@Chefdecuisine "Was könnte fanatischer und dogmatischer sein, als die eigenen, kulturspezifischen Pietätsgrenzen anderen aufzuzwingen, weil man schon so verbohrt ist, andere Erscheinungsformen von Pietät nicht als andere Kulturspezifika anzusehen, sondern als Nichteinhaltung der eigenen verabsolutierten Pietätsvorstellung? Diesen Rückfall in die Barbarei hatten wir schon ein mal, und zwar in der Kolonialzeit. Das ist das mittelalterliche Gedankengut, daß im Christentum nicht etwa eine von vielen möglichen Lebensweisen, sondern ein Maß zivilisatorischen Fortschritts sah, daß man anderen aufzwang, deren Kulturen man ausradierte."
Komisch, einerseits sagst du sowas wohltönendes auf die Burka bezogen,
wobei die Burka ein recht unschönes mittelalterliches Relikt ist und zudem nicht sehr förderlich zur Entwicklung und Gleichstellung der Rechte der Frauen,
andernseits sprichst du einem Volk wie Tibet sämtliche Rechte auf eigene Entwicklung ab. Dort hast du dich ganz der chinesischen Version von "wir haben die Entwicklung herbeigeführt" angeschlossen.
Zudem sendest du einen Link über Tibet, der sowas eben auch erwähnt:
"Neben militärischen Abwehrmaßnahmen versuchte China dem Widerstand mit einer ideologischen Kampagne den Wind aus den Segeln zu nehmen. Die Verhältnisse im Tibet vor 1950 wurden als „Hölle auf Erden“ bezeichnet, aus der China die tibetischen Massen befreit habe.
...Durch die 1966 von Mao angeleitete Kulturrevolution wurde der Druck auf das traditionelle Tibet noch verschärft: Innerhalb weniger Jahre wurde der Großteil der fast 6000 Klöster und Tempel geplündert, sämtliche Formen öffentlicher Religionsausübungen untersagt."
Tibet wurde seiner eigenen Entwicklung beraubt durch die chinesische Besetzung.
Auch dort gab es schon Reformbestrebungen. Die gesamte Kultur und deren Entwicklung wurde jedoch durch Unterdrückung gestoppt.
Hier haben wir Gesetze gegen Leibeigenschaft auch erst im 19. Jahrhundert eingeführt...
"Man sollte die mittelalterliche Folter des tibetischen Feudalsystem nicht einfach deshalb totschweigen, weil sie inzwischen durch die moderne Folter der Chinesen ersetzt wurde.
Im Grunde genommen fehlt es immer noch an einem für ein größeres Publikum geschriebenem Sachbuch, das die Geschichte Tibets (insbesondere des modernen) weder von einem prolamaistischen noch dezidiert antilamaistischen Standpunkt darstellt, in dem man sich weder lobhudelnd ständig über »Seine Heiligkeit« ausläßt noch permanent vom »Häuptling der Gelbmützen« oder ähnlichem spricht."
http://info-buddhismus.de/Kritik-Dalai_Lama-Trimondi-Goldner-Tibetischer_Buddhismus-Golzio.htmlWenns dich interessiert und du deine Tibethaltung nochmal überdenken willst, empfehlenswerter Link!
Ansonsten dein eigenhändig geposteten Link nochmal überlesen, steht das am Schluss:
"So bleibt zu hoffen, dass der anhaltende internationale Druck auf die VR China, Demokratie und Menschenrechte weiterzuentwickeln, bald Fortschritte zeitigt und in der Folge dem Bedürfnis der Tibeter nach mehr Autonomie nachgegeben wird."