@Obrien@interpreter Nachdem ich mir euren Clash durchgelesen habe, muss ich sagen, dass ihr euch stilistisch nicht viel schenkt. Die Ausführungen waren beidseitig hervorragend, absolut nachvolluziehbar und wortstark verpackt.
Wir sahen hier folglich einen Clash auf höchstem Niveau, der von beiden Kontrahenten bis zum Ende verbissen hart geführt wurde; hierfür meine Hochachtung.
Jeder von euch hätte es verdient, im Finale zu stehen, doch am Ende sind es kleine Unterschiede, die mich zu einer Entscheidung kommen lassen.
Voranmerkung: Das Ergebnis fällt sehr, sehr knapp aus:
Obrien landete meines Erachtens am ersten Tag einen lupenreinen Wazaari (kleine Wertung), aus dem er Interpreter einen bösen Strick hätte drehen können, wenn er zur Untermalung der Sprachbarriere in einer vielsprachigen Armee das Beispiel der KuK-Armee des 1. Weltkrieges herangezogen hätte.
Die Österreichisch-Ungarische-Armee gilt noch heute unter Experten als das Paradebeispiel für eine Armee, die an ihrer Vielsprachigkeit gescheitert ist!
Hier ein Üblick über den sprachlichen Aufbau der Armee:
http://wk1.staatsarchiv.at/kriegsalltag/farbtabellen-sprachliche-zusammensetzung/Hier Erläuterungen zu den Sprachproblemen.
https://books.google.de/books?id=zkYzKIZ3H6YC&pg=PA370&lpg=PA370&dq=KUK+Armee+sprachliche+Probleme&source=bl&ots=lZo_pJ6OVf&sig=9k2t4_HqUYIElymXEEr7KQHIiLk&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiI5fHG86nUAhWDVRQKHfpzCq0Q6AEIPDAD#v=onepage&q=KUK%20Armee%20sprachliche%20Probleme&f=falseDie Historie zeigt uns also bereits die schweren Barrieren, die eine vielsprachige Armee schafft.
Auch ohne die KuK-Quelle konnte Obrien diese These verteidigen, wofür ein Wazaari angemessen ist.
Interpreter konterte im Gegenzug mit dem Synergiepotenzial, das eine Armee auf europäischer Ebene schafft! Auch hierfür erhält er einen Wazaari (kleine Wertung).
Das beidseitige Geschwurbel über Freundschaften innerhalb der Armee halte ich nicht für weiterführend und sehe es als Nebenkriegsschauplatz ohne wertungswürdigen Einschlag.
Obrien führte die verschiedenen Bündnisverbindungen an, was ich sehr gelungen fand und eine Problematik aufwarf, die mir zuvor nicht bewusst war; auch hierfür erhält er von mir einen Wazaari, was dazu führte, dass es zu diesem Zeitpunkt 1:0,5 für Obrien stand.
Den entscheidenden Schlag setzte am 2. Tag jedoch Interpreter in seinem ersten Beitrag:
Wir kommen also zu dem Punkt der schweren politischen Umsetzbarkeit.
Folgende Bedingungen müssten eintreten, damit die europäische Armee politisch umsetzbar wird:
1. Alle beteiligten Länder müssen außenpolitisch an einem Strang ziehen.
2. Die Lobbyinteressen der lokalen Waffenhersteller müssen überwunden werden.
3. Die gegenseitigen Verteidigungs- und Beistandsbündnisse müssen hamonisiert sein.
4. Die Kritiker dieses Konzeptes müssen EU weit und zur gleichen Zeit überwunden, oder so stark maginalisiert werden, dass sie den Prozess nicht aufhalten können.
5. All diese Zustände müssen solange vorhalten, bis der Prozess abgeschlossen ist. Also in KEINEM der Länder darf die Kritiker-Fraktion zu stark werden, in KEINEM der Länder darf eine eurokritische Regierung an die Macht kommen und in KEINEM der Länder dürfen sich entgegengesetzte Lobbyinteressen durchsetzen. Sonst würde das ganze scheitern.
6. Punkt 5 muss für LOCKER 5-10 Jahre gelten.
BÄMM, das war ein Kopfschuss und aus dieser Umklammerung kann man sich kaum noch lösen; Obrien schaffte es nicht, ich hätte auch nicht gewusst, wie ich es hätte tun sollen. Hierfür erhält Interpreter einen Ippon (große Wertung).
Der kampf war folglich entschieden.
Das Ergebnis:
Interpreter: 1,5
Obrien: 1
Interpreter hat meiner Meinung nach den Clash gewonnen, aber es war verdammt knapp; ein harter Kampf und auf jeden Fall sehr spannend und lesenswert.