Doors schrieb am 08.09.2009:Irgendwann wurde es langweilig und albern. Wie eigentlich alle Chemikalien im Körper.
@Doorsauch Serotonin, Adrenalin, Hemoglobin, Myoglobin etc?
;)Unsere komplette Wahrnehmung, jede Erfahrung, die wir je machen, wird bestimmt durch Chemikalien. Warum körpereigene Chemikalien pauschal besser sein sollen als körperfremde erschließt sich mir nicht ganz. Ok, es gibt Stoffe, die kann der Körper nicht (gut) verarbeiten und sind deshalb giftig, wie Alkohol zB. Aber für Cannabnoide gibt es im Gehirn doch sogar Rezeptoren. LSD und Psilocin sind eng chemisch verwandt mit Serotonin und hinterlassen so gut wie gar keine Spuren im Körper.
Naja, egal, jedem das Seine.
Die beste Art zu kiffen ist meiner Meinung nach Terence Mckenna-style, ein mal in der Woche, alleine, in einem dunklen Zimmer, in relativ großen Mengen. Das ist dann ein inspirierender, visionärer Schub.
Wenn Dinge passieren, die so seltsam ist, dass sie einem Angst einjagen, zB dass man seinen Körper von außen sieht, dann sollte man darüber nachdenken und es als inspiration sehen und nicht einfach sagen "ich verstehe nicht was da passiert ist, ich kann es nicht in mein Weltbild einordnen, ich verdränge es lieber"
In unserer Kultur haben solche "mystischen" Erfahrungen keinen Platz außer im Irrenhaus. Alles was anders ist und nicht in unser kollektives Weltbild passt wird abgeschoben, ausgeklammert, verdrängt. Hätten wir einen kulturellen, schamanischen Kontext, in welchen wir solche Erfahrungen einbetten könnten, dann könnte man das verarbeiten und daraus lernen. Niemand würde deswegen verrückt werden.
Deshalb kommen so viele auch nicht auf psychedelische Drogen klar. Dinge, die man da sieht sind seltsam und wie nichts, was man bisher erlebt hat oder wovon man glaubte, dass es möglich ist. In einer Kultur wie der unseren, die nur eine objektive Wahrheit kennt, die nur den "nüchternen" Betrachter als einen ernstzunehmenden sieht, haben diese Erfahrungen keinen Platz, sie widersprechen dem Fundament unserer Kultur. Man wird also auch mit einer Wahl konfrontiert; entweder ich lasse von Kultur, Programmierung und allem, was ich bisher zu wissen glaubte los, oder, wenn die kulturelle Struktur in der Psyche unberührt bleibt, ich lasse mich einweisen. Denn der einzige Platz, wie gesagt, den unsere Kultur für solche Dinge bereit hält ist das Irrenhaus.