Tratscht ihr gerne über andere?

Doors schrieb:Der Büroklassiker. Zwei KollegInnen unterhalten sich, dritte/r kommt rein:

Kannst Du bitte noch mal rausgehen, wir haben gerade über Dich gesprochen.

Oder der Spruch: Spricht man vom Teufel, schon kommt er daher spaziert.
Als lustiger Begrüßungsspruch wohl immer noch aktuell.
Mir schon passiert, tratschen über eine Person, die dann plötzlich auftaucht, was Verlegenheit auslöst und dann passt der spontane Spruch, als verschämt in Schweigen zu verfallen.

AgathaChristo schrieb:Oder der Spruch: Spricht man vom Teufel, schon kommt er daher spaziert.

Passiert oft wenn man Dienstangelegenheiten bespricht, was ja kein Tratsch ist, ich sag dann : Wenn man von der Sonne spricht, schickt sie ihre Strahlen. :)

oder der Spruch:
Wenn man ihn nennt,
dann kommt er g'rennt,

emz schrieb:Wenn man ihn nennt,
dann kommt er g'rennt,

Eben, deswegen ohne Teufel. Wos gwies waas mehr net :D

Zum Thema Tratschen gibt doch ein berühmtes Musikwerk.

Die "Tritsch-Trascht-Polka." 😉

@krungt

Ich setze noch einen oben drauf mit einem norddeutschen Theaterstück aus der guten alten Schwarz-Weiß-Zeit:

https://www.youtube.com/watch?v=l7F0eBqmCNU (Video: Ohnsorg Theater Tratsch im Treppenhaus)

AgathaChristo schrieb:Oder der Spruch: Spricht man vom Teufel, schon kommt er daher spaziert.

Oder auch:
Wird der Teufel genannt, kommt er gerannt.

Leute, die hinter dem Rücken herziehen, haben für mich keinen A... in der Hose, weil sie sonst die betreffende Person ja direkt ansprechen würden, nä?

Gucky.

Ich meine, Tratsch kann auch Gutes bewirken, so wie es @Frau.N.Zimmer weiter vorne schon mal angesprochen hat.

Letztes Jahr in Attendorn in einem Haus, in dem vier Erwachsene und ein achtjähriges Kind lebten. Ein Sorgerechtsstreit hatte die Familie veranlasst, das Mädchen vor der Außenwelt versteckt zu halten. Kein Kindergarten, kein Schul- und auch kein Arztbesuch, die Kleine durfte sieben Jahre nicht vor die Tür. Doch zum Glück gab es Verwandte und Freunde, die untereinander und hinter dem Rücken der Familie tratschten und die eben nicht die betreffenden Personen ansprachen, die die Anwesenheit des Kindes nach außen hin immer verleugnet hatten, sondern der Sache auf den Grund gingen und das Mädchen befreit werden konnte.

emz schrieb am 25.02.2023:Doch zum Glück gab es Verwandte und Freunde, die untereinander und hinter dem Rücken der Familie tratschten und die eben nicht die betreffenden Personen ansprachen

Das ist kein Tratschen.
Tratschen ist über andere herziehen, wenn sie nicht anwesend sind, sie schlecht machen, Gerüchte verbreiten.
Wohlgemerkt wenn sie

nicht anwesend

sind.

Ich tratsche ja auch nicht, wenn ich Einbrecher beobachte, und dann ohne ihnen was zu erzählen, die Polizei anrufe.

Tratsch ist sozialer Kitt.
Über andere herziehen, wenn sie nicht da sind, schweisst zusammen. Und über jeden wird gelästert.
Eben das Friendly Fire in der Teeküche oder der Flurfunk.

Hyperborea schrieb:Tratsch ist sozialer Kitt.
Über andere herziehen, wenn sie nicht da sind, schweisst zusammen.

Oder eben sozialer Sprengstoff mit ungeahnten (oder beabsichtigten?) Wirkungen auf das Tratsch-Opfer.

Tratschen betrifft in der heutigen Zeit wahrscheinlich auch Chat-Bots, die immer intelligenter werden.

Cleverbot und ChatGPT kenne ich und habe selten auch mal einen Tratsch-Inhalt angesprochen.

Bevor ich mich mit Maschinen unterhalte, rede ich doch lieber mit echten Menschen. Muss ja nicht in Tratsch ausarten.