@Thalassa @Zeo Mit 3 Jahren hat Scharlach beide Nieren irreparabel geschädigt. Darauf folgten viele Jahre diätische Ernährung und Einnahme von zahlreichen Medikamenten. Später folgte die Dialyse. Als junger Mensch, der keine Zeit hatte vorher ein Leben aufzubauen ist das eine unwürdige Situation. Das Körpergefühl leidet unter der Dialyse ganz erheblich und die Zukunftsperspektiven inkl. Nebenwirkungen durch die Dialyse sind nicht erbaulich. Die Nierentransplantation ist kein Wundermittel, aber eine zeitweise Pause vom langsamen Sterben. Die für Spender und Empfänger wirklich teuer "erkauft" werden muss. Trotz der Risiken und Folgen, ist die Hoffnung auf einige Jahre "normales" Leben wirklich groß.
Oft wünsche ich mir, dass es keine Ersatztherapien für solche fälle gäbe. Dann würde ich an dieser Krankheit einfach sterben, ich wäre erlöst und meine Hinterbliebenen wüssten das auch. Durch die Ersatztherapien steht man unweigerlich unter dem Druck von Ärzten und Angehörigen und aus einem natürlichen Sterben wird ein Freitod. Ein Freitod hat auf die Hinterbliebenen einen völlig anderen Effekt, als der natürliche Tod ohne Chance auf Heilung. Das Argument "das Leben ist lebenswert" wird oft gebracht. Das stimmt aber nicht. Dieser Zustand ist einfach menschenverachtend. Aber das sehen viele, insbesondere die Menschen die spät mit Dialyse und co. in Kontakt gekommen sind anders.