chen
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Würdet ihr ein an Tieren entwickeltes Mittel ablehnen...
23.09.2012 um 19:44... wenn es das Leben eures Kindes retten könnte?
Die Frage ist natürlich provokant. Aber bitte klickt nicht gleich etwas an oder geht weg.
Leider muss ich zuerst ein bisschen Medizin erklären.
Letzten Monat erreichte eine medizinische Studie in der Forschungsgemeinschaft große Aufmerksamkeit, die künstliche Thrombozyten (Blutgerinnungspartikel) entwickelt hatte. Dieses Mittel erhöht die Wahrscheinlichkeit, schwere innere Blutungen zu überleben, um das doppelte (!), ohne dass die normalen Blutbahnen verstopft werden.
Die Pressemitteilung dazu findet sich hier:
http://www.eurekalert.org/pub_releases/2012-08/cwru-nat082012.php
Denkbar wäre es, dass Notärzte dieses Mittel mit sich tragen und einem Unfallopfer spritzen können, welches dann eine viele höhere Wahrscheinlichkeit hat, den Unfall zu überleben. Innere Blutungen nach Unfällen sind Todesursache Nr. 1 in der westlichen Welt für Personen zwischen 4 und 50 Jahren. Dieses Mittel könnte, sobald marktreif, tausenden Menschen im Jahr das Leben retten.
Der Haken: Das Mittel wurde an Tieren getestet. Tausenden von Ratten wurde schwere innere Blutungen hinzugefügt und hinterher wurde geschaut, wie viele überleben und wie viele sterben. Brutaler kann man sich einen Tierversuch kaum vorstellen.
Vielen haben ethische Bedenken bei Tierversuchen, ich durchaus auch.
Das Gedankenspiel:
Nehmen wir einmal an, dieses Mittel gibt es schon heute, es funktioniert und jeder weiß von seiner Existenz, und dass dafür sehr viele Tiere sterben mussten.
Mal angenommen, eure Tochter ist nach einem Autounfall lebensgefährlich verletzt. Ihr seid nur leicht verletzt und könnt jetzt entscheiden, dass sie dieses Mittel gespritzt bekommen soll oder nicht. Ihre Überlebenswahrscheinlichkeit wäre dann doppelt so groß, allerdings mussten Tiere für die Entwicklung sterben.
Wie würdet ihr euch entscheiden?
Bitte versucht nicht, das Gedankenspiel umzudichten, das ist bei ethischen Entscheidungsfragen doof.
Die Frage ist natürlich provokant. Aber bitte klickt nicht gleich etwas an oder geht weg.
Leider muss ich zuerst ein bisschen Medizin erklären.
Letzten Monat erreichte eine medizinische Studie in der Forschungsgemeinschaft große Aufmerksamkeit, die künstliche Thrombozyten (Blutgerinnungspartikel) entwickelt hatte. Dieses Mittel erhöht die Wahrscheinlichkeit, schwere innere Blutungen zu überleben, um das doppelte (!), ohne dass die normalen Blutbahnen verstopft werden.
Die Pressemitteilung dazu findet sich hier:
http://www.eurekalert.org/pub_releases/2012-08/cwru-nat082012.php
Denkbar wäre es, dass Notärzte dieses Mittel mit sich tragen und einem Unfallopfer spritzen können, welches dann eine viele höhere Wahrscheinlichkeit hat, den Unfall zu überleben. Innere Blutungen nach Unfällen sind Todesursache Nr. 1 in der westlichen Welt für Personen zwischen 4 und 50 Jahren. Dieses Mittel könnte, sobald marktreif, tausenden Menschen im Jahr das Leben retten.
Der Haken: Das Mittel wurde an Tieren getestet. Tausenden von Ratten wurde schwere innere Blutungen hinzugefügt und hinterher wurde geschaut, wie viele überleben und wie viele sterben. Brutaler kann man sich einen Tierversuch kaum vorstellen.
Vielen haben ethische Bedenken bei Tierversuchen, ich durchaus auch.
Das Gedankenspiel:
Nehmen wir einmal an, dieses Mittel gibt es schon heute, es funktioniert und jeder weiß von seiner Existenz, und dass dafür sehr viele Tiere sterben mussten.
Mal angenommen, eure Tochter ist nach einem Autounfall lebensgefährlich verletzt. Ihr seid nur leicht verletzt und könnt jetzt entscheiden, dass sie dieses Mittel gespritzt bekommen soll oder nicht. Ihre Überlebenswahrscheinlichkeit wäre dann doppelt so groß, allerdings mussten Tiere für die Entwicklung sterben.
Wie würdet ihr euch entscheiden?
Bitte versucht nicht, das Gedankenspiel umzudichten, das ist bei ethischen Entscheidungsfragen doof.