@Asgaard selbstmord zu machen, nur weil man depressiv ist, ist eigentlich feigeJa...sehr differenzierte Betrachtungsweise. Und fachlich so korrekt. Kaum zu glauben. Ich würde dir vorschlagen, du beschäftigst dich mal mit dem Krankheitsbild der Depression und mit Schilderungen von Betroffenen, die sich in einer solchen befinden. Klar, als Kiddie kommt einem nichts in die Birne als "hööööööööh ders Depri höööööööööh gnhhhhhhhh".
Mach dich erstmal mit den dir als Laien zur Verfügung stehenden Mitteln zum Thema Depression, bipolare Störung, Präsuizidales Syndrom und Suizid schlau. Dann erübrigen sich nämlich solche hirnlosen Spekulationen, wie du sie schreibst. Schau einfach nur im ICD-10 ab F32.0, welche Ausprägungen dieser Krankheit man unterscheidet.
Und komm nicht mit "ja für mich ist das aber feige", scheinbar hast du dich noch nie in einer solchen Situation befunden, zweitens beweist ein Suizidant ein gewaltiges Mutpotential, denn die Überwindung des Überlebensinstinktes ist nichts, was man einfach mal so ausm Stehgreif macht, wie vier Treppenstufen gleichzeitig runterspringen. Das aus dem Leben bringen ist für denjenigen in der Situation eine Erlösung. Stell dir vor, du stehst unter ner kochend heißen Dusche. Was machst du? Gehst aus dem Strahl raus, weil du Angst vor Verletzungen hast, wa? Feigling! Das Leben ist für manche halt nicht das unvermeidbare Übel, was jeden zu ereilen hat. Hat schon an sich noch lange nichts mit Feigheit zu tun. Zudem kann er mit seinem Leben als selbstbestimmter Mensch machen, was er will. Und er ist niemandem Rechenschaft schuldig. Wenn ihm sein Leben nicht gefällt, dann soll ers halt beenden ohne Wertung durch andere, wenn im Fernsehen Scheiße kommt, dann schalteste doch auch die Kiste aus.
Noch dazu gibt es verschiedenste Ausprägungen des Suizids. Dazu zählt auch potentiell suizidales Verhalten, etwa ein Verhalten, was konkrete Lebensgefahr bedeutet, die aber in Kauf genommen wird nach dem Motto "ach dann passierts halt". Oder Kurzschlussreaktionen aufgrund seelischer Ausnahmezustände (Man fährt auf ner Straße lang, zieht das Steuer rum in einen Lastwagen, der einem grad entgegenkommt), die selbst vom Betroffenen, so er überlebt oder die Absicht rechtzeitig aufgibt, schon am nächsten Tag nicht mehr nachvollzogen werden können. Das alles mit Feigheit zu rechtfertigen lässt schon auf ein schön simpel zurechtgestricktes Weltbild schließen.
Feigheit wäre es, wenn einer mit voller Absicht Scheiße gebaut hat und sich aus Angst vor den juristischen Folgen das Leben nimmt. Ist die Scheiße, die er verantworten soll, nicht auf seinem Mist gewachsen, quasi ein äußerst schlimmer Unfall gewesen, gegen den er nichts hätte unternehmen können, dann sinds wieder Ausnahmezustände, die einen zu so einer Tat bewegen, die man nicht nachvollziehen kann, wenn man nicht in so einer Situation war. Wer kann schon von sich behaupten, durch einen Unfall vllt. mehrere Menschen auf dem Gewissen zu haben, zu denen man vielleicht noch eine starke persönliche Bindung hatte, Freundin zum Beispiel. In so einer Situation werden schon durch das Ereignis Kräfte frei, die einen in die Geschlossene bringen können. Ich weiß ja nicht, ob das so das ehrbare Lebensziel ist, wenn man mal die antiquierte Definition der Feigheit zugrunde legt, die dem Feigling vorwirft, Schande oder Unehre zu begehen. Dazu muss man erstmal den dehnbaren Ehr- und Schandbegriff umreißen. Und selbst dann muss gegeben sein, dass der Betroffene in keinster Weise durch eine Krankheit affektiert handelt, was beim Suizid in einer Depression aber schon per Definition von vornhinein ausgeschlossen ist. Die These hält also schonmal nicht der ersten Prüfung stand.