@satansschuh Glück liegt wie so vieles im eigenen Ermessen. Gemäß "Der Betrachter ist es, der über die Erscheinung der Welt entscheidet" ist es jedem selbst überlassen, was er aus seinem Leben macht und wie er seine Situationen betrachtet. Ob er Konflikte als Chancen nutzt etc.
Ebenso galt Glück bereits bei Aristoteles als das Ergebnis eines tugendhaften Lebens. Wie sollen Einstellungen entstehen, wenn das Individuum sie nicht bewusst schafft? Ohne bewusste Beschäftigung mit einem Thema, einem Konflikt oder einem Problem ist keine Erkenntnis möglich und ohne diese Erkenntnis können sich keine Einstellungen formen. Zumindest keine, die sich dauerhaft auf das Leben anwenden lassen. Das liegt daran, dass jeder Mensch in der Werdung inbegriffen ist und diese ist nun mal dadurch charakterisiert, dass sie im Wandel ist. Die Meinung eines Menschen muss sich verändern, damit er authentisch bleibt und das geht nicht, in dem er unbewusst alles vorüberziehen lässt.
Es ist also von einem selbst abhängig, es liegt im eigenen Ermessen. Und selbst wenn man argumentiert, das Glück das Ergebnis von Zufall ist, bleibt zu fragen, ob Zufall nicht der Name einer unbekannten Gesetzmäßigkeit ist, die sich durch die Einstellung eines Menschen (z.B. durch selbsterfüllende Prophezeiungen) beeinflussen lässt.
Glück ist beileibe nichts, das einfach so geschieht. Glück muss man sich in gewisser Weise verdienen, indem man sich die entsprechende Lebensführung erarbeitet, z.B. in dem man sich selbst respektiert und schätzt, denn das wird auf andere gespiegelt und hat auch etwas mit der Erscheinung des Menschen zu tun. Wenn er zufrieden ist, weil er sich mit Themen beschäftigt, die ihn glücklich machen, oder erfüllenden Hobbys nachgeht, wird er anders wahrgenommen, hat damit bessere soziale Möglichkeiten und ist somit dem Glück näher.