facebook. Facebook – diese moderne Plattform, von so vielen argwöhnisch beäugt, oft als Vernichter menschlicher Beziehungen im realen Leben verteufelt.
...
Eine Nachbarin war es, die aus dem Herzen heraus einen Entschluss fasste. Sie kannte die verunglückte junge Frau, seit diese ein Baby ist. Ihr Sohn hatte mit ihr im Sandkasten gespielt – der Gedanke an die 18-Jährige, die in Koblenz mit dem Tod rang, ließ sie nicht los. Spontan gründete sie eine Seite auf Facebook. 

„Wir alle beten für Dich, und in Gedanken sind wir bei Dir.“

Dann meldeten sich die ersten „Teilnehmer“, Menschen, die ihrer Fassungslosigkeit Ausdruck verleihen wollten. Es folgten Bilder – die junge Frau als Kleinkind, als strahlende Jugendliche, als bezaubernde Erwachsene. Die ersten Nachrichten spiegelten einfach nur wider, wie schockiert und fassungslos die Menschen waren. Die Teilnehmerzahl schnellte hoch. Jeder schien jeden zu informieren. Hunderte Menschen bangten so öffentlich um die Frau, sprachen ihr, ihrer Familie und allen verzweifelten Freunden Trost zu. Gemeinsam hofften sie, waren erschüttert.
https://mobil.rhein-zeitung.de/panorama_artikel,-facebook-verbindet-menschen-nach-unfall-_arid,545263.html
Facebook erreicht eine Widerspiegelung der Gefühle der Menschen. Während man vorher immer ein paar Grüße ausgerichtet bekam, wenn die Familie Freunde der Familie von Unfällen berichtete, so schafft es ein soziales Netzwerk, alle Bekannten einer Person zu mobilisieren und deren Anteilnahme zu zeigen.
Wenn ich als Unfallopfer in einem Krankenhaus liegen würde und mir das dann mal ansehen würde, wäre ich wieder in der Lage dazu, würde mich das so unendlich rühren, dass mir mehr als nur die Worte fehlen würden.
Natürlich ist Facebook virtuell und es fehlt an
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Mimik, unsere Körpersprache, Berührungen und, bei einem detaillierteren Blick, auch auf der chemosensorischen Ebene
aber es ist in so vielen Dingen eine Bereicherung, die uns auch stärker mit anderen Menschen verbindet, die vorher so nicht zu sehen waren. Wenn Nachbarn erschüttert waren, so haben wir das oftmals nie gesehen.
Wir wussten nicht, wer sich alles eigentlich um uns sorgte und dass man sowas virtuell mitbekommt, sollte man nicht als “unecht“ oder “unpersönlich“ betrachten, sondern übernimmt es eine Funktion als Übermittelung der Anteilnahme und Sorge anderer, die schon immer Anteilnahme an uns hatten, es aber nur nie übermitteln konnten. Es deckt auf, was vorher verborgen blieb.
Denn jetzt sind auch weitere Menschen integriert.
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Die Erfindung des Internets als Kommunikationsmedium, hat dafür gesorgt, dass wir nicht mehr gezwungen sind, unserem Gegenüber wirklich gegenüber stehen zu müssen. Ich werde im weiteren Verlauf darauf eingehen, was es für uns Menschen bedeutet, wenn wir unsere Kommunikation zu einem großen Teil nur noch auf das geschriebene Wort beschränken.
Kein Thema, Texte zu lesen transportiert Informationen ohne Emotionen, es wirkt kalt und blass, da man andere nicht sehen und hören kann, dennoch findet unsere Kommunikation nicht nur ausschließlich im Netz statt.
Es wird auch weiterhin persönlich mit Menschen gesprochen und die, die weit weg sind, vielleicht, weil sie weggezogen sind, dürfen trotzdem in Bildern und Statusaupdates in Echtzeit an unserem Leben teilhaben.


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Spieltag 2 Clash Liga MiniMy vs Atrox

29.09.2017 um 23:17
Einen schönen guten Abend, mein lieber @sunshinelight,

ich bitte meine Abwesenheit zu entschuldigen. Wir haben bei der Arbeit spontan noch einen Filmeabend gemacht (eingestreute Werbung für das Medium Film: "5 Zimmer, Küche, Sarg" hat einen sehr interessanten und coolen Humor). Hätte jemand eine Facebookveranstaltung eröffnet, auf die ich dann mit "Ja", "Nein", "Vielleicht" den Status meiner Teilnahme definieren kann, hätte es uns alle nicht so hart getroffen und ich hätte dich und die Leser weiter mit meinem Geschreibsel beglücken können. So war ich cchweren Herzens doch dazu gezwungen eine intuitive Entscheidung zu treffen, ob ich am sozialen Leben teilnehmen möchte.

Aber so ist das. Web 2.0, Industrie 4.0, unser Leben ist schnell geworden. Unsere Spontanität ist verkümmert und nur wer plant, kann auch gewinnen. Wer kein Facebook hat, an dem geht es vorbei. Doch wer läuft in Wahrheit am Leben vorbei?

Handys
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Wir sind wirklich bereit, jedes noch so kleine Detail an den Mann zu bringen.
Und den Leuten gefällt's.
Es scheint, wir sind in der Gesellschaft so richtig integriert - mehr als zuvor.
Das hat in meinen Augen wenig mit Integration zu tun. Was du beschreibst ist ein Wandel von der Qualität hin zur Quantität, den ich in meinem Eingangspost ebenfalls beschrieben habe. Früher war es schwerer zu kommunizieren. Wenn ich im Urlaub war und meiner Oma eine Karte geschrieben habe, war jedes Wort weise gewählt. Möglichst viele Erlebnisse, die mein junges Ich in der Welt erlebt hat, mussten möglichst prägnant, aber doch beschreibend genug, den Urlaubsalltag des lieben Enkels widerspiegeln.

Stattdessen schickt man seiner Oma ein unverbindliches Ballermann-Selfie mit ein paar Grußfloskeln. Im besten Fall belästigt man seine Oma dann auch mit feinstem Internetslang.

Das bringt mich zum nächsten Punkt: Der Verlust der Sprachfähigkeit.

LOL, ROFL, und HDGDL sind heute ein fester Bestandteil der deutschen Sprache. Äquivalente gibt es ebenfalls in anderen Sprachen. 1.400 Jahre durfte sich die deutsche Sprache entwickeln, bevor sie von der Möglichkeit schnell und unverbindlich zu kommunizieren, verschandelt wurde.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Denn was bietet die reale Welt? Ungleiche Chancen.
Manche Menschen sind isoliert in der Außenwelt, da sie anders sind. Sie finden kein offenes Ohr für ihre Worte, sie finden keinen Anklang. Sie sind nicht integriert in der Gesellschaft, die hier draußen stattfindet.
Haben sie nicht das Bedürfnis zu reden? Haben sie nicht das Recht, sich zu beteiligen? Können sie kein Teil dieser Gesellschaft sein? Ich sage: sie können.
Denn das Internet gibt ihnen Möglichkeiten.
Das Internet bietet diese Möglichkeiten, beispielsweise in Foren, die ich aber nicht zu den sozialen Medien zähle. Wo der Unterschied liegt, ob ich nun auf Allmy oder Facebook Gehör finde? Allmy bietet mir den Schleier der Anonymität. Ich habe einen Avatar und einen Nickname, die meine persönliche Komfortzone schützen. Facebook, Instagram und Co basieren darauf, dass man sich als Person erst in eine exponierte Position begibt. Die Person, die du beschreibst, ist absolut angreifbar in den sozialen Medien, der einzige Weg der Flucht ist die Löschung. Doch das Internet vergisst nichts. Stichwort Datenschutz und Cybermobbing.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb: Es deckt auf, was vorher verborgen blieb.
Sollte es das? Ich sprach bereits von der persönlichen Komfortzone. Man lässt dort nur den hinein, den man ohne wenn und aber darin haben möchte. Diese Regulation ist bei Facebook deutlich schwieriger. Seine Privatsphäre aufzugeben und unter Umständen vollkommen Fremde an seinem Leben teilhaben zu lassen, ist dies deine Definition von sozialer Integration?


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Spieltag 2 Clash Liga MiniMy vs Atrox

30.09.2017 um 00:57
Zitat von AtroxAtrox schrieb:ich bitte meine Abwesenheit zu entschuldigen. Wir haben bei der Arbeit spontan noch einen Filmeabend gemacht (eingestreute Werbung für das Medium Film: "5 Zimmer, Küche, Sarg" hat einen sehr interessanten und coolen Humor). Hätte jemand eine Facebookveranstaltung eröffnet, auf die ich dann mit "Ja", "Nein", "Vielleicht" den Status meiner Teilnahme definieren kann, hätte es uns alle nicht so hart getroffen und ich hätte dich und die Leser weiter mit meinem Geschreibsel beglücken können.
Oder du hättest einfach mal kurz im Smalltalk geschrieben. Jedenfalls bei Facebook hätte es ein »Gefällt mir« gegeben...
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Aber so ist das. Web 2.0, Industrie 4.0, unser Leben ist schnell geworden. Unsere Spontanität ist verkümmert und nur wer plant, kann auch gewinnen. Wer kein Facebook hat, an dem geht es vorbei. Doch wer läuft in Wahrheit am Leben vorbei?
Naja, Spontanität ist nicht verkümmert, da hier nicht definiert wurde, in welchen Bereichen.
Sollte ich mich spontan bei einem Kumpel blicken lassen? Nun, da sieht es nicht anders aus als vorher auch schon. Ist er da, hat er Zeit oder nicht?! Hier ändert sich gar nichts.
Pläne zu haben, war auch schon vorher ein Vorteil, denn in Sachen Zukunft hatte es schon vor Facebook klare Vorteile gehabt, zu wissen, wohin man geht oder gehen möchte, in Sachen Verabredungen gibt es hier sogar mehrere Möglichkeiten:
Man kann spontan per Facebook/Whatsapp (Whatsapp per Handynummer und nichts anderes als Sms + paar Erweiterungen) nachfragen, ob alles grad passt und Zeit da ist und man gerade etwas machen kann.
Zudem ist es nichts anderes, als gerade vor der Tür zu stehen, nur mit dem Unterschied, dass man keinen Weg auf sich nimmt, den man wieder zurückgehen muss, falls es gerade nicht passt.
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Das hat in meinen Augen wenig mit Integration zu tun. Was du beschreibst ist ein Wandel von der Qualität hin zur Quantität, den ich in meinem Eingangspost ebenfalls beschrieben habe. Früher war es schwerer zu kommunizieren. Wenn ich im Urlaub war und meiner Oma eine Karte geschrieben habe, war jedes Wort weise gewählt. Möglichst viele Erlebnisse, die mein junges Ich in der Welt erlebt hat, mussten möglichst prägnant, aber doch beschreibend genug, den Urlaubsalltag des lieben Enkels widerspiegeln.
Wieso denn nicht? Dadurch, dass du nicht genau überlegen musst, was du schreibst, sondern einfach schicken kannst + paar Bilder obendrein, kannst du umso besser widerspiegeln, was du erlebst und integrierst deine Oma umso mehr in deinen Urlaub hinein.
Zudem sparst du Kosten der Post und die Zeit, die die Post braucht.
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Stattdessen schickt man seiner Oma ein unverbindliches Ballermann-Selfie mit ein paar Grußfloskeln. Im besten Fall belästigt man seine Oma dann auch mit feinstem Internetslang.
Deine Oma wird dich kennen, so wie du bist. Und du wirst auch wissen, dass du so deiner Oma schreibst, wie du mit ihr redest. Und wenn du einen Slang drauf hast und auch so mit deiner Oma redest, wird sie es kennen. Meinst du, Postkarten sorgen dafür, dass man automatisch anständig spricht? Ist das Medium dafür wirklich so ausschlaggebend? Oder ist es der Umgang mit der Person selber?
Zitat von AtroxAtrox schrieb:LOL, ROFL, und HDGDL sind heute ein fester Bestandteil der deutschen Sprache. Äquivalente gibt es ebenfalls in anderen Sprachen. 1.400 Jahre durfte sich die deutsche Sprache entwickeln, bevor sie von der Möglichkeit schnell und unverbindlich zu kommunizieren, verschandelt wurde.
Es sind Abkürzungen von wiederholt benutzen Satzfragmenten, die eingängig sind und jeder weiß, was sie bedeuten. Sie verschandeln keine Sprache, sondern kürzen häufig vorkommende Sätze ab, ohne dass man sie immer wieder schreiben muss. Abkürzungen sind tatsächlich keine Erfindung des Internets, sondern wurden sie auch schon vorher benutzt. Man siehe:
  • v. Chr. (vor Christus)
  • KZ (Konzentrationslager) - auch sehr häufig abgekürzt gesprochen
  • i.V. (in Vertretung - häufig angewendet bei Lehrern und Ärzten)
  • i.d.R (in der Regel - angwendet bei großen Texten, wie Zeitungsartikel)



