@ackey Naja, der Typ II Diabetes ist ja wie bereits hier beschrieben wurde der erworbene Diabetes. Dabei wird im Rahmen einer Down regulation vermindert der Insulinrezeptor exprimiert woraufhin dann natürlich weniger Glucose vor allem von Muskel und Fettzellen aus dem Blut aufgenommen werden kann, da Insulin abhängig auch der Einbau von GLuT 4 Transportern in die Membran dieser Zellen erfolgt. Der Insulinrezeptor selbst wirkt ja als Rezeptortyrosinkinase, wo in Folge einer Bindung des Peptidhormons Insulin, welches ja in den beta-Zellen der Langerhans Inseln des endokrinen Pancreas synthetisiert wird definierte Tyrosinreste phosphoryliert werden, welche dann als Signal für das IRS (=Insulin Rezeptor Substrat) wirken, welches selbst wiederum kritische Tyrosinreste aufweist, die durch die enzymatische Aktivität des Insulinrezeptors als Tyrosinkinase phosphoryliert werden können und in der Folge über eine PI3 Kinase Phosphatidylinositolbisphosphat (ein membranständiges Phosphoglykolipid) phosphorylieren, wodurch dann Phosphatidylinositoltrisphosphat entsteht, welches seinerseits dann die Proteinkinase B aktiviert, welche dazu in der Lage ist durch weitere Phosphorylierung der intrazellulären Vesikel, die in ihrer Membran mit dem GLuT 4 Transporter ein Carrier Protein enthalten, das für Glucose aus dem Blut in die Muskel- bzw. Fettzelle eine erleichterte Diffusion ermöglicht, deren Einbau in die Zellmembran zu stimulieren. Dadurch wird auf den hormonellen Reiz des Insulins hin vermehrt Glucose aus dem Blut in Muskel und Fettgewebe aufgenommen, wo daraufhin zum einen Glykogensynthese angeregt zum anderen (vor allem im Fettgewebe) die Lipogenese, also die Umwandlung der Produkte der Glykolyse, der Acetyl-CoAs, welche im Rahmen der Fettsäuresynthese zu freien Fettsäuren umgewandelt werden können und weiterhin mit Glycerin über Esterbindungen zu Triacyglycerinen (also dem typischen Speicherfett) umgewandelt werden können, stimuliert wird. Dadurch wird der Plasmaglucosespiegel systematisch durch die Wirkung des Insulins über seine Rezeptoren gehemmt. Ist nun allerdings eine ungenügende Menge von Rezeptoren für dieses Peptidhormon vorhanden, so kann die Wirkung von Insulin nicht in genügendem Maße vermittelt werden und es überwiegen die Wirkungen des Gegenspielerhormons, für das der größte Sekretionsreiz ganz gegensätzlich zum Insulin, eine niedrige Plasmaglucosekonzentration ist; Glucagon. Dabei handelt es sich ebenfalls um ein Peptidhormon, das allerdings in den alpha-Zellen des endocrinen Pancreas synthetisiert wird, und im Grunde die gegenteiligen Effekte vermittelt. Gegenteilige Effekte bedeutet, dass zum Beispiel im Fettgewebe nicht die Herstellung von Speicherfett (TAGs) sondern der Abbau derselben im Rahmen der Lipolyse in die Wege geleitet wird. Dabei werden aus dem TAGs eben umgekehrt wie beim Insulin die freien Fettsäuren freigesetzt und daraufhin ins Blut abgegeben wo sie dann über den Blutkreislauf in die Leber gelangen, in der sie in Form von Acetyl-CoA anschwemmen, und zum Teil in den Citratzyklus eingeschleust werden, wo sie zur Energiesynthese bzw. zur Synthese von ATP genutzt werden. Dieses ATP wird dann weiterhin erforderlich für die energiereichen Prozesse der Gluconeogenese, welche es der Leber erlauben aus glucogenen Aminosäuren sowie Pyruvat (das auch aus Lactat über die Lactat Dehydrogenase hergestellt werden kann) Glucose freizusetzen, die dann an das Blut abgegeben wird und weiterhin den Blutzuckerspiegel erhöht. Es kommt also anstatt zu einer Senkung des Blutzuckerspiegels sogar noch zu einer weiteren Steigerung desselben durch die Leber. Dies führt dann auch dazu dass beispielsweise die Niere mit der Rückresorption der Glucose aus dem Primärharn überfordert ist, sodass die Glucose-Natrium-Symporter gesättigt sind, und im Endharn - anders als es beim gesunden der Fall sein sollte - Glucose enthalten ist. Durch diese Prozesse wird in der Folge auch die Niere nachhaltig geschädigt, und es kommt zur Entstehung einer Niereninsuffizienz. Außerdem kann es generell zu einer metabolischen Azidose kommen wenn die Leber anfängt das anflutende Acetyl-CoA im Rahmen der Ketonkörpersynthese zu beta-Hydroxybutyrat umgewandelt wird und als solches ins Blut abgegeben wird. Zu einem kleineren Teil wird allerdings ein anderer Ketonkörper, nämlich das Acetoacetat ans Blut abgegeben, welches spontan dazu in der Lage ist zu Aceton zu decarboxylieren. Diese Ketonkörper sind Carbonsäuren und damit reagieren sie sauer, das bedeutet sie senken allmählich den pH Wert des Blutes, welcher irgendwann nicht mehr durch die Puffersysteme des Blutes abgefangen werden kann und dann zu schweren Schäden einschließlich des Coma diabeticum führen kann.