Habt Ihr eine Synästhesie?

@EDGARallanPOE
Das verschafft mir beim Musizieren ganz andere Möglichkeiten,
weil ich ein Stück meistens nur einmal hören muss, da entsteht eine Art Farbbogen
vor meinem inneren Auge und ich kann das dann in der Regel sofort umsetzen.
Das erspart mir das Gewerche mit Noten oder Akkordsymbolen.

@Bundesferkel

Danke.

Das heißt quasi, du siehst die Farbe nicht mit deinen Augen....sondern nimmst die Farbe auch wahr, wenn du mit geschlossenen Augen Musik hören würdest ?

@EDGARallanPOE
Die Farbe nehme ich über die Ohren wahr.
Natürlich nehme ich die Töne wahr und die werden bei mir übers Gehirn in Farben umgewechselt,
die aber nicht VOR dem Auge erscheinen. Es ist ein inneres Sehen.

@EDGARallanPOE
"Umgewechselt" trifft es vielleicht nicht ganz, denn die Töne bleiben ja trotzdem erhalten.

Bundesferkel schrieb:Töne und Tonarten,
dann nochmal Harmonien im Verhältnis zueinander.

Frage:

Hast du das absolute Gehör?
Bist du ein Savant?

Das ist jetzt eine harte Nuss für mich.

Bundesferkel schrieb:Die Farbe nehme ich über die Ohren wahr.

Weil ich diese Fähigkeit nicht besitze, kann ich mir das nur ansatzweise vorstellen.


Da kommt mir ein spontaner Gedanke in den Sinn....

Du hörst irgendeinen Schlager....der Sänger singt beispielsweise....Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt.

Wenn ich dieses Lied höre erscheint vor meinem inneren Auge ein brauner italienischer Sandstrand und am Horizont sehe ich die glutrote Abendsonne.

Wenn aber jetzt bei dir die Tonart in welcher der Sänger singt, beispielsweise mit der Farbe grün oder Schwarz belegt ist....überlagert das dann den braunen Sandstrand und die glutrote Sonne ?

Sorry, wenn ich dich gerade mit Fragen löchere, aber ich bekomme noch keine rechte Vorstellung davon.....

@User9247

Meine Synästhesie ist verbuggt, Dein Name wird gelb angezeigt, obwohl es pink sein müsste. Muss mit einen Update gefixt werden.

@EDGARallanPOE

Ich "sehe" Zahlen farbig. So ist für mich die 3 ein ganz bestimmtes leuchtendes rot rot und die 7 ist quietschgrün.
Natürlich sehe ich die 37, so wie sie hier steht, schwarz. Aber ich "weiß", dass sie rot und grün sind.

Ich kann das nicht anders erklären.

emz schrieb:Hast du das absolute Gehör?
Bist du ein Savant?

Ich habe das Absolute Gehör mittels Referenztönen.
Für mich wichtiger ist aber das Relative Gehör und das ist maximal.
Savant wird bei mir oft vermutet, aber mein Gestaltungsdrang beim Spielen
ist so stark, dass ich immer einen starken Improvisationsfreiraum brauche.
Mich interessiert die 1:1-Übertragung nur bei bestimmten Stücken.

In Moment grad nicht, war ein schlechtes Pilzjahr ;)


:mlp:

Nein, aber das Thema finde ich äußerst interessant. Ich muss mich mal darüber belesen. :)

Bundesferkel schrieb:Mich interessiert die 1:1-Übertragung nur bei bestimmten Stücken.

Heißt, du machst nur seltener Gebrauch davon, wärst aber grundsätzlich dazu fähig?

Das Relative Gehör kann sich eigentlich jeder antrainieren. Verliert man aber, wenn man es nicht laufend übt, weiß ich aus eigener Erfahrung. Habe kein absolutes Gehör.

EDGARallanPOE schrieb:Wenn ich dieses Lied höre erscheint vor meinem inneren Auge ein brauner italienischer Sandstrand und am Horizont sehe ich die glutrote Abendsonne.