Abkürzungen waren schon immer da, wieso sollten sie bei sozialen Netzwerken nicht angewendet werden?
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Das Internet bietet diese Möglichkeiten, beispielsweise in Foren, die ich aber nicht zu den sozialen Medien zähle. Wo der Unterschied liegt, ob ich nun auf Allmy oder Facebook Gehör finde? Allmy bietet mir den Schleier der Anonymität. Ich habe einen Avatar und einen Nickname, die meine persönliche Komfortzone schützen. Facebook, Instagram und Co basieren darauf, dass man sich als Person erst in eine exponierte Position begibt. Die Person, die du beschreibst, ist absolut angreifbar in den sozialen Medien, der einzige Weg der Flucht ist die Löschung. Doch das Internet vergisst nichts. Stichwort Datenschutz und Cybermobbing.
Hier muss ich dir Recht geben. Daher gibt es auch einige Fakeaccounts, die zwar nicht alle von Außenseitern erstellt werden, aber sicher nicht wenige, die sich davon versprechen, sich irgendwo Gehör zu verschaffen.
Aufmerksamkeit zu bekommen. Aber selbst wenn die reale Person auf diesen Netzwerken erscheint, so ist sie dennoch Teil einer Gesellschaft, die irgendwo Gehör findet, da die Bandbreite der Nutzer so unglaublich groß ist. Es muss nur die richtige Gruppe sein, die richtigen Interessen und sogar Gleichgesinnte, die sich treffen.
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Sollte es das? Ich sprach bereits von der persönlichen Komfortzone. Man lässt dort nur den hinein, den man ohne wenn und aber darin haben möchte. Diese Regulation ist bei Facebook deutlich schwieriger. Seine Privatsphäre aufzugeben und unter Umständen vollkommen Fremde an seinem Leben teilhaben zu lassen, ist dies deine Definition von sozialer Integration?
Natürlich ist es schwer, aber allzu dann doch nicht. Man kann blockieren, Leute ablehnen und die Angaben kontrollieren.
Alles, was man zeigt, geschieht freiwillig und wenn man keinen Bock hat, deaktiviert man seinen Account wieder.
Aber anhand der Nutzerzahlen ist alles im grünen Bereich. :Y:
Die Gesellschaft befindet sich auch weiterhin im Netz. :Y:

Und da es so ist, wird auch viel auf soziale Netzwerke gegeben. Auch Medien berufen sich auf diese und haben a) dort selber Accounts, b) folgen andere und berichten daraus.

Wenn man so nicht mit anderen intergriert ist, was dann?


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Spieltag 2 Clash Liga MiniMy vs Atrox

30.09.2017 um 12:01
So, ich hoffe die Prinzessin hat ausgeschlafen. Heute geht es rund!
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Naja, Spontanität ist nicht verkümmert, da hier nicht definiert wurde, in welchen Bereichen.
Wir sind mittlerweile in alle Bereiche des sozialen Lebens hinein vernetzt. Freundeskreis, Arbeitskollegen, Familie, organisiert in Whatsapp-Gruppen, Google+-Kreisen und Instagram-Followern. Wir erweitern unser soziales Leben, wie wir es kennen, nicht, wir ersetzen es. Statt bei einem Freund zu klingeln und zu fragen, ob er was unternehmen will, twittern wir "dass wir heute Bock haben in den Club zu gehen und wer sich anschließen möchte". Unverbindlichkeit kehrt ein, der persönliche Kontakt wird verallgemeinert. Und wir stehen erst noch am Anfang der Entwicklung.

Wie abhängig wir uns machen, zeigt beispielsweise, dass der Notruf gewählt wird, wenn Facebook oder Whatsapp außer Gefecht sind (Quelle).
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Zudem ist es nichts anderes, als gerade vor der Tür zu stehen, nur mit dem Unterschied, dass man keinen Weg auf sich nimmt, den man wieder zurückgehen muss, falls es gerade nicht passt.
Doch, ist es. Oder willst du allen erstens behaupten, es wäre egal, ob ich bei meiner Liebsten mit Rosen vor der Tür stehe oder ihr bei Whatsapp ein paar Herzchen und Bilder von Blumen schicke?
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Abkürzungen waren schon immer da, wieso sollten sie bei sozialen Netzwerken nicht angewendet werden?
Ja, im alltäglichen Schriftverkehr haben sich Abkürzungen eingebürgert. Das macht Sinn. Die Abkürzungen verbleiben in der Regel aber im Schriftverkehr. Wenn die Abkürzungen aus der virtuellen zurück in die reale Welt fließen, wird es im besten Fall maximal peinlich, wenn die Verkäuferin im Laden sagt "O-M-G, ich habe gerade die letzte Melone verkauft, sorry, lol". Es geht also auch aus sprachwissenschaftlicher Sicht um den Transfer von Sprache. Hier will ich auch ganz klar die Frage stellen, inwieweit unsere Gesellschaftsfähigkeit unter Facebook und Co leidet.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Hier muss ich dir Recht geben. Daher gibt es auch einige Fakeaccounts, die zwar nicht alle von Außenseitern erstellt werden, aber sicher nicht wenige, die sich davon versprechen, sich irgendwo Gehör zu verschaffen.
Aufmerksamkeit zu bekommen. Aber selbst wenn die reale Person auf diesen Netzwerken erscheint, so ist sie dennoch Teil einer Gesellschaft, die irgendwo Gehör findet, da die Bandbreite der Nutzer so unglaublich groß ist. Es muss nur die richtige Gruppe sein, die richtigen Interessen und sogar Gleichgesinnte, die sich treffen.
Du hast aber keine Kontrolle mehr darüber, wer zu "deiner" richtigen Gruppe gehört. Freundes Freunde und Follower kann man sich nicht aussuchen. Manchmal ist eben auch wichtig, die Schotten dicht zu machen und seine eigene Kommunikation zu regulieren. Genau dieser Fähigkeit berauben wir uns. Auch mit Fakeprofilen. Fakeprofile wirken zwar wie ein Schutzschild und können viel abblocken, aber viele Leute aus der Freundesliste wissen in der Regel eben doch, wer sich hinter dem Pseudonym versteckt. Fakeprofile resultieren in der Regel auch eher aus Gründen des Datenschutzes gegenüber den Datenkraken Google und Facebook.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Wenn man so nicht mit anderen intergriert ist, was dann?
Integriert ist man, wenn ein steter Austausch von gerichteten Informationen stattfindet. Mit meinem Chef tausche ich andere Informationen aus als mit meiner Frau. Die soziale Integration definiert sich nicht aus dem Wechselspiel zwischen Exhibitionismus und Voyeurismus.

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Hier anbei ein Schaubild zum Thema soziale Integration. Wenn wir unsere Kommunikation in die virtuelle Welt verlagern, bleiben wir bereits bei der Exklusion hängen. Menschen ohne Facebook sind mittlerweile immer ein Stück weit außen vor. Wenn die Entwicklung weiter geht, wie bisher, wird der Effekt eher stärker als schwächer. Welche Möglichkeiten gibt es zur Integration? Der einzige Schritt ist, die sozialen Medien ebenfalls zu nutzen.  

Ist es ein erstrebenswerter Zustand, dass jeder irgendwo im Netz ein Profil hinterlegt, weil es ohne social media nicht mehr geht?


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Spieltag 2 Clash Liga MiniMy vs Atrox

30.09.2017 um 14:20
Zitat von AtroxAtrox schrieb:So, ich hoffe die Prinzessin hat ausgeschlafen. Heute geht es rund!
*Ärmel hochkrempel* *Kaffee schlürf* *wild gäähn*

Kann losgehen.
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Wir sind mittlerweile in alle Bereiche des sozialen Lebens hinein vernetzt. Freundeskreis, Arbeitskollegen, Familie, organisiert in Whatsapp-Gruppen, Google+-Kreisen und Instagram-Followern. Wir erweitern unser soziales Leben, wie wir es kennen, nicht, wir ersetzen es. Statt bei einem Freund zu klingeln und zu fragen, ob er was unternehmen will, twittern wir "dass wir heute Bock haben in den Club zu gehen und wer sich anschließen möchte". Unverbindlichkeit kehrt ein, der persönliche Kontakt wird verallgemeinert. Und wir stehen erst noch am Anfang der Entwicklung.
Das ist ein gutes Beispiel dafür, dass hier ein Problem in deiner Formulierung auftritt.
Zitat von AtroxAtrox schrieb:dass wir heute Bock haben in den Club zu gehen und wer sich anschließen möchte"
Hier steht doch, dass eine verbindliche Gruppe schon da ist (wir statt ich) und einfach nach weiteren Anschluss fragt.
Da möchtest du ernsthaft sagen, dass hier eine persönliche Ebene ersetzt wird?
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Wie abhängig wir uns machen, zeigt beispielsweise, dass der Notruf gewählt wird, wenn Facebook oder Whatsapp außer Gefecht sind
Hehe, geil. Hey, wer entscheidet über die Prioritäten anderer?^^
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Wenn die Abkürzungen aus der virtuellen zurück in die reale Welt fließen, wird es im besten Fall maximal peinlich, wenn die Verkäuferin im Laden sagt "O-M-G, ich habe gerade die letzte Melone verkauft, sorry, lol"
Ich habe tatsächlich noch keine solche Verkäuferin erlebt. Omg...

