Trinkgeld für Lieferdienste?

Es ist absolut üblich, auch Lieferant*innen Trinkgeld zu geben - meist wohl 1-2€ pro Lieferung. Ich möchte aber gerne mal wissen, ob ich alleine mit der Aussage stehe: Lieferdienste bekommen bei mir i. d. R. kein Trinkgeld.

Trinkgeld ist für mich eine Entlohnung für guten Service. Frage mich oft, wie in der 30-sekündigen Interaktion, bei der häufig kaum drei Worte gewechselt werden, guter Service stattfinden kann? Warum gebe ich denn nicht auch der Postbotin Trinkgeld? Dem Kassierer im Supermarkt? Warum ausgerechnet dem Menschen mit der Pizza ...
Es ist ja als Kunde auch nicht meine Aufgabe, ein geringes Gehalt auszugleichen, wie es in den USA beispielsweise üblich ist.

Es gibt einzelne Ausnahmen, nämlich bei sehr freundlichen Leuten, die wirklich guten Service leisten; oder auch bei schlechtem Wetter (wobei ich hier versuche, erst gar nichts zu bestellen) für die Radfahrenden.

Also, wie haltet ihr das - Trinkgeld für Lieferdienste, yay or nay?

Na ja! Wenn die Leferung 9,99 Euro ausmacht, kann der Kollege den einen Glückscent behalten. 😎

Ich gebe immer 10% plus, aufgerundet auf die nächsten 50 Cent.
Kostet der Fraß also 23,50€, bekommt der Fahrer von mir 2 Euro 50 Cent.

BTW: Wenn ihr über Lieferando bestellt und per Paypal bezahlt, nutzt dort nie die Trinkgeld-Funktion, wenn ihr den Lieferfahrer selbst unterstützen wollt!
Ich habe das anfangs gemacht und irgendwann mal die Fahrer persönlich darauf angesprochen, dass ich das Trinkgeld per Lieferando gebucht habe.
Fahrer von vier unterschiedlichen Bringdiensten haben mir einvernehmlich bestätigt, dass sie davon KEINEN CENT SEHEN!

Das sacken sich schön die Unternehmen und / oder der Chef ein.

Ja, ich bezahle das Essen bequem per Payment, aber den Tip bekommt der Fahrer von mir noch schön in altmodischen Hartgeld direkt in die Hand gedrückt.
Traurig und schade, da ich bekennender Bargeldlos-Fan bin!

Egal wo ich mit EC-Karte bezahle, gebe ich den unterbezahlten Arbeitstieren das Trinkgeld cash auf Kralle.

Auf dem platten norddeutschen Land bekommen sogar die PaketzustellerInnen, die hier selten wechseln, und auch die Müllmänner, die fast immer ihre Stamm-Touren fahren, zu Weihnachten etwas in die Hand gedrückt. Geld, Naschkram, Schnaps. Das hat hier Tradition. Bei Schneewintern habe ich, obwohl ich selbst keinen Alkohol trinke, stets ein paar Buddeln im Keller. Davon geht dann eine an den Fahrer des Räumfahrzeuges, der, wenn er die Strasse frei macht, mir auch die lange Hofeinfahrt und den Hofplatz mit macht. So ist das eben auf dem Dorf.

Doors schrieb:gebe ich den unterbezahlten Arbeitstieren das Trinkgeld cash auf Kralle.

Tja! Genau deswegen soll ja das Bargeld abgeschafft werden, würden manche behaupten. 😮

Doors schrieb:So ist das eben auf dem Dorf.

Guter Punkt, in der Großstadt sehe ich diese Personen halt nie mehr wieder ^^

Doors schrieb:und auch die Müllmänner

Meine Heimatstadt hat das als Bestechung verboten :D

Luminita schrieb:Meine Heimatstadt hat das als Bestechung verboten

Ich lebe im Wilden Norden, wo die gesetzlosen Nordmänner und -frauen hausen. Da schert das keinen Wattwurm.

Ich gebe Trinkgeld fast nur an Frauen und da dann im Verhältnis zur Attraktivität.

Ich geb nur Trinkgeld wenn ich auch tatsächlich bedient werde. Sonst müsste ich ja auch meinem Postboten Trinkgeld geben. Der macht auch nix anderes als das was ich bestellt habe auszuliefern

sindbad82 schrieb:Der macht auch nix anderes als das was ich bestellt habe auszuliefern

@sindbad82
Der Postbote bringt aber auch Sachen die ich nicht bestellt habe. Das fängt bei Werbung an und endet bei Forderungen vom Finanzamt. Für so ein Zeugs gibts kein Trinkgeld.

Ich war selber mal Pizzabote, daher weiß ich wie man sich über Trinkgeld freut.
Ich hatte Mal zu Pfingsten einen richtig guten Tag damit, da saß das Geld locker und große Bestellungen waren dabei.

