Kc schrieb:Die Politik KANN es gar nicht jedem Recht machen! Also gibt`s immer irgendwelche Beleidigten, die meinen, sie müssten gegen eine politische Entscheidung zu Felde ziehen.
Beleidigte, welche aus Langeweile protestieren oder sich, wie du schon erwähnt hast, mit projiziertem Hass, in dem Fall auf die Politik, besser oder sonst was fühlen, sind natürlich auch unter sogenannten Wutbürgern dabei. Genauso wie Nazi-Proteste etc...
Das ändern aber nichts an der Tatsache, dass das Konzept solcher lautstarken Proteste und Demonstrationen von Wutbürgern vom Vorteil für unsere Gesellschaft ist.
Einige politische Entscheidungen lösen größere Proteste aus und diese sind eben oft berechtigt. Manche Politik braucht eine starke, erhöhbare Gnegenstimme.
Laute Nazi-Proteste würden Normalbürger unter normalen Umständen niemals zu einem Nazi umwandeln.
Diese sind eben nicht so schlimm bzw. teilweise auch vorteilhaft, da man dadurch den Anteil dieses Gedankenguts in Deutschland besser einschätzen kann, dagegen "hetzen" kann usw.
Kc schrieb:Andererseits muss und kann die Politik auch nicht auf alles hören. Wir wählen die Politiker ja als VERTRETER, weil wir nicht jedes Mal auf dem Marsfeld zusammenkommen und dort ein fettes Palaver veranstalten können, wenn irgendwelche Entscheidungen anstehen.
Wenn eine beträchtliche Anzahl von Mitbürgern unzufrieden über eine politische Entscheidung ist, unter anderem auch, weil die gewählten Parteien als Versprechen eigentlich nicht bestimmte Entscheidungen treffen wollten und es anschließend doch taten, dann ist es in einem demokratischem Land sehr vom Nutzen, wenn sich eine starke Gegenstimme erhebt. Politiker müssen reagieren, die komplette Gesellschaft bekommt von diesen Protesten mit, was heißt, dass sich mehrere Leute damit auseinandersetzen.
Kc schrieb:Obwohl so getan wurde/wird, als ob Wutbürger aus der gesamten Gesellschaft kommen, handelt es sich oftmals um Leute im fortgeschrittenen Alter, die irgendwas mies finden.
Es kann schnell der Eindruck entstehen, auch für die ,,Wutbürger" selbst, dass sie definitiv Recht mit ihren Anliegen hätten, obwohl Rechthaben extrem subjektiv ist.
Durch soziale Medien, durch Technik kann viel gefaked werden.
Weil die ursprüngliche Bedeutung des Neologismus "Wutbürger" sich auf ältere Menschen bezieht, heißt das nicht, dass es nur ältere Menschen betrifft.
Proteste und so sind subjektiv, ja. Natürlich sind oft falsche Behauptungen dabei, allerdings sind ebenso oft richtige Behauptungen dabei. Was überwiegt? Keine Ahnung. Trotzdem sollte man eben doch lautstarke Wutbürger gutheißen, da sie oft subjektive Meinungen einer größeren Anzahl von Bürgen reflektieren...
Natürlich gibt es auch, zwar subjektiv betrachtet, wobei mir aber der Großteil zustimmen würde, negative Proteste, beispielsweise Nazi-Proteste. Doch solche sollte man im Kauf nehmen, da es eben auch, ebenso subjektiv betrachtet, oftmals gute Proteste, welche auf mögliche Fehler in der Politik und unserer Gesellschaft hinweisen.
Kc schrieb:Der Wutbürger ist keine positive Erscheinung. Und obwohl die Politik auch einen gewissen Anteil daran hat, dass die Menschen zurecht verdrossen sind, entstehen für mich ,,Wutbürger" unter anderem auch auf der Basis einer faulen, fetten, bequemen Gesellschaft.
Dass sich eine Gruppe von Menschen lautstark für ihre Überzeugungen einsetze, auf die Straße gehen, Texte verfassen etc. hat wohl nicht viel mit Faulheit zu tun. Was hat denn die Gesellschaft für eine Wahl, wenn sie mal unzufrieden mit der Politik ist? Vielleicht weil die Politik etwas versprach und es nicht einhielt? Dann kann sie ja nicht tatenlos zusehen, dann muss sie sich erheben. Natürlich dient es auch für einige dem Zweck, dass Gefühl eines aktiv demonstrierenden Bürgers zu erhalten, um sich danach zurückzuziehen. Ja, das kommt alles auch vor. Trotzdem gibt es eben auch Bürger, die es ernst meinen und erhöht werden wollen. Und wie sollen sie das schaffen? In dem sie auf den Straßen ihren Mitmenschen ihre Meinung wortwörtlich zärtlich flüstern und ihnen auch noch eine Tasse Tee anbieten?
Und wieso sind Wutbürger faul, beispielsweise Kritiker aber nicht? Wutbürger sind zwar subjektiver, doch der Hauptunterschied zu einem Kritiker ist, dass die Meisten ihre Meinung gerne verbreiten würden, dass sie gerne etwas aktiv aus Unzufriedenheit tun würden, und nicht nur, um sich aktiv vorzukommen, nein, sondern um seine Meinung zu verbreiten. Diese ist natürlich subjektiv und entspricht manchmal nicht moralischen Normen, oftmals ist sie aber auch "berechtigt", rational oder zumindest mit Vernunft betrachtet
Kc schrieb:Wenn man keine anderen Probleme hat, sucht man sie sich halt und regt sich über IRGENDWAS auf.
Wie schon erwähnt, kann man das nicht pauschalisieren. Nicht jeder Wutbürger regt sich über Politik lautstark auf, um seine Faulheit zu kompensieren oder gegen Langeweile anzukämpfen. Wutbürger können sehr nützlich hierzulande sein. Viele Meinungen sind wichtig, aber halt nicht unbedingt richtig. Wenn diese auch noch von einer großen Anzahl von Mitbürgern vertreten wird, sollte man diese zu hören bekommen.
Kc schrieb:Wut macht blind, Wut macht dumm, die Wutbürgerszene ist ein Schmelztiegel für Radikalisierung.
Jede Wut ist zwangsweise nicht unberechtigt, dumm oder sonstiges. Wenn eine Wut (über politische Entscheidungen) von vielen Bürgern vertreten wird, dann sollte sie ganz Deutschland mal zu hören bekommen... Eventuell könnte es ein Hinweis auf Fehler in unserer Gesellschaft usw sein. Freie Meinungsäußerung ist wichtig, aktive Proteste, um Aufmerksamkeit zu erregen, ebenso.
@interrobang Bitte keine thematisieren vom Nationalsozialismus, und bitte schließe von meinem Beitrag auch nicht wieder nur auf Nazis.
Danke.