Tatsächlich kenne ich einige Jugendliche, die so reden, aber ich überlege mir gerade, wie meine Jugendsünden in der Sprache so waren. Die waren auch nicht besser. Dennoch rede ich hier vernünftig und wie du siehst, verschandele ich die Sprache nicht. ;) Man kann auch mal den Teufel an die Wand malen.
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Du hast aber keine Kontrolle mehr darüber, wer zu "deiner" richtigen Gruppe gehört. Freundes Freunde und Follower kann man sich nicht aussuchen.
Follower kann man sich nicht aussuchen, das ist richtig.
Freunde schon. Das ändert sich auch in der virtuellen Welt nicht. Man ist nicht einfach befreundet, sondern läuft es so ab:
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Kann man super bequem ablehnen.
Bei den Followern ist es egal, wenn sie deinen Content mögen. Einem Musiker ist es auch egal, wer seine Musik hört, hauptsache, sie wird gehört.
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Integriert ist man, wenn ein steter Austausch von gerichteten Informationen stattfindet. Mit meinem Chef tausche ich andere Informationen aus als mit meiner Frau. Die soziale Integration definiert sich nicht aus dem Wechselspiel zwischen Exhibitionismus und Voyeurismus.
Das ist unwiderlegbar. Bin da deiner Meinung.
Ich habe auch nicht gesagt, dass sich das ändern soll und das sich das ändern wird. Mit seinem Chef tauscht man sich bei Whatsapp oder gar Facebook auch anders aus, wobei ich hier sagen muss, dass der Austausch nach meiner Erfahrung mehr über Whatsapp stattfindet.
Schlecht ist es nicht, da man auch hier schnell mal kurze Ideen übersenden kann oder auch mal kurz noch mal einen Ablauf durchgehen kann.
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Menschen ohne Facebook sind mittlerweile immer ein Stück weit außen vor. Wenn die Entwicklung weiter geht, wie bisher, wird der Effekt eher stärker als schwächer. Welche Möglichkeiten gibt es zur Integration? Der einzige Schritt ist, die sozialen Medien ebenfalls zu nutzen.  
Du willst also sagen, Menschen mit Facebook sind stärker integriert, ja? :)

Hier noch mal ein Beispiel.
Ihre Videos werden millionenfach angesehen und sie haben mehr Abonnenten als mancher TV-Sender: Die deutschen Youtube-Stars.
Dank des Portals haben so einige was zu tun.
Früher war es kaum möglich, sich irgendwie zu verwirklichen, heute schaffen es eine Menge Generationen, sich kreativ auszuleben und ihr Werk zu präsentieren.
Viele haben Erfolg, manche haben einfach Spaß, manche haben Erfolg und einfach Spaß.
Und sie befinden sich näher am Publikum. Sie interagieren mit ihren Abonnenten.

http://m.haz.de/Nachrichten/Medien/Bildergalerien/Die-wichtigsten-Youtube-Stars-in-Deutschland



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30.09.2017 um 17:34
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Hier steht doch, dass eine verbindliche Gruppe schon da ist (wir statt ich) und einfach nach weiteren Anschluss fragt.
Da möchtest du ernsthaft sagen, dass hier eine persönliche Ebene ersetzt wird?
Das Personalpronomen "wir" dient in erster Linie eine Gruppe abzugrenzen, zu der man selbst gehört. "Wir" sind ein Sprachraum, "wir" können miteinander kommunizieren. Innerhalb dieser Gruppe lassen sich aber noch weitere Gruppen abgrenzen. Die Facebookuser, die Twitterer, die Snapchatter, aber auch die nicht-affinen "Steinzeitmenschen", die sich den sozialen Medien versagen und an den Rand dieser Gruppe treiben lassen. Ich sehe das Problem in der Formulierung also nicht.

Und ja, auf der persönlichen Ebene setzt genau jenes ein. Beispiel aus der KiTa meines Sohnes: Wir haben eine Eltern-Whatsappgruppe. Nun haben wir mit der alten Krabbelgruppe ein Treffen geplant. Ort, Zeit, Aktivität: Alles per Whatsapp geplant. Eine einzelne Mama benutzt kein Whatsapp...und wann erfährt sie davon? Erst als man sich mal zufällig über den Weg lief. Sicher hätte es auch ein Anruf oder eine SMS getan, aber außerhalb des Schemas "soziale Medien" funktionieren "wir" einfach nicht mehr richtig. Ich nutze das "wir" hier auch ganz bewusst. Ich merke den kommunikativen Zerfall eben in solchen Situationen auch an mir selbst. Deswegen kann ich auch nur an jeden appellieren, die sozialen Medien mit Bedacht und Umsicht zu verwenden. Ansonsten bewegen wir uns in die kommunikative Sackgasse.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Hehe, geil. Hey, wer entscheidet über die Prioritäten anderer?^^
In dem Fall Paragraph 154 StGB. Wer den Notruf wählt, weil Facebook down ist, hat sich einfach die Birne weich getwittert.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Follower kann man sich nicht aussuchen, das ist richtig.
Und trotzdem gibt man sich seinen Followern preis. Insbesondere junge Menschen können die Folgen häufig schwer einschätzen. Jeder fünfte Jugendliche wird Opfer von Cybermobbing (Quelle). Sich dem zu entziehen, wenn man merkt, dass man sich nicht mehr wohlfühlt, ist ebenfalls nicht immer so einfach. So sind die sozialen Medien suchtfördernder als Alkohol (Quelle)
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Das ist unwiderlegbar. Bin da deiner Meinung.
Ich habe auch nicht gesagt, dass sich das ändern soll und das sich das ändern wird. Mit seinem Chef tauscht man sich bei Whatsapp oder gar Facebook auch anders aus, wobei ich hier sagen muss, dass der Austausch nach meiner Erfahrung mehr über Whatsapp stattfindet.
Schlecht ist es nicht, da man auch hier schnell mal kurze Ideen übersenden kann oder auch mal kurz noch mal einen Ablauf durchgehen kann.
Lustig wird es dann, wenn man Inhalte teilt, die dem Chef nicht passen. Das führte schon mehrfach auch zu Kündigungen (Quelle). Unabhängig davon, ob diese Kündigungen rechtskräftig sind, gehören viele Beiträge nicht hinaus in die Welt, sondern vielleicht ins Vier-Augen Gespräch mit dem Kollegen. Auch wenn es da keine Likes für gibt.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Dank des Portals haben so einige was zu tun.
Früher war es kaum möglich, sich irgendwie zu verwirklichen, heute schaffen es eine Menge Generationen, sich kreativ auszuleben und ihr Werk zu präsentieren.
Viele haben Erfolg, manche haben einfach Spaß, manche haben Erfolg und einfach Spaß.
Und sie befinden sich näher am Publikum. Sie interagieren mit ihren Abonnenten.
Meinst du die deutschen Youtube-Stars, die unheimlich viele Ref-Links in ihren Videobeschreibungen haben und Produkte abfeiern "an denen sie einfach nicht vorbeigehen konnten", um der Zielgruppe von 9 bis 14 das knappe Taschengeld aus der Tasche zu ziehen?

Ein paar Auszüge darüber, wie Youtube so läuft:
Beworben werden Produkte wie eine "wunderschöne" Uhr von Michael Kors im Preis von knapp 200 Euro - samt zusätzlichem Affiliate-Link in der Videobeschreibung, durch die Heinicke obendrein auch noch eine weitere deftige Provision erhält.
Das alles völlig intransparent - damit so viele ihrer Zuschauer wie möglich dieses Produkt kaufen.
Nicht nur Heinicke befindet sich im Management von Check One Two Perfect, sondern auch der von ihr künstlich hochgepushte Lebensgefährte Julian "Julienco" Claßen. Gegründet wurde die Agentur im Übrigen von Tom Beck, den der eine oder andere noch aus der RTL-Serie "Alarm für Cobra 11" kennt.
Es gibt auch andere YouTuber wie beispielsweise Unge, Dner oder Julien Bam, die vor wenigen Monaten mit der erfolgreichen Marketingaktion "#Wireinander" einen absoluten Coup gelandet haben. Hinter dieser steckt die Techniker Krankenkasse: Diese bezahlte und produzierte zusammen mit Endemol die entsprechenden auf den Kanälen der YouTube hochgeladenen Clips, die nur geringfügig als Werbespot gekennzeichnet werden - und von den YouTubern als "tolles Projekt" bezeichnet werden, das ihnen ein "Kamerateam zur Verfügung stellt".
http://www.playnation.de/spiele-news/youtube/geschaeftsmodell-stars-wie-bibisbeautypalace-unge-co-dargestellt-neo-magazin-royale-id59351.html

Dazu auch dieses sehenswerte Video von Jan Böhmermann:

Youtube: Eier aus Stahl: Tom Beck und andere YouTube-Manager | NEO MAGAZIN ROYALE mit Jan Böhmermann - ZDFneo
Eier aus Stahl: Tom Beck und andere YouTube-Manager | NEO MAGAZIN ROYALE mit Jan Böhmermann - ZDFneo
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Deine Vorstellung von Youtube ist vielleicht romantisch, aber am Ende total verklärt. Da geht es nicht um Interaktion, sondern um harte Euros.