Seit ein paar Jahren bestelle ich regelmäßig bei Lieferando aber Trinkgeld gebe ich so gut wie nie, da ich fast nie Bargeld habe. Und wenn ich es gebe dann keine 10% - vielleicht 50cent und noch paar kleinere Münzen..

Und da du fragtest wo man noch Trinkgeld gibt, beim Bäcker mach ich es noch.. wenn das 10 Leute machen (würden) mit nur 20cent jeweils sind das auch 2euro am Tag

Ich habe Lieferdienste nur zu Zeiten des Corona Lockdowns genutzt. Und da habe ich immer Trinkgeld gegeben. War für mich eine Selbstverständlichkeit, zumal ich die Menschen auch kannte, die mir Essen oder Lebensmittel brachten. In kleineren Wohngebieten ist das einfach so.

Für mich eine Selbstverständlichkeit Trinkgeld zu geben, ich habe dafür extra Euromünzen gesammelt, die ich dann weiter gebe, da ich die Bestellung an sich meist über Paypal zahle.

Und ja, es freut ich dann selbst, wenn diese Personen sich dann auch über das Trinkgeld freuen.

PNSHR schrieb:BTW: Wenn ihr über Lieferando bestellt und per Paypal bezahlt, nutzt dort nie die Trinkgeld-Funktion, wenn ihr den Lieferfahrer selbst unterstützen wollt!
Ich habe das anfangs gemacht und irgendwann mal die Fahrer persönlich darauf angesprochen, dass ich das Trinkgeld per Lieferando gebucht habe.
Fahrer von vier unterschiedlichen Bringdiensten haben mir einvernehmlich bestätigt, dass sie davon KEINEN CENT SEHEN!

Das habe ich auch schon gelesen, und hatte mir schon vorher ähnliches gedacht, deshalb gebe ich es lieber persönlich in bar an die Person weiter, die mir das Essen liefert.

Doors schrieb:uf dem platten norddeutschen Land bekommen sogar die PaketzustellerInnen, die hier selten wechseln, und auch die Müllmänner, die fast immer ihre Stamm-Touren fahren, zu Weihnachten etwas in die Hand gedrückt. Geld, Naschkram,

So kenne ich das auch, und das aus der Stadt, aber norddeutsch :)

Mir sind einige Personen schon sehr zuvorkommend aufgefallen, die mir z.B. geholfen haben, sei es ein schwere Paket zu tragen, oder auch das persönliche Überbringen von Post(und das nicht im Erdgeschoss), die ein anderer, wenn sie nicht in den Briefkasten gepasst hat, einfach irgendwo hin geschmissen hat, sei es im oder vor dem Haus. Und dafür bedanke ich mich dann auch im Laufe der Zeit, wenn mir diese Personen besonders positiv auffallen, nicht nur mit Worten.
Keine Ahnung, ob sich das dann herum spricht, aber ich scheine weniger Probleme mit den Zustellern zu haben, als andere, die nur am meckern sind.
Ein Nachbar ist nur am rumblaffen, in meinen Augen oft unberechtigt, und der hat auch sehr häufig dann Ärger danach.

Nachtrag:

Syringa schrieb:Keine Ahnung, ob sich das dann herum spricht, aber ich scheine weniger Probleme mit den Zustellern zu haben, als andere, die nur am meckern sind.
Ein Nachbar ist nur am rumblaffen, in meinen Augen oft unberechtigt, und der hat auch sehr häufig dann Ärger danach.

Ich meine damit auch nicht unbedingt das Trinkgeld geben, sondern einfach auch mal ein nettes Wort oder ein "Danke". "Wie es in den Wald hinein ruft, so schallt es heraus."

Natürlich gebe ich Trinkgeld!

Ich gucke immer, ob ich überhaupt ein paar Münzen hab, bevor ich bestelle.

Alte Grundregel: Je hübscher die Lieferantin, desto größer die Bereitschaft über eine obligate Eurospende nachzudenken. Die entgültige Handlung ergibt sich aus der realen Sitiuation. 😎

krungt schrieb:Alte Grundregel: Je hübscher die Lieferantin, desto größer die Bereitschaft über eine obligate Eurospende nachzudenken.

@krungt
Bei mir ist das auch so, nur kann ich mich nicht erinnern, das mir schonmal eine („echte“) Frau das Essen geliefert hat. Bei mir scheint es bei den div. Lieferdiensten nur Männer zu geben.

Freilich gibt man Trinkgeld, gar keine Diskussion.

Dr.Edelfrosch schrieb:Bei mir scheint es bei den div. Lieferdiensten nur Männer zu geben.

Wer suchet, der findet. 😎