Wolkenleserin schrieb:Kann man Tiere innerhalb der gleichen Familie kreuzen?
Nein.
Die "Familie" steht in der Taxonomie zu weit oben, die Unterschiede sind zu groß.
Wolkenleserin schrieb:Bei Schwan und Ente ist zumindest die Form sehr ähnlich! Das müsste man fast schon ausprobieren um zu sehen ob es funktioniert?
Das hat mit der morphologischen Form wenig bis nichts zu tun sondern mit genetischer Kompatibilität.
Deswegen wissen wir ja auch sicher, dass irgendein Gott oder die Evolution (wahlweise) wirklich irgendwann mal dachte, es sei witzig ein Schnabeltier zu basteln und nicht irgendein Spaßvogel einen Biber mit einer Ente verpaart hat, weil das einfach mal nicht geht.
Als Grundregel kannst Du Dir merken, dass grundsätzlich nur dann fruchtbare Jungtiere entstehen können, wenn die Elterntiere der gleichen
Art angehören.
Deswegen ist es ja auch veraltet bei den Jungtieren die bei einer Verpaarung von Wolf und Haushund entstehen von "Hybriden" zu sprechen.
Beide gehören einer Art an, deswegen sind die Jungtiere einfach mal "Mischlinge".
Bei den paar Ausnahmen, wie z.B. dem Maulesel und den anderen Genannten, bei denen die Elterntiere lediglich der gleichen Gattung angehören sind die Nachkommen, wenn sie überhaupt zustande kommen in den meisten Fällen steril, können also selbst keinen Nachwuchs bekommen.
Wolkenleserin schrieb:Das müsste man fast schon ausprobieren um zu sehen ob es funktioniert?
Nein, müsste man nicht.
Hatten wir mal in der Uni eine ganze Vorlesung drüber.
Du sprichst hier immerhin von Lebewesen und da sollte man sich (wenn es einen schon nicht einfach so abschreckt mit Lebewesen rumzuexperimentieren) in Erinnerung rufen, dass der Versuch einer solchen Kreuzung als Tierversuch anzusehen wäre, weil es sich um eine Prozedur handelt, bei der Leid und Einschränkungen bei dem Tier eintreten können.
Als gutes Beispiel dient hier das Maultier bzw der Maulesel.
Diese "Mischung" ist eigentlich nur deswegen so selbstverständlich, weil sie so alt ist und es immer schwierig ist sowas im Nachhinein noch zu ändern.
Gäbe es diese Hybride noch nicht, dann müsste man anhand der Kriterien sorgfältig prüfen ob der Tierversuch, der für eine solche Kreuzung notwendig wäre vertretbar ist und käme dann zu dem Schluss, dass die Nachteile für die Tiere größer sind als der Nutzen für den Menschen.
Pferd und Esel haben einfach mal sehr unterschiedliche Ansprüche an ihre Haltungsbedingungen und auch das Sozialverhalten unterscheidet sich massiv.
Das Ende vom Lied sind dann meistens Tiere, die zwar sehr wohl wissen, dass sie eigentlich Herdentiere sind, aber meistens weder mit Pferden noch mit Eseln gut zusammen gehalten werden können und auch untereinander kann man üblicher Weise nicht beobachten, dass sich da ein soziales Miteinander ergibt das aber für beide Ausgangsspezies zwingend nötig ist um sich wohlzufühlen und artgerecht gehalten zu werden.
Also selbst wenn man da mehr Unterschiedliches miteinander Kreuzen könnte bzw die Gentechnik da die Möglichkeiten ggf erweitert, dann heißt das noch lange nicht, dass es auch eine gute Idee ist.
Es hat schon oft zu sehr unschönen Ergebnissen geführt, wenn mal wieder irgendein Mensch dachte er müsse irgendwas tun einfach nur so weil er es kann.
"Weil ich es kann." ist in ganz vielen Situationen ein ganz, ganz schlechtes Argument dafür etwas zu tun und man sollte sich die Zeit nehmen darüber nachzudenken, ob es neben dem "Na weil ich es kann." noch irgendetwas für die Durchführung spricht oder ggf nicht sogar viel mehr dagegen.
Das "Drama" hat man doch bei normalen Mischungen schon, wenn die Arten bereits sehr unterschiedlich sind.
Wölfe und Hunde zu mischen ist für die Tiere in der Regel sehr unerfreulich, ich hatte selbst mal so einen Abkömmling.
Leider lockt aus der Richtung aber auch das Geld und wenn man nen "Savanna-Kitten" für vierstellige Summen verscheuern kann, dann ist es zu vielen Leuten zu schnell zu egal ob die Kreuzung von Hauskatze und Serval nun echt so eine tolle Idee ist, nur "weil es geht".