Wenn aber jetzt bei dir die Tonart in welcher der Sänger singt, beispielsweise mit der Farbe grün oder Schwarz belegt ist....überlagert das dann den braunen Sandstrand und die glutrote Sonne ?

Ich kann da durchaus mehrspurig fahren.
Es gibt den reinen Empfindungsbereich, der durch die Abfolge der Harmonien (die Melodie spielt dabei nicht die größte Rolle)
angetriggert wird und da gibt es auch eine Art der Farbempfindung, eben so wie die Bilder, die Du beschrieben hast.
Möglicherweise spielt da auch der Text eine Rolle, das fällt bei mir allerdings wenig ins Gewicht, weil mir Liedtexte nicht
allzu viel abgeben. Ich bin Instrumentalistin, keine Sängerin.

Spielst Du selbst ein Instrument?

emz schrieb:Natürlich sehe ich die 37, so wie sie hier steht, schwarz. Aber ich "weiß", dass sie rot und grün sind.

Jetzt bin ich baff.

Wahrscheinlich weil ich den Sinn nicht verstehe, warum bei eurer Wahrnehmung einer Zahl automatisch ein bestimmter Farbton zugewiesen wird.

In meiner Wahrnehmung sind Farben dazu da, um Unterschiede wahrzunehmen.

@Bundesferkel hat einen blassgelben Usernamen weil sie noch nicht so viele Beiträge geschrieben hat. Ich habe einen roten Namen, weil ich schon ein paar Beiträge mehr geschrieben habe und Du hast einen grauen Namen, weil du schon weit über 10000 Beiträge geschrieben hast. Jetzt nur mal als Beispiel genommen.

emz schrieb:Das Relative Gehör kann sich eigentlich jeder antrainieren.

Wo hast Du denn das gelesen?
Solange es nur ein paar Akkorde auf der Gitarre sind, sagen wir mal die gängigen Stufen 1,4,5 und die
Mollparallele zu 1, also 6, eben das, was man zur Lagerfeuerromantik so mag, das können durchschnittlich
musikalisch Begabte bis zu einem gewissen Grad antrainieren, aber dann hört es auch schon auf.

@emz
Also ich spreche jetzt schon auch von allen verminderten Septimen, Sexten, erweiterten oder doppelt verminderten Akkorden oder
Intervallen, also alle Möglichkeiten (gerade im Jazz).
Dazu alle Basslinien, die gesamte Redundanz.

Zur Lektüre sei empfohlen: von Oliver Sacks "Der einarmige Pianist".

EDGARallanPOE schrieb:Jetzt bin ich baff.

Wahrscheinlich weil ich den Sinn nicht verstehe, warum bei eurer Wahrnehmung einer Zahl automatisch ein bestimmter Farbton zugewiesen wird.

Das hat auch keinen Sinn, das ist halt so.

@Bundesferkel

Das hattest du ja vorhin schon mal angedeutet. Im musikalischen Bereich, bringt dir diese Fähigkeit wohl Vorteile, gegenüber Personen welche diese Fähigkeit nicht besitzen.

@emz

Empfindest du durch deine Fähigkeit Zahlen zusätzlich farbig wahrzunehmen, auch einen Vorteil....beispielsweise im mathematischen Bereich ?

Bundesferkel schrieb: emz schrieb:
Das Relative Gehör kann sich eigentlich jeder antrainieren.

RetinaK schrieb:
Wo hast Du denn das gelesen?

Vorsichtshalber zur Begriffsklärung:

Absolutes Gehör ist die angeborene Fähigkeit, einen zu hörenden Ton benennen zu können (Beispielsweise cis, b, a usw.)
Relatives Gehör trainiert man sich an, indem man sich immer wieder einen Ton anhört und versucht ihn sich zu merken. Man summt beispielsweise den Kammerton und prüft mit der Stimmgabel, ob man ihn getroffen hat.