@RayWonders Erst mal ein herzliches Dankeschön
:) Allerdings, oha.... nein bitte nicht die sexuelle Aufklärung und die Selbstbefriedigung etc verteufeln.
Es ist kein Produkt der "Neuzeit". Klar, "sex sells" heißt es so treffend. Sexualität (und alles was dazu gehört) lässt einen aufmerksam werden (im positiven oder negativen Sinne egal, hauptsache man wird aufmerksam und schaut sich die Werbung/ die Sendung an).
Das was dir (so wie es scheint) ein Dorn im Auge ist, bedeutet für andere etwas sehr positives. Sexualität wird "endlich" nimmer verteufelt, man darf darüber sprechen/ sich austauschen/ Rat suchen. Das Internet hilft einem dabei so viel wie möglich in kurzer Zeit zu erfahren.
In meiner eigenen Teenagerzeit gab es das noch nicht. Da waren die einzigen "Ratgeber" die älteren Geschwister oder die Eltern (iiiih, peinlich), gleichaltrige Freunde (so vorhanden) oder eben die Jugendzeitschriften mit ihren Fragerubriken und Aufklärungsseiten. Man war also relativ aufgeschmissen und musste selbst versuchen einen Weg zu finden. Ehrlich gesagt, hätte ich damals die heutigen Möglichkeiten des Internets nutzen können... mir wäre so manches erspart geblieben. Zumindest mal viel Frust und Selbstzweifel.
Sicher, aus der Sicht der "älteren" Generation (die ihre Teenzeit noch ohne Internetforen, Youtube, etc verbrachte) ist es im gewissen Maße "erschreckend" wie häufig extrem naiv mit dem Thema Sexualität im Internet umgegangen wird. Alle Nase lang stolpert man über Fragen die einen die nächste Wand zum dagegenrennen suchen lassen.
Andererseits, "wer ohne Sünde ist werfe den ersten Stein". Fast jeder befand sich mal in der einen oder anderen vergleichbaren Situation und hätte liebend gern die Möglichkeit gehabt umgehend im Internet nach Antworten zu suchen.
Ich sehe es so das es für einen selbst wichtig sein kann den eigenen Körper kennenzulernen, sich selbst zu erfahren. Und nur weil man diesen Bereich für sich selbst entdeckt (und durch die Medienflut mit dem einen oder anderen Thema dazu konfrontiert werden kann) heißt es nicht das sich daraus etwas "schlechtes" entwickelt. Eine Sucht, so wie du es anklingen lässt.
Hey, Endorphine werden freigesetzt, der Stresslevel sinkt, man entspannt sich. All das ist durchaus positiv für den Körper und das aktuelle Befinden. Zumal, wenn ich meinen Körper kenne und weiß was ich wie mag - dann kann ich dies meinem Partner auch vermitteln.
Ob man etwas vermisst oder nicht, das ist rein subjektiv.
Noch etwas (bevor ich vom PC weg muss):
Ich finde es eher bedenklich wenn man einem Heranwachsenden versucht einzutrichtern "Sexualität ist nicht gut und braucht man nicht unbedingt. Finger weg von Selbstbefriedigung, sie hemmt dich nur und man braucht das nicht. Sexualität gehört nur in eine feste Partnerschaft und im Idealfall nutzt man sie nur um Kinder zu zeugen".
Ein Jugendlicher der mit so etwas aufwächst entwickelt unter Umnständen keinen ungezwungenen Bezug zur Sexualität (weder dem eigenen Körper gegenüber noch dem künftigen Partner gegenüber).
Mancher kann sich aus diesem eingetrichterten Denken befreien, ein anderer "steckt darin fest".
Aus meiner persönlichen Erfahrung muss ich dazu sagen das es sehr sehr sehr anstrengend sein kann wenn der Partner mit eben dieser Ablehnung gegenüber Sexualität aufwuchs. Dies kann sich enorm negativ auf den sexuellen Bereich innerhalb der Partnerschaft auwirken.