Kephalopyr schrieb:Also ist das Dunkle gar nicht das "Loch"? Ich dachte immer das wäre das Loch und das Orange drumherum der Ereignishorizont.
Zu einer der Aufnahmen heißt es, daß der dunkle Bereich in der Mitte der Struktur einen zweieinhalb mal so großen Durchmesser besitzt wie das SL mit seinem Ereignishorizont / Schwarzschildrand. Das SL ist aber irgendwo da im Dunklen Bereich.
Kephalopyr schrieb:Stell mir dein Beispiel wie eine Lage aus Tüchern vor, die jeweils eine Dimension darstellen, von der nullten bis zur 10. oder mehr, unendlich viele und eine Kugel auf diesen Tüchern stellt die Gravitation dar. Ihr Gewicht/ihre Masse dellt alle Tücher ein, von der ersten Lage bis zur letzten.
Ist zwar ein eigenwilliger Bildvergleich, und ich seh nicht wirklich einen sachlichen Zusammenhang irgendwelcher Mechanismen zwischen dem Bild und dem Abzubildendem. Aber: Ja, letztlich drückt sich die Erbse durch alle zwanzig Matratzen durch, auf der die
Prinzessin schläft.
Kephalopyr schrieb:Die Relativitätstheorie versagt an der Stelle, an der die Masse eines schwarzen Lochs auf einen minimalen Punkt konzentriert wird und somit unendlich ist.
Da versagt bisher alles. Schönes Beispiel die Erhaltung des Drehimpulses. Eine Balerina dreht sich um sich selbst, mit ausgebreiteten Armen. Sie dreht sich soundso häufig um sich selbst pro (sagenwirmal) fünf Sekunden. Nun legt sie die Arme an den Körper - und dreht sich noch schneller. Eigentlich müßte für eine Beschleunigung eine Energie zugeführt werden, aber das ist hier nicht der Fall. Denn tatsächlich hatten beim langsameren Drehen die Arme im Außenbereich eine höhere Geschwindigkeit als jetzt beim schnelleren Drehen im angeklappten Zustand. Und dieses Mehr, das die Arme angegeben haben, hat der restliche Körper hinzugewonnen. Der Drehimpuls hat den selben Wert, egal, ob die Pirouette mit ausgebreiteten Armen langsamer abläuft (weniger Umdrehungen pro 5 Sekunden) als schneller mit Armen am Körper (oder in die Höhe gereckte Arme, kommt beim Ballett schöner).
Auch die Sonne dreht sich um sich selbst, hat also einen Drehimpuls. Sollte sie dereinst mit der Kernfusion und dem Strahlen aufhören, würde sie in sich zusammenfallen, also erheblich kleiner werden. Dann aber wird sie sich sehr viel schneller um sich selbst drehen. Neutronensterne, besonders stark komprimierte Ex-Sterne drehen sich denn auch extrem schnell. Der Drehimpuls bleibt aber stets gleich.
Und nun das Problem. Sollte nun so ein Objekt mit Drehimpuls auf Punktgröße komprimiert werden, wäre der Drehimpuls nicht mehr erfaßbar. Oder auch: nicht mehr vorhanden. Denn Punkte können nicht rotieren. Punkte haben kein Vorne, Hinten, kein Links, Rechts usw. Der "Rand" eines Punktes" ist Null von der "Mitte" entfernt, kann diese also nicht umkreisen.
Bis zur kleinsten Längeneinheit läßt sich das Rotationsverhalten eines ehedem größeren Objektes berechnen, und stets hätte der Drehimpuls exakt den selben Wert. Und jedes Experiment würde das bestätigen. Aber beim Punkt, bei der Singularität, da versagt das. Und hat nichts mit der RT Einsteins zu tun.
Sehr vieles scheitert an der Punktgröße. Und wahrscheinlich auch die nächste Theorie, die dereinst Einsteins RT ablösen wird. Auch in der Mathematik scheitert praktisch alles an der Null, sobald es um den Wert geht, durch den etwas geteilt wird. Und genau das tritt für vieles bei der Punktsingularität auf, das Teilen durch den Weg Null. So lange eine Theorie z.B. der Gravitation zum Werteberechnen auf das Teilen durch die Entfernung o.ä. angewiesen ist, muß sie hier also scheitern.
Kephalopyr schrieb:Ein Schwarzes Loch ein Zentrum hat und in einen Horizont eingeschlossen ist, der dadurch definiert ist, dass ihn kein Licht nach außen durchdringen kann. Dies trifft auf den Hubble-Radius nicht zu, weil Licht ihn problemlos in beiden Richtungen überqueren kann.
Keine gute Erklärung, da wir erstens nur annehmen, nicht aber beobachten, daß das Licht diesen unseren Ereignishorizont am Ende des Hubble-Radius überqueren kann, und zweitens, da nicht erklärt wird, wieso das Licht das kann. Aber es gibt mehrere Erklärungen, die alle ihre Gültigkeit haben.
1) Hinter dem EH liegt weitere Materie, die sehr viel näher ist als das rückwärtige Ende des SL und so alles an diesem Ende des SL weit stärker weg vom SL-Zentrum zieht. Außerhalb des Horizonts gibts also genügend Materie, die verhindert, daß alles hinter den Horizont nach innen fällt. So ein SL braucht also außerhalb seines Horizonts weiteren Raum, welcher aber nicht vergleichbar massereich ist, wie es selbst.
2) Gravitation breitet sich lichtschnell aus. Alle Massen um die Erde herum bis auf Hubbleradius-Distanz reicht zwar für ein SL aus, aber am einen Ende dieses "SL" ist erst die Gravitation von weniger als der Hälfte der Materie dieses Raumsektors bis dorthin angekommen. Klar kann Licht hier noch wegfliegen! Selbst wenn dahinter nur noch Raum, aber Null Gravitationsquelle läge.