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Spieltag 2 Clash Liga MiniMy vs Atrox

30.09.2017 um 19:35
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Das Personalpronomen "wir" dient in erster Linie eine Gruppe abzugrenzen, zu der man selbst gehört. "Wir" sind ein Sprachraum, "wir" können miteinander kommunizieren. Innerhalb dieser Gruppe lassen sich aber noch weitere Gruppen abgrenzen. Die Facebookuser, die Twitterer, die Snapchatter, aber auch die nicht-affinen "Steinzeitmenschen", die sich den sozialen Medien versagen und an den Rand dieser Gruppe treiben lassen. Ich sehe das Problem in der Formulierung also nicht.
Guck mal, du sagst, dass Leute ohne diese Netzwerke außerhalb stehen. Soll das jetzt ein Argument dafür sein, dass man ohne Netzwerke intergrierter wäre und man diese nicht braucht?
Gerade wenn doch Leute ohne diese sozialen Netzwerke nur so am Rande stehen, bedeutet es doch, dass wir dank Facebook und Co. stärker integriert sind als ohne.
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Und ja, auf der persönlichen Ebene setzt genau jenes ein. Beispiel aus der KiTa meines Sohnes: Wir haben eine Eltern-Whatsappgruppe. Nun haben wir mit der alten Krabbelgruppe ein Treffen geplant. Ort, Zeit, Aktivität: Alles per Whatsapp geplant. Eine einzelne Mama benutzt kein Whatsapp...und wann erfährt sie davon? Erst als man sich mal zufällig über den Weg lief. Sicher hätte es auch ein Anruf oder eine SMS getan, aber außerhalb des Schemas "soziale Medien" funktionieren "wir" einfach nicht mehr richtig.
Richtig, ein Anruf hätte es auch getan.
Wenn ihr eine Gruppe habt, gehe ich davon aus, dass ihr euch alle kennt und die jeweiligen Nummern habt.
Somit auch Sie, Sir. 
Du hättest sie auch anrufen können. Du kritisierst eine fehlende Funktionalität, verhälst dich aber genauso fehlerhaft. 
Ich nehme mal an, man läuft sich auch mal im Kindergarten über den Weg... jeden Morgen.
Einmal kurz getalkt, dann wäre es auch ohne Whatsapp geritzt gewesen.
Der Grund, dass man das nicht tut, liegt nicht an den Netzwerken, sondern an der fehlenden Bereitschaft, selber mal aktiv zu werden und zu sagen: »Hey, wir haben dies und das ausgenacht, wär schön, wenn du dabei wärst.«
Aber was machst du, du denkst zwar dran, aber tust es nicht.
Und im Endeffekt habt ihr es ja doch noch getan. Und zwar persönlich. Also dass du weißt, wie das sprechen noch funktioniert, sagt uns doch also, dass die Medien die Gesellschaft nicht funktionsuntüchtig macht, sondern dass alles immer noch bestens funktioniert.
Dauert zwar, wenn man es unbedingt persönlich machen möchte, aber eine Anrufauswahl stand ja auch noch zur Verfügung. 
In dem Fall war das eure Entscheidung und ist keinesfalls den sozialen Netzwerken anzulasten.
Zitat von AtroxAtrox schrieb:In dem Fall Paragraph 154 StGB. Wer den Notruf wählt, weil Facebook down ist, hat sich einfach die Birne weich getwittert.
Hm, also im Leben gibt es immer so lustige Knaben.
Es ist Tatsache, dass es auch Menschen gibt, die ein wenig merkwürdig sind. Oder unter Drogen.
Wer weiß das schon? Jedenfalls:
OBERHAUSENUngewöhnliche Notrufe wird es bei der Polizei häufiger geben. Eine neue Dimension des unberechtigten Alarms hat nun eine Frau in Oberhausen geschaffen: Weil ihr die Pizzabrötchen nicht geschmeckt haben, hat sie die Polizei per Notruf alarmiert.
http://mobil.ruhrnachrichten.de/nachrichten/vermischtes/aktuelles_berichte/Beschwerde-ueber-Beilage-Polizeinotruf-wegen-Pizzabroetchen-missbraucht;art29854,2914320

Jaja, die sozialen Netzwerke... *gg*
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Und trotzdem gibt man sich seinen Followern preis. Insbesondere junge Menschen können die Folgen häufig schwer einschätzen. Jeder fünfte Jugendliche wird Opfer von Cybermobbing (Quelle).
Ordentlich. Und die Welt da draußen ist mobbingfrei?
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Meinst du die deutschen Youtube-Stars, die unheimlich viele Ref-Links in ihren Videobeschreibungen haben und Produkte abfeiern "an denen sie einfach nicht vorbeigehen konnten", um der Zielgruppe von 9 bis 14 das knappe Taschengeld aus der Tasche zu ziehen?
Nein, meine ich nicht.
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Deine Vorstellung von Youtube ist vielleicht romantisch, aber am Ende total verklärt. Da geht es nicht um Interaktion, sondern um harte Euros.
Ich frage mich, welche Videos du guckst.
Dass es auch sowas im Netz gibt, ist klar, ist hier draußen in der Gesellschaft auch so.
Wohl ein weiteres Indiz für eine Gesellschaft im Netz.


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Spieltag 2 Clash Liga MiniMy vs Atrox

30.09.2017 um 21:01
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Guck mal, du sagst, dass Leute ohne diese Netzwerke außerhalb stehen. Soll das jetzt ein Argument dafür sein, dass man ohne Netzwerke intergrierter wäre und man diese nicht braucht?
Gerade wenn doch Leute ohne diese sozialen Netzwerke nur so am Rande stehen, bedeutet es doch, dass wir dank Facebook und Co. stärker integriert sind als ohne.
Nein, ich sage, dass Facebook mit bedingt, dass eine Parallelgesellschaft von Nutzern der sozialen Medien entsteht. Es erfolgt eine Abgrenzung zwischen Leuten, die Instagram und Twitter nutzen, und denjenigen, die es noch schaffen sich davor zu verwehren. Dass in letzter Instanz zwei Gruppen von Leuten, die der selben Gesellschaft entstammen, kommunikativ aneinander vorbeileben. Die Entwicklung der sozialen Medien ist rasant und man ist jetzt schon häufig außen vor, wenn man keinen Facebook-Account hat. Wo soll das denn noch hinführen?
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Aber was machst du, du denkst zwar dran, aber tust es nicht.
Ja, das ist richtig. Wie gesagt, ich merke die Effekte an mir selbst. Deswegen kann ich auch differenziert beurteilen, dass die Dominanz der sozialen Medien eigentlich kein Zustand sind, den wir gut finden sollten. Man ist ja nichtmal davor gefeit, wenn man diese Auswirkungen so klar sieht. Man tut es halt wider besseren Wissens und das ist wirklich erschreckend.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:OBERHAUSENUngewöhnliche Notrufe wird es bei der Polizei häufiger geben. Eine neue Dimension des unberechtigten Alarms hat nun eine Frau in Oberhausen geschaffen: Weil ihr die Pizzabrötchen nicht geschmeckt haben, hat sie die Polizei per Notruf alarmiert.
Vielleicht waren die Pizzabrötchen ja wirklich sehr, sehr schlecht :D Es bleibt sicherlich die Ausnahme. Über Nutzung des Notrufs bei Ausfall von Facebook oder Whatsapp wird aber regelmäßig berichtet - eben immer dann, wenn es Down-Times gibt. Schlechte Pizzabrötchen werden dagegen jeden Tag ausgeliefert. Die Story war aber wirklich lustig.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Ordentlich. Und die Welt da draußen ist mobbingfrei?
Nein. Während du dein Profil in der Regel aber alleine betreust als Privatmensch, bist du ohne Schutzschild ausgeliefert. In der Welt da draußen gibt es Vertrauenslehrer, Betriebsräte und Eltern, die schützend eingreifen können. Im schlimmsten Fall per Schul- oder Arbeitgeberwechsel. Ein Wechsel der sozialen Plattform ist dagegen nicht vorgesehen. Eine schützende Instanz gibt es ebenso wenig. Vielleicht die Administratoren, aber die löschen bei Facebook ja lieber Nippelbilder als die Hetze gegen Ausländer.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Ich frage mich, welche Videos du guckst.
Dass es auch sowas im Netz gibt, ist klar, ist hier draußen in der Gesellschaft auch so.
Wohl ein weiteres Indiz für eine Gesellschaft im Netz.
Es geht nicht darum, welche Videos ich schaue, sondern darum, welche Youtube-Formate erfolgreich sind. Dieser Erfolg hängt nicht an mir, sondern an der breiten Masse. Gehen wir mal die Youtuber durch, die ich genannt habe und die in der Kritik stehen(Stand jetzt 20:52):

BibisBeautyPalace: 4,5 Millionen Abonennten
Julienco: 3,2 Millionen Abonennten
Unge: 2,2 Millionen Abonennten
Dner: 3,7 Millionen Abonennten (auf zwei Kanäle verteilt)
Julien Bam: 4,3 Millionen Abonennten

Verrate mir doch mal, wie nah kann man 2,2 Millionen Menschen sein? Interessiert man sich für ihre Probleme? Wenn sie einen schlechten Tag hatten? Möchte man mal mit ihnen ausgehen und was unternehmen? Warum sind sie so erfolgreich, wenn ein soziales Miteinander eigentlich garnicht so recht funktioniert? Doch nur ausgeklügelte Marketingmaschinen? Pferde, die vor den Karren gespannt werden?

In der Frage kann man nicht über den lustigen Typen von nebenan reden, der 15 Abos hat und zwei Mal im Monat erzählt, dass er sich neue Unterwäsche gekauft hat. Dieser bildet die gesellschaftliche Problematik eben in keinster Weise ab.

Mit Whataboutism werden wir hier auch nicht wirklich weiter kommen.


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30.09.2017 um 21:54
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Nein, ich sage, dass Facebook mit bedingt, dass eine Parallelgesellschaft von Nutzern der sozialen Medien entsteht.
Wo ist da das Problem, dass es im Netz auch eine Gesellschaft gibt?
Nun, wenn man keinen Account hat, ist man in der Gesellschaft ohne Display und Tastatur.
Es gibt diese Angebote, weil sie praktisch sind.
Die, die sie nicht nutzen, nun, was ist denn mit denen?
Dass sie wissen, dass sie ohne Account kein Teil einer erweiterten Gesellschaft sind, müsste klar sein.
Aber wo ist denn da die Kritik?
Wenn man auf Facebook die Möglichkeit hat, schnell alle Leute anzusprechen, warum sollte man es nicht nutzen?
Dass diejenigen außen vor stehen, die keinen Account haben, ist ja klar, weil... - Überraschung - sie keinen Account haben.
Wenn sich die Gesellschaft auch im Netz trifft und man verwehrt sich eben dieser Erweiterung, möchte man sich da echt beschweren, dass man kein Teil dieser Gesellschaft ist? Warum ist man das denn nicht? Weil man es nicht möchte.
Aber man weiß doch genau, dass genau dort sich eine Integration befindet, oder?
Ja, also da muss man sich nicht wundern, wenn man nicht integriert wird, wenn man sich selbst nicht integriert.
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Ja, das ist richtig. Wie gesagt, ich merke die Effekte an mir selbst. Deswegen kann ich auch differenziert beurteilen, dass die Dominanz der sozialen Medien eigentlich kein Zustand sind, den wir gut finden sollten.
Stimmt, man sollte es nicht gut finden, Leute anzurufen, die ein Telefon haben und Leute eben nicht anrufen zu können, die kein Telefon haben.


Man sollte es nicht gut finden, komplikationslos verdrahtete Leute unkompliziert anzutickern, während sich andere dem entziehen und sich dann wundern, dass einiges sich denen entzieht.

Nun, ob du die Effekte an dir merkst, ist wirklich wundervoll.
Denn du siehst, dass eine Integration durch ein soziales Netzwerk besteht, schließt dann andere auch in der realen Welt aus und behauptest, das wäre ein Problem der Netzwerke, obwohl du doch genau weißt, dass du auch anders Bescheid sagen könntest, aber wohl zu faul dafür bist, ein schlechtes Gewissen hast, damit nicht klar kommst und dann einfach mal so die Schuld einem Netzwerk gibst, dass dir nicht verbietet oder es dir nicht unmöglich macht, eine Person mal eben schnell anzurufen, nur damit du wieder schlafen kannst.

