@SamaelCrowley Gibt überall Bereiche, wo man Nazis antrifft....ich muss dir glaub ich keine Geschichten erzählen über Bemerkungen und Parolen, die ich so in Bauarbeiterkantinen gehört habe. Ich kann dir nur sagen, dass in unserer Wehr solches Pack unerwünscht ist und wenn einer rechts ist, dann hat er gefälligst seine politischen Ansichten daheime zu lassen.
Und ich muss sagen....solang einer sich ans Gesetz hält und hilft, wenn Not am Mann ist und das unterschiedslos, dann ist mir auch seine politische Sichtweise nen Stück weit egal. So mancher von denen, die sich wirklich engagieren hat dann von der Tatkraft her immer noch mehr Arsch in der Hose als der am Wegesrand skandierende Bessermensch, der sich keinen Fingernagel abbrechen will.
Meine Erfahrung ist aber, dass sich sämtliche politischen Richtungen in den Wehren tummeln, ich seh da auch keine rechten Tendenzen. Klar, in irgendner Wehr im gelackten und geleckten Westen, wo es rein physikalisch keine Faschos gibt, weils allen gut geht, werden sich auch in den Wehren nicht mehr tummeln als in einem Kaff in Meck Pomm, wo die Nazis die einzigen sind, die noch übrig geblieben sind, weil alle anderen auswandern. Das hat aber nichts mit der Einrichtung an sich zu tun sondern mit den Rahmenbedingungen.
Und wenn ich innem Wrack klemmen würde, wärs mir scheißegal ob mich da ein autonomer Hippie rausholt oder ein Nazi.
Außerdem....is doch klar, wenn einer skandiert "Nazi in der Feuerwehr".....woanders interessierts doch auch keinen....wenn ne Gasflasche in irgendeinem Keller steht, interessiert sich da auch keiner für aber wenn der Keller brennt, ist das glatt ne Schlagzeile wert. Man könnte ja auch skandieren "Nazi in der Reihenhaussiedlung Ernst Thälmann in Hoyerswerda - Sind Reihenhaussiedlungen Auffangbecken für Nazis?"
Nach diesem Prinzip läuft doch deutsche Berichterstattung. Man sieht die Person/Tat, sucht im Umfeld und dann beginnt man, das Umfeld für die Tat/Täter verantwortlich zu machen oder sie in irgendeinen Zusammenhang zu bringen. Wenn ich schreib, dass Nazis Brot essen, wills keiner wissen, weil jeder Brot isst, schreib ich aber was vonnem Nazi in der Feuerwehr, springt der Pöbel wunderbar drauf an und sieht auf einmal Parallelen und Klarheiten, wo keine sind, ganz einfach, weils die Wenigsten betrifft.
So und zum Abschluss noch ein paar Zahlen.....wir haben ca. 1,1 Millionen freiwillige Feuerwehrleute in Deutschland (96% des gesamten Brandschutzes in D) und jetzt versucht mir mal einer davon zu erklären, wie man da ne Parallele zu den vorherrschenden politischen Ansichten erkennen kann, wenn ich mich recht entsinne hatte selbst die SPD kaum so viele Wähler bei der letzten Wahl und wenn man sich das Abschneiden rechter Parteien anschaut, sollte man selber schonmal nen Schlag in den Nacken verspüren, der einem beim Denken hilft.
Ich hoffe die albernen Diskussionen um das braune Gesocks haben jetzt mal ein Ende gefunden. Nazis gibts nunmal überall, sogar im Rettungsdienst, bei der Polizei, bei der Bundeswehr, in Ämtern, beim Straßenbau, in Bürojobs, in Call Centern, bei Putzkräften, auf Baustellen, überall sind solche Horndreher anzutreffen. Warum solls dann nicht auch ein paar in den Wehren geben? Wäre schon ein arger Zufall, wenn ausgerechnet die FW von solchen verschont bliebe. Mir ist es sogar lieber, wenn sie in ihrer Freizeit mit Wasser auf Zielscheiben schießen anstatt mit Knarren auf Menschen. Wahrscheinlich bin ich aber der einzige, der wenigstens noch soweit den Schaum vom Mund halten kann, dass er die Leute nich tollwütig anfällt und zerfleischt. Ich bewerte die Leute dann doch lieber an ihren Taten. Solang sie da vernünftige Sachen machen, gesteh ich ihnen sogar das Recht auf Leben zu.