Es tut mir leid, aber das Netzwerk ist nichts anderes als eine “Community“, die sich an zahlreiche Mitmacher erfreut und bietet jedem die Möglichkeit, daran teilzunehmen.
Wenn andere fernbleiben und die, die dort aktiv sind, gleich mal andere ausgrenzen, obwohl man sich dessen bewusst ist, dass man auch dies und das könnte, wenn ein anderer kein Facebook hat, dann ist das vielmehr das Problem des Menschen. Auch hier gilt: du entscheidest, was du aus deinen Leuten aus deinem Umfeld machst, nicht das soziale Netzwerk.
Das soziale Netzwerk bietet dir nur Möglichkeiten, es nimmt dir aber keine anderen Möglichkeiten.
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Vielleicht waren die Pizzabrötchen ja wirklich sehr, sehr schlecht :D Es bleibt sicherlich die Ausnahme. Über Nutzung des Notrufs bei Ausfall von Facebook oder Whatsapp wird aber regelmäßig berichtet - eben immer dann, wenn es Down-Times gibt. Schlechte Pizzabrötchen werden dagegen jeden Tag ausgeliefert. Die Story war aber wirklich lustig.
Ja, es geht nur darum, dass es nichts außergewöhnliches ist, komische Notrufe zu erhalten.
Wo es jetzt die Pizzabrötchen waren, ist es beim anderen mal ein Baum, das seine Blätter verliert.
Solche Meldungen, wie auch beschrieben, sind häufig.
Ich zähle Notrufe über Whatsapp und Facebook eben dazu. 
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Es geht nicht darum, welche Videos ich schaue, sondern darum, welche Youtube-Formate erfolgreich sind. Dieser Erfolg hängt nicht an mir, sondern an der breiten Masse. Gehen wir mal die Youtuber durch, die ich genannt habe und die in der Kritik stehen(Stand jetzt 20:52):

BibisBeautyPalace: 4,5 Millionen Abonennten
Julienco: 3,2 Millionen Abonennten
Unge: 2,2 Millionen Abonennten
Dner: 3,7 Millionen Abonennten (auf zwei Kanäle verteilt)
Julien Bam: 4,3 Millionen Abonennten
Ok, hier gibt es Tutorials en massé, genau das ist ja Business.
Und Businness gibt es auch im Internet.
Darf es das nicht?

Es gibt auch erfolgreiche Youtuber, die einfach so erfolgreich sind. Durch Unterhaltung. Die Bandbreite ist groß und hey: das Marketing im Internet ist nicht gerade eine Weltneuheit.
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Verrate mir doch mal, wie nah kann man 2,2 Millionen Menschen sein? Interessiert man sich für ihre Probleme? Wenn sie einen schlechten Tag hatten?
Ich finde diese Frage etwas seltsam, denn auch in der Realität bist du keinen 2,2 Milliarden Menschen nah und interessierst dich für deren Probleme.
Oder fragst du jeden Passanten, wie sein Tag war?
Obwohl sie dir persönlich gegenüber stehen?
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Warum sind sie so erfolgreich, wenn ein soziales Miteinander eigentlich garnicht so recht funktioniert? Doch nur ausgeklügelte Marketingmaschinen? Pferde, die vor den Karren gespannt werden?
Auf YouTube geht es nicht darum, einen Haufen Bestfriends zu bekommen, sondern ist es vielmehr eine Interaktion zwischen Blogger und Konsument.
“Schreibt es mir in die Kommentare“

Kommentare werden gelesen und auch beantwortet.
Im Kommentarbereich selbst und sogar im Video.
Eine Kuschelgruppe war nie die das Ziel.

 Ist das jetzt alles abscheulich? Oder ist das nicht was Tolles?
Zitat von AtroxAtrox schrieb:In der Frage kann man nicht über den lustigen Typen von nebenan reden, der 15 Abos hat und zwei Mal im Monat erzählt, dass er sich neue Unterwäsche gekauft hat. Dieser bildet die gesellschaftliche Problematik eben in keinster Weise ab.
Also ich weiß nicht, dass man in der Unterhaltung stets ernste Sachen besprechen müsste, aber jeder wird ja anders entertaint. :D


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Spieltag 2 Clash Liga MiniMy vs Atrox

30.09.2017 um 23:06
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Dass sie wissen, dass sie ohne Account kein Teil einer erweiterten Gesellschaft sind, müsste klar sein.
Aber wo ist denn da die Kritik?
Die Fragestellung ist, ob wir durch soziale Medien stärker integriert sind. Wo integriert? Es kann hier eigentlich nur um die Integration in die Gesellschaft gehen. Eine Parallelgesellschaft ist eben sehr konträr zum Integrationsgedanken. Stand jetzt ist die Welt voll von Smombies und die Kommunikationsfähigkeit nimmt rapide ab. Die sozialen Medien schränken unsere sozialen Fähigkeiten ein (Quelle).

Ich kritisiere nicht Facebook selbst, sondern das, was wir daraus machen. Durch exzessive Nutzung verlieren wir den Blick für das was im wahren Leben wichtig ist.

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Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Das soziale Netzwerk bietet dir nur Möglichkeiten, es nimmt dir aber keine anderen Möglichkeiten.
Natürlich tun sie das. Eine Ressource, die uns alle begrenzt, ist Zeit. In unserer begrenzten Zeit haben wir finites Maß an Zeit in dem wir sozial interagieren können. Fast zwei Stunden werden im Durchschnitt pro Tag auf sozialen Medien verbracht (Quelle). 730 Stunden pro Jahr, also fast einen Monat pro Jahr der Lebenszeit. Die Tendenz ist steigend.

Als kleines Rechenbeispiel: Person A ohne Social Media, Person B vier Stunden pro Tag. Gehen wir von 8 Stunden Schlaf, 10 Stunden am Arbeitsplatz, eine Stunde Fahrtwege und 30 Minuten auf dem Klo aus, bleiben Person A noch ca. 4,5 Stunden für ein nettes Gespräch mit Person B über. Person B verbringt aber vier Stunden davon auf den sozialen Medien. Betrachten wir Person A und B nun als eine Gruppe, kann diese dann homogen sein, sodass wir von Integration sprechen würden? Nein.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Es gibt auch erfolgreiche Youtuber, die einfach so erfolgreich sind. Durch Unterhaltung. Die Bandbreite ist groß und hey: das Marketing im Internet ist nicht gerade eine Weltneuheit.
Im letzten Post hast du die Marketingrolle noch runtergespielt. Was denn nun?
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Ich finde diese Frage etwas seltsam, denn auch in der Realität bist du keinen 2,2 Milliarden Menschen nah und interessierst dich für deren Probleme.


Nein, ich spiele es diesen 2,2 Mrd Menschen aber auch nicht vor, damit sie die selben Schuhe kaufen.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Auf YouTube geht es nicht darum, einen Haufen Bestfriends zu bekommen, sondern ist es vielmehr eine Interaktion zwischen Blogger und Konsument.
“Schreibt es mir in die Kommentare“
Was wieder ein Marketinginstrument ist. Authentizität vorzugaukeln ist der heiße Trend, seitdem Youtube so beliebt ist.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Also ich weiß nicht, dass man in der Unterhaltung stets ernste Sachen besprechen müsste, aber jeder wird ja anders entertaint.

Ich meinte damit, dass der 15-Abo-Unterhosen Mensch nicht geeignet ist, um soziale Integration auf sozialen Netzwerken zu besprechen. Da braucht es Youtuber, die eine größere Reichweite haben. Erst dort sieht man, was eine mutmaßlich homogene Gruppe an sozialen Fähigkeiten mitbringt. Ich denke die Diskussionskultur in den sozialen Netzwerken ist dir bekannt.

Die Diskussionskultur in den sozialen Netzwerken leidet extrem darunter, dass nur das geschriebene Wort übermittelt werden kann. Emotionen, Ironie oder die einfache Körpersprache werden kaum abgebildet. Das macht es sowohl dem Sender als auch dem Empfänger schwer. Das sogenannte Sender-Empfänger-Modell wird durch das Fehlen von Informationen massiv beeinträchtigt:

Sender-Empfaenger-Modell-Kommunikation-G

Das Dekodieren von Botschaften im kommunikationswissenschaftlichen Sinne ist extrem wichtig, so hat es einen direkten Einfluss auf die Reaktion. Ein Blick in die Kommentarspalten vom Spiegel, der Welt oder auch der Bundesregierung zeigen, was aus unserer Diskussionskultur geworden ist. Und auch hier die Frage: Wollen wir, dass dies ein fester Bestandteil unseres gesellschaftlichen Lebens wird? Ich sprach schon von dem Transfer unserer Sprache von der virtuellen in die reale Welt (Rofl, lol), aber wird unsere Diskussionskultur nicht ebenso von der virtuellen in die reale Welt übertragen? Ist dies wirklich erstrebenswert? Ist der sachliche Diskurs nicht eigentlich doch eher einer der Grundpfeiler unserer Gesellschaft? Riskieren wir vielleicht sogar den Fortbestand unserer Gesellschaft?


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Spieltag 2 Clash Liga MiniMy vs Atrox

01.10.2017 um 01:14
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Die Fragestellung ist, ob wir durch soziale Medien stärker integriert sind. Wo integriert? Es kann hier eigentlich nur um die Integration in die Gesellschaft gehen.
Richtig. Das soziale Netzwerk ist ein Medium, das sehr viele Menschen miteinander verbindet.
Und eben dies ist die stärkere Integration in eben unserer Gesellschaft, da wir miteinander verbunden sind.
Wir erinnern uns:
Die Menschen in deinem Umfeld sehen alles, was du postest. Was postest du? Dinge aus deinem Leben.
Ob du jetzt verlobt bist, nen Führerschein bekommen hast, einen Hund gekauft hast, ein Haus gebaut hast, Klavier lernst... all diese Dinge bekommen diese Leute in deiner Freundesliste mit.
So sind Menschen in deinem Leben stärker integriert, du genauso bei Ihnen.
Nun, es sind nicht nur deine Freunde, sondern auch andere Menschen, die du kennst.
Sie sind auch integriert. Was heißt das? Es heißt, dass die Integration erweitert wurde, weil sich die Anzahl der Leute erweitert, die mehr von deinem Leben mitbekommen.
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Eine Parallelgesellschaft ist eben sehr konträr zum Integrationsgedanken
Es ist aber keine Parallelgesellschaft, weil es eben noch deine Freunde sind, deine Bekannten, deine Familien und Arbeitskollegen. Die, die du also eh täglich siehst.
Oder manche eben auch nicht.
Das einzige, was sich dadurch ändert, ist der Austausch an Informationen. Jeder kann sehen, was in deinem Leben passiert. Wie definiert man denn, wie involviert man im Leben eines Menschen ist? Na, wie viel man von dessen Leben mitbekommt und interagiert.
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Natürlich tun sie das. Eine Ressource, die uns alle begrenzt, ist Zeit. In unserer begrenzten Zeit haben wir finites Maß an Zeit in dem wir sozial interagieren können. Fast zwei Stunden werden im Durchschnitt pro Tag auf sozialen Medien verbracht (Quelle). 730 Stunden pro Jahr, also fast einen Monat pro Jahr der Lebenszeit. Die Tendenz ist steigend.

Als kleines Rechenbeispiel: Person A ohne Social Media, Person B vier Stunden pro Tag. Gehen wir von 8 Stunden Schlaf, 10 Stunden am Arbeitsplatz, eine Stunde Fahrtwege und 30 Minuten auf dem Klo aus, bleiben Person A noch ca. 4,5 Stunden für ein nettes Gespräch mit Person B über. Person B verbringt aber vier Stunden davon auf den sozialen Medien.
Also wenn man fast zwei Stunden täglich auf Facebook verbringt, wie kann einem von 4,5 Stunden nur noch ne halbe Stunde bleiben, wenn man fast zwei Stunden täglich auf Facebook verbringt und wieso kann man innerhalb dieser Zeit auf Facebook nicht mehr mit anderen Menschen reden?
Facebook läuft meist nebenher und nicht am Stück.

Wir verlieren nicht den Blick für das Wesentliche.
Denn auch bei Facebook werden ja Bilder ins Netz gestellt. Man hat sich ein Auto gekauft, man war auf dem Rummelplatz, im Kino, bei der Oma hat man einen Kuchen gegessen und der beste Freund guckt grad mit dir einen Film, die Freundin kuschelt grad mit dir, du hast gerade Zoff und bist stinksauer - wo bitte fehlt dank Facebook die persönliche Interaktion. Nur weil man sein Leben mehreren Leuten zeigt, hat man kein Leben mehr?
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Im letzten Post hast du die Marketingrolle noch runtergespielt. Was denn nun?
Ich habe sie nie aufgespielt. Ich verrate dir jetzt, wieso.
Nicht durch Facebook gab es Businnes im Internet.
Werbung gab und wird es immer geben. Überall. Im Reallife auf Plakaten, im Kino, im Fernsehen... Überall, wo es Menschen gibt, gibt es Werbung und
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Nein, ich spiele es diesen 2,2 Mrd Menschen aber auch nicht vor, damit sie die selben Schuhe kaufen.
Ich sprach von Facebook. Seit wann spielt dir da ein Kumpel irgendwas vor, damit du irgendwelche Schuhe kaufst? Und seit wann tun es die anderen in deiner Freundesliste?
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Was wieder ein Marketinginstrument ist. Authentizität vorzugaukeln ist der heiße Trend, seitdem Youtube so beliebt ist.
Es ist eines geworden. Als man gesehen hat, dass all die authentischen, sympathischen Leute eine hohe Anzahl an Abonnenten haben.
Aber es ist halt Werbung und genau das teilen dir diese Leute auch mit. Weil sie müssen.
Wenn sie was bewerben, dann weißt du, dass sie was bewerben.
Abdernfalls passiert das hier:
Nach fragwürdiger Eigen-PR greifen die Medienwächter jetzt durch: Einer der bekanntesten deutschen YouTuber soll zahlen, weil er sich offenbar nicht an die Vorgaben der Medienanstalt hält.
Der 30-Jährige habe es „trotz mehrfacher Hinweise der MA HSH unterlassen, drei YouTube-Videos, in denen er Produkte ausgiebig positiv darstellt, im Bewegtbild als Dauerwerbesendung zu kennzeichnen“
https://www.google.de/amp/s/amp.welt.de/amp/regionales/hamburg/article165340902/YouTuber-Flying-Uwe-muss-empfindliche-Geldbusse-zahlen.html

Und ich bin mir sicher, du findest in dem ganzen Feld nicht nur Werbung machende Leute.
Ich sprach eher von Jugendlichen, die ihre Musik und Videos teilen und direkt mit den Hörern kommunizieren.
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Ich meinte damit, dass der 15-Abo-Unterhosen Mensch nicht geeignet ist, um soziale Integration auf sozialen Netzwerken zu besprechen. Da braucht es Youtuber, die eine größere Reichweite haben. Erst dort sieht man, was eine mutmaßlich homogene Gruppe an sozialen Fähigkeiten mitbringt. Ich denke die Diskussionskultur in den sozialen Netzwerken ist dir bekannt.
Klar, ist mir bekannt. Aber das passiert nicht bei den Youtubern, sondern bei den anonymen Usern.
Aber auch da gibt es nicht nur die.
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Die Diskussionskultur in den sozialen Netzwerken leidet extrem darunter, dass nur das geschriebene Wort übermittelt werden kann. Emotionen, Ironie oder die einfache Körpersprache werden kaum abgebildet. Das macht es sowohl dem Sender als auch dem Empfänger schwer. Das sogenannte Sender-Empfänger-Modell wird durch das Fehlen von Informationen massiv beeinträchtigt:
Nett, aber das gibt es auch im persönlichen Bereich.
das-4ohrenmodell-von-friedemann-schulz-v.jpgcb1447612000
Du siehst, auch die persönliche Kommunikation ist reichlich kompliziert und verhindert keine Missverständnisse und Komplikationen.

Die begegnet uns überall. Egal ob in Text oder im gesprochenem Wort.

Nach deiner Meinung hätte man auch das Briefe versenden verteufeln sollen. Oder SMS.
Und jetzt müssten wir auch das Reden verteufeln.
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Ich sprach schon von dem Transfer unserer Sprache von der virtuellen in die reale Welt (Rofl, lol), aber wird unsere Diskussionskultur nicht ebenso von der virtuellen in die reale Welt übertragen?
Das müsste bedeuten, dass sich jeder immer sonst sehr gewählt ausgedrückt hat vor Facebook und Co.
Aber ein “lol“ scheint dich wohl echt zu stören, hm?
Das mag auf die Jugend zutreffen. Aber ich habe sonst noch keinen anderen Gesprächspartner gehabt, der solche Abkürzungen benutzt, die in meinem Alter waren.
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Ist der sachliche Diskurs nicht eigentlich doch eher einer der Grundpfeiler unserer Gesellschaft? Riskieren wir vielleicht sogar den Fortbestand unserer Gesellschaft?
Vermutlich. Aber nicht wegen den sozialen Netzwerken.


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01.10.2017 um 01:45
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Sie sind auch integriert. Was heißt das? Es heißt, dass die Integration erweitert wurde, weil sich die Anzahl der Leute erweitert, die mehr von deinem Leben mitbekommen.
Ich sagte bereits, dass ich das Wechselspiel zwischen Voyeurismus und Exhibitionismus absolut nicht als eine soziale Integration verstehe. Wenn du Lebensinhalte postest und mit Leuten teilst, ist das in etwa so als wenn du auf RTL die Nachrichten vorliest. Fühlst du dich mit den Petter Klöppels dieser Welt sozial verbunden?
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:wenn man fast zwei Stunden täglich auf Facebook verbringt, wie kann einem von 4,5 Stunden nur noch ne halbe Stunde bleiben, wenn man fast zwei Stunden täglich auf Facebook verbringt und wieso kann man innerhalb dieser Zeit auf Facebook nicht mehr mit anderen Menschen reden?
Der Durchschnitt verbringt zwei Stunden auf Facebook. Einer nutzt es nicht/kaum und der andere häufiger. Beide zusammen und geteilt durch zwei, dann hast du den "Literaturwert".
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Facebook läuft meist nebenher und nicht am Stück
So wie hier?

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Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Klar, ist mir bekannt. Aber das passiert nicht bei den Youtubern, sondern bei den anonymen Usern.
Aber auch da gibt es nicht nur die.
Oder eben bei Facebook mit Klarnamen. Es ist keine Frage der Anonymität im Falle der Diskussionskultur. Von den Youtubern rede ich auch garnicht, da diese mit ihren Followern auch nicht sozial verbandelt sind. Da ist Kommunikation eine Einbahnstraße.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Du siehst, auch die persönliche Kommunikation ist reichlich kompliziert und verhindert keine Missverständnisse und Komplikationen
Das ist ein ganz klares Argument dafür, dass wir auch nicht auf die Informationen verzichten sollten, die uns die sozialen Medien nicht liefern können. Wenn es schon mit dem ganzen Set an Informationen manchmal schwierig ist, wie soll dann eine vernünftige Kommunikation, eine Grundlage des menschlichen Zusammenlebens, funktionieren, wenn diese fehlen?
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Das mag auf die Jugend zutreffen. Aber ich habe sonst noch keinen anderen Gesprächspartner gehabt, der solche Abkürzungen benutzt, die in meinem Alter waren.
Die Auswirkungen können wir doch noch garnicht sehen. Die erste Generation, die einen extremen Fokus auf die sozialen Medien legt, ist gerade am Erwachsen werden. Mach mal die Ohren auf, wenn du in der Stadt bist und an einer Gruppe Jugendlicher vorbeiläufst. Die Gesellschaft von morgen.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Vermutlich. Aber nicht wegen den sozialen Netzwerken.
Kommunikation ist eine der grundlegenden Säulen unserer Zivilisation. Verändern wir die Art, wir wir kommunizieren, verändern wir die Gesellschaft.


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Spieltag 2 Clash Liga MiniMy vs Atrox

01.10.2017 um 13:00
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Ich sagte bereits, dass ich das Wechselspiel zwischen Voyeurismus und Exhibitionismus absolut nicht als eine soziale Integration verstehe. Wenn du Lebensinhalte postest und mit Leuten teilst, ist das in etwa so als wenn du auf RTL die Nachrichten vorliest. Fühlst du dich mit den Petter Klöppels dieser Welt sozial verbunden?
Was ist das reale Leben denn dann? Einer erzählt dir was, du antwortest darauf. Genau darum geht es um menschliche Interaktion. Um Resonanz.
Und das ist auch die reale Interaktion.
Ein Wechsel zwischen zeigen und Feedback geben.
Das einzige, was hier anders ist, ist eben die Reichweite.
Und somit auch die Anzahl der Resonanz. Und oh ja, es fehlt das persönliche, aber das ist nun mal virtuell und man tauscht sich auch real noch weiter aus.

Ich fühle mich mit Peter Klöppels nicht verbunden, da die Interaktion nur einseitig besteht. Er weiß nicht, dass mir persönlich sein Beitrag gefällt oder eben nicht.
Daher setzt sich auch das Posten von Lebensinhalten auf Facebook ab. Man bekommt Resonanz. Und intergiert zusammen.
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Der Durchschnitt verbringt zwei Stunden auf Facebook. Einer nutzt es nicht/kaum und der andere häufiger. Beide zusammen und geteilt durch zwei, dann hast du den "Literaturwert".
Ja, hatte es zu ungenau gelesen, ist mir gerade selber aufgefallen. Dennoch: Dann verbringt einer mehr Zeit auf Facebook. Na und? Dafür zockt der eine 16 h.
Oder der andere verbringt Zeit damit, Gedichte zu schreiben. Oder Fotos zu schießen. Oder zu schlafen. Oder Fernsehen zu gucken. Es ist nichts anderes, nur dass auf Facebook nun doch eben eine Kommunikation besteht, als wenn man sein Game zockt, um das Spiel durchzubekommen. Für manche scheint es eine harte Wirklichkeit zu sein, aber wenn man 10 Stunden arbeiten war, kann man mal auch Zeit für sich brauchen und muss nicht ständig Gesellschaft haben. Da ist das virtuelle auch ein guter Weg, um dennoch abzuschalten, aber trotzdem noch zu interagieren.
Oder mal auf Whatsapp mit nem Kumpel zu schreiben.
Du verschiebst die gesellschaftlichen Probleme der mangelnden Zeit für Leute auf die sozialen Netzwerke, dabei ist es heute so der Fall, dass der Mensch einfach mehr arbeitet als sonst. Und mehr Ruhe braucht und auch weniger Zeit bleibt. Aber dank Facebook und Co. ist man integriert. Sogar besser als zuvor.
Du willst mehr persönliche Interaktion? Kein Thema, aber es hindert dich nicht Facebook daran.
Zitat von AtroxAtrox schrieb:So wie hier?
Geiles Bild. Natürlich trifft man Menschen, die Handys in den Händen halten - ab und an. Auf der Straße beim Laufen eigentlich eher weniger. Beim Sitzen beim warten auf den Bus - klar. Schlimm? 
Oder sollte man unbedingt mit den Fremden reden, die man nicht kennt, wo du auch vorher einfach mal behauptest hast, man könnte sich bei Facebook nicht aussuchen, mit wem man interagiert?
Hier sollte man dann lieber mit irgendjemanden reden?
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Oder eben bei Facebook mit Klarnamen. Es ist keine Frage der Anonymität im Falle der Diskussionskultur.
Oder eben auf der Straße. Ich wohne in der Stadt... Was man hier alles so mitbekommt. Bei den Nachbarn, in Parks, in Geschäften. Aber das war auch schon vor 15 Jahren so.
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Das ist ein ganz klares Argument dafür, dass wir auch nicht auf die Informationen verzichten sollten, die uns die sozialen Medien nicht liefern können. Wenn es schon mit dem ganzen Set an Informationen manchmal schwierig ist, wie soll dann eine vernünftige Kommunikation, eine Grundlage des menschlichen Zusammenlebens, funktionieren, wenn diese fehlen?
Genau darum geht es ja: Facebook ersetzt diese Kommunikation gar nicht. Sie ist nur eben auch da. Zusätzlich.
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Die Auswirkungen können wir doch noch garnicht sehen.
Und doch sagst du sie voraus oder betitelst sie als schon existent.
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Kommunikation ist eine der grundlegenden Säulen unserer Zivilisation. Verändern wir die Art, wir wir kommunizieren, verändern wir die Gesellschaft.
Wir verändern gar nichts.
Digitale Schriften sind nichts anderes als analoge wie bei Briefen. Und man redet. Ersatz? Nein. Fehlanzeige!


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Spieltag 2 Clash Liga MiniMy vs Atrox

01.10.2017 um 14:31
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Was ist das reale Leben denn dann? Einer erzählt dir was, du antwortest darauf. Genau darum geht es um menschliche Interaktion. Um Resonanz.
Und das ist auch die reale Interaktion.
Ein Wechsel zwischen zeigen und Feedback geben.
Das einzige, was hier anders ist, ist eben die Reichweite.
Und somit auch die Anzahl der Resonanz. Und oh ja, es fehlt das persönliche, aber das ist nun mal virtuell und man tauscht sich auch real noch weiter aus.
Durch eine andere Reichweite vermittelt man aber auch keine gerichteten Informationen mehr. Ich zeige mein Essen, ich bekomme Likes. Das Feedback erfolgt ja nicht einmal per Wort, sondern nur mit einem Daumen hoch. Klar, man kann auch Kommentare schreiben, aber vergleich mal bei beliebigen Posts die Zahl der Kommentare und der Likes. Der Trend dürfte da eindeutig zu den Likes gehen.

Hier ist noch ein netter Vergleich zwischen Facebook und Real-Life, natürlich mit einem Augenzwinkern:

Youtube: FACEBOOK vs. REALLIFE | Joyce
FACEBOOK vs. REALLIFE | Joyce
Externer Inhalt
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Ich fühle mich mit Peter Klöppels nicht verbunden, da die Interaktion nur einseitig besteht.
Eben. Wie bei Facebook, wenn man ungerichtete Informationen in die Welt hinaussendet. Aber vielleicht reicht dir ja ein Like als kommunikatives Feedback. Mir jedenfalls nicht.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Na und? Dafür zockt der eine 16 h.
Wer 16 Stunden pro Tag zockt, wird wohl kaum sozial integriert sein. Oder willst du mir jetzt sagen, dass der 16h-Zocker mit seinen Freunden "Laser-Velociraptor" und "Bonesmasher93" eine voll integrierte soziale Gruppe bildet?
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Du verschiebst die gesellschaftlichen Probleme der mangelnden Zeit für Leute auf die sozialen Netzwerke, dabei ist es heute so der Fall, dass der Mensch einfach mehr arbeitet als sonst.
Nein, der Mensch arbeitet weniger als früher (Quelle).
Recherche mein Guter, Recherche.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Du willst mehr persönliche Interaktion? Kein Thema, aber es hindert dich nicht Facebook daran.
Allerdings nur, wenn man das Verteilen von Likes und Kommentaren als erfüllende soziale Interaktion sieht.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Geiles Bild. Natürlich trifft man Menschen, die Handys in den Händen halten - ab und an. Auf der Straße beim Laufen eigentlich eher weniger. Beim Sitzen beim warten auf den Bus - klar. Schlimm? 
Oder sollte man unbedingt mit den Fremden reden, die man nicht kennt, wo du auch vorher einfach mal behauptest hast, man könnte sich bei Facebook nicht aussuchen, mit wem man interagiert?
Hier sollte man dann lieber mit irgendjemanden reden?
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Genau darum geht es ja: Facebook ersetzt diese Kommunikation gar nicht. Sie ist nur eben auch da. Zusätzlich.


Nein, wildfremde Menschen blubbert man in der Regel nicht voll. Das Handy als permanenter Begleiter hat sich aber absolut zum Stimmungskiller entwickelt. Wie oft kommt es vor, dass Besuch sich erstmal nach dem WLAN-Zugang erkundigt? Daran merkt man doch schon ganz deutlich den Verdrängungseffekt, den die virtuelle Welt auf die reale Welt nimmt, mit Blick auf soziale Integration. Das läuft einfach nicht parallel, ohne dass die soziale Interaktion mit physisch Anwesenden darunter leidet.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Wir verändern gar nichts.
Digitale Schriften sind nichts anderes als analoge wie bei Briefen. Und man redet. Ersatz? Nein. Fehlanzeige!
Alltägliche Kommunikation wurde nie auf Briefe verlagert. Ok, höchstens bei Liebesbriefen, aber da möchte man die Reaktion ja auch nicht unbedingt sehen, wenn sie negativ ausfällt. Für wichtige Dokumente oder wichtige Benachrichtigungen von Leuten, die weit weg sind, hat sich der Brief bewährt. Anderenfalls hatte das persönliche Treffen immer Priorität. Im Gegensatz zu Facebook haben Briefe auch eine Paywall ;)
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Daher setzt sich auch das Posten von Lebensinhalten auf Facebook ab. Man bekommt Resonanz. Und intergiert zusammen.
Interagieren oder integrieren? :D


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Spieltag 2 Clash Liga MiniMy vs Atrox

01.10.2017 um 15:00
Ich möchte dir gerne noch erläutern, was wir eigentlich erwarten.
Wir erwarten, dass uns andere Dinge unser Sozialverhalten abnehmen.
Dass ein Netzwerk Konfigurationen hat, die bewirken, dass man sich in der Außenwelt wieder mehr austauscht.


Jetzt hängen wir an deiner Kritik: Facebook lässt uns sozial verdummen.

Aber tut es das?

Nein, denn Facebook an sich kommuniziert mit uns nicht.


Und was noch viel wichtiger ist: es hindert uns bei nichts.



Wenn wir uns so nicht mehr austauschen, macht es nicht das Netzwerk, sondern wir.



Das Netzwerk ist einfach nur da.

Es liegt an uns, wie wir mit Mitmenschen umgehen. Nicht an einem Netzwerk.
Das Netzwerk ist nur das, was wir daraus machen.
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Durch eine andere Reichweite vermittelt man aber auch keine gerichteten Informationen mehr. Ich zeige mein Essen, ich bekomme Likes. Das Feedback erfolgt ja nicht einmal per Wort, sondern nur mit einem Daumen hoch.
Guck mal, du darfst dir Facebook nicht als eine Welt vorstellen. Denn es soll die Außenwelt nicht ersetzen.
Es soll nicht haargenau so ablaufen wie in der realen Welt.
In der normalen Welt kannst du reden, bei Facebook kannst du liken. 
Wo wir wieder bei der Erwartungshaltung und der Verantwortung sind.
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Hier ist noch ein netter Vergleich zwischen Facebook und Real-Life, natürlich mit einem Augenzwinkern:
Oh, Joyce... *-* Sorry, ich häng nicht am Wlan und kann mir das nicht zu Gemüte führen, daher auch nicht drauf eingehen.

Ich sage nur so viel: Wieso möchte man eine virtuelle mit einer realen Welt vergleichen und wieso sollen beide gleich funktionieren?

Ich sehe es als Erweiterung, nicht als Ersatz.
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Eben. Wie bei Facebook, wenn man ungerichtete Informationen in die Welt hinaussendet. Aber vielleicht reicht dir ja ein Like als kommunikatives Feedback. Mir jedenfalls nicht.
Hier wieder. Du willst bei Facebook haargenau gleiches Feedback haben, den du dir aber auch draußen holen kannst und vergisst, dass Facebook ein Netzwerk ist und scheinbar vergisst du auch, dass ein Netzwerk niemals die reale Welt ersetzen wird. Sie kann sie nur ergänzen.
Und mehr tut Facebook auch nicht.
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Wer 16 Stunden pro Tag zockt, wird wohl kaum sozial integriert sein. Oder willst du mir jetzt sagen, dass der 16h-Zocker mit seinen Freunden "Laser-Velociraptor" und "Bonesmasher93" eine voll integrierte soziale Gruppe bildet?
Wohl kaum. Da ist deine schöne reale Welt doch nicht so perfekt, oder? :D
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Nein, der Mensch arbeitet weniger als früher (Quelle).
Recherche mein Guter, Recherche.
Eine PDF? Danke. :D 
Na gut, dann frage ich mich, was die Menschen so nach dem Feierabend machen, wenn sie nicht nach Hause kommen. Vermutlich hängen sie im Zweitjob rum aus Langeweile und nennen es Hobby.^^
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Allerdings nur, wenn man das Verteilen von Likes und Kommentaren als erfüllende soziale Interaktion sieht.
Es kann ja durchaus erfüllend sein... Wenn man es ergänzend und nicht ersetzend betrachtet.
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Nein, wildfremde Menschen blubbert man in der Regel nicht voll. Das Handy als permanenter Begleiter hat sich aber absolut zum Stimmungskiller entwickelt. Wie oft kommt es vor, dass Besuch sich erstmal nach dem WLAN-Zugang erkundigt? Daran merkt man doch schon ganz deutlich den Verdrängungseffekt, den die virtuelle Welt auf die reale Welt nimmt, mit Blick auf soziale Integration. Das läuft einfach nicht parallel, ohne dass die soziale Interaktion mit physisch Anwesenden darunter leidet.
Haha. :D Ich find es schade, dass der Endspurt losgeht.
Ich glaube, dass die Frage nach dem Wlan nicht jedes Mal gestellt wird und wenn man dann im Wlan hängt, hängt man dann nur noch am Handy? Das Handy ist präsent, zugegeben, aber eine Kommunikation auch.
Oder beachtet sie dich dann nicht mehr? :D
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Alltägliche Kommunikation wurde nie auf Briefe verlagert.
->
Brieffreundschaft bezeichnet die persönliche, private und regelmäßige Korrespondenz von meistens zwei Personen über eine größere Entfernung durch den Austausch von Briefen oder – mit dem Aufkommen des Internets – von E-Mail. Im Falle des E-Mails sind die Formen der Brieffreundschaft erweitert, da mehrere Personen gleichzeitig an der Kommunikation teilhaben können und über Internetforen leichter Brieffreundschaften zu speziellen Themen initiiert werden können.
Wikipedia: Brieffreundschaft
Doch, das gab es auch schon. :)
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Interagieren oder integrieren? :D
Hab das “a“ wohl nicht mehr erwischt.^^


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01.10.2017 um 15:07
Komm... weil es so schön ist:

title


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Spieltag 2 Clash Liga MiniMy vs Atrox

01.10.2017 um 15:55
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Es liegt an uns, wie wir mit Mitmenschen umgehen. Nicht an einem Netzwerk.
Das Netzwerk ist nur das, was wir daraus machen.
Ich habe doch schon längst gesagt, dass ich Facebook nicht per se verteufel oder es Schuld am Untergang unserer Kommunikation ist. Die Art, wie übermäßig wir es nutzen, ist der Knackpunkt. Die Technologie hat sich schneller entwickelt als unsere Medienkompetenz. Nicht umsonst wird Medienkompetenz von manchen Pädagogen als Schulfach gefordert.
[…] Claudia Fischer, die an der Pädagogischen Hochschule FHNW ein Projekt mit Tablets in Schulen leitet, […] hält es für falsch, kein eigenes Fach für Medienbildung zu schaffen. Gerade wenn sie etwa an den zu lockeren Umgang mit Fotos und persönlichen Daten in sozialen Netzwerken denke. «Die digitale Entwicklung ist nicht aufzuhalten. Mit Bewahrpädagogik erreichen die Kinder und Jugendlichen keine Medienkompetenz.» Und: «Die Thematisierung und Nutzung in der Schule schafft Chancengleichheit, weil nicht alle Kinder aus gleich gut ausgerüsteten und medienkompetenten Familien kommen.»
Quelle
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Guck mal, du darfst dir Facebook nicht als eine Welt vorstellen. Denn es soll die Außenwelt nicht ersetzen.
Ganz genau...tut es aber! Eine Entwicklung, die 2004 mit der Gründung von Facebook, ihren Anfang nahm, ist doch mittlerweile überall live zu sehen. Wir lassen es immer weiter in unseren Alltag einfließen und wir sind sicher noch nicht am Ende der Fahnenstange. Genau in dem Punkt benötigt es zwangsläufig ein pädagogisches Konzept. Wir dürfen uns nicht nur über Likes unter unseren Bildern oder Kommentare auf Videos definieren. Solange nicht gegen gesteuert wird, rennen wir lachend (und likes-verteilend) in die Kreissäge.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Ich sehe es als Erweiterung, nicht als Ersatz.
Es gibt Menschen, die damit verantwortungsvoll umgehen. Andere können dies nicht. Ich habe bereits gezeigt, dass eine Computersucht stärker sein kann als die Sucht nach Alkohol. Trotzdem gibt es für Alkohol Präventionsprogramme und für Facebook massenhaft Werbung. Ist das nicht irgendwie paradox?
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Wohl kaum. Da ist deine schöne reale Welt doch nicht so perfekt, oder? :D
Meine reale Welt? Ich bin keine 16 Stunden am zocken pro Tag :D Aber erklär du mir doch mal bitte, warum der Facebook-permanent-User nun integrierter ist als der Dauergamer? Auch Games bieten Feedback. Keine Likes, aber das Lob der Teamkollegen vielleicht? Vergleichbar zu sozialen Medien besteht bei einem Videospiel kein persönlicher Kontakt, sondern maximal der Voicechat. Das sehe ich absolut nicht als sozial integriert, also müssen die selben Argumente auch für Facebook gelten.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Ich glaube, dass die Frage nach dem Wlan nicht jedes Mal gestellt wird und wenn man dann im Wlan hängt, hängt man dann nur noch am Handy? Das Handy ist präsent, zugegeben, aber eine Kommunikation auch.
Und findest du gut, dass das Handy so präsent ist? Es wurde erst durch soziale Medien so präsent. Die Angst etwas zu verpassen, das direkte Reagieren auf Statusmeldungen etc. pp. Da kann sich ein Spieleabend (analoge Spiele, wie Monopoly) wirklich ziehen, wenn die Mitspieler permanenten Ablenkungen ausgesetzt sind.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Doch, das gab es auch schon. :)
Also wäre ich sozial integriert, wenn ich 15 Briefreundschaften habe, die ich alle noch nie oder nur selten real getroffen habe? Ich habe da so meine Zweifel, ob die Definition da zieht.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Komm... weil es so schön ist:
 

Pack deine Banane wieder ein. Das gehört hier nicht hin :D


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01.10.2017 um 17:22
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Die Art, wie übermäßig wir es nutzen, ist der Knackpunkt.
Richtig. Aber wenn du doch deine Probleme an dir schon selbst siehst, wieso änderst du persönlich nichts dagegen?
Dein Link dreht sich mehr um Datenschutz. Um den Umgang mit deinen Daten.
Das bekräftigen auch die angebrachten Argumente:
Jugendliche gefährden sich unbewusst sehr schnell im Internet und müssen davor geschützt werden – eine Aufgabe, die Eltern vielfach nicht übernehmen können.
Oder dein eigenes Zitat selbst:
Gerade wenn sie etwa an den zu lockeren Umgang mit Fotos und persönlichen Daten in sozialen Netzwerken denke.
Hier steht nichts davon, Facebook würde die soziale Kompetenz verkümmern lassen.

Soziale Kompetenz: Sind wir wirklich so verkümmert?
Ich denke, wir sollten die Probleme woanders anknüpfen.
Hier zum Beispiel:
Soziale Kompetenzen: Schule leistet zu wenig! Was Schüler wirklich lernen sollten
https://www-de.scoyo.com/eltern/schule/soziale-kompetenzen-schule

Dazu spielt eine Erziehung und die Mitgabe der Eltern eine große Rolle.
Wenn Eltern kaum noch mit den Kindern interagieren und sich kaum noch für sie interessieren, klar, kann man auch das digitale Zeitalter verantwortlich machen.
Nicht aber an dem, was Kindern beigebracht wird.
Nein, es ist dann logisch, dass Kinder kaum noch mit anderen vernünftig reden können, wenn man diese Skills bei ihnen nicht fördert.

Ich denke auch, dass hier zu sehr verallgemeinert wird.
Wie ich es ja selber schon aufzeigte, weiß ich, wie man normal kommuniziert, dass man auch ein Telefon benutzen kann und dass man auch persönlich mit Menschen sprechen kann.

Nun, das tun andere auch, aber wenn sie es auf ihre Art tun, dann nur, weil man ihnen nichts beibringt und sie sich ihre eigene Kommunikation zurechtbasteln.
Denk dir mal Facebook weg und denk dran, wie Kinder reden würden, wenn sie anstelle von Facebook ständig MTV gucken. Da wird der Hiphopslang übernommen, bei der eigenen Gruppe wird der Slang übernommen.
Ist soweit auch in Ordnung, das haben wir alle genauso gemacht.
Aber jetzt einem Netzwerk für die Verkümmerung einer sozialen Kompetenz verantwortlich machen zu wollen, das ist fast schon grotesk.
Genau so wie man Rappern die Schuld für Gewalt geben wollte. :D
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Es gibt Menschen, die damit verantwortungsvoll umgehen. Andere können dies nicht. Ich habe bereits gezeigt, dass eine Computersucht stärker sein kann als die Sucht nach Alkohol. Trotzdem gibt es für Alkohol Präventionsprogramme und für Facebook massenhaft Werbung. Ist das nicht irgendwie paradox?
Du möchtest eine Enzugsklinik für Facebook?
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Meine reale Welt? Ich bin keine 16 Stunden am zocken pro Tag :D Aber erklär du mir doch mal bitte, warum der Facebook-permanent-User nun integrierter ist als der Dauergamer? Auch Games bieten Feedback. Keine Likes, aber das Lob der Teamkollegen vielleicht? Vergleichbar zu sozialen Medien besteht bei einem Videospiel kein persönlicher Kontakt, sondern maximal der Voicechat. Das sehe ich absolut nicht als sozial integriert, also müssen die selben Argumente auch für Facebook gelten.
Der Facebookuser ist deswegen integrierter als ein Dauerzocker, weil der Facebookuser nicht nur Voicechats von Fremden erhält, sondern man bei Facebook die Leute tatsächlich kennt. Und es eben auch Leute gibt, die man kennnenlernt. Jedoch nicht anonym.
Und sie erfahren Dinge aus deinem Leben.
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Und findest du gut, dass das Handy so präsent ist? Es wurde erst durch soziale Medien so präsent. Die Angst etwas zu verpassen, das direkte Reagieren auf Statusmeldungen etc. pp. Da kann sich ein Spieleabend (analoge Spiele, wie Monopoly) wirklich ziehen, wenn die Mitspieler permanenten Ablenkungen ausgesetzt sind.
Ein Monopolyspiel? Das zieht sich doch auch so schon. :D
Ob ich es gut finde, dass das Handy so präsent ist?
Ich habe meines ja auch ständig bei mir.
Aber ich gehe auch nur bei Leerläufen ans Handy. Zum Beispiel ist mein Kumpel gerade auf Klo oder es herrscht gerade Stille. Man kommuniziert ja nicht ununterbrochen. :D
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Also wäre ich sozial integriert, wenn ich 15 Briefreundschaften habe, die ich alle noch nie oder nur selten real getroffen habe? Ich habe da so meine Zweifel, ob die Definition da zieht.
Nein, deine Frage war aber eine andere. Nämlich die Kommunikation ohne Persönlichkeit.
Du prangerst an, dass man dank SN auch textlich miteinander kommuniziert.
Das tat man aber vorher auch schon.
Jetzt nur unkomplizierter.
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Pack deine Banane wieder ein. Das gehört hier nicht hin :D
Menno...